Teil 2 Teil 2
Warum du leidest (Festhalten) Warum du leidest (Festhalten)
4 Festhalten 4 Festhalten Wie du dir selbst das Leben schwer machst „Der Ursprung all unserer Probleme ist unser Unvermögen, loslassen zu können.“ (Buddha) Pssst. Ich möchte dir ein Geheimnis verraten. Aber nicht irgendein Geheimnis … Es ist DAS Geheimnis des Lebens. Deines Lebens! Nenn es den Heiligen Gral, den Stein der Weisen oder den Schlüssel zum Glück, denn genau das wirst du damit erlangen. Es ist das Geheimnis davon, warum du leidest und wie du dich von diesem Leid befreien kannst. Egal, worum es geht … Dieses Geheimnis, das besser gehütet ist als die Kronjuwelen der Queen, versteckt sich in den folgenden Aussagen: Je mehr du die Liebe festzuhalten versuchst, desto mehr entrinnt sie dir. Je mehr du versuchst, einen Menschen für dich zu gewinnen, desto eher scheiterst du damit oder vertreibst ihn sogar. Je mehr du dich selbst suchst, desto weniger weißt du, wer du wirklich bist. Je mehr dir an einem Erfolg liegt, desto eher versagst du. Je mehr du Anspannung und Stress unterdrückst, desto schlimmer brechen sie aus. Je mehr du deine Angst unterdrückst, desto größer wird sie. Je mehr Sicherheiten du im Leben haben willst, desto unsicherer wird es. Na, hast du das Muster durchschaut? Das sind nur einige wenige Beispiele aus verschiedenen Lebensbereichen, in denen dieses Geheimnis mehr oder weniger offensichtlich wirkt. Im Verlauf dieses Buches werden uns noch viele weitere Beispiele begegnen. Dahinter steckt ein elementares Prinzip: » Je mehr du etwas willst, desto weniger bekommst du es! Unsere Absicht, etwas zu erreichen, führt in Kombination mit unserem Unvermögen, das große Ganze zu überblicken, stets dazu, dass wir am Ende selbst das Gegenteil bewirken. Der Philosoph und Psychotherapeut Paul Watzlawick veranschaulicht das in seinem Buch „Anleitung zum Unglücklichsein“ eindrucksvoll anhand der folgenden kurzen Geschichte:
5 Erwartungen 5 Erwartungen Der Grund, warum wir festhalten Erwartungen sind das Problem. „Der Ursprung allen menschlichen Leidens ist der qualvolle Unterschied zwischen der Welt, wie sie ist und der Welt, wie sie sein sollte.“ (Indische Weisheitslehre) Egal welches Problem dich gerade beschäftigt, es hat in jedem Fall damit zu tun, dass du im Kopf ein Ideal vom Gegenstand deines Problems mit dir herumträgst und daran festhältst. Niemand hält nämlich freiwillig sein Problem fest. Es ist immer die Erwartung dahinter, die du nicht loslassen kannst oder willst.
6 Schuld 6 Schuld Wer ist schuld, du oder die Welt? „Wenn der Bauer nicht schwimmen kann, ist grundsätzlich die Badehose schuld.“ (Lebensweisheit) Wenn es zu einem Konflikt kommt, wird immer schnell die Frage nach einem Schuldigen laut. Wer hat angefangen? Wer hat das Problem durch welche Handlung verursacht? Wo ist der Verantwortliche? In Wahrheit gibt es so etwas wie einen Schuldigen nicht. Wir haben gesehen, dass ein Problem niemals durch eine Ursache alleine ausgelöst wird. Es sind immer zwei Faktoren notwendig. Und so ist es auch in jedem anderen Konflikt. Damit ein Konflikt entstehen und bestehen kann, braucht es immer zwei. „Ein Bock alleine stößt nicht.“ Das hat meine Mutter immer gesagt. Stell dir vor, du bist sauer und legst dich mit jemandem an, der einfach nicht reagiert. Du kannst toben und ausrasten soviel du willst, wenn der andere nicht mitmacht, dann entsteht auch kein Streit. Und so ist es auch mit all unseren anderen Problemen und unserem Leid. » Wenn einer der beiden Faktoren nicht „mitmacht“, entsteht auch kein Problem. Deshalb lässt sich auch kein eindeutiger „Schuldfaktor“ ausmachen. Es ist wie bei den Bauklötzchen und den Öffnungen in der Box. Hast du das falsche Klötzchen oder benutzt du das falsche Loch? Das ist aber keine schlechte Nachricht, sondern eine gute: Wenn an der Entstehung eines Problemes immer zwei Faktoren beteiligt sind, dann gibt es auch immer mindestens zwei Ansatzpunkte, um dieses Problem zu lösen! Wie lauten die beiden Ansatzpunkte?
