Kitty Cyree - Die Bürohure und der Deckhengst
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Kitty Cyree
Die Bürohure und der Deckhengst
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Inhaltsverzeichnis
Titel Kitty Cyree Die Bürohure und der Deckhengst Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhalt Inhalt Die ganze Zeit hat er sich im Büro viel zu sehr zurückgehalten. Aber es ist klar, dass sie etwas von ihm möchte – und die Zeit ist reif. Er wagt sich mit ihr in gefährliche Bereiche vor – und auch anderen steht sie ab sofort zur Verfügung. Nur nicht zu viel Aufsehen erregen, sonst …
I
II
III
IV
V
VI
Impressum neobooks
Inhalt
Die ganze Zeit hat er sich im Büro viel zu sehr zurückgehalten. Aber es ist klar, dass sie etwas von ihm möchte – und die Zeit ist reif. Er wagt sich mit ihr in gefährliche Bereiche vor – und auch anderen steht sie ab sofort zur Verfügung. Nur nicht zu viel Aufsehen erregen, sonst …
I
Wieder einmal redete der Vortragende so, als ginge es um die Hebung eines sagenhaften Goldschatzes. Niemand durfte zu früh davon erfahren – und wer hier in der Besprechung saß, wurde genau kontrolliert. Tanja war schon lang genug in der Firma, um den Ausgang zu kennen. Manche Männer hier waren ihr Typ – der hier sicher nicht.
„Wie Sie alle wissen“, holte er aus, „sind wir jetzt seit über einem Jahr mit diesem Projekt vertraut. Unsere Planungen haben sich als gut erwiesen, die Baustelle kommt gut voran. Aber der Boden senkt sich in letzter Zeit stärker als erwartet.“
Sie kannte das Gerede über angebliche Schwierigkeiten auch schon zur Genüge. Das Gemurmel unter den Anwesenden war diesmal auch leiser. Ein Übersichtsplan der Baustelle erschien auf der Projektionswand. Erst einmal nichts zu sehen, das sie noch nicht wusste. Bald würde sie ohnehin ihren Urlaub antreten – und die würden sicher nicht von ihr verlangen, dass sie den verschieben musste. Wieder bemerkte sie den Blick dieses Typen, der schräg gegenüber von ihr saß. Schon einige Male hatte er in letzter Zeit gemeinsam mit ihr diese Besprechungen besucht. Viel wusste sie nicht von ihm, außer seinen Namen. Simon, vom Aufkleber auf seiner Mappe, und dass er 24 war. Gesagt hatte er fast nie etwas, aber so schüchtern sah er auch wieder nicht aus. Aber die Art, wie er sie manchmal beiläufig ansah und vielleicht glaubte, sie merkte es nicht …
„Können Sie mir folgen, Frau …?“, wurde sie auf einmal gefragt.
„Ja“, unterbrach Tanja, „nach den vorliegenden Informationen, die Sie mir freundlicherweise schon überlassen haben, muss das alles noch näher untersucht werden. Und könnte eben den Baufortschritt verzögern.“
„Ich kann leider noch keine genauen Erkenntnisse verkünden“, setzte er fort. „Aber die Leute fangen an, Fragen zu stellen.“
Tanja wollte sich schon zu Wort melden. Doch das ging im allgemeinen Gemurmel unter, als alle schließlich aufstanden und ihre Unterlagen ordneten und verstauten. Die meisten strömten auf den Gang – nur dieser Simon, der schräg gegenüber gesessen war, blieb noch eine Weile stehen. Er war kaum größer und noch ein wenig schlanker als sie. Hatte sie ihn nicht bereits öfters angelächelt? Viel mehr jedenfalls nicht. Sein Auftreten schien nicht so recht zu seiner relativ wilden, eher langhaarigen Frisur zu passen.
„Und …“, murmelte er mit halb abgewandtem Blick zu Tanja.
„Ja, was denn?“
„Wie … wird das wohl weitergehen?“, fragte er und spielte mit seinen Fingern herum.
Tanja war nun mit ihm allein auf dem Gang, auf den durch die Fenster das nachmittägliche Licht der Sonne fiel.
„Hast du heute schon etwas vor?“, sagte Simon zu Tanja. Sie blickte ihm direkt in die Augen und reagierte mit einem erfreuten Gesichtsausdruck und langen Lächeln. Was war mit dem auf einmal los? Aber gut, er zitterte doch schon leicht.
