Irene Euler - Die Glasbrecherin
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Was als Kampf begann, wurde ein immer tieferer Alptraum. Utos Keuchen verriet, dass es selbst für einen gesunden Linländer anstrengend genug war, bergauf durch kniehohen Schnee zu stapfen. Für Erdree war es die reinste Tortur, obwohl sie sich hinter dem Wagen hielt und in der ausgetretenen Spur ging. Nichts in ihrem Leben hätte sie auf diesen Fußmarsch vorbereiten können. Die Glasbrecher verließen ihre Behausung so wenig wie möglich. Das abgelegene Moor verschaffte ihnen zwar Ruhe und die bitter notwendigen Moorbäder, lud aber keineswegs ins Freie ein. An den Gestank und an die Insektenschwärme hätten die Glasbrecher sich vielleicht gewöhnen können. Doch die wenigen trockenen, sicheren Wege durch das Moor waren schwer zu finden und zu leicht zu verlieren. Die schlechte Gesundheit der Glasbrecher erlaubte ihnen bestenfalls kurze Spaziergänge. Wer sich verirrte, war verloren. So sparten die Glasbrecher ihre geringen Kräfte lieber für ihre alltäglichen Arbeiten. Besonders das Stallausmisten und das Torfstechen bewältigten sie nur schwer. Strenge Abwechslung nach höchstens einer halben Stunde war hier das oberste Gebot. Erdree konnte bald nicht mehr sagen, wie viel Zeit bereits vergangen sein mochte. Ihre Beine beklagten sich bitter über die nie gekannten Strapazen. Ihre wunde Kehle schnappte mühsam nach Luft, wenn sie nicht gerade von Husten unterbrochen wurde. Ihr Herz hämmerte so heftig gegen ihre Rippen, als ob es aus dem viel zu engen Brustkorb ausbrechen wollte. Ein Kälteschauer nach dem anderen lief über Erdrees Körper, obwohl sie gleichzeitig schwitzte. Schnee und Schweiß hatten ihre Kleidung längst völlig durchweicht. Schon dreimal war Erdree auf die Knie gefallen und hatte sich unter größter Anstrengung wieder aufgerappelt. Dass die geschmolzenen Schneeflocken sich auf ihrem Gesicht mit Tränen der Verzweiflung vermischten, bemerkte sie nicht einmal. Als sie kurz nach dem Einfall der Dämmerung der Länge nach hinschlug, fühlte sie nur noch eines: Erleichterung – Erleichterung darüber, dass sie ihre Füße nicht mehr heben musste. Unter ihren geschlossenen Lidern flirrten bunte Schleier. Erdree versenkte sich in das Farbenspiel. Seltsamerweise holte der Ruck, der irgendwann durch ihren Körper ging, sie nicht aus dem Farbenspiel, sondern aus völliger Dunkelheit. Ihre Kutte spannte sich um ihren Hals. Hatte jemand sie im Nacken gepackt und an ihrem Gewand hochgezogen? Der Stoff würgte Erdree. Sie hustete schwach. Ihre Füße waren frei, aber sie weigerten sich, festen Stand zu suchen. Eine scharfe Stimme sagte irgendetwas. Erdree verstand weder den Sinn der Worte, noch konnte sie ihren Blick auf die vagen Formen konzentrieren, die vor ihrer Nase waberten. Hilflos driftete sie zurück in die Dunkelheit.
Wiralin rollte entnervt mit den Augen, als die Glasbrecherin schlaff in seinem Griff hing. Am liebsten hätte er sie wie ein Kaninchen geschüttelt. Warum in aller Welt rief sie denn nicht, wenn sie nicht mehr auf die Beine kam? Die Fensterscheiben des Wagens waren schon lange außer Gefahr. Wiralin hatte gute vierhundert Ellen zurückgehen müssen, um die verschwundene Glasbrecherin wiederzufinden. Es war schlimm genug, dass sie weniger Ausdauer hatte als ein Kleinkind. Was sollte er nun davon halten, dass sie sogar zu dumm dafür war, um Hilfe zu rufen? Oder spielte sie nur Theater und hielt einen stummen Auftritt für besonders dramatisch? Das war die einzig einleuchtende Erklärung. Niemand würde sich einfach so, ohne einen Mucks, in den Schnee fallen lassen. Wenn eines an den Glasbrechern kräftig war, dann wohl ihre Stimme. Selbst der leiseste Hilferuf eines Glasbrechers musste durch Mark und Bein gehen – sogar in diesem Schnee, der alle Geräusche dämpfte. Wiralin stand knapp davor, seinen Griff zu lösen und die Glasbrecherin wieder in den Schnee fallen zu lassen. Bestimmt würde sie die Rolle der Erschöpften dann sofort aufgeben und brav weiterwandern. Er versicherte sich, dass der Schnee dick genug war, um ihren Aufprall zu dämpfen. Dabei fiel sein