Desirée Scholten
Jenseits der Unschuld
Rayven's Shadow
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Inhaltsverzeichnis
Titel Desirée Scholten Jenseits der Unschuld Rayven's Shadow Dieses eBook wurde erstellt bei
Prolog – 13. März 1995
BUCH EINS
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
BUCH ZWEI
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
Kapitel 60
Kapitel 61
Kapitel 62
Kapitel 63
Kapitel 64
Kapitel 65
Kapitel 66
Kapitel 67
Kapitel 68
Kapitel 69
Kapitel 70
Kapitel 71
Kapitel 72
Kapitel 73
Kapitel 74
Kapitel 75
Kapitel 76
Kapitel 77
Kapitel 78
Kapitel 79
Kapitel 80
Kapitel 81
Kapitel 82
Kapitel 83
Kapitel 84
Epilog – 05. Februar 1998
APPENDIX
Projekte
Die Hunter
Die Sieben Ahnen
Glossar
Danksagung
Leseprobe
Impressum
Prolog – 13. März 1995
McConagheys Blick schweifte gelangweilt in der Runde aus sieben Männern umher, die sich, irritiert und beunruhigt zugleich, anblickten. Überraschtes Murmeln hatte angehoben, seit der Tumult vor der Tür des Konferenzraums losgebrochen war.
Der schwarzhaarige Agent grinste Serpentine an, der ihm gegenüber am Konferenztisch saß, bevor er sich entspannt zurücklehnte.
Von der Tür her ertönten Schüsse. Jetzt wurde es ernst.
Zu allem bereit, glitt McConagheys Hand unauffällig zur Glock im Hüftholster. Mit einem weiteren kurzen Blick zu Serpentine quittierte er zufrieden, dass auch die manikürte Rechte des blonden Ahnen unter dem Tisch verschwand.
Serpentines hellblaue Augen trafen für wenige Herzschläge seine fast schwarzen, als sie sich zunickten. Sie beide kannten den Plan zur Genüge. Sie hatten erst gestern Abend zusammen mit Elias Duncan, einem der Genesis-Agenda zugehörigen Waffenlobbyisten aus Washington, die letzten Feinheiten abgestimmt.
Die Tür schlug scheppernd gegen die Wand.
McConaghey und Serpentine erhoben sich nahezu gleichzeitig. Sofort legten sie, wie besprochen, auf die sechs verbliebenen Männer am Tisch an, die fassungslos zu dem achtköpfigen Söldnerteam blickten, das den Raum stürmte.
Einer der Leibwächter, die manche Ahnen überallhin zu begleiten pflegten, hob seine Maschinenpistole.
McConaghey erahnte die Bewegung im Augenwinkel mehr, als dass er sie wirklich sah. Der schwarzhaarige Hüne zögerte keine Sekunde.
Zwei Schüsse hallten in kurzen Abständen.
Der Leibwächter ging zu Boden. Blut sickerte aus den Einschusslöchern in Hals und Stirn.
McConaghey grinste, der doppelte Schuss war ihm, nach all den Jahren bei den Huntern , zum Reflex geworden.
Ein weiterer Schuss. Ein anderer Leibwächter ging zu Boden. Serpentine war ebenfalls in die Kampfhandlungen eingestiegen.
Walter Mayfield, einer der beiden anderen Vampire der Gruppierung, neben dem McConaghey bis zum Angriff gesessen hatte, schien die gleiche Absicht zu verfolgen. Seine Rechte glitt zur Waffe.
Die Glock in McConagheys Hand presste sich in den Nacken des kahlköpfigen Ahnen . »Wenn du das hier überleben willst, Walter, dann verhältst du dich jetzt ganz ruhig«, riet er Mayfield trocken. Trotz des Kampfeslärms hallte seine Stimme laut und klar durch den Raum. Wieder suchte er nacheinander den Blickkontakt mit den anderen Ahnen . »Das gilt für jeden von euch Arschlöchern«, betonte er schneidend. Zufrieden quittierte er die offene Kapitulation in den Gesichtern der Männer, als ihre Gedanken an Gegenwehr so schnell erstarben, wie sie gekommen waren.
