1 ...8 9 10 12 13 14 ...32 McConaghey begann über ihre Reaktion schallend zu lachen, fragte sich aber noch in der gleichen Sekunde, warum ihn ihr unsicherer Blick dermaßen anmachte.
Ihre Augen glitten über seinen nackten Oberkörper und er sah selbst im Halbdunkel eine gewisse Röte in ihre Wangen steigen, als sie hart schluckte. »Das Hemd reicht«, stammelte sie, bevor sie sich bückte, um den Verbandkasten umständlich wieder aufzuheben.
McConaghey sog hörbar die Luft ein, als sich dabei ihr makelloser Arsch in die Höhe reckte. Honey, heute Abend bist du fällig , dachte er belustigt und ungekannte Vorfreude ließ seine Leistengegend pochen. Mit zwei Schritten war er hinter sie getreten.
Mit einem erstaunten Keuchen entglitt der Verbandkasten erneut ihren Händen, als der schwarzhaarige Hüne die zierliche Agentin am Oberarm fasste. Er drehte sie zu sich herum, bevor er sie zur Couch zog und direkt auf seinen Schoß dirigierte. Cathrynn folgte seinen Bewegungen mit überrascht aufgerissenen Augen. Seine Lippen erstickten den nächsten erschrockenen Ausruf, der ihr zu entfahren drohte, als seine Hand den Weg unter ihr Shirt fand.
Schnell löste sich ihre Erstarrung und sie entspannte sich merklich unter seinem Kuss. »Was tust du da?«, stammelte sie, als seine Finger sich routiniert an den Knöpfen ihrer ausgewaschenen Jeans zu schaffen machten.
Spielerisch ließ McConaghey seine Zunge an ihrem Ohrläppchen hinabgleiten. »Cathy, ich beabsichtige, dich ins Koma zu vögeln«, raunte er heiser, als seine Lippen über ihren Hals fuhren. Überrascht erkannte er, wie sehr er diese Frau plötzlich wollte. Seine Lippen pressten sich wieder auf ihre, bevor sie bereitwillig seiner Zunge den Einlass gewährte, während er sie von den engen Jeans befreite. Seine andere Hand ging weiter unter ihrem Shirt auf Wanderschaft. Der jungen Agentin entfuhr ein kehliges Seufzen, als seine Fingerspitzen ihre Brustwarzen zu umkreisen begannen und McConaghey befürchtete zu kommen, sollte sie dieses aufreizende Geräusch noch einmal von sich geben.
Langsam begannen seine Finger ihr Werk, als sie in kleinen, konzentrischen Kreisbewegungen an ihrem durchtrainierten Körper hinabglitten. Cathrynn reckte sich ihm erwartungsvoll entgegen, als seine Finger ihren Bauch passiert hatten, während ihre Hände zaghaft über seine Brust glitten.
Ganz allmählich steigerte er den Rhythmus, als er sich aufrichtig darüber wunderte, dass er nie ein Freund solcher Vorspiele gewesen war. Er konnte nicht verhehlen, dass ihn, die, sich langsam aufbauende Spannung zwischen ihnen beiden, erst richtig anheizte. Sein Finger glitt tiefer.
Cathrynn fuhr mit einem erstaunten Keuchen zusammen, ihre Schenkel spannten sich.
Er blickte überrascht auf sie hinab. Unsicherheit zeigte sich auf ihren perfekten Gesichtszügen und ein absurder Verdacht überkam ihn, als sein Finger weiterglitt. Er spürte den schwachen Widerstand, als er in sie dringen wollte, dann stutzte er. Das kann unmöglich sein , schollt er sich einen Idioten, sie ist fast sechsundzwanzig . » Scheiße «, fluchte er, als seine Erektion sich unter der Ungewissheit buchstäblich in Luft auflöste. Er konnte diese Frau nicht mitten auf der zerschlissenen Couch im Aufenthaltsraum vögeln, wenn auch nur der Hauch einer Chance bestand, dass er der erste Mann für sie war. Frank würde mit Sicherheit höchst inspirierende Methoden finden, ihn langsam und qualvoll umzubringen, wenn er es sich wirklich wagte, seine Tochter zu entjungfern. Danach würde er vermutlich seinen Kopf ausgestopft an seine Bürotür hängen. So schnell McConaghey konnte, entfernte er sich von der jungen Agentin und griff zu seinem Hemd.
»Ian?« Sie klang verwirrt.
