Günter Billy Hollenbach - Die Chinesische Mauer

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Ort der Handlung: San Francisco in Kalifornien. Psycho-Krimi mit einem Blick auf Polizeiarbeit im Widerstreit von Recht und Gesetz sowie mit Bezügen zu spirituellen Energien. Menschen, die glauben das Richtige zu tun und dennoch auf unglückliche oder tragische Weise scheitern.

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„Knallhart und unerbittlich. Hat er selbst zugegeben. Sie hat von Anfang an alles daran gesetzt, ihn zu gesetzestreuem Handeln zu veranlassen. Deshalb sind sie von Seattle hierher gezogen. Lorna war geradezu besessen von dem Gedanken, ein anständiges Leben zu führen. Das wurde ihr zum Verhängnis.“

„Ernsthaft?! Wieso das denn?“

„Berkamp, bitte, lass es. Ich weiß selbst nicht, was ich glauben soll.“

Sie starrt auf das Foto, presst die Lippen zusammen, fährt dann aber leise fort:

„Mammi hat immer gesagt: Ihr Volk hat unter den Lügen, dem Raub und dem Morden der Weißen erbärmlich genug gelitten. Sie vergisst dabei gern, dass die Cheyenne anderen Indianervölkern nicht gerade friedfertig begegnet sind. Die hatten das Kämpfen im Blut. Egal. Sie hatte gehofft, in Vater einen besseren, einen reichen, aber ehrlichen Mann zu finden. Die beiden haben sich bestimmt geliebt; wir hatten ein sehr gutes Leben und einen liebevollen Alltag. Nur was die Geschäfte anging, gab es nach wenigen Jahren Streit. Immer öfter und immer lauter. Ihre Drohung war einfach: Entweder, oder sie geht. Mit mir natürlich.“

Nancy sitzt da, schaut mit nassen Augen auf das Foto ihrer Mutter und sieht wie ein kleines Mädchen aus. Ich versuche mir die Eltern miteinander vorzustellen, entdecke jedoch nur grauen Nebel im Kopf und Unbehagen im Bauch. Viel leichter kann ich mir ausmalen, wie sie ihn mit bissigen Fragen und heftigen Vorwürfen gereizt hat. Aber das Bild der schönen Frau, trotz der verblassten Farben, will nicht recht passen zu bitterem Ehekrach.

„Wie ging es weiter? Mit deinen Eltern?“

Nancy schnieft mehrmals und sagt leise:

„Mein Vater ... wusste immer, ... wie man mit sauberen Händen dasteht. Sie wurde erschossen ... aus einem vorbeifahrenden Auto heraus ... durch die Scheibe des Küchenfensters. Da haben wir noch hinten in der Balboa-Straße gewohnt. Ich war in der Schule. Er behauptet, sein Geschäftsführer, sein engster Vertrauter, hat es getan.“

Ihr kommen erneut die Tränen.

„Aus Angst um seine eigenen, miesen Geschäfte, die nicht mehr liefen, wenn Vater anständig wird.“

„Gott, ist das traurig,“ sage ich leise.

Sehe vor mir das Gesicht der Mutter, teilweise wie ein Foto, von Kugeln durchlöchert und mit Blut bespritzt. Sehe in der nächsten Sekunde den strahlenden „Star“ aus dem edlen Mercedes steigen.

So kläglich wie sie klingt, so kummervoll sieht sie jetzt aus.

Wer hätte das gedacht?

Ich lege meinen rechten Arm um ihre Schultern, ziehe sie sanft seitlich an mich; fühle: „meine“ Nancy, Mädchen .

Sie wischt sich die Augen ab. Ich lasse meinen Arm an ihrem Rücken hinabsinken.

„Hat er es zugegeben, der Geschäftsführer?“

„In den Kreisen herrschen andere Gesetze. Fragen kann ihn keiner mehr. Am nächsten Tag verschwand er. Angeblich verreist, nach Seattle. Dort hat ihn sicher ein böses Erwachen erwartet ...“

Sie fährt sich mit dem Taschentuch erneut über die Augen, drückt es unter die Nasenflügel.

„Dir ist klar, Nancy, dass ich deinem Vater morgen Abend nicht mehr unbefangen begegnen kann?“

„Absolut!“

Mir läuft eine Schauer über den Rücken, eine merkwürdige Mischung aus Überraschung und Gewissheit. Nancy spricht mit mir so offen wie vielleicht mit der wirklich besten Freundin; über Dinge, die sie ihren eigenen Kindern wahrscheinlich nur in geschönter Form erklärt.

Sie legt ihre linke Hand in meine rechte.

„Deswegen zeige und sage ich es dir. Seitdem ist mein Vater für mich ein fremder Mann. Ich verachte ihn nicht, ehrlich. Er schwört, er hat Mammi nicht getötet. Das ist mir vollkommen egal. Er ist Weltmeister im eiskalten Lügen. Man kann auch schießen, ohne selbst einen Finger zu krümmen. Er ist schuld; durch ihn musste ich ohne meine liebe Mammi aufwachsen. Das allein zählt für mich.“

Den Mann sollen wir morgen besuchen?

