Horst Rellecke - Der rote Punkt
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Auch für einen Laien war es ganz offensichtlich: ein Fuß – ganz eindeutig ein echter menschlicher Fuß ohne den ganzen restlichen Körper. Wenn so etwas einzeln auftaucht, muss irgendetwas Unnormales dahinter stecken. Bei diesem Fuß war obendrein auch noch die Haut abgezogen worden, so dass Sehnen und Knochen ganz deutlich zu sehen waren.
„Riecht nicht.“
Stellte Polizeihauptmeister Peckedraht schnüffelnd fest. Er legte das unheimliche Fundstück zurück in den Koffer, um mit seinem weißen Handschuhzeigefinger auf den Beutel zu drücken.
„Bretthart.“
Der Kollege Kieserling, mit genauso vielen Pickeln auf dem Schulterstück, wandte sich der immer noch sichtlich geschockten jungen Zöllnerin zu.
„Anfängerglück! Nehmen Sie es nicht so tragisch. Machen Sie hier für heute Schluss oder kommen Sie wenigsten zu uns rüber – wir haben drüben den besseren Kaffee als die Versager hier. Den Koffer samt Corpus Delicti bringen wir zur kriminaltechnischen Untersuchung ins Hauptrevier.“
Die Handschuhhand drückte den Kofferdeckel nieder, bis er einrastete. Dann wurde der ganze Koffer in einen der großen Plastikbeutel eingetütet, die für solche Fälle im Fundbüro vorgehalten wurden. Die Polizisten verließen das Fundbüro mit ihrer Beute, nicht ohne das Angebot mit dem Kaffee zu wiederholen. Auf der Fahrt ins Hauptrevier streifte die Unterhaltung nacheinander mehrere Themen: Splatter Movies, Snuff Videos, Frankenstein und Dr. Mabuse, und vor allem die Frage, warum die Polizisten des Düsseldorfer Flughafens zwar den besseren Kaffee, die Schlappsäcke vom Zoll aber die schärferen Weiber haben.
Nachdem sie eine Karte für den Vorgang angelegt hatten, brachten sie den Koffer gleich in die Pathologie. Dr. Mabuse heißt hier Dr. Hummelsheim, hagere zwei Meter lang, oben Billardkugel mit Schnäuzer.
„Was bringt Ihr mir denn heute wieder Schönes?“
Statt zu antworten legte Peckedraht den Koffer auf eine Arbeitsfläche mit Rädern, zog sich selbst die Handschuhe an und dem Koffer den Plastikbeutel aus, öffnete den Deckel, nahm den Klarsichtbeutel mit dem bekannten Vierfingergriff heraus und hielt ihn vor den Schnauzbart.
„Na – ich würde mal sagen: Schuhgröße 42.“
Die pathologische Untersuchung des Fußes sowie die kriminaltechnische Untersuchung des Koffers und seines Inhalts ergab folgendes Ergebnis:
Der Fuß war eindeutig ein menschlicher Fuß, ein linker männlicher Fuß, der besonders sorgfältig präpariert wurde. Daher ist auch kein Verwesungsgeruch bemerkt worden. Die Abtrennung von den Unterschenkelknochen ist sauber und professionell ausgeführt worden. Ebenso professionell ist die Haut abgezogen worden. Wer immer dies getan hat, verstand sein Geschäft. Aus der Art und Weise der Behandlung ist nicht zu ersehen, zu welchem Zweck sie durchgeführt wurde.
Die Kleidungsstücke im Koffer deuteten auf einen Mann von etwa 1,78 Meter Körpergröße und ca. 90 Kilogramm Gewicht. Die leichten Straßenschuhe waren wirklich Größe 42. Im Toilettenbeutel fand sich alles, was normalerweise in solche Beutel gehört, mit zwei Ausnahmen: 12 lose Magnesiumtabletten und ein Tubenpräparat gegen Fußpilz.
Wie nicht anders zu erwarten war der Koffer mit Fingerabdrücken völlig unterschiedlicher Urheberschaft übersät.
Außer Kleidungstücken und Toilettenartikeln befand sich im Koffer nur noch ein Ausstellungskatalog über eine Leonardo da Vinci – Ausstellung im Getty-Museum Los Angeles (englisch) mit einem ausgerissenen Zeitungsartikel (deutsch), der offensichtlich als Lesezeichen verwendet wurde. Der Zeitungsartikel war eine Vorankündigung, dass diese Leonardo-Ausstellung im Anschluss im Berliner Gropius-Bau gezeigt werden soll. Der ausgerissene Artikel steckte zwischen zwei Seiten, wovon eine die Anatomie-Zeichnung eines Fußes zeigte. Auf dem Katalog befand sich eine Vielzahl von Fingerabdrücken. Die Zahnbürste wurde auf Speichelspuren untersucht zwecks DNA-Analyse. Der Vergleich mit den einschlägigen Datenbanken hat jedoch keine Übereinstimmung mit erfassten Daten ergeben. Am und im Koffer gab es keinerlei Hinweise auf den Eigentümer.
