Laura war sprachlos und schluckte. Dabei hatte sie es doch nur gut gemeint und wollte eben genau nicht als sexy Vamp auftreten. Herr Plincker hingegen wurde sogar noch konkreter. „Schauen sie“, versuchte er Laura zu erklären, „wir Männer sind einfach gestrickt und wie sie wahrscheinlich längst festgestellt haben, haben die meisten der Kollegen längst ein Auge auf sie geworfen. Wenn also morgen mein wichtigster Geschäftspartner kommt möchte ich, dass auch er von ihnen begeistert ist. Ziehen sie also bitte ein schwarzes, knappes Kostüm an, darunter feine Nahtstrümpfe…“, er hielt kurz inne und überlegte, „Sie haben doch welche, so wie ich sie einschätze, oder?“ Laura war perplex. „Ja, natürlich, aber…“. Noch bevor sie es weiter ausführen konnte fiel Herr Plincker ihr wieder ins Wort. „Na prima! Dazu bitte richtige High Heels, und damit meine ich wirklich hochhackig Stiletto-Pumps, und fertig ist meine Top-Sekretärin.“ Herr Plincker grinste. Seine Ansage war klar und nun lag es an Laura, damit umzugehen.
Zuhause angekommen hatte sie das Gespräch mit Herrn Plincker noch lange nicht verdaut. Umso glücklicher war sie daher, als ihr Mann endlich nach Hause kam und sie ihm von Herrn Plincker und seiner Vorstellung hinsichtlich ihres Outfits für den kommenden Tag erzählen konnte. Jan beruhigte sie erst einmal, legte sich dann aber eindeutig auf die Seite ihres Chefs. „Schau Liebes“, versuchte er zu erklären. „Du bist nun mal äußerst sexy und was spricht dagegen, dass du es auch zeigst, wenn man es von dir wünscht? Du sagst selbst immer, dass du dich in heißen Outfits wohler fühlst als in langweiligen Kleidern, und wenn dein Chef dich eben lieber in sexy Outfits sehen möchte, dann tue ihm doch einfach den Gefallen und genieße es so ins Büro gehen zu können wie es bei den meisten anderen Firmen, die ich kenne, kaum möglich wäre.“ Zärtlich nahm er Laura in den Arm und drückte sie an sich.
Laura musste zugeben, kein Gegenargument mehr zu haben, und hatte einfach nur Angst vor ihrer eigenen Courage. Folglich beugte sie sich Jan Argumentation und zog am nächsten Morgen genau das an, was Herr Plincker von ihr erwartete: das schwarze, knappe Kostüm vom ersten Vorstellungsgespräch mit echten Nahtnylons und den neuen, schwarzen Riemchenpumps. Unter dem Kostüm trug sie eine schwarze, leicht transparente Bluse, eine Büstenhebe und einen schwarzen Hüfthalter. Wäre sie mit Jan so losgezogen, hätte sie nicht den kleinsten Zweifel gehabt, aber für das Büro kam sie sich doch ziemlich sexy und reichlich overdressed vor. Zu allem Überfluss hatte Jan ihr auch noch einen speziellen Ring ins Bad gelegt, der in der BDSM Szene dafür bekannt war, dass die Frau, die ihn an der rechten Hand trug, devot war. Zwar waren Laura und Jan nicht wirklich aktiv in dieser Szene unterwegs, dennoch gehörte es seit Jahren zu ihrem Spiel, dass sie den Ring immer dann tragen musste, wenn sie heiß drauf, sich von Jan sexuell benutzen zu lassen und ihm willenlos zur Verfügung zu stehen.
Ein weiteres Merkmal, welches bei Laura und Jan zu ihrem erotischen Spiel gehörte, war ein spezielles Parfüm, welches sie nur dann trug, wenn Jan es wünschte oder aber Laura Jan besonders heiß verführen wollte. An diesem Morgen hatte Jan es ihr bereits neben ihren Lippenstift gestellt, so dass für Laura klar war, dass sie zu ihrem heißen Outfit auch noch das schwere Fick-Parfüm, wie sie es immer nannte, auftragen sollte. Als sie sich dann schließlich, bevor sie sich ihren Mantel anzog, in dem großen Spiegel im Flur betrachtete, war sie gar nicht mal so unzufrieden mit dem, was sie sah. Ein bisschen elegante Schauspielerin, ein bisschen Edelhure und ein bisschen Laura – es war von allem etwas dabei. Entschlossen nahm sie schließlich ihren Mantel und den Autoschlüssel und ging runter zur Garage.
