Renate Gatzemeier - Blinde Verzweiflung
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Irgendwann einmal hatte sie ihren Mann geliebt, aber das war lange her. Sie sprachen schon seit langer Zeit nur noch das Notwendigste miteinander, hatten sich nicht mehr viel zu sagen. Sarah, ihr einziges Kind, war mittlerweile erwachsen und bereits vor fünf Jahren aus dem Elternhaus ausgezogen. Zu Lindas großem Leidwesen wohnte sie zusammen mit ihrer kleinen Familie mehrere hundert Kilometer von ihrem ehemaligen Zuhause entfernt. Wenn Linda sie und die Enkelkinder sehen wollte, musste sie zu ihnen
reisen, denn Sarah weigerte sich konsequent hierher zu kommen. Sie mochte ihrem sogenannten Vater nie wieder begegnen, weil er ihr schon als Kind zu wenig Beachtung schenkte. Außerdem gab sie ihm die Schuld an der Erblindung ihrer Mutter und deshalb existierte Rüdiger Holm für sie von heute auf morgen nicht mehr. Die starke Sarah hatte es geschafft sich innerlich und äußerlich von ihrem Erzeuger zu distanzieren. Kurz nach dem Wegzug ihrer einzigen Tochter waren Linda und Rüdiger ein einziges Mal zu ihr und ihrem Mann Julius gereist. Unmittelbar nach der Geburt von Fabius, Sarahs Ältestem.
Während Linda ihnen einen Besuch abstattete, hatte Rüdiger das städtische Fußballstadion begutachtet. Ihre Enkelin Felizitas, die nur ein Jahr später zur Welt kam, kannte sie nur vom Erzählen am Telefon. Fotos sagten ihr seit dem Vorfall mit den Augen nichts mehr. Immer wieder riet Sarah ihrer Mutter, sich von ihrem aufbrausenden Mann zu trennen und zu ihnen zu ziehen. Aber stets hatte Linda abgelehnt und ihr zu verstehen gegeben, wie zufrieden sie mit ihrer Situation sei. Sarah durfte auf gar keinen Fall von den Morddrohungen ihres Vaters erfahren. Manchmal, wenn Rüdigers Schikanen überhandnahmen, wurde Linda von
unendlicher Sehnsucht überwältigt, die für den Bruchteil einer Minute hässliche Gedanken in ihr aufkeimen ließen. Einerseits handelte es sich um Selbstmordgedanken, die Linda ein rasches Ende ihres elendigen Daseins versprachen und andererseits sah sie vor ihrem inneren Auge, wie ihr Ehemann in einen tiefen Abgrund stürzte. Diese Art von Geistesblitzen flößte ihr Unbehagen ein und führte zu großen Schuldgefühlen.
Nein, ich darf mich auf derartige Hirngespinste gar nicht erst einlassen, dachte sie, sondern muss durchhalten, bis eines Tages Licht am Ende des Tunnels zu sehen ist. Ich will doch noch leben, möchte irgendwann einmal für immer zu Sarah ziehen. Wenn ich nur sicher sein könnte, dass Rüdiger Damian und Baldo nichts antut, dann fiele mir die Entscheidung wesentlich leichter. Ist er wirklich so böse, wie Sarah vermutet? Oder bin ich selber gar der gleichen Meinung und schiebe diese Eingebungen nur immer möglichst weit von mir fort, um mich damit nicht auseinandersetzen zu müssen? Ich weiß es selber nicht mehr. Bitte, lieber Gott, so hilf mir doch.
Zu Rüdigers ungeheuerlichsten Befriedigungen gehörte, Hoffnung zu wecken, um sie wieder
zu zerstören, wenn sie am größten war. Wie oft schon hatte er Linda beteuert, sich mit Sarah versöhnen zu wollen und sie zu besuchen, aber bislang war nie etwas daraus geworden.
Sobald der Reisetermin in greifbare Nähe rückte und Linda Koffer zu packen begann, wurde sie von zunehmender Angst begleitet. Furcht und Sorge davor, dass er ihr letztendlich doch wieder einen Strich durch die Rechnung machen könnte. Etwa vor einem Jahr waren sie einmal mit dem Auto Richtung Frankfurt losgefahren, bis kurz hinter die Stadtgrenze.
Hier steuerte Rüdiger einen Parkplatz an und begann hemmungslos zu lachen, weil Linda in ihrer Naivität nur an eine kleine Pause glaubte. Doch als sie aussteigen wollte, vollführte er stattdessen eine Kehrtwendung, um mit überhöhter Geschwindigkeit wieder zurück in die Garage zu fahren. Nur ihrer schnellen Reaktion zufolge, hatte sie die Beine noch rechtzeitig zurück in das Wageninnere gezogen und danach eine ganze Stunde lang voller Zuversicht auf dem Beifahrersitz verbracht, bevor sie sich zum Aussteigen bewegen konnte und die Kleidung nach dem Auspacken wieder in den Schränken verstaute. Sarah wartete an diesem Tag vergebens auf die Ankunft ihrer Eltern, aber Linda schämte
sich dermaßen, dass sie nicht einmal in der Lage war, ihre Tochter anzurufen.
