Erich Hübener - Drei Lästerschwestern auf Borkum
Здесь есть возможность читать онлайн «Erich Hübener - Drei Lästerschwestern auf Borkum» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Drei Lästerschwestern auf Borkum
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:3 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 60
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Drei Lästerschwestern auf Borkum: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Drei Lästerschwestern auf Borkum»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
Drei Lästerschwestern auf Borkum — читать онлайн ознакомительный отрывок
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Drei Lästerschwestern auf Borkum», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
Maria war in Augsburg geboren und aufgewachsen. Ihr Vater war Beamter gewesen, immer korrekt gekleidet, pünktlich und ordentlich, so wie es sich für einen Beamten gehört. Sein Ordnungsbedürfnis war Marias Meinung nach schon manchmal an der Grenze zur Pedanterie gewesen, was ihr als Kind ziemlich auf die Nerven gegangen war. Ihre Mutter war Lehrerin gewesen.Trotzdem hatte Maria sich für ein pädagogisches Studium entschieden. Sie hatte Geschichte und Deutsch auf Lehramt studiert. Aber sie war zum Studium bewusst in den Norden gegangen, nach Hannover. Dort sollte - wie es hieß - das beste und reinste Hochdeutsch gesprochen werden. Maria fiel es zunächst schwer. Einerseits wegen der Entfernung zu ihrer Heimat, andererseits weil sie echte Probleme mit der hochdeutschen Sprache hatte. Das begann schon im Alltag. Man sagt dort z.B "Guten Tag" und nicht "Grüß Gott" und man verabschiedete sich mit "tschüß" und nicht mit "pfuid di". Aber das hatte sie schnell gelernt. Schwerer war es mit der Aussprache. Sie war gewohnt "Augschburg" zu sagen, mit "sch", und nicht Augsburg. Und auch alle andern Vokale und Konsonanten wurden dort oben im Norden korrekt ausgesproch. Aber sie hatte es ja so gewollt. Eine große Hilfe war ihr dabei Maik, ein Kommilitone, gewesen. Er wiederum hatte ihren bayrischen Dialekt geliebt. Letztendlich waren sie dann 15 Jahre miteinander glücklich verheiratet gewesen, bis ein tödliche Verkehrsunfall sein Leben frühzeitig beendete. Der zweite Mann in ihrem Leben war Tom, mit dem sie fünf Jahre zusammenlebte, bevor er sie wegen einer Jüngeren verlassen hatte. Damit endete dann auch Marias Interesse an Männern. Sie widmete sich voll und ganz ihrem Beruf und genoß in ihrer freien Zeit ihre Freiheit. Sie traf sich mit Freundinnen im Restaurant am Kuhsee oder nutzte mit ihnen bei schönem Wetter den inoffiziell geduldeten FKK-Strand auf einer Sandbank im Lech.
Sie hatte ihren Beruf von Anfang an als "Berufung" verstanden und war inzwischen mehr und mehr darüber enttäuscht, dass die meisten ihrer Schüler in den oberen Klassen wenig Interesse an ihrem Unterricht hatten, weder an der Schönheit der deutschen Sprache noch an geschichtlichen Zusammenhängen. Dabei lebten sie in einer Stadt, die wie kaum eine andere schon vor Jahrhunderten in der europäischen Geschichte eine wesentliche Rolle gespielt hatte: Die legendäre Schlacht unter Bischof Ulrich gegen die Hunnen auf dem Lechfeld, die Belagerung durch die Schweden, die Zeit der napoleonischen Kriege und letztendlich der wirtschaftlich Aufstieg durch die Fugger.
Hinzu kam die Disziplinlosigkeit im Unterrischt, die in der letzten Zeit so zugenommen hatte, dass Maria eines Tages mitten im Unterricht die Stimme versagte. Eine "funktionale Dysphonie" hatte der HNO-Arzt festgestellt, "ein stressbedingtes Versagen der Stimme wegen psychischer Überbelastung. Ihr Körper streikt einfach." Das Maß der Belastung war überschritten.
Als sich die Anfälle wiederholten hatte sie eine Entscheidung getroffen. Sie war eines morgens einfach nicht aufgestanden, um, wie gewohnt, in die Schule zu gehen. Ihr Hausarzt hatte bei ihr stark erhöhten Blutdruck und Herzrhytmusstörungen festgestellt. "Das müssen wir langfristig beobachten" hatte er gesagt und sie bis auf weiters krankgeschrieben.
Sie hatte sich in ihre Wohnung zurückgezogen, ihr Handy ausgeschaltet, die Haustürklingel abgestellt, die Gardinen zugezogen und war im Bett geblieben. Sie versuchte zu schlafen, aber sie wälzte sich nur unruhig hin und her. Sie versuchte ein Buch zu lesen, aber selbst das gelang ihr nicht. Oft musste sie mehrere Seiten zurückblättern um den Zusammmenhang wiederzufinden. Erst ausgiebige Spaziergänge am Lech ließen sie ruhiger werden. Eine Freundin hatte ihr geraten einen Arzt aufzusuchen, der ein Spezialist auf dem Gebiet psychosomatischer Erkrankungen war. "Sie müssen unbedingt aufhören zu arbeiten", hatte er gesagt, "Sie sind jetzt 59 Jahre alt und seit fast 35 Jahren im Dienst. Ihr Körper macht einfach nicht mehr mit. Wir sollten eine Kur in einer psychosomatischen Klinik für sie beantragen und gleichzeitig einen Antrag auf vorzeitige Versetzung in den Ruhestand stellen."