»Ich wusste von Anfang an, dass du nicht sauber bist, McConaghey«, knurrte Mayfield verächtlich, als auch die letzten beiden Leibwächter den Kugeln der Söldner zum Opfer fielen. »Doch warum du dich dafür hergibst, ist mir ein Rätsel, Victor.«
McConaghey bedachte Serpentine, über den kahlen Schädel des Ahnen hinweg, mit einem zynischen Grinsen. Seine linke Hand glitt in die Gesäßtasche seiner Lederhose, während er Mayfield weiter im Fadenkreuz behielt. Ohne den Ahn aus den Augen zu lassen, holte er das Handy hervor und drückte eine Kurzwahltaste. Es klingelte nur einmal, bevor der Lobbyist abhob. »Die Situation ist unter Kontrolle«, meldete er Duncan kurzangebunden und beendete das Gespräch sofort grußlos wieder. Jetzt wäre der Moment gekommen, sich zu entspannen, doch es sollte ihm nicht vergönnt sein. Instinktiv erahnte er das Zucken von Conrad Tysons Schulter, das vom weiten, schwarzen Rüschenhemd, das er trug, fast vollkommen kaschiert wurde. McConaghey reagierte in Sekundenbruchteilen.
Das Wurfmesser in seinem linken Ärmel rutschte ungesehen in seine Hand. Eine kurze Drehung des Handgelenks und etwas schnellte durch die Luft und fand ein Ziel. »Wäre ich du, ich würde noch nicht einmal daran denken, Conrad«, warnte er den schwarzhaarigen Vampir.
Eine noch tiefere Blässe breitete sich auf Tysons Gesicht aus, als er ungläubig auf das Wurfmesser starrte, das, nur Millimeter neben seiner linken Hand, in der Tischplatte steckte. Sofort tauchte auch seine rechte wieder an der Oberfläche auf.
»Bist du eingeschlafen, Victor?«, rief McConaghey barsch zu dem blonden Ahn hinüber. Es war Serpentines Aufgabe, Tyson und die beiden anderen Ahnen , die bei ihm saßen, im Auge zu behalten, damit genau das, was Tyson gerade versucht hatte, nicht geschah.
Der Angesprochene hob kurz entschuldigend die freie, linke Hand, bevor er Tyson einen Schlag gegen die Schulter verpasste und dann endlich dessen Hinterkopf ins Fadenkreuz nahm.
McConaghey bedachte ihn noch mit einem letzten, warnenden Blick, bevor seine Aufmerksamkeit sich wieder ganz auf die drei Ahnen auf seiner Seite des Konferenztisches richtete. Besonders Mayfield hielt er scharf im Auge. Ein vages Gefühl versicherte ihm, dass von dem kahlköpfigen Ahn die größte Gefahr ausging.
Wieder ertönten Schritte vor der offenstehenden Tür, bevor Elias Duncan, flankiert von drei weiteren Söldnern als persönlicher Leibwache, eintrat.
McConaghey nickte dem Lobbyisten grüßend zu, während er die Glock sicherte und zurück in das Hüftholster schob.
»Gute Arbeit, Gentlemen«, richtete Duncan mit, für einen Mann seines Körperbaus, überraschend tiefer Stimme das Wort an Serpentine und ihn. Zusammen mit den Söldnern trat er an das Kopfende des Konferenztisches heran.
Sechs Augenpaare starrten den schmächtigen Mann im modischen, dunklen Zweireiher fasziniert an, als zaghaft erstes unsicheres Flüstern unter den Ahnen anhob.
Unbeeindruckt von der Situation, nahm McConaghey wieder neben Mayfield Platz.
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