Thomas de Bur - Bärenjäger
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6
Am nächsten Morgen war Johan früh wach. Ohne sich auf den Kampf mit seinem weichen Bett einzulassen, stand er auf und zog sich an. Dann ging er in den Wohnraum, um nachzusehen, ob seine Eltern schon aufgestanden waren. Er sah ernst aus. Seine Mutter machte am Herd Wasser heiß. Sie blickte ihn erstaunt an. »Du bist ja früh auf, heute Morgen«, meinte sie. Ohne darauf einzugehen, fragte Johan, ob sein Vater schon auf war. »Ja, er holt mir gerade Holz«, antwortete sie ihm. Die Frage, was er denn auf dem Herzen hätte, war auf ihrem Gesichtsausdruck nicht zu übersehen. »Danke«, sagte Johan knapp und lief nach draußen. Sein Vater war beim Holzvorratsschuppen und schichtete Holzscheite in einen Korb. Johan hörte, wie die Holzscheite aufeinander klackten. Schnell rannte er über den Hof zu ihm hin. »Vater, darf ich kurz mit dir reden?« fing er an. Sein Vater unterbrach seine Arbeit, blickte ihn an und erwiderte überrascht: »Guten Morgen Johan, ja natürlich.« Johan druckste jetzt etwas herum. Sein Mut entwich ihm gerade wie die Luft bei einem aufgeblasenen Luftballon, dem der Verschluss seiner Öffnung abhanden gekommen war. »Ich möchte mich entschuldigen«, begann Johan und schaute betreten zu Boden. Seinem Vater standen Fragezeichen im Gesicht, doch er sagte nichts. »Ich habe einen Fehler gemacht«, stotterte Johan weiter. Sein Vater reagierte immer noch nicht, aber böse sah er auch nicht aus. »Gestern Nacht«, erzählte Johan stockend, »ich habe dich und Stellan belauscht und das tut mir leid.« Johan stand vor seinem Vater, hatte die Hände hinter dem Rücken versteckt und traute sich nicht, seinem Vater in die Augen zu sehen. »Alle Achtung, da warst du aber leise«, meinte dieser anerkennend. »Dann brauche ich dir ja nicht so viel zu erklären. Ich nehme deine Entschuldigung an und freue mich, dass du es mir gesagt hast.« Johan spähte vorsichtig in das Gesicht seines Vaters, der lächelte jedoch freundlich. »Stellan hat mir, als ich so alt war wie du, alles über den Wald und über das Jagen beigebracht. Es gibt niemanden in ganz Lappland, der soviel weiß wie Stellan. Ich möchte, dass auch du alles von ihm lernst, damit du uns helfen kannst. Willst du das tun?« Johan war erleichtert. »Ja, das will ich gerne tun«, antwortete er mit einem Kloß im Hals. »Gut. Heute ist Samstag, du hast keine Schule. Geh nachher gleich zu ihm, er wartet auf dich«, dann schulterte sein Vater den Korb mit Holz und sie gingen gemeinsam ins Haus. Als sie zur Tür herein traten, stand Johans Mutter am Tisch und verteilte die Frühstücksteller. Sie schaute ihnen neugierig entgegen, doch als sie die Gesichter der Beiden sah, war sie beruhigt und deckte weiter den Tisch. Lena war inzwischen auch wach. Sie tanzte gerade in den Wohnraum und sang vor sich hin. Johans Augen blitzten plötzlich schelmisch und unvermittelt griff er mit beiden Händen zu, fasste Lena unter den Achseln und wirbelte sie ein paar Mal im Kreis um sich herum. Lena quiekte vor Vergnügen. Johan setzte sie vorsichtig ab und lachte sie an. Jetzt fühlte er sich wieder gut. Ein paar Minuten später saßen alle am Tisch. Gerade wollten sie mit dem Frühstück anfangen, als sie einen Automotor hörten. Es hupte jemand ungeduldig. Ein Wagen fuhr auf den Hof. Johans Vater stand auf. »Ich gehe nachsehen«, sagte er und verließ das Haus. Eine Autotür schlug zu. Lena und Johan spitzten die Ohren. Einige Minuten saßen sie da und lauschten. Plötzlich vernahmen sie, wie ihr Vater aufgebracht rief: »Nein habe ich gesagt.« Ihre Mutter sah jetzt besorgt aus. Plötzlich wurde die Haustür heftig aufgestoßen, gleichzeitig hörte man wieder eine Autotür zuschlagen und das Starten des Motor. Mit durchdrehenden Reifen fuhr der Wagen los, wendete auf dem Hof und heizte davon. »Was ist passiert«, fragte die Mutter erschrocken. Der Vater stand aufgeregt vor ihnen. »Es war der reiche Rentierzüchter aus dem Dorf«, erzählte er mit bebender Stimme. »Er wollte mich für eine Holzfällerarbeit anwerben. Er will in den Wald eine viele Kilometer lange Schneise schlagen lassen, um seine Rentiere mit dem Hubschrauber da hindurch treiben zu können. Er sagt, er will noch mehr Rentiere kaufen und er spart mindestens zwei Tage Zeit, wenn der Wald dort weg ist. Er hat anscheinend den ganzen Wald aufgekauft. Ich habe keine Ahnung, woher er soviel Geld hat. Ich habe abgelehnt. Dabei mache ich nicht mit.« Lena und Johan blickten Ihren Vater mit aufgerissenen Augen an. Noch nie hatten sie Ihren Vater so erbost gesehen. Johan hallte das Wort »Hubschrauber« im Kopf herum. War der Rentierzüchter derjenige, der das vergiftete Tier im Wald abgeworfen hatte? Ihre Mutter stand auf und umarmte ihren Mann. »Ich denke, du hast dich richtig entschieden.«