Im Büro angekommen war sie an diesem Morgen so ziemlich die erste. Laura wollte jedoch den Kaffee und den Tisch fertig haben, bevor Herr Plincker mit seinem Gast kam. In der kleinen Kaffeeküche traf sie schließlich auf den ersten Kollegen, der sie von Kopf bis Fuß musterte, noch bevor er ein ‚guten Morgen` heraus bekam. Lauras Meinung nach drückte er sich mit voller Absicht sehr eng an Laura vorbei, um aus einem der hinteren Oberschränke einen Kaffeebecher nehmen zu können. Unüberhörbar zog er dabei Lauras Parfümduft ein, doch auch Laura, die ihr eigenes Parfüm selbst kaum noch roch, fand, dass auch er ein sehr markant duftendes Rasierwasser trug. Ein wenig irritiert schnappte sich Laura schließlich das Tablett, stellte Kaffeekanne, Tassen und Kekse darauf, und wackelte auf ihren hohen Pumps wieder in Richtung ihres Büros. Ihre Pfennigabsätze klackten dabei laut auf dem Granitboden und sie spürte förmlich, wie die Blicke des Kollegen an ihren Beinen hingen. Zufrieden huschte ihr ein Lächeln über die Lippen. Es war doch besser als erwartet in dem sexy Outfit und allmählich machte es ihr sogar Spaß.
Laura hatte gerade den Besprechungstisch eingedeckt und ihren Rechner hochgefahren, da hörte sie auf dem Flur auch schon die Stimme von Herrn Plincker und einem weiteren Mann. Schnell stand sie von ihrem Schreibtisch auf, zog sich den kurzen Kostümrock wieder so züchtig es ging über den Ansatz der Strapse und ging Herrn Plincker und seinem Gast entgegen. Während Herr Plincker bei ungefähr 1,90m Größe mit Laura, wenn Sie hochhackige Schuhe wie an diesem Tag trug, in etwa auf Augenhöhe war, musste Laura zu dem Gast, Herrn Mauer, etwas herunter blicken. Und obwohl noch dazu kam, dass Herr Mauer alles andere als eine sportliche Figur hatte, strahlte er dieses gewisse Etwas von Macht aus, was Laura immer ein Kribbeln zwischen den Beinen bescherte. So auch in diesem Moment. Nachdem auch er, offenkundig überrascht von Lauras sexy Erscheinung, sie zunächst der Länge nach gemustert hatte, begrüßte er sie mit einem festen Händedruck und einem tiefen Blick, der eigentlich schon alles sagte. Wäre Laura in diesem Moment nicht bei der Arbeit gewesen, hätte sie sich am liebsten auf dem Absatz umgedreht und der Situation entzogen.
In diesem Fall musste sie jedoch Herrn Plincker und sich selbst beweisen, dass sie auch so einer Situation gewachsen war und zur Not auch mit einem flirtenden Macho wie Herrn Mauer umgehen konnte. Die beiden Herren waren kaum in Herrn Plinckers Büro verschwunden, da rief Herr Plincker über die Freisprecheinrichtung des Telefons auch schon durch, dass ihm noch zwei Angebotsordner fehlen würden, die Laura ihm doch bitte bringen sollte. Dank der guten Einarbeitung musste Laura nicht lange suchen, holte zielsicher die angeforderten Akten aus dem Hochschrank, der hinter ihrem Schreibtisch stand, klopfte an Herrn Plinckers Tür und trat ein, als Herr Plincker ein lautes „Herein!“ gerufen hatte. Laura war noch in der Tür, da klebten die Blicke der zwei Männer auch schon wieder an ihren Beinen. Ohne sich daran zu stören ging sie selbstbewusst an Herrn Mauer, der auf einem Sessel vor dem großen Schreibtisch saß, vorbei und legte die zwei Aktenordner Herrn Plincker auf den Schreibtisch.
Herr Plincker bedankte sich höflich, während sowohl sein als auch der Blick von Herrn Mauer immer noch auf Lauras kurzen Rock und ihre zart bestrumpften Beine gerichtet waren. Wie zufällig, aber irgendwie doch zu eindeutig, stieß er gegen eine Unterlage, die damit vom Schreibtisch rutschte. Es war kein Zweifel, dass Herr Plincker sehen wollte wie Laura sich vor den Augen von Herrn Maurer bückte, um die Unterlage aufzuheben. Selbstverständlich tat sie ihm den Gefallen, auch wenn sie das Spiel sofort durchschaut hatte. Was Laura jedoch völlig unterschätzte, war, dass sich ihr Rock beim Bücken soweit hochschob, dass Herr Mauer nicht nur mühelos den Ansatz ihrer Strapse sehen konnte, sondern sogar für einen kurzen Moment einen vollen Einblick auf ihre rasierte Möse gewährt bekam, da sie unter dem Miederhalter keinen Slip trug.
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