Gernot Schroll - Mein Gefängnis

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Um dem unverarbeiteten Schmerz, der Ungewissheit und Lücke, die der tragische Tod seines Vaters in ihrer aller Leben gerissen hatte, zu entkommen, flüchtet sich ein Junge in eine imaginäre Welt. Eine Welt, in der es nur ihn gibt, ihm niemand mehr weh tun könnte – eine Welt, in der es nicht zählt, dass er weder Freunde noch Perspektive hat – eine Welt, in der er alles sein könnte – alles außer glücklich.
Jahrelang führt er ein Leben zwischen zwei Welten. Selbstzweifel, Minderwertigkeitskomplexe und Anpassungsschwierigkeiten lassen ihn jedoch immer länger in dieser Fantasiewelt verweilen. Kompensierender Größenwahn, naive Vorstellungen und unrealistische Ideale, vergifteten die Psyche des heranwachsenden Jungen weiter. Aus dem ängstlichen Kind wird ein krankhaft-narzisstischer Mann.
Schleichend verschwinden Grenzen zwischen Realität und Fantasie – die reale Welt wird von der imaginären konsumiert und mit ihr – unwissend – ihr einziger Bewohner und nunmehr Gefangener.
Kurz vor Abschluss seines Studiums mit dem bevorstehenden «Ernst des Lebens» konfrontiert, beginnen die Wände der einst so heilen Fantasiewelt zu bröckeln: Der Zufluchtsort wird zum in-sich-zusammenstürzenden Gefängnis. Fragmente nicht verarbeiteter Kindheitstraumen lösen sich wie Betonblöcke von den Decken und drohen, ihn unter sich zu begraben. Mit ungeahnter Wucht wird er von der Realität eingeholt: ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
Drogen und exzessiver Alkoholkonsum dienen als kurze Zuflucht. Am Rande der Verzweiflung sucht er im Internet nach Hilfe, doch die Suche nach Antworten im Netz drängt ihn weiter an den Abgrund seiner Psyche – dorthin, wo ein altbekanntes Monster zu erwachen droht.
Auf den folgenden Seiten erzähle ich meine Geschichte und gewähre einen absolut ungefilterten Einblick in die Gedankenwelt eines psychisch kranken Menschen, der durch ein unverarbeitetes Kindheitstrauma – völlig unbemerkt – den Bezug zur Realität verlor und Jahre später in eine schwere Depression schlitterte.
Obwohl meine Geschichte teils schockierend und abstoßend, teils verstörend und traurig sein mag, ist es doch eine Geschichte über Hoffnung: Ein Gefühl, das einem die Depression nimmt und mit ihm all seine Wurzeln – so als hätte man nie gewusst, wie es sich anfühlt.

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Seit diesem Tag, wachte ich nun jede Nacht,

auf die Minute genau um 3 Uhr früh schweißgebadet auf. Zwar konnte ich meistens, nach einiger Zeit, wieder einschlafen, doch mittlerweile machte es mir richtig Angst. Jedes Mal, wenn ich mitten in der Nacht aufwachte, schickte ich ein Stoßgebet in den Himmel, flehte darum, dass es bitte nicht wieder 3 Uhr früh sein würde, doch alle Gebete waren vergebens. Die Uhr auf meinem Handy stieß mich jede Nacht ein Stück weiter in mein Verderben.

Es war nicht so sehr das Aufwachen allein, was mir solch Schrecken einjagte, viel mehr war es die Präzision, mit welcher ich jede Nacht zur selben Zeit aufwachte. Viele Erklärungen gab es für unregelmäßigen Schlaf und nächtliches Aufwachen, doch jede Nacht zur selben Zeit aufzuwachen, hatte etwas Unheimliches an sich, als hätte etwas Übernatürliches seine Hände im Spiel, etwas worauf ich keinen Zugriff hatte.