3. 72 Kostbarkeiten im Dunkel
Auszug aus der Rede des Regierenden Bürgermeisters der Stadt Berlin Gert Uschkureit anlässlich der Leonardo da Vinci-Ausstellung im Gropius-Bau zu Berlin im Juli 2007
Als Regierender Bürgermeister von Berlin begrüße ich zur Eröffnung der Ausstellung Leonardo da Vinci: Anatomie
den……...die………das……….
....
….
Meine sehr verehrten Damen und Herren
Eine Leonardo da Vinci – Ausstellung ist auch für das mit kulturellen Höhepunkten verwöhnte Berlin ein Ereignis der Kategorie A. Ein solches Ereignis bedarf einer jahrelangen Vorbereitung und einer perfekten Logistik, was wir hier in Berlin aber beherrschen wie sonst nur noch wenige Städte in der Welt. Für das Zustandekommen dieser Ausstellung sind wir zu großem Dank verpflichtet zuallererst der Leihgeberin, Ihrer Majestät, der Königin von England Elisabeth II., aus deren Sammlung die kostbaren Zeichnungen von unschätzbarem Wert stammen. Als den Stellvertreter Ihrer Majestät begrüße ich deshalb besonders herzlich den Botschafter des Vereinigten Königreichs, seine Exzellenz Sir Baldwin Thurnball.
Ebenso herzlich begrüße ich die Sponsoren dieser Ausstellung, ohne die ein solches Ereignis niemals zustande kommen könnte. Als Repräsentanten der Deutschen Bank begrüße ich den Vorstandsprecher Herrn Dr. Geerschund und vom Konzern Gazprom den Aufsichtsratvorsitzenden Herrn Gregory Intalerow.
Es steht mir nicht zu, hier einen inhaltlichen Vortrag zum Thema zu halten – das wird nachfolgend Frau Dr. Marga Schiefmann-Wüllner tun – aber gestatten Sie mir ein Wort, das meiner ganz besonderen Wertschätzung dieses Künstlers Ausdruck verleihen soll.
Wenn auf einen Künstler der Begriff Universalgenie Anwendung finden darf, dann steht dieser unangefochten an der Spitze. Den ganzen Leonardo kann kein Museum der Welt präsentieren, weil das Werk zu vielfältig und, alle Teile gezählt, viel zu umfangreich ist. Der Versicherungswert wäre zudem so astronomisch hoch, dass sich ein solches Unternehmen finanziell einfach nicht darstellen ließe. Wir bescheiden uns hier also auf allerhöchstem Niveau. Hatten wir hier in dieser Stadt vor 24 Jahren die Ausstellung über die ihrer Zeit weit voraus gedachten Erfindungen Leonardos, so liegt der Schwerpunkt dieser Ausstellung auf Leonardos Anatomie-Zeichnungen. Nie zuvor ist mit solcher Intensität, aber auch dem Mut zum Risiko, ein solches Werk begonnen worden – ja Leonardo hat als Künstler mit seiner bahnbrechenden Leistung der Wissenschaft einen Weg gewiesen. …….
Frieder Kohoutek kannte die eigene stereotype Choreographie von Ausstellungseröffnungen berufsbedingt gut genug, ob Leonardo in Berlin gezeigt wurde oder ein lebendes Exemplar seiner Zunft in der Provinz. Meistens wurden so viele wichtige Leute begrüßt, dass den Gästen schon die Augen zufielen, bevor sie das erste Bild gesehen hatten. Die Höchststrafe war dann eine wissenschaftliche Einführung in das Thema von einem hochrangigen „Kunsthysteriker“.
Nachdem Schall und Rauch sich verzogen und Kleingruppen sich zum Small Talk auf der jeweils passenden Ebene gefunden hatten, gab es für die Interessierten endlich auch die Gelegenheit, die Ausstellung zu sehen. Schon übertrieben! Der Begriffsinhalt von Sehen war nur zum Teil erfüllt – zumindest ab Dioptrien plus/minus 2,5 und für Nachtblinde.
In die zentrale hohe Halle des Gropius-Baus hatte man eine Box eingebaut mit einem schwarz betuchten Eingang und einem ebensolchen Ausgang. Das gleißende Licht der Feierlichkeit noch auf der Retina, reagierte nicht der feinste Sehnerv auf die Welt hinter dem schwarzen Vorhang – oder zumindest dauerte es eine ganze Weile, bis sich das Auge auf die unerwartete Dunkelheit eingestellt hatte. Danach konnte man zwei Blöcke erkennen, in denen jeweils 24 Vitrinen standen, die in zwei Reihen zu je zwölf Stück Rücken an Rücken standen. Über jeder Vitrine schwebte ein Glühwürmchen stationär im Formationsflug mit 23 anderen. Unter leicht geneigten Glasscheiben, auf deren Innenseite jeweils oben rechts ein silbergraues Plättchen in der Größe einer Centmünze mit abgehendem Feindraht angebracht war, lagen die Unschätzbaren in Passepartouts, darüber wiederum ein feiner Filzrahmen in edlem Mausgrau. Die Wissenden mit ausreichender Sehkraft konnten nun eintauchen in die Aura des physischen Objektes – allen anderen hätte man auch Faxkopien anbieten können.
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