7 Gedanken 7 Gedanken Die Quelle unserer Erwartungen „Im Anfang war das Wort“[Fußnote 7] (Joh 1, 1, LU) Jeder kennt diesen Spruch. Dabei ist er ziemlich frei übersetzt. Im griechischen Original heißt das Wort nämlich „Logos“ und dieser Begriff wird in verschiedenen Zusammenhängen unterschiedlich verwendet. Unter anderem im Sinne von „Wort“ und „Rede“ sowie deren Gehalt („Sinn“). Logos bezeichnet aber auch das geistige Vermögen, zum Beispiel die „Vernunft“ und das „Denken“. Meiner Meinung nach sollte der Spruch deshalb lauten: » „Im Anfang war der Gedanke.“ Denn unsere Gedanken erschaffen unsere Welt. Deine Gedanken sind der Ursprung deiner Erwartungen und damit auch die Gestalter deiner Welt: „Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte. Achte auf deine Worte, denn sie werden Handlungen. Achte auf deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten. Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter. Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal.“ (aus dem Talmud)
8 Negativität 8 Negativität Das Naturprinzip, das unsere Probleme formt „Du kannst nicht negativ denken und Positives erwarten.“ (Sprichwort) Die Negativität ist ein komplexes Thema. Auf der einen Seite treibt sie uns an, motiviert uns und hilft uns sogar, zu überleben. Auf der anderen Seite sorgt sie dafür, dass wir unser Leiden und unsere Probleme selbst schaffen und auch sie am Leben erhalten. Deshalb schauen wir uns im Folgenden genauer an: Was die selbsterfüllende Prophezeiung ist und wie wir unsere Befürchtungen mit ihrer Hilfe selbst bewahrheiten. Wie wir durch unsere Negativität Teufelskreise erzeugen, die alles nur noch schlimmer machen. Warum wir uns durch unseren Wunsch, Dinge zu vermeiden, so gerne selbst sabotieren. Warum wir Menschen überhaupt so negativ sind und warum wir es dieser Negativität zu verdanken haben, dass wir heute überhaupt noch am Leben sind.
8.1 Selbsterfüllende Prophezeiung
8.2 Teufelskreis
8.3 Vermeiden
8.4 Überleben
9 Angst
9.1 Rationale Angst
9.2 Verlustangst
10 Ego
11 Zusammenfassung
Teil 3
Wie du dich von deinem Leid befreien kannst (Loslassen)
12 Die Lösung
13 Widerstand gegen das Loslassen
14 Im Fluss sein
15 Der Weg
Teil 4
Lerne loszulassen und befreie dich von deinem Leid
16 Schritt 1: Wahres Selbst
16.1 Ent-Täuschung
16.2 Zwickmühlen
16.3 Vertrauen
16.4 Dein wahres Selbst
16.5 Leben auf zwei Leveln
16.6 Selbsterkenntnis
17 Schritt 2: Leben im Moment
17.1 Ängste überwinden
17.2 Hier und Jetzt
17.3 Ziele erreichen
17.4 Präsenz
18 Schritt 3: Positivität
18.1 Zulassen
18.2 Das Gesetz der Anziehung
18.3 Achtsamkeit
19 Schritt 4: Intuition
19.1 Dein wahres Wesen
19.2 Nicht denken
19.3 Leichter leben
19.4 Leichtigkeit
20 Schritt 5: Verantwortung
20.1 Abhängigkeit
20.2 Schuld
20.3 Macht
20.4 Karma
20.5 Unabhängigkeit
21 Schritt 6: Erwartungslosigkeit
21.1 Eigentum
21.2 Alles fließt
21.3 Dualität
21.4 Bewerten
21.5 Realität
21.6 Wahrnehmung
22 Ergebnis: Loslassen
Teil 5
Loslassen und dann?
23 Meditation
23.1 Warum meditieren?
23.2 Wie meditieren?
24 Danach
24.1 Das Loslassen-Wollen loslassen
24.2 Das Loslassen lehren
25 Fazit
26 Bonus
27 Literatur
Teil 1
Warum loslassen?
Die Lösung (fast) all deiner Probleme
„Der Ursprung all unserer Probleme ist unser Unvermögen loslassen zu können.“
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