»Zieh dich an, ich fahre dich nach Hause«, befahl er ihr barsch, als er, überraschend ungelenk, die Knöpfe seines Hemdes schloss. Mit dem Rücken zu ihr wartete er, bis sie sich angezogen hatte. Er brauchte selbst noch eine Weile, um das in ihm tobende Inferno in den Griff zu bekommen. Schließlich wandte er sich wieder zu ihr um. Er sah Irritation in ihren großen grünen Augen schimmern und lachte bitter in sich hinein. Ich habe selbst keine Ahnung, was ich hier tue, Baby , antwortete er in Gedanken, dann wandte er sich brüsk ab und verließ den Aufenthaltsraum.
An den langsamen Schritten hinter sich hörte er, dass sie ihm unsicher folgte. Schweigend fuhren sie zusammen in die Tiefgarage, wo sie, mit deutlichem Widerwillen in ihrem Blick, in seine Corvette stieg. »Erklärst du mir, was das gerade war?«, murmelte Cathrynn noch immer völlig verunsichert unter einem nervösen Lachen, als er die Corvette aus der Parkbox lenkte.
McConaghey zog es vor, zu schweigen, er war selbst noch viel zu aufgewühlt, um mit ihr zu reden.
»Weißt du was? Lass mich da vorn an der Bushaltestelle raus«, murrte sie und griff zu ihrem Rucksack im Fußraum.
McConaghey blickte mit einem fassungslosen Prusten zu ihr. »Bilde dir mal nicht ein, dass ich dich in der Gegend nachts allein herumlaufen lasse.« Erst, als er ihr ungläubiges Schnauben hörte, würde ihm bewusst, was er soeben gesagt hatte.
»Ich habe eine ziemlich umfassende Nahkampfausbildung, Agent McConaghey«, erinnerte sie ihn trocken. »Abgesehen davon bin ich bewaffnet, nur für alle Fälle.«
»Fang nicht an, zu diskutieren«, fuhr er sie ärgerlich an. »Du turnst um die Uhrzeit hier nicht alleine herum und basta!«
»Schrei mich nicht an, um deine Selbstzweifel zu überspielen!«, schoss Cathrynn nicht weniger ärgerlich zurück.
Schockiert über ihre Worte, trat McConaghey mit einem fassungslosen Lachen die Bremse durch. Der Fahrer des SUV hinter ihnen, der ebenfalls hart in die Eisen hatte gehen müssen, hupte wild. »Analysierst du mich gerade?«, keuchte er mit einem ungläubigen Blick zu der hintergründig lächelnden Agentin, bevor er sich mit einem Handzeichen bei seinem Hintermann entschuldigte und weiterfuhr.
Mit einem versonnenen Lachen verscheuchte McConaghey die aufkommenden Erinnerungen.
An diesem Abend hatte die emotionale Achterbahnfahrt begonnen, die er in einem solchen Ausmaß niemals für möglich gehalten hatte. Bis heute hatte er nicht vollständig begreifen können, was an diesem Abend in ihn gefahren war, dass er sie, allen Vorbehalten zum Trotz, nicht sofort an Ort und Stelle flachgelegt hatte. Noch weniger wusste er allerdings zu sagen, woher plötzlich der Wunsch gekommen war, es, wenn überhaupt, langsam und anständig mit der zwölf Jahre jüngeren Agentin angehen zu lassen.
Wieder glitt sein Blick zu dem Foto in seinen Händen, als er weiter an die Frau dachte, die ihn, vom ersten Tag an, so sehr fasziniert hatte. In einem Moment war sie mehr ein schüchternes Mädchen gewesen, das erschrocken vor ihm zurückwich und im nächsten ein knallhartes Miststück, das ihm verbal den Arsch aufriss, bis er nicht mehr kontern konnte. Sie hatte ihn provoziert und auf allen Ebenen nah an seine Grenzen herangetrieben, wenngleich er sicher war, dass sie niemals erkannt hatte, wie ebenbürtig sie ihm wirklich gewesen war.
Nach dem ersten missglückten Versuch, mit ihr zu schlafen, erinnerte McConaghey sich weiter, hatte er sich einzureden versucht, dass seine Faszination vergehen würde, sobald er mit ihr intim gewesen wäre.
Er war mit ihr intim gewesen und sie hatte ihn vollständig in ihren Bann gezogen. McConaghey hatte versucht von ihr loszukommen, doch es war ihm unmöglich gewesen. Er hatte sogar in einem Anfall von Wahnsinn versucht, ihr auszureden, sich auf ihn einzulassen und hatte auf seine Psychopathie-Diagnose hingewiesen.
Cathrynn hatte nur hintergründig gelächelt, als er ihr zu erklären versucht hatte, dass er, wenn überhaupt, eine kurzlebige, rein sexuelle Affäre suchte, und lachend betont, dass sie selbst nichts anderes im Sinn hatte. Sie wolle ihn schließlich nicht heiraten, hatte sie ihm erklärt und bis heute erstaunte es ihn, dass ihm dieses Bekenntnis einen Stich versetzt hatte.
Читать дальше