Haiko Herden - Die Rote Gefahr

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Was tut man, wenn man im Jahr 1979 als 16-jähriger Westberliner nach Hamburg ziehen muss? Weg von der Freundin, weg von den Kumpels, weg aus dem schützenden Kokon der Mauerstadt? Richtig, man gründet inmitten des Auflebens von Punk und New Wave eine Band.
Tim und «Die Rote Gefahr» sind bereit, das Land zu erobern… oder zumindest Hamburg. Doch es sind gleich mehrere elementare Probleme zu überwinden, und alle haben mit Mädchen zu tun…

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Auch in Hamburg lag Schnee, wie in Berlin. Der Winter war heftig gewesen und offenbar immer noch nicht zu Ende. Ich ging ein paar Meter weiter, da kam tatsächlich schon die erste Kneipe. Sie hatte den Namen »Andrea Doria«, ich guckte kurz rein und es sah schon mal recht interessant aus. Allerdings ging ich dann weiter, ich konnte ja wohl kaum in einer Kneipe um die Ecke ein Bierchen trinken. Womöglich würde mein Vater diesen Laden später als seine neue Stammkneipe auserwählen. Ich ging nach rechts in die Schützenstraße, doch da kam lange Zeit gar nichts. Ich wollte schon kehrt machen, um die Hauptstraße weiter runter zu gehen, doch da kam mir ein Typ aus einer Seitenstraße entgegen, der schön punkig aussah. Ich beschloss, den einfach mal anzuquatschen, auch wenn er ein wenig bedröhnt wirkte.

»He, ich bin neu hier, weißt du, wo man hingehen kann?«, fragte ich ihn.

»Echt? Das tut mir leid. Hast du Geld?«, fragte er zurück, nachdem er mich ein paar Sekunden musterte.

»Ich weiß nicht. Nur ein bisschen.«

Ich hatte Angst, dass der Kerl mich vielleicht ausrauben wollte. Andererseits konnte ich mir nicht vorstellen, dass er bei meinem Aussehen Geld vermuten würde. Er hatte eine Lederjacke an, wild bemalt mit Parolen, wahrscheinlich mit Autolack irgendwie besprüht, und ein paar Buttons. Eine schwarze Jeans dazu, irgendwie Standard-Punkaussehen mit wirren Haaren, Sid-Vicious-Frisur, blondiert. Ich hatte zwar knapp 90 Mark in der Tasche, doch das wollte ich ihm erstmal nicht unter die Nase reiben. Das wäre echt toll, kaum in einer neuen Stadt und schon ausgeraubt.

»Echt, wenn du mich einlädst«, meinte er, »zeige ich dir einen netten Laden. Da spielt heute so eine deutsche Punkband.«

»Kommt drauf an, was das kostet.«

»7 Mark ist der Eintritt«, er hatte wohl nicht erwartet, dass ich auf sein interessantes Angebot eingehen würde und wollte es mir noch schmackhafter machen: »Dafür gebe ich dir auch ein Bier.«

Er zog eine Dose aus seiner Tasche und hielt sie mir vor die Nase. Ich guckte sie an, 0,5 Liter Holsten. Hatte ich schon von gehört, ein Hamburger Bier. Das war die Gelegenheit, einen Hamburger Laden und gleichzeitig ein Hamburger Bier zu testen, ein wirklich perfekter Einstieg, besonders, wenn man bedachte, dass ich gerade mal 10 Minuten auf der Straße war. Und eine deutsche Punkband war ja auch nicht schlecht. Ich schnappte mir die Dose, machte sie auf und trank erst einmal einen größeren Schluck. Schmeckte gut, beinahe hanseatisch.

»Na gut«, meinte ich daraufhin und trank noch einen Zug, »dann zahl ich den Eintritt. Wo ist denn das?«

»Komm mit. Das ist nicht weit von hier, in der ›Fabrik‹.«

Wir marschierten also los, gingen zwei Minuten schweigend nebeneinander her. Dann fragte der Typ: »Wo kommst du noch her?«

»Berlin.«

»Berlin?«

»Ja.«

Er guckte mich an, doch ich konnte nicht erkennen, was er dachte. Die Augen wirkten ein wenig leer. Wir gingen weiter, gingen unter einer Brücke durch und schwiegen uns erst einmal weiter an.

»Das ist auch eine große Stadt«, meinte er ohne Vorwarnung. »Die liegt doch aber in der DDR, oder?«

»Nur halb«, versuchte ich ihn aufzuklären. »Also eigentlich schon ganz, aber die eine Hälfte gehört zu Westdeutschland.«

»Ich weiß, bin ja nicht ganz blöd. Hab ich doch drauf«, er war fast beleidigt und trank erstmal einen weiteren Schluck Holsten und rülpste herzerfrischend. »Hast du Urlaub gekriegt?«

»Nee, meine Eltern sind hierher gezogen, mein Vater arbeitet hier irgendwas.«

»Ach. Dein Vater?«

»Ja.«

Wir gingen weitere zehn Meter und genossen unser leckeres Pils. Es war echt kalt hier draußen, die letzten Winterausläufer eben. Und Schneereste säumten die Ränder der Fußwege und der Straßen, und der Schnee war auch schon längst nicht mehr weiß, sondern voller Dreck und Müll.

