Sarah Neumann
Die verbotene Prophezeiung
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Inhaltsverzeichnis
Titel Sarah Neumann Die verbotene Prophezeiung Dieses ebook wurde erstellt bei
Prolog | Scarlett | Die Prophezeiung des Weisen
Kapitel 1 | Jonathan | Maalan
Kapitel 2 | Lymle | Tanzen mit dem Licht
Kapitel 3 | Jonathan | Flucht
Kapitel 4 | Lymle | Zauberei mal anders
Kapitel 5 | Jonathan | Zugangssperre
Kapitel 6 | Lymle | Die unbekannte Stimme
Kapitel 7 | Jonathan | Razzia
Kapitel 8 | Lymle | Magier und Technomanten
Kapitel 9 | Jonathan | Ziehmutter
Kapitel 10 | Lymle | Neue Kristalle
Kapitel 11 | Jonathan | Heilende Magie
Kapitel 12 | Lymle | Reno mit der Flammenfaust
Kapitel 13 | Jonathan | Erste Kämpfe
Kapitel 14 | Lymle | Die dunkle Nebelwolke
Kapitel 15 | Jonathan | Die Wartezeit
Kapitel 16 | Lymle | Das Laboratorium
Kapitel 17 | Jonathan | Die Suche
Kapitel 18 | Lymle | Menschliche Wärme
Kapitel 19 | Jonathan | Einkaufen
Kapitel 20 | Lymle | Der Weise aus dem Spiegel
Kapitel 21 | Jonathan | Rauch der Erinnerung
Kapitel 22 | Lymle | Geheimnisvolle Verbundenheit
Kapitel 23 | Jonathan | Karten zeichnen
Kapitel 24 | Lymle | Erinnerungen an Caitlin
Kapitel 25 | Jonathan | Versuchung
Kapitel 26 | Lymle | Gilbert I.
Kapitel 27 | Jonathan | Neuigkeiten
Kapitel 28 | Lymle | Erste Zeilen
Kapitel 29 | Jonathan | Ärger
Kapitel 30 | Lymle | Der Graben
Kapitel 31 | Jonathan | Lymles Zauberhaar
Kapitel 32 | Lymle | Gedächtnislücken
Kapitel 33 | Jonathan | Die Verbindung
Kapitel 34 | Lymle | Zeros Erinnerung
Kapitel 35 | Jonathan | Differenzen
Kapitel 36 | Lymle | Hinter den Toren
Kapitel 37 | Jonathan | Verwunschener Wald
Kapitel 38 | Lymle | Das Reich Hinter Maalan
Kapitel 39 | Jonathan | Das Ungetüm
Kapitel 40 | Lymle | Das hypnotische Symbol
Kapitel 41 | Jonathan | In Adams Fängen
Kapitel 42 | Lymle | Der Erinnerungsblocker
Kapitel 43 | Jonathan | Neugierige Adepten
Kapitel 44 | Lymle | Renos Annäherungsversuche
Kapitel 45 | Jonathan | Ein Kuss?
Kapitel 46 | Lymle | Die Strophe der Technomanten
Kapitel 47 | Jonathan | Caitlin & der Skorpion
Kapitel 48 | Lymle | Verletzte Gefühle
Kapitel 49 | Jonathan | Auf der Spur
Kapitel 50 | Lymle | Wahre Familie?
Kapitel 51 | Jonathan | Katakomben
Kapitel 52 | Lymle | Hereinbrechende Dunkelheit
Kapitel 53 | Jonathan | Traum oder Wirklichkeit
Kapitel 54 | Lymle | Wiedervereinigung
Kapitel 55 | Jonathan | Abschied
Kapitel 56 | Lymle | Der betörende Geruch
Kapitel 57 | Jonathan | Gut verborgen
Kapitel 58 | Lymle | Die Befruchtung
Kapitel 59 | Jonathan | Das Verhör
Kapitel 60 | Lymle | Beziehungen
Kapitel 61 | Jonathan | Hilflos
Kapitel 62 | Lymle | Unerwartete Begegnungen
Kapitel 63 | Jonathan | Kraft der Bäume
Kapitel 64 | Lymle | Seltsames Verhalten
Kapitel 65 | Jonathan | Das Wiedersehen
Kapitel 66 | Lymle | Angst um Reno
Kapitel 67 | Jonathan | Der Widerstand
Kapitel 68 | Lymle | Schleichende Gedanken
Kapitel 69 | Jonathan | Das Vermächtnis
Kapitel 70 | Lymle | Trübe Abhängigkeit
Kapitel 71 | Jonathan | Der Aufstand
Kapitel 72 | Lymle | Das fehlende Herz
Kapitel 73 | Jonathan | Adam gegen Blue
Kapitel 74 | Lymle | Unerträgliche Schmerzen
Kapitel 75 | Jonathan | Es beginnt
Kapitel 76 | Lymle | Die Prophezeiung
Kapitel 77 | Jonathan | Alles verloren
Kapitel 78 | Lymle | Caitlins Zorn
Kapitel 79 | Jonathan | Erkenntnisse
Kapitel 80 | Lymle | Der Neubeginn
Epilog
Impressum neobooks
Prolog | Scarlett | Die Prophezeiung des Weisen
Einmal im Jahr, wenn der Mond und die Venus in einer Linie zur Erde stehen und der Himmel frei von Wolken das Antlitz der beiden Liebenden zeigt, findet das Fest unseres Volkes statt. Wir versammeln uns auf dem Platz des Mondlichts, dem einzigen Punkt in der Stadt, auf den das Mondlicht unverändert und ohne Schatten strahlen kann.