Das war vor drei Monaten gewesen. Inzwischen hatte sie mehrere medizinische und psychologische Tests über sich ergehen lassen, war regelmäßig einmal wöchentlich bei einer Psychologin - übrigens eine sehr nette Frau - gewesen und hatte einen regen Schriftverkehr sowohl mit der Berufsgenossenschaft als auch mit der Rentenversicherung geführt. Gerade heute war ein Brief der Berufsgenossenschaft gekommen, den sie stolz dem "Kleeblatt" präsentierte. "Ich glaub, ich hab's geschafft", sagte sie, "Dr Keiner hat gemeint, dass es ein gutes Zeichen sei, wenn man mir eine Kur genehmigte."
"Aber das ist doch eine Psychokur, Mary", sagte Renate ganz erbost, "du hast doch keine Klatsche."
"Das ist mir doch egal wie das genannt wird. Hauptsache es klappe mit meiner Frühverrentung."
"So eine Psychokur ist doch kein Knast", wollte Elvira richtiggestellt wissen, "da soll sie sich erholen, damit sie möglichst bald wieder in das Berufsleben integriert werden kann."
"Das glaubst du auch nur", protestierte Maria sofort, "gegen Erholung hab' ich ja nichts. Und ich werde artig alles tun, was man von mir verlangt. Aber eines werde ich mit Sicherheit nicht, mich nämlich noch einmal vor eine Klasse stellen. Da gibt es genug jüngere Kollegen, die nur darauf warten, dass meine Stelle frei wird."
"Gut", sagte Brigitte, "dann machen wir jetzt mal einen Plan."
"Nein, bitte keinen Plan", bremste Maria ihre Freundin, "das hört sich gleich wieder wie Stundenplan an. Ich fahr' da einfach hin und lasse alles über mich ergehen und dann scha'n wir mal."
Der Brief ging von Hand zu Hand und war inzwischen bei Stefanie gelandet. "Mensch, hast du ein Glück", sagte sie, "sechs Wochen Urlaub auf Borkum. Ich würde sofort mit dir tauschen, auch wenn ich mich dann von irgendwelchen Psychoheinis volllabern lassen müsste. Borkum ist eine tolle Insel", schwärmte sie, "du wirst sehen. Ich habe dort schon mal Urlaub gemacht und ich war begeistert. Der Strand ist riesig und schier endlos. Man kann da ganz toll wandern. Deshalb nennen die Borkumer selbst ihre Insel den wahrscheinlich schönsten Sandhaufen der Welt. Und ich finde, das stimmt. Weißt du eigentlich, dass auf Borkum Hochseeklima herrscht?", fragte sie unvermittelt.
"Nein", antwortete Maria, "ist das denn was Besonderes?"
"Na und ob, deshalb ist die Luft so gesund. Immer tief durchatmen, das ist gut für die Bronchien", riet Stefanie ihr.
"Und hüte dich vor den Kurschatten", sagte Renate, "die wollen doch alle nur das Eine."
"Na und?", sagte Maria keck, "hier kann ich mir ja noch nicht einmal einen Hausfreund leisten. Augschburg ist zwar eine große Stadt, aber Gerüchte verbreiten sich hier genau so schnell wie anderswo. Und was dann an der Schule los wäre, könnt ihr euch nicht vorstellen. Da könnte ich gleich meine Koffer packen."
"Na, muss ja nicht gleich für alle Ewigkeit sein, aber vielleicht ein `Mann für gewisse Stunden´", ergänztre Renate und verursachte damit großes Gelächter.
"Schaun mir mo, dann seng mir's scho", schloss Maria den Tagespunkt ab.
Sie war sich längst darüber im Klaren, dass es so nicht weitergehen konnte. Schon allein bei dem Gedanken an Schule und Unterricht lief ihr ein kalter Schauer den Rücken hinunter. Und wenn sie daran dachte, diesen Job noch einige Jahre machen zu müssen, schlug ihr das Herz bis zum Hals. Sie konnte nicht verstehen, dass andere ältere Arbeitnehmer sich vor dem Rentendasein fürchteten, weil sie dann keine Aufgabe mehr hätten oder nicht wüssten, was sie mit der vielen freien Zeit anfangen sollten. Sie jedenfalls freute sich auf den Tag, an dem sie beim morgendlichen Blick in den Spiegel zu sich selbt sagen konnte: "Dieser Tag gehört dir, Maria, und du kannst damit machen, was du willst. Und morgen ist wieder so ein Tag und übermorgen und überübermorgen..."
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «Drei Lästerschwestern auf Borkum»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Drei Lästerschwestern auf Borkum» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Drei Lästerschwestern auf Borkum» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.