„Wie wäre es, wenn wir … noch etwas trinken gehen?“, antwortete sie nach ein paar Sekunden auch mit Worten.
„Mit denen?“
„Ich weiß nicht – mit der ganzen Runde, die nur ihr Bier saufen wollen?“
„Also ich trinke schon ganz gern manchmal eines“, wandte Simon ein.
„Ja, wenn, dann würde ich auch fast lieber mit dir allein.“
„Ach so?“
„Ich weiß da ein nettes Lokal – also so lange es noch schön warm ist …“, schlug Tanja vor und war fast schon dabei gewesen, ihr Gegenüber an der Hand zu nehmen.
Sie durchschritt mit ihm die breite Passage, die vom Geschäftsviertel aus zum Flussufer führte. Der Nachmittag war schon weit fortgeschritten, doch die Sonnenstrahlen vermochten immer noch genug zu wärmen. Viele Leute lagen in den Grünflächen herum oder saßen in den Gastgärten der Lokale. Auch Simon hatte hier wohl schon einmal Paare gesehen, die ganz beiläufig Händchen hielten und die Uferpromenade entlang spazierten. Aber wahrscheinlich sah er lieber nicht direkt hin und ging noch ein Stück weiter weg von Tanja.
Sie betrat zuerst den Garten eines Lokals und nahm Platz, an einem der Tische zwischen den großen, alten Kastanienbäumen. Zwar waren sie mit ihm fast allein hier, aber trotzdem nahm bald jemand ihre Bestellung auf.
„Glaubst du wirklich, dass sie das Projekt abbrechen werden?“, begann Simon erneut eine Unterhaltung.
„Wäre ja nicht die erste Investitions-Ruine … was die da schon verbaut haben“, antwortete Tanja, nachdem sie sich etwas nervös umgesehen hatte, ob sie wirklich allein waren.
„Stimmt es jetzt … dass die da sehr wertvolle Sachen entdeckt haben?“
„Die müssen schon sehr wertvoll sein, wenn sie es deswegen abbrechen wollen. Nein, da muss was faul sein.“
Simon saß da und schob seine Hände langsam über den Tisch. „Stimmt es, dass du nächste Woche wegfährst?“, setzte er fort.
„Ja, das habe ich geplant. Das Wetter soll auch passen.“
„Jetzt wo du es sagst …“
Der Kellner von vorhin brachte das Bier und sparte nicht mit einem Lächeln. Doch zumindest Simon beachtete ihn kaum, weil sich seine Blicke bereits die ganze Zeit viel zu sehr auf Tanja konzentrierten. Erst nach einer Weile nahm er zaghaft sein Glas in die Hand. Er prostete ihr zu, plauderte mit ihr über alles, das ihm zu der ganzen Geschichte einfiel. Auch Tanja spielte mit ihren Fingern auf der Tischplatte herum und wunderte sich fast, dass Simon nichts dabei fand, als ihre Hände öfters einmal seine berührten.
Ohne viel Herumreden hatte sie ihre Rechnung bezahlt und er seine. Als sie mit ihm aufstand und das Lokal verließ, realisierte sie so wirklich, dass es schon ziemlich dunkel war. Die bunten Lampen beim Eingang waren nun eingeschaltet. Es fühlte sich etwas kühler als zuvor an, und viele hatten sich bereits auf den Weg nach Hause gemacht. Wirklich kalt war es jedoch nicht, auch nicht in einem Jäckchen aus dünnem Stoff.
Simon kramte in seinem Rucksack, doch Tanja wusste, dass er ebenfalls nur dastehen und die letzten Strahlen der versinkenden Sonne sehen wollte. Sie mischten sich mit den gelb und rötlich schimmernden Wolken. Tanja trat näher, machte zwei Schritte seitwärts – und berührte seine Hand. Simon machte überhaupt nichts, außer seinen Blick starr auf das Wasser hinaus zu richten. Bis er doch den Fingern nachgab, die sich um seine klammern wollten. So ging er ein paar Meter sehr knapp neben Tanja. Obwohl die Umklammerung um seine Hand gar nicht so stark war und er sich leicht wieder hätte lösen können, tat er es nicht.
„Also wenn du Lust hast … fahren wir dann?“, fragte Tanja und sah noch einmal nach der Uhrzeit.
„Was, möchtest du schon nach Hause?“
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