7
Am Frühstückstisch herrschte jetzt gedrückte Stimmung. Jeder war mit seinen Gedanken beschäftigt. Lena krümelte an ihrem Brot herum, als sie unvermittelt den Kopf hob. »Mutter, woher weiß man, das man etwas richtig entschieden hat?« Die Mutter erwiderte nach kurzem Zögern:»Es gibt zum Einen viele Gesetze. In denen steht, was man nicht machen darf. Wenn man sich daran nicht hält, wird man bestraft. Zum Beispiel ist es verboten einem Menschen Schaden zuzufügen. Dann gibt es noch ungeschriebene Gesetze, wie man sich verhalten sollte. Und es gibt das innere Gefühl, das jeder hat. Das sagt einem meistens, ob etwas richtig oder falsch ist.« Lena zog die Stirn kraus und dachte nach. »Steht in den Gesetzen auch, dass man den Bäumen keinen Schaden zufügen darf?« fragte sie weiter. Johan hörte gespannt zu. Darüber hatte er noch nie nachgedacht. Sein Vater brummte irgendetwas vor sich hin. »Ja und nein«, antwortete ihre Mutter nach kurzer Überlegung. »Bei Pflanzen und Tieren ist es etwas anders als bei Menschen. Es gibt viele Naturschutzgesetze in denen steht, dass man der Natur keinen Schaden zufügen darf. Unter anderem die Tierschutzgesetze, die die Tiere schützen. Aber die Natur wird auch von den Menschen genutzt. Um es warm zu haben oder um Essen kochen zu können, muss der Mensch einige Bäume fällen. In dem Fall hat der einzelne Baum zwar einen Schaden, doch zum Wohle des Menschen. Wenn an Stelle des gefällten Baumes ein Neuer gepflanzt wird, macht man den Schaden ja auch zum Teil wieder gut. Es muss im Einzelfall abgewogen werden, was erlaubt ist und was nicht. Denk an das Jedermannsrecht hier in Schweden. Das Gesetz besagt, dass jeder die Natur nutzen darf, aber man darf keinen Schaden verursachen. Wann eine Nutzung zu weit geht und damit verboten wäre, ist jedoch nicht genau festgelegt.« Die Mutter lächelte ihre Tochter an. »Deine Frage ist nicht einfach zu beantworten.« Lena grübelte sichtbar über die Antworten nach, jedoch fragte sie nicht weiter. Nachdem Lena und Johan geholfen hatten den Frühstückstisch abzuräumen, packte Johan seinen Rucksack, um zu Stellan aufzubrechen. Er wusste nicht so recht, was er brauchen würde. Sein Messer, eine Regenjacke, einen Apfel, einen Stift und einen Schreibblock. Mehr fiel ihm auf Anhieb nicht ein. Also verabschiedete er sich und lief los. Johan war neugierig was ihn erwarten würde. Er würde jetzt ein Jäger werden. Sein Weg durch den Wald am Fluss entlang ging schnell. Erst als er die Wiese erreichte, die vor der Hütte von Stellan lag, hörte er auf zu laufen und ging verschnaufend seinem ersten Tag bei Stellan entgegen. Stellan saß auf der Bank vor der Hütte und schien auf ihn zu warten. Er hatte die traditionelle Tracht der Samen angezogen. Von weitem leuchtete Johan das kräftige Blau des Kolt, einem Kittel ähnlichen Oberteil aus schwerer Wolle mit roten Schößchen auf Schultern und Brust, an. Der ebenfalls blau-rote Hut der vier Winde lag neben Stellan auf der Bank. Man nennt diesen Hut so, weil er vier Zipfel hat, von denen jeder in eine andere Himmelsrichtung zeigt. Johan musste an die Lederschuhe der Samen mit der hochgezogenen Spitze und den bunten Schnürsenkeln denken. Ob Stellan die auch angezogen hatte? Er lächelte in sich hinein. Wenn Stellan sich heute in seine Tracht gekleidet hatte, musste dieser Tag auch für ihn etwas Besonderes sein. Als Johan auf der Wiese näher kam, erhob sich Stellan und setzte seinen Hut auf. Johan begrüßte ihn höflich. »Hallo Johan«, erwiderte der alte Same freundlich. »Komm setz dich zu mir. Möchtest du etwas trinken?