„Das ist tragisch. Wirklich keine schöne Jugend.“

Wir sitzen da und schweigen. Ich bin gerührt, froh über die Stille. Spüre das Vertrauen zwischen uns weiter wachsen.

„Was ich am schlimmsten finde?,“ sagt Nancy zu sich selbst; „ich frage mich manchmal, ob ich mehr von ihm abbekommen habe, als mir lieb ist. Du lernst, dich innerlich abzuschotten.“

Ich ziehe das Album etwas näher, betrachte erneut das Bild ihrer attraktiven Mutter.

Nancy lehnt ihren Kopf gegen meine Schulter, lächelt bittersüß.

„Tja, Robert, mein Schlafzimmer hat es in sich.“

„Verrückt, ohne seine Geschäfte hätte er deine Mutter nie getroffen.“

„Und mich gäbe es nicht. Tatsächlich reichlich irre! Und, wie gesagt, sehr amerikanisch.“

Sie bringt ein kurzes, unglücklich-tapferes Lachen hervor.

„Komm, ich zeige dir Bilder meiner Kinder. Die es dann auch nicht gegeben hätte. Die beiden. Ihre schwarzen Augen haben sie von meinem Mann. Aber von mir haben sie den Willen und das Wesen. Warte, ich zeige dir meinen Mann.“

„Entschuldige, Nancy. Aber das wird mir langsam zuviel, ehrlich.“

„Hey, Du kannst hier schlafen. Wir haben zwei Gästezimmer.“

„Nein, vielen Dank. Ich muss mich bewegen und möchte allein sein.“

„Du willst zurück in dieses ... Hotel? ... Komm, ich fahre dich.“

„Absolut nein, Nancy. Danke dir, ich laufe.“

„Du spinnst, mitten in der Nacht.“

„Kein Problem. Habe ich schon öfter gemacht. Die Gegend ist sicher.“

„Gewiss doch, das haben wir heute bewiesen bekommen!“

„Ich passe schon auf.“

23

Als wir aufstehen, umarme und küsse ich Nancy, ohne viel zu überlegen, kurz auf beide Schläfen. Nach allem, was ich heute mit ihr erlebt habe. Und aus Anteilnahme an dem, was sie mir zuletzt erzählt hat. Sie blinzelt mich mit großen Augen an, lächelt wie eine schüchterne junge Frau.

Oben wartet sie an der Haustür, bis ich Schuhe und Jacke angezogen habe, öffnete die Tür ein Stück, drückt sie wieder fast zu, umarmt mich beherzt und küsst mich fest auf beide Wangen. Ich bin ehrlich überrascht. Doch ehe ich mich versehe, schiebt sie mich zur Tür hinaus.

„Bitte, denk daran. Heute Abend. Halbsieben hole ich dich ab.“

„Nancy, müssen wir wirklich zu deinem Vater fahren?“

„Ich kann darauf verzichten. Aber Du? Das wäre unklug. Betrachte es als eine vertrauensbildende Maßnahme – für alle Beteiligten. Zum letzten Mal: Danke, ... von ... Herzen, ... für ... alles. Gute Nacht.“

Dann fällt die Tür ins Schloss.

*

Die Florence-Treppe ist vom Broadway her nur mäßig beleuchtet. Ich laufe die Stufen eilig hinab. Kaum zu glauben, was ich an diesem einen Tag alles erlebt habe. Nur weil ich hier – zur falschen Zeit am falschen Ort .... Blödsinn; es sollte so sein, egal warum. Und ich war zufällig zur richtigen Zeit am richtigen Ort und habe das Richtige getan! Hiermit beschlossen. Janey ist es wert. Und Nancy zehnmal mehr.

Es ist windig und – kaum überraschend – deutlich kühler als während des sonnigen Tages. Dank der häufigen Brisen vom Pazifik her ist die Luft in der Stadt meist sauber, riecht immer frisch. An dem Durchlass der flachen Quermauer am Broadway atme ich kräftig durch.

Auf der schmalen steilen Treppe unterhalb des Wong-Hauses kommt mir der Angreifer in den Sinn. Hier hinab ist der Kerl geflohen. Wer hat ihn angestiftet? Allein und von sich aus hat der das nicht getan. Davon bin ich überzeugt, nach allem, was ich inzwischen gelernt habe.

Mein Hotel liegt kurz vor dem „Tor zum Himmlischen Frieden“ in der Grant-Avenue. Etwas höher verläuft parallel dazu die breite und gut beleuchtete Stockton-Straße. Jetzt ist sie menschenleer, fühlt sich seltsam verlassen an. Ich folge ihr mehrere Blocks. Dunkelgraue Wellblech-Rolltore oder schwere Eisengittervorhänge verschließen die meisten Eingänge und Schaufenster der zahllosen chinesischen Läden. Die unebenen Steinplatten sind teilweise noch feucht vom abendlichen Wegspritzen der übelriechenden Fisch-, Obst- und Gemüseabfälle in die Rinnsteine.

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