Das nächtliche Aufwachen ging an die Substanz. Mittlerweile fiel es mir schwer – nach dem obligatorischen Aufwachen – wieder einzuschlafen. Dazu gesellte sich starker Harndrang. Naiv hoffte ich, diesem wäre vielleicht das Aufwachen geschuldet, doch auch wenn ich stundenlang vor dem Schlafengehen nichts mehr trank, wachte ich trotzdem jede Nacht pünktlich um 3:00 Uhr – mit einer, von Gottes Hand gefüllte Blase – auf.

Ich hatte ich die unheimliche Vermutung, dass es mit den Drogen in der besagten Nacht bei meinem Freund zusammenhing. Anders konnte ich es mir nicht erklären.

Der Freitag ging zu Ende und die folgende Nacht wurde wieder durch das nächtliche Wasserlassen unterbrochen. Wie schon einige Tage zuvor, schaffte ich es nicht mehr, meinen Schlaf nach dem Toilettenbesuch fortzusetzen. Zu viele Fragen und Gedanken schossen durch meinen Kopf. Es war, als würde man einem Dutzend Gummibällen dabei zusehen, wie sie kreuz und quer durch einen kleinen Raum hüpften, während mehrere Laserpointer mit verschiedenen Farben versuchten, ihnen zu folgen. Völlig gerädert und kraftlos, erwartete ich das Aufgehen der Sonne, um diesem Horror entfliehen zu können.

Die Morgenstunden verbrachte ich damit, die Thesis zu lesen und nach Fehlern oder Lücken zu suchen, gab jedoch erfolglos damit auf, um sie meinem Bruder zur Korrektur zu schicken. Es war ein komisches Gefühl die Arbeit an meinen Bruder zu übergeben – ich schämte mich für den Inhalt und war mir sicher, er würde sich über mich lustig machen und sogar meine geistige Zurechnungsfähigkeit in Frage stellen.

Den restlichen Tag verbrachte ich mit bangem Warten auf die Korrektur. Zwar freute ich mich schon, diese endlich wieder zurückzubekommen, doch hatte ich Angst vor seinen abfälligen Kommentaren. Er würde mich verschmähen, Freunden und Familie erzählen, er hätte das 60-seitige Manuskript eines Wahnsinnigen gelesen.

Mein Leben fühlte sich plötzlich so sinnlos an ohne die Thesis. Ich wusste nicht mehr, wie ich mich davor beschäftigt hatte. Zwar wusste ich, dass ich mich auf die kommenden Prüfungen vorbereiten hätte sollen, doch die Ungewissheit über das Urteil meines Bruders, sowie die letzten Nächte, machten es mir unmöglich mich zu konzentrieren.

Wie fremdgesteuert, lief ich von Stuhl zu Stuhl und von Sofa zu Sofa, gelegentlich für einige Minuten zum Hühnerstall und wieder zurück ins Haus. So verbrachte ich den gesamten Tag, bis die Nacht wieder hereinbrach und mit ihr mein nächtlicher Albtraum.

Mittlerweile fiel es mir nicht nur schwer, wieder einzuschlafen, viel mehr wurde es zu einer riesigen Herausforderung, überhaupt jemals einzuschlafen. Die Gummibälle und Laserpointer wurden immer schneller und vermehrten sich und ich wälzte mich von einer Seite zur anderen, in der Hoffnung, die jeweils andere Seite würde frei von imaginären Objekten sein. Irgendwann musste ich dann doch eingeschlafen sein, nur um wieder akkurat um 3 Uhr aufzuwachen. Ich konnte es nicht mehr hinnehmen.

Zermürbt setzte ich mich auf und drückte mir die Hände fest vor mein Gesicht, in der Hoffnung, der Realität, in der ich mich befand, dadurch entfliehen zu können. Ich versuchte es gar nicht mehr weiter zu schlafen und setzte mich stattdessen, nachdem ich mich erleichtert hatte, auf das Sofa. Mit meinen Gedanken drehte ich mich im Kreis; abwechselnd saß ich einmal am Sofa und dann wieder auf dem Bett. Wie sehr wünschte ich mir, einfach schlafen zu können, nur eine Nacht nicht aufgeweckt zu werden.

