Harald Gerhard Paul - Der religiöse Schwarm

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Ignoranz und vor allem die eingebildete Urteilsfähigkeit über die jeweils andere religiöse Kultur wirkt zerstörend auf die zivilisatorische Evolution der Menschheit. Globaler Frieden ist ohne Religionsfrieden nicht zu haben. Eine Mehrheit der Juden, Christen, Moslems, Hindus, Buddhisten, Gläubige des Konfuzianismus und Taoismus, empfindet, dass nur sie allein an die einzig göttliche Wesenheit, an die heilige «Letzte Wahrheit» glauben. Sie erliegen der Versuchung, die Mitglieder anderer Religionen als, an das Falsche glaubende Ungläubige oder bloß als Nichtgläubige abzuwerten – und oft auch zu verfolgen. Jedoch ein, oft genug fanatisch-religiös verfochtener Alleinvertretungsanspruch vernebelt, dass alle Weltreligionen im Prinzip dieselbe göttliche Wesenheit, die gleiche heilige «Letzte Wahrheit» verehren! In dieses Konfliktdenken passt aber auch das schwierige Verhältnis zwischen religiösen und naturwissenschaftlichen Denkweisen. Viele, die sich als Atheisten fühlen, vergessen allzu gern, dass ihre Weltsicht gleichfalls auf, als wahr geglaubte jedoch nicht beweisbare, elementare Glaubenssätze (Axiome, Prinzipien) beruht.
Um eine multi-religiöse Wissens- und Denkkultur zu verbreiten, werden vereinende Antworten gesucht. Drei religiöse Axiome, die den Weltreligionen zu Grund liegen und die als unantastbar wahr und nicht beweisbar gelten, sollen darauf hinweisen, dass die notwendige, religiöse Annäherung in den Religionen selbst ruht. Dies legt ein «Weltethos» nahe, das vor den Religionen liegt.

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In der fernöstlichen Mystik erfährt man detailliertere Lehren zur Kosmogenese als im Alten Testament. Denn nach wenigen Versen zum Schöpfungsbericht der Bibel beginnt bereits die unsere Erde betreffende Schöpfungsgeschichte (1. Buch Moses, Kap. 1, Vers 9/10 – 12 [26]).

In dieser zweiten, sehr viel ältere Darstellung der Genesis (1. Buch Moses Kap. 2, [26]) über unsere irdische Welt zeigt sich beispielsweise im Vers 7 eine recht naive Vorstellung vom Wirken der göttlichen Wesenheit. Man liest dort: „Und Gott der Herr machte den Menschen aus einem Erdenkloß, und er blies ihm ein den lebendigen Odem in seine Nase und also war der Mensch eine lebendige Seele.“ Das für uns rational Interpretierbare an dieser naiven, der Vorstellungswelt im Altertum geschuldeten Darstellung ist eine Zweiteilung der menschlichen Daseinsform in etwas Körperhaftes (Erdartiges) und etwas Geistiges - und der Annahme, dass das Wesentliche am Menschsein das Geistige, das geistige Selbst „Seele“ ist. Der „Mensch“ wird hier nicht auf seine Körperlichkeit, auf ein biochemisches Konstrukt reduziert, - sondern erst seine „Seele“ macht ihn zum Menschen: „Und also war der Mensch eine lebendige Seele“. In diesen naiven Worten steckt ein tiefsinniger Glaubenssatz. Der Körper wird der Träger eines geistigen Selbst, das sich splitterhaft aus der ethischen Essenz Gottes löst, im Sinne des II. religiösen Axioms verstanden. Der Mensch entsteht als Ganzheit aus „Seele“ und materieller Körperlichkeit. Er ist mit dieser aus der göttlichen Wesenheit abgezweigten „Seele“, erst Mensch geworden und mit der Möglichkeit einer ethischen Wirkung geschaffen.

Diese sehr viel ältere Darstellung der Menschwerdung ist schlicht und einfach gedacht. Einen aufgeklärten Gläubigen, vertraut mit der Theorie der menschlichen Evolution, hebelt diese fantasievolle Schilderung: „Und Gott der Herr machte den Menschen aus einem Erdenkloß, und er blies ihm ein den lebendigen Odem in seine Nase und also war der Mensch eine lebendige Seele“ kaum aus. Sagt doch die originelle Legende um Adam und Eva nichts weiter, dass, irgendwann auf der Evolutionsleiter einer Menschwerdung, in der Gruppe der direkten Vorfahren des Menschen sich ein dem Tierreich entwachsener, besonderer Menschtypus herausbildete. Diesem neuen Typus wurde eine „Splitter“ der ethischen Essenz Gottes bewusst. Er begann moralische Normativen, wie beispielsweise die Nächstenliebe, ein kooperatives Prinzip und Achtung vor allem Lebendigen wie auch vor der ihn tragenden Natur, zu erfassen. Diese im Verlauf der Evolution sich mühsam herausbildende „menschliche“ Ethik, markiert dann den erwachenden Menschen in der Kette der Hominiden. Die Nächstenliebe, ein kooperatives Prinzip in der Gemeinschaft, die Solidarität dem Einzelnen ebenso wie der Gesellschaft gegenüber, und eine zweckdienliche Partnerschaft zwischen den Geschlechtern, lieferte einen gewaltigen Vorteil im Überlebenskampf der Familie, hin zur Sippe, zur wehrhaften Stammesgemeinschaft. „Ethik als Evolutionsvorteil in der Menschwerdung“, ist die eigentliche Botschaft der Geschichte um Adam und Eva. Die Nachkommen dieser Gemeinschaften könnten dann als neue soziale Etappe in der Hominisation angesehen werden. Und wie schwer und holperig bis mörderisch dieser Evolutionsweg dann war, zeigt das Alte Testament in der Nach-Adam-Eva-Zeit deutlich auf. Aber die allmähliche Abnahme der gewalttätigen Handlungen zwischen den Menschen, bezogen auf ihre Anzahl, nahm im Verlaufe der gesellschaftlichen Entwicklung bis heute ab. Zwar ist die Gewalt gegen Mensch und Natur leider ein ständiger Begleiter im zivilisatorischen Entwicklungsprozess der Menschengemeinschaften, aber – man kann es kaum glauben - sie nimmt, bezogen auf die Bevölkerungszahlen, mehr und mehr ab. (Siehe hierzu die hochinteressanten Ausführungen von Steven Pinker [29], zum Beispiel Kap. 2, Abb. 2-2.)