Wie schön wäre es in der nächstgrößeren Stadt am Bahnhof in den Zug steigen zu können, ganz allein auf sich gestellt, ohne ein Gefühl von Furcht und Enttäuschung in sich zu spüren. Linda würde sicher nette und hilfsbereite Menschen treffen, die ihr beim Ein- und Aussteigen behilflich wären. Nicht nur, dass Rüdiger sie bezüglich diverser Unternehmungen schikanierte, indem er anberaumte Termine platzen ließ. Nein, selber erwartete und verlangte er absolute Pünktlichkeit in jeglicher Hinsicht. Von ihr forderte er, wozu er selber nicht in der Lage sein wollte. Das war in der Vergangenheit nicht immer so gewesen, auch wenn ihre Ehe nie wirklich glückliche Zeiten erlebt hatte und er schon immer egoistische Veranlagungen in sich trug.
Damals, drei Jahre zuvor, an einem Samstagnachmittag im Sommer
„Rüdiger, du hast mir ganz fest versprochen, dass wir heute zur Feier des Tages etwas zusammen unternehmen werden.“ Bittend sah
Linda ihren Ehemann an, der es sich in seinem Sessel bequem gemacht hatte und mit der Fernbedienung in der Hand von einem Fernsehprogramm zum nächsten wechselte.
Nur mit einer kurzen Unterhose und einem T- Shirt bekleidet, stellte er keine sonderliche Augenweide für seine Frau dar.
„Ach, gleich übertragen sie die Bundesliga, die will ich in Ruhe sehen“, warf er ungehalten ein und griff nach der auf dem Tisch stehenden Bierflasche. „Frag doch unsere Nachbarin, deine Freundin Rita, ob die mitgeht.“
Linda sah in ihrem luftigen, hellblauen Sommerkleid hübsch aus, Es betonte ihre schlanke Figur und harmonierte ausgezeichnet mit ihren schwarzen halblangen Haaren.
Gestern war sie dreiundvierzig Jahre alt geworden und hatte so sehr auf die Erfüllung der angekündigten Einladung ihres Mannes gehofft. Angeblich wollte er ganz allein mit ihr ziemlich groß ausgehen. Doch wie schon all die Male zuvor begnügte er sich mit leeren Beteuerungen, von denen er zum jetzigen Zeitpunkt nichts mehr wissen wollte. Doch bevor Linda aufgab, versuchte sie ihn noch
einmal aus der Reserve zu locken.
„Ach bitte, gib deinem Herzen endlich einen Stoß und lass uns unter Leute gehen, Rüdiger. Draußen ist herrliches Wetter. Wir könnten im Kino einen Film ansehen, einen Stadtbummel machen oder einfach nur gemütlich im Biergarten sitzen.“ Als er nicht antwortete, fügte Linda hastig hinzu … „Meinetwegen können wir auch deinen Kumpel Peter und seine Frau Marina fragen, ob sie mitwollen.“ Wie ein junges Mädchen redete sie mit Händen und Füßen gleichzeitig, um ihn von der Dringlichkeit ihres Wunsches zu überzeugen.
Ihre Augen leuchteten von dem Glas Sekt, das sie sich beim Zurechtmachen gegönnt hatte.
„Es ist so schön an der frischen Luft.“
„Schön ist es auch hier drin“, erwiderte er trocken. „Und Peter kommt sowieso gleich, aber nicht um wegzugehen, sondern wegen der Bundesliga.
„Kommt Marina auch mit?“, fragte Linda zuversichtlich und lehnte sich an den Türrahmen.
„Nee, die ist zu ihrer Mutter gefahren“, schnaubte er und nahm einen kräftigen Schluck aus der Flasche, bevor er sie lautstark zurück auf den Tisch stellte. „Kannst du jetzt mal ruhig sein, damit ich den Anfang mitkriege?“
Sichtlich enttäuscht verließ Linda das Wohnzimmer und ging über die Terrasse hinaus in den Garten. Dort setzte sie sich traurig auf die Bank neben dem Kellereingang und kraulte ihren Rüden Baldo, der es sich darauf gemütlich gemacht hatte.
„Ach, Baldo“, seufzte Linda. „Gut, dass wenigstens du mir treu ergeben bist und dich über meine Gesellschaft zu freuen scheinst. Was würde ich nur ohne dich tun?“ Als wenn der Hund die Worte seines Frauchens verstanden hätte, stupste er sie mit der Schnauze an und leckte ihr über die Hand.
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