« »Ja gerne«, antwortete Johan und schielte dabei auf Stellans Füße, an denen tatsächlich die witzigen Schuhe glänzten. Stellan erhob sich, ging kurz in die Hütte und holte zwei Holzbecher heraus. Die füllte er neben der Hütte unter dem Eisenrohr mit frischem, kaltem Wasser aus dem Berg. Er reichte Johan einen Becher und nahm einen Schluck aus seinem: »Vor vielen Jahren saß hier an dieser Stelle dein Vater. Auch dein Opa saß gemeinsam mit meinem Vater hier auf der Bank. Die Männer unserer Familien verbinden eine sehr lange Freundschaft und die Verbundenheit mit dem Wald. Jeder lernte vom Anderen und man half sich jederzeit. Die Aufgabe meiner Familie war es immer, die alten überlieferten Kenntnisse über die Natur und das Jagen weiter zu geben. Nun bist du bei mir und führst die Tradition fort.« »Ich wünsche mir sehr, ein Jäger zu werden«, unterbrach Johan den alten Mann. Stellan lächelte. »Warum willst du denn ein Jäger werden?« Johan überlegte, was er antworten sollte. Stellan bemerkte, dass Johan unsicher wurde und wartete deswegen nicht auf eine Antwort. »Es gibt vier verschiedene Arten von Jägern. Einige Jäger jagen aus Lust. Andere jagen aus Gier. Auch die Angst lässt viele Menschen jagen. Die vierte Art von Jägern jagt aus Notwendigkeit.« Stellan machte eine kleine Pause. »Früher haben die Menschen gejagt, um ihre Familien zu ernähren. Wir Samen haben über Jahrhunderte von der Jagd und vom Fischen leben müssen. Heute hat das Jagen für die Ernährung eine geringe Bedeutung. Man könnte von der Jagd allein nicht mehr überleben. Heute reguliert der Mensch die Tierbestände, weil durch die Jagd auf Raubtiere das Gleichgewicht gestört wurde und sich einige Tierarten stärker vermehren als gewünscht. Das führt wiederum zu Schäden in der Natur, deswegen muss man heutzutage jagen und ausgleichen.« Stellan blickte Johan direkt in die Augen. »Einem Jäger sollte bewusst sein, warum er jagen geht.« Stellan nahm einen großen Schluck aus seinem Wasserbecher. »Ein erfolgreicher Jäger versteht die Natur und respektiert sie. Er ist ein Teil der Natur. Er weiß, dass jede Handlung eine Wirkung hat. Manchmal ist sie gut, manchmal ist sie schlecht für die Zukunft.« Johan nickte zustimmend. Stellan schaute Johan ernst an, dann stand er auf. »Komm, ich will dir etwas zeigen.« Johan erhob sich neugierig und folgte dem alten Mann in die Hütte. Als Johan durch die dicke Eichentür in den Raum trat, mussten sich seine Augen erst einmal an das spärliche Licht gewöhnen. Vor ihm, in der Mitte des Raumes, stand ein Holztisch mit zwei Stühlen. Dahinter, an der Wand, war ein Herd, der gleichzeitig auch der Ofen war. Die Hütte bestand anscheinend aus drei Zimmern. An der hinteren Wand registrierte er links und rechts vom Herd je eine Tür. An allen Wänden, außer der Hinteren, lehnten Regale, in denen handgefertigte Holzgegenstände aufgereiht waren. Teller, Becher, kleine und große Schüsseln und vieles mehr. Auf dem Dielenboden standen zwei große Holzkisten mit Eisenbeschlägen. Plötzlich bemerkte Johan sie. Auf den ersten Blick hatte er sie gar nicht wahrgenommen. Überall hockten sie und alle glotzten ihn an. Trolle, Gnome, Kobolde und Wichtel. Sie lümmelten in den Ecken, auf dem Herd und in den Regalen, einer neben dem anderen. Ein Troll hing keck an einem Tischbein und winkte. Johan war platt. Mit offenen Mund und weit aufgerissenen Augen stand er in der Hütte und guckte sich erstaunt um. Stellan hatte den Blick von Johan gesehen und lächelte. »Ja, es werden immer mehr. Manchmal sitzt einer dazwischen, der ist auch für mich neu.« Stellan ging zu einer Holzkiste, schob einen Eisenriegel zur Seite und hob den Deckel. Die Kiste war voll mit alten, in Leder gebundenen Büchern. Stellan entnahm eines und legte es auf den Tisch. »Wenn man das Ganze verstehen will, muss man die versteckten Wunder sehen können«, fing Stellan an und legte seine flache Hand auf das Buch. »Viele Jahrhunderte lebt meine Familie schon im Wald. Mein Ururgroßvater hat angefangen, diese Bücher zu schreiben und reichte sie an seinen Sohn weiter. Der schrieb ebenfalls und gab die Bücher wiederum seinem Sohn. Vor etwa fünfzig Jahren habe ich die Bücher von meinem Vater übernommen. Seitdem schreibe ich über die geheimen Wunder der Natur.« Stellan lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Du hast schon oft gefühlt, dass dir Dinge auffallen, die andere anscheinend nicht wahrnehmen können, nicht wahr Johan?« Stellan lächelte wissend. Johan war sprachlos.
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