Der Metapher von der Erschaffung von Eva und Adam könnte gleichermaßen als ein kontinuierlich ablaufender Vorgang in der geistigen Entwicklung eines jeden Menschen interpretierbar sein. Er würde mit einer „seelischen“ Belebung des im Mutterleib entstehenden Lebens durch einen splitterhaften Anteil der ethischen Essenz der göttlichen Wesenheit einsetzen. Das bedeutet, die Erschaffung von Eva und Adam ist ein kontinuierlicher Prozess in der Evolution des „Menschen“ – und symbolisiert eine bis heute andauernde ethische Entfaltung. Adam und Eva formen sich ständig auf‘ s Neue – begleitet mit den, symbolhaft in der Schöpfungsgeschichte geschilderten Gefahren einer möglichen Verdrängung der ethischen Essenz Gottes im geistigen Selbst „Seele“. Dies kann dazu führen, dass Geistesgifte zu einem sündhaften Leben verführen, zu einer Vita, die schwerwiegend gegen die von Gott an Moses übergebenen 10 Gebote verstößt. Solch ein Leben, das im Wesentlichen von Hochmut, Habgier, ausschweifende Begierden, Zorn, Völlerei, Neid und Faulheit beherrscht wird, mündet in der Einsamkeit des ewig Unerfüllten.

Interessant ist, dass in der mythischen Legende zur Menschwerdung, dass Gott die Seele, die ja ein Teil von IHM ist, mit seinem „Atem“ einhaucht. Das erinnert an die hinduistische Vorstellung, in der die allerletzte göttliche Instanz (Weltseele Brahman) sich splitterhaft in unserem Selbst als individualisierte, menschliche Seele (Atman) manifestiert. Diese Manifestierung ist Voraussetzung einer „Menschwerdung“ im sozialen Sinne. Im Hinduismus betrachtet man den Lebenshauch als den unsterblichen Anteil im Menschen. In den Upanischaden kann man lesen: „Alles mit Ausschluss des Hauchs und des Raumes im Herzen ist die körperhafte, sterbliche, stehende, seiende Erscheinungsform.“ (Kap. Aus der Upanishadzeit, Abschn. „Die beiden Formen des Brahman“ [30])

Wir könnten fortfahren Interpretationen der Schöpfungsgeschichte, unter Beachtung des gegenwärtigen Wissens, darzustellen. Dies würde das Anliegen und den Umfang des Buches sprengen. Es soll hier nur die Möglichkeit demonstriert werden, dass die von der mythischen Fantasie und Vorstellungswelt des Altertums entkleideten Offenbarungen und Schilderungen des Alten Testament in die Gedankenwelt unserer Neuzeit „transformierbar“ sind. Dieser kurze Ausflug in die Schöpfungsgeschichte der Bibel zeigt, dass die, bis ca. 450 v. Chr., in den Jahrhunderten sich zusammenfügenden Vorstellungen zur Weltentstehung, befreit von den fantasievollen, in der antiken Denkwelt sich herausbildenden Bildern, zwar äußerst spekulative aber im Kern sinnvolle Interpretationen zulassen. In den meisten christlichen Religionen werden im Allgemeinen die Bibelworte überwiegend als durch Menschen wiedergegebene Offenbarungen Gottes gesehen. Es sind eben Worte aus der Frühzeit der Menschheit, mit ihren Bildern und Erfahrungen, mit ihrem Wissen und Fühlen.

Wie mehrfach angedeutet, liefert die Religion kein wissenschaftliches Gedankengebäude zur Erklärung der Entstehung der Welt, des Weltgeschehens und der Evolution des Lebens. Die Bibel ist keine Sammlung von Sachbüchern.

Der religiöse Mythos des Judentums stellt das menschliche Sein in seiner Wechselbeziehung zur einzig allmächtigen, geistigen Wesenheit „Gott“ dar. SIE ist, wie in der Schöpfungsgeschichte erkennbar, keinem Gesetz unterworfen, sondern SIE erschafft die gesetzlichen Zusammenhänge und suggeriert somit ursachenloses Wirken. Im Weiterdenken erscheint uns individuell Betroffene die Schöpfung - sei sie als urknallartiger Erzeugungsprozess oder als allzeit fluktuierender Erzeugungs- und Vernichtungsprozess verstanden - als objektiv zufällig. Dieses objektiv Zufällige ist uns geläufiger, als man im ersten Moment glauben könnte. Der „objektive Zufall“ ist durchaus beobachtbar und eine bekannte Erscheinung in der Quantenphysik. Wir kennen beispielsweise keine Ursache dafür, warum ein einzelnes radioaktives Atom zu einem speziellen Zeitpunkt zerfällt. Es zeigt sich, dass überall und zu jederzeit objektiv zufällige Ereignisse beobachtet werden können. Hier fasziniert die Nähe zum Hauptthema der indischen Mythologie, der heiligen „ursachenlosen“ Selbstopferung Gottes, das heißt, zum rhythmisch, dynamischen Spiel: „Gott wird zur Welt – Welt wird zu Gott“.

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