Irene Euler - Die Glasbrecherin

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Nicht nur Erdree ist fassungslos, als sie zum Linländer Heer gerufen wird. Auch der Bogenschütze Wiralin traut seinem verbliebenen Auge nicht – wie soll diese elende Glasbrecherin im Kampf gegen die Ronn helfen? Ihre kreischende Stimme ist unerträglich, und sie wird schon auf der Reise zum Heer todkrank. Aber die Generalin Ulante hat einen Plan, und niemand kann sich ihren Befehlen entziehen…

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Vor lauter Erstaunen konnte Erdree sich kaum auf ihre Krankengeschichte konzentrieren. Hatte Oredion wirklich geglaubt, dass Rheuma und Hautausschläge die einzigen Plagen der Glasbrecher waren? Dann wären die Bewohner von Mooresruh doch nicht dermaßen nutzlos!

„Meistens huste ich den ganzen Winter über,“ begann Erdree in zögerlichem Flüsterton. Es fiel ihr immer noch schwer, über ihre Krankheiten zu sprechen. „Schon seit ich ein Kind war. In einem Winter huste ich mehr, im anderen weniger. Fast in jedem Spätwinter gibt es in Mooresruh eine Grippewelle, der kaum jemand entgeht – auch ich nicht. Aber Fieber kommen auch zu anderen Jahreszeiten. Dreimal – nein, viermal, aber einmal war es nicht so schlimm – hatte ich wochenlang Fieber und Schwellungen am ganzen Körper. Ich konnte mich fast nicht bewegen, weil es weh tat, die Gelenke abzubiegen – wegen der Schwellungen...“

„Tümpelfieber,“ warf Oredion ein. Die Falte zwischen seinen Brauen vertiefte sich noch mehr. „Das muss dann im Sommer gewesen sein. Und dieses Fieber hatten auch andere Glasbrecher?“

„Dieses Fieber hatten immer nur einzelne Glasbrecher, und selten zur selben Zeit – anders als bei der Grippe, wo immer alle gleichzeitig krank sind. Und glücklicherweise traf es nie die Schwächsten unter uns. Sie hätten diese Krankheit – das Tümpelfieber – wohl nicht überstanden.“

Oredion stützte seinen linken Ellbogen auf die Armlehne seines Stuhls und legte zwei Finger an die Schläfe. Sein Fuß wippte unruhig. „Und die kräftigeren Glasbrecher verlassen auch im Sommer das Gebäude, um auf das Moor hinauszugehen?“

„Sicher.“ Erdree sah ihn verständnislos an. „Wir brauchen immer Grünfutter für die Kühe – das Heu, das die Lieferwagen bringen, reicht nie. Außerdem sammeln wir einige Heilkräuter. Vor allem die Blüten des Schilfwürgers – für den Morgentee.“

Das Fußwippen brach jäh ab. „Wer trinkt morgens Tee aus Schilfwürgerblüten?“

„Alle. Dieser Tee lindert unsere Anfälligkeit für Krankheiten zumindest ein bisschen.“ Plötzlich stieg ein lähmendes Unbehagen in Erdree auf. Seit dem Tag ihrer Abreise von Mooresruh hatte sie keinen Schilfwürgerblütentee mehr getrunken. Kein Wunder, dass es ihr auf der Reise so schlecht gegangen war! Wie hatte sie nur auf ihren Morgentee vergessen können? „Eigentlich hätte ich auch auf der Reise Schilfwürgerblütentee trinken müssen. Vielleicht ist das Fieber deshalb nicht so rasch zurückgegangen, wie Ihr gedacht habt. Habt Ihr getrocknete Schilfwürgerblüten in Eurem Medizinschrank?“

Oredion schüttelte seinen Kopf mit ungewöhnlicher Entschiedenheit. „Das wird nicht notwendig sein.“

Erdrees Unbehagen wuchs. Inzwischen war klar geworden, dass Oredion viel weniger über die Glasbrecher wusste als sie geglaubt hatte. Vielleicht wusste er sogar weniger als er selbst glaubte. Was, wenn er sich irrte – wenn der Tee aus Schilfwürgerblüten für einen Glasbrecher unbedingt notwendig war?

„Aber die Glasbrecher tranken immer morgens eine Schale Schilfwürgerblütentee – so weit sie zurückdenken können!“

Ihr Einwand kam so zaghaft, dass Oredion sie bitten musste, den Satz zu wiederholen. Danach seufzte er. „In Mooresruh mag es sinnvoll sein, diesen Tee zu trinken. Hier auf Glynwerk ist es unnötig. Erzähl mir mehr von deinen Krankheiten. Husten und Tümpelfieber – was gab es noch?“

Nun kamen die Worte noch schwerer über Erdrees Lippen. Gerne hätte sie Oredion genauso vertraut wie bisher. Aber der Gedanke an den Schilfwürgerblütentee ließ sich nicht verdrängen.