»Der hatte bestimmt Angst davor, weil die Russen bald die Stadt überrennen«, fing der Typ plötzlich an.

»Was?«, fragte ich. Ich hatte ganz vergessen, worum es ging.

»Na, dass dein Vater nach Hamburg kommt und Berlin verlässt«, meinte der Kerl ein bisschen gelangweilt. »Das ist doch sicher, weil die Russen bald kommen, stimmt’s?«

»Echt?«, fragte ich etwas überrascht. »Hab ich noch gar nichts von gehört.«

»Klar, liegt doch mitten im Feindesland, diese Stadt. Wenn eine Atombombe fällt, dann als erstes auf Berlin, ist doch klar.«

Ich warf meine leere Dose auf den Boden und zündete mir eine Zigarette an. Der Kerl guckte bittend und ich gab ihm auch eine und gab ihm Feuer.

»Meinst du nicht«, begann ich dann wieder, »die würden erstmal eine auf Bonn werfen, um die ganzen Politiker zu töten?«

»Ja, vielleicht auch parallel«, es arbeitete in seinem Gehirn, das war offenbar ein Thema, das ihn wirklich beschäftigte. Ich vermutete, ein wenig Alkohol spielte zudem noch mit hinein in diese Unterhaltung. Tatsächlich sollte sich später herausstellen, dass der immer so ist.

»Das würden die ganz genau planen«, sagte er, »dass die gleichzeitig eine Bombe auf Bonn und auf Berlin werfen. Um die Politiker wäre das ja auch nicht schade. Und um Bonn selbst auch nicht, da kennt man ja keinen von.«

»Warum sollten die eine Bombe auf Berlin werfen?«, fragte ich.

»Weil da so viele Amerikaner sind. Und auch sonst viel Militär.«

»Aber wenn die da eine raufwerfen«, meinte ich, »geht doch auch deren Hälfte von Berlin kaputt. Das wäre doch unklug. Und auch die Umgebung. So eine Bombe hat ja einen Radius, verstehst du?«

»Da hast du eigentlich recht«, er war nun etwas verwirrt. Aspekte, die er anscheinend noch nicht bedacht hat. »Aber ich denke«, fing er dann an, nachdem er etwas nachgedacht hatte, »die werfen da nur eine kleine rauf, die nur die eine Hälfte der Stadt verseucht. Das kann man sicher dosieren.«

»Wenn du meinst.«

»Das soll echt scheiße sein, wenn eine Atombombe auf einen fällt, da fallen die Haare aus, habe ich gehört.«

»Das wäre schlecht für die Berliner.«

»Ja, aber «, er riss die Augen auf vor Entsetzen, »es würden sogar viele sterben. Ist doch klar, oder?«

»Ja, ist schon klar«, ich dachte nach, um die Sache zu dramatisieren, »und die Leute, die überleben, denen fallen die Haare aus.«

»Und sind auch sonst verseucht«, rief der Typ aufgeregt. »Das soll übel sein. Da sollten die mal einen Film drüber drehen.«

»Das stimmt. Die mutieren dann teilweise wohl, das könnte man so drehen. Hast du ›Zombies im Kaufhaus‹ gesehen? Läuft der hier eigentlich schon?«

»In den USA ist der angelaufen, glaube ich. »Was hörst du für Musik?«

»Ich weiß nicht, nur gute Sachen«, meinte der Kerl nach einigem Nachdenken. »Also, wenn die Sachen gut sind, dann höre ich sie. Also hören kann ich natürlich vieles, aber gut finden meine ich, finde ich nur gut, wenn die Sachen auch gut sind. Verstehst du? Also, ich meinte, ich kann alles hören, aber ich mag nicht alles hören, klaro?«

»Ja ja, schon gut, kapiert. Was magste denn so?«

»Zum Beispiel ›Wire‹. Die sind echt gut. Und damit meine ich richtig einwandfrei.«

»Also so gut, dass du die gut findest?«, fragte ich. »Doch, ich finde die auch gut.«

Der Typ nickte, wir gingen weiter und stierten vor uns auf die Gehwegplatten. Schwiegen uns erstmal an, das war einfach ein bisschen zu viel Kommunikation auf einmal. Und die Übereinstimmungen mussten ebenfalls erst verdaut werden. Schon faszinierend, ein Berliner und ein Hamburger, getrennt durch ein kommunistisches Land und trotzdem reichlich Gemeinsamkeiten.

Inzwischen waren wir bei der »Fabrik« angekommen. Die Zuschauer waren fast alle schon drin, doch vor der Tür hingen noch diverse Punks rum, die ihr Dosenbier tranken. Es war wohl kurz vor 23 Uhr, ich dachte mir, dass die Vorstellung schon begonnen hätte.

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