Blick auf die Füße der Glasbrecherin. Nur ihre Zehenspitzen berührten den Boden. Er hielt ihr ganzes Gewicht mit einer Hand. Ohne große Mühe. Trotz ihrer triefenden Kleidung. Sofort verlor Wiralin die Lust dazu, dieser kläglichen Gestalt zu beweisen, dass er ihr Schauspiel durchschaute. Dieses Leichtgewicht würde den Maultieren keine Probleme machen. Nicht einmal bei diesem Wetter. Wiralin schwang sich die Glasbrecherin wie einen Mehlsack über die Schulter und machte sich daran, Uto einzuholen. Erst als er das schlaffe Bündel in den Wagen bugsierte, begann Wiralin daran zu zweifeln, dass die Glasbrecherin ihre Bewusstlosigkeit nur vortäuschte. Obwohl ihr Kopf hart an der Wand des Wagens anschlug, blieb sie völlig reglos. Unversehens wuchs Wiralins Missmut noch mehr. Er war ein Soldat und kein Kindermädchen für eines dieser lebensunfähigen Wesen aus Mooresruh! Ohne große Rücksicht schälte Wiralin die Glasbrecherin aus ihrer nassen Kutte und wickelte sie in eine der Decken, die unter der hinteren Sitzbank aufbewahrt wurden. Eine weitere Decke stopfte er so um die Glasbrecherin herum, dass sie in dem rüttelnden Wagen nicht vom Sitz kippen würde. Nur noch eineinhalb Tage bis Glynwerk! Er konnte es nicht mehr erwarten, wieder in sein normales Leben zurückzukehren.
Mit grimmiger Genugtuung begrüßte Wiralin den ersten Ausblick auf Glynwerk. Die Festung thronte über dem einzigen Pass in jenem Gebirgsausläufer, der den Glynwald in zwei Teile schnitt. Hier bereitete das Heer sich auf den nächsten Feldzug vor. Hier wartete Ulante auf ihn. Hier war er zu Hause. Sowie er seine Bürde abgeliefert hatte, konnte er die Reise nach Mooresruh vergessen und sein Kommando als Oberster Bogen wieder übernehmen. Wiralin streifte die Glasbrecherin mit einem kritischen Blick. Sie lehnte in der Wagenecke, völlig zusammengesunken. Nur ihre hastigen, abgehackten Atemzüge verrieten, dass sie noch lebte. Sogar der ungedämpfte Husten, der mehrere Sprünge in die Fensterscheiben gerissen hatte, war verklungen. Nach dem Fußmarsch durch den Schnee hatte Wiralin eine Magd im Gasthof damit beauftragt, sich um die Glasbrecherin zu kümmern. Am Arm dieser Magd war sie morgens zum Wagen gekommen – etwas benommen, aber auf ihren eigenen Beinen. In Wiralins Auge hatte die Glasbrecherin sogar gesünder ausgesehen als zuvor. Doch die Röte in ihrem Gesicht war von einem Fieber gekommen, das immer höher gestiegen war. Eigentlich hätte er die Reise unterbrechen müssen. Aber inzwischen waren sie tief im Glynwald gewesen. Dort gab es keine Gasthöfe mehr – nicht einmal Dörfer. Das letzte Dorf war genauso weit hinter ihnen gelegen wie Glynwerk vor ihnen. Also hatten sie ihr letztes Nachtquartier plangemäß in einer Hütte aufgeschlagen, die den Boten des Linländer Heers auf ihren Reisen als Unterschlupf diente. Die Hütte war klein, kalt und unkomfortabel. Strohsäcke auf den Holzpritschen gab es ebenso wenig wie Nahrungsmittelvorräte oder Kräuter für einen heilsamen Tee. Wiralin hatte nur mehr eines für die Glasbrecherin tun können, die kaum noch bei sich gewesen war: So früh wie möglich nach Glynwerk aufzubrechen.
Wie erlöst sprang Wiralin im Hof der Festung aus dem Wagen. Statt nach einer Trage zu rufen, legte er sich die Glasbrecherin wieder über die Schulter. Auf diese Weise würde er sie am schnellsten ins Krankenquartier bekommen. Um die neugierigen Blicke der Soldaten brauchte er sich nicht zu kümmern. Niemand würde es wagen, den Obersten Bogen anzusprechen. Ohne ein Wort betrat Wiralin den Behandlungsraum des Krankenquartiers und legte die Glasbrecherin auf einer hohen Pritsche ab. Oredion verfolgte die Szene erst mit Verwirrung, dann mit Entsetzen. Rasch eilte er an die Seite der Glasbrecherin. Eine Hand legte er über ihre Stirn, mit der anderen fühlte er ihren Puls.
„Bei Lin und all seinen Kindern, Wiralin – sie glüht ja vor Fieber! Außerdem ist sie nichts als Haut und Knochen!“ Anklagend hielt Oredion die magere Hand hoch, die schlaff zwischen seinen Fingern hing. „Wolltest du sie eigentlich lebend hierher bringen?“
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