„Beim Essen vertrage ich große Portionen nicht gut – und fette Speisen. Mir wird dann leicht übel. Aber darauf muss ich ohnehin nur an Festtagen achten... Kopfschmerzen habe ich auch recht häufig. Besonders, wenn das Wetter sich ändert. Bei großer Hitze wird mir manchmal schwindlig.“

„Kannst du mir noch mehr vom Alltagsleben in Mooresruh erzählen?“

Erdree griff sich an die Kehle. Das viele Flüstern strengte sie an.

„Nur ganz kurz,“ bat Oredion. „Das Wichtigste.“

„Es gibt ohnehin nicht viel zu erzählen. Nachts schlafen wir. Am Vormittag arbeiten wir zwei Stunden und am Nachmittag nochmals zwei. Dazwischen ruhen wir. Es gibt einen Plan, der festlegt, wer wann welche Arbeit macht – unser Ältester schreibt ihn. Wir müssen die Mahlzeiten zubereiten, die Küche und die andere Räumen reinigen, die Kühe und die Hühner versorgen, die Schwerkranken pflegen, Kleidung flicken, Pflanzen sammeln, Torf stechen, die jüngsten Glasbrecher wickeln und füttern und den älteren Kindern Lesen, Schreiben, Rechnen, Landeskunde und Heilkunde beibringen.“

Ohne es zu merken, war Erdree in die beredte Gestik der Glasbrecher verfallen. Alles stieg wieder vor ihrem inneren Auge auf. Nach dem Alltag beschrieb sie auch noch die zahllosen Leiden der Glasbrecher: Die Ausschläge, die Verwachsungen und Verkrüppelungen, den Verlauf von so gewöhnlichen Krankheiten wie Erkältung und Grippe, Augenprobleme von starker Kurzsichtigkeit bis zur Blindheit, die unterschiedlichsten Arten von Fieber und von Geschwüren. Oredion hörte schweigend zu. Die Falte zwischen seinen Brauen wurde manchmal tiefer, manchmal glättete sie sich wieder etwas.

Als Erdree endlich innehielt, war sie sicher, dass sie noch nie in ihrem Leben so lange gesprochen hatte wie gerade eben. Ihre Kehle war völlig rau. Erdree wandte sich zur Seite, um nach dem Tonkrug auf ihrem Nachttisch zu greifen. Doch statt Wasser in ihre Trinkschale zu gießen, stieß sie vor Schreck beinahe den Krug um. Im Türrahmen nahm sie den dunklen Umriss eines Linländers wahr. Wer war das – und seit wann stand er hier? Wie gelähmt starrte Erdree den Mann an. Trotzdem sah sie nicht mehr als seine braunen Augen und das halblange, braune Haar, das ständig über diese Augen fallen wollte. Der Linländer musterte sie so unverhohlen, dass Erdree seinem Blick auswich, sobald ihre Schockstarre genügend nachgelassen hatte. Mit gesenktem Kopf hörte sie, wie Wasser in ihre Trinkschale gefüllt wurde. Gleich darauf erschien Oredions Hand mit der vollen Schale in ihrem Blickfeld.

„Kein Grund zur Beunruhigung. Das ist mein Bruder Kelroy. Er lebt hier bei mir auf Glynwerk. Er ist stumm und weiß manchmal nicht, wie er andere auf sich aufmerksam machen kann, ohne sie dabei zu erschrecken.“

Erdree glaubte, leichte Missbilligung in Oredions Stimme zu hören. Ärgerte er sich darüber, dass sie so vor seinem Bruder erschrocken war? Sie nahm die Schale aus Oredions Hand und trank langsam, um ihren Mut zu sammeln. Nachdem sie die Schale beiseite gestellt hatte, richtete sie ihre Augen scheu auf Kelroy. Er stand immer noch unverändert. Auf den zweiten Blick konnte Erdree die Ähnlichkeit zwischen dem Arzt und seinem Bruder erkennen. Kelroy war allerdings größer und kräftiger, mit kantigeren Gesichtszügen. Er betrachtete Erdree immer noch – genau so, wie ein Forscher wohl ein unbekanntes Tier betrachtet hätte. Sein Gesichtsausdruck schien immer ungläubiger zu werden. Wieder ließ Erdree ihren Kopf sinken, zog ihre Knie an und umschloss sie mit ihren Armen. Erst hier, im Krankenquartier auf Glynwerk, waren die vielen abschätzigen Blicke, die sie auf ihrer Reise geerntet hatte, aus ihrer Erinnerung aufgetaucht – nicht allein Wiralins Blicke oder Munias. Auch die Blicke der Wirtsleute und der Gäste in den Gasthöfen. Kelroys Starren kündigte an, dass es auf Glynwerk nicht besser sein würde. Erdree begann, diese abschätzigen Blicke zu fürchten. Nur von Oredion war sie nie angeekelt gemustert worden. Aber selbst er hatte kein Hehl daraus gemacht, dass seine Erwartungen an den kräftigsten Glasbrecher höher gewesen waren.

„Was gibt es denn?“ wollte Oredion von Kelroy wissen.

Die folgende Stille verwirrte Erdree – bis ihr wieder einfiel, dass Kelroy stumm war. Als sie aufblickte, sah sie gerade noch, wie er auf seinen linken Unterarm deutete. Gleich darauf bewegte er seine Finger wie jemand, der einen Zweig zerbrach.

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