Ich musste die Stunden bis zum Mittagessen irgendwie überstehen; nachmittags könnte mein Bruder jederzeit mit der korrigierten Thesis auftauchen und ich würde endlich wieder meine Beschäftigung haben und die Arbeit endgültig fertigstellen können. Doch bis dahin hatte ich noch einige Stunden zu überstehen.

Im Laufe des Vormittags spürte ich die körperlichen Folgen des massiven Schlafmangels der letzten Nächte: Ich hatte einen getriebenen Gang entwickelt, als würde ich ständig vor etwas auf der Flucht sein. Ich murmelte mit jeder schlaflosen Nacht mehr und meine Stimme wurde leiser, wodurch ich mich mehrmals wiederholen musste. Bei näherer Betrachtung meines Spiegelbilds registrierte ich weit geöffnete Augen, welche aussahen, als hätten sie etwas Furchtbares gesehen, etwas, das sie nicht mehr vergessen konnten. Meine Mundwinkel zeigten so stark nach unten, dass ich das Gefühl hatte, diese nicht einmal mit Gewalt in die entgegengesetzte Richtung lenken zu können. Ich begann mich vermehrt auf meinem Kopf zu kratzen und mir die Haare zu raufen. Meine eigene Reflexion im Spiegel erschien mir fremd. Auch das Essen war mir während der letzten beiden Wochen zunehmend schwergefallen. Ständig hatte ich dieses flaue Gefühl im Magen. Ich musste mich förmlich zwingen, zu essen; doch mittlerweile löste schon die alleinige Vorstellung etwas zu Essen, Übelkeit aus.

Die Tage zuvor fiel es noch nicht so sehr auf, dass ich Probleme hatte zu essen, es war nicht ungewöhnlich für mich, an manchen Tagen weniger als an anderen zu essen und somit schöpfte meine Mutter auch keinen Verdacht, als ich den Großteil des gemeinsamen Mittagessens damit verbrachte, mein Essen vor mich herzuschieben. Das konnte ich jedoch nicht zu oft tun und so zwang ich mich an jenem Tag dazu, einen ganzen Teller zu verspeisen. Ich brauchte lange, bei jedem Bissen ekelte es mich mehr, doch ich konnte den Schein wahren. Da es mir obendrein zunehmend schwerer fiel ruhig zu sitzen, ohne ständig Position zu wechseln und mich an Körper und Kopf zu kratzen, beschloss ich, dass es das Beste wäre, sich gleich nach dem Essen zu entschuldigen und im Zimmer auf die korrigierte Thesis meines Bruders zu warten.

Wenige Stunden später, hörte ich endlich die erlösende Stimme – mein Bruder war gekommen und mit ihm meine geliebte Arbeit. Ehrfürchtig wartete ich auf irgendeinen Kommentar, doch er überreichte mir die Zettel, ohne sich über deren Inhalt zu äußern. Da ich wissen musste, wo ich stand, immerhin war er der erste Mensch außer mir, welcher die gesamte Arbeit gelesen hatte, fragte ich ihn, wie er das Korrigieren empfunden hatte. Dass ich damit eigentlich wissen wollte, was er von der Arbeit an sich hielt, verstand er. Er nahm sich wie auch sonst kein Blatt vor den Mund und sagte mir, dass es schmerzhaft war und er es nicht genossen hatte, er aber auch schon Schlimmeres gelesen hätte. Erleichtert darüber, dass er es lediglich schlecht, jedoch nicht grenzwertig labil fand, stürzte ich mich erneut auf meine geliebte und doch gehasste Arbeit und die hinzugefügten Verbesserungsvorschläge meines Bruders.

Es dauerte wesentlich länger als erwartet, doch nach einigen Stunden – draußen war es schon finster geworden – war ich fertig mit den Verbesserungen. Mittlerweile war es Sonntagabend, theoretisch war meine Arbeit fertig, doch nur theoretisch. Es war zwar alles enthalten: Die vernünftige Schlussfolgerung, das lupenreine Quellenverzeichnis, ja sogar einen roten Faden konnte man erkennen, korrigiert und überarbeitet war sie auch.

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