»Scarlett! Wir kommen noch zu spät.« Mutter stand in ihrer dunklen Festrobe in der Tür und reichte mir die Hand. In ihrem schwarzen Haar, das sie zu einem Bauernzopf geflochten hatte, funkelten kleine Perlen. »Du siehst hübsch aus. Lass uns gehen.«
Vater war wie jedes Jahr mit den Ältesten einer der Ersten auf dem Platz des Mondlichts und bereitete das Fest vor. Die Spiele und Prüfungen, die Musik und den Tanz, all das, was uns Freude machte an einem Tag wie diesem hier.
Doch heute spürte ich etwas Ungewöhnliches in der Luft. Ich konnte es nicht genauer beschreiben. Es war ein flaues Gefühl, dass irgendetwas in den Schatten vor sich ging. Und so verließ ich nicht einen Moment den Rockzipfel von Mutter, ehe wir nicht den Platz des Mondlichts erreichten.
Sie begrüßte freudig die anderen Hexen, umarmte und küsste Vater und schickte mich zu den Junghexen zum Tanz. Es war der Tanz, der das Fest einläutete.
Inmitten des Festplatzes stand der Altar des Lichts - ein antiker Opfertisch aus Kalkstein mit verschnörkelten Symbolen darauf. Einst wurde dort der mächtigste Weise unseres Volkes aus der Stadt verbannt. Die Gründe wurden nicht an uns Junghexen weitergetragen. Es war nur ein Gerücht, aber er soll von einer bösen Prophezeiung gesprochen haben. Ich fragte mich jedes Jahr aufs Neue, wenn ich hierher kam, was aus ihm und der Prophezeiung geworden war. Ob sie bereits in Erfüllung gegangen war? Und wie lautete sie?
»Scarlett!«, riefen sie mich schon und ich reihte mich in die Tanzreihe rund um den Altar des Lichts ein. Wir umtanzten die im Kreis aufgestellten Säulen, ließen Feuerzauber den Nachthimmel erhellen und besangen in unseren Liedern die Ahnen. Ich konnte nicht gut mit dem Element Feuer zaubern, diese Gebilde und Figuren, lebendige Tiere und Zeichen. Meine Gabe war eine andere als die Elementarzauberei. Ich widmete mich also völlig dem Gesang, in Gedanken an den armen Weisen, der vertrieben worden war.
Als die Glocken der Rosalie erklangen, sollte der Paartanz vorgeführt werden. Es war ein Tanz, bei dem die Junghexen und Jungmagier gemeinsam tanzten. Man kannte sich leider nicht gut, weil sie die Klassen getrennt führten.
»Sei meine Tanzpartnerin!«, rief ein Junge von der anderen Seite des Platzes zu mir herüber. Ich hatte ihn ein paar Mal in der Akademie beobachtet. Er konnte sämtliche Elemente nach Belieben beherrschen. Sein Name war Samuel Blue und ich bewunderte ihn. Seine blauen Augen wirkten äußerst anziehend unter seinem dunklen Haarschopf und er zeigte stets ein nettes Lächeln. Wieso wollte er ausgerechnet mit mir tanzen?
Ich nickte und wir nahmen die Haltung zum Paartanz an. Alle Junghexen trugen die dunkelblau schimmernde, mit schwarzen Rüschen besetzte Festrobe der Akademie. Die der Jungmagier dagegen schimmerte silbern im Mondlicht. Eine weiße Rose zierte ihr Revers.
Es musste schön anzusehen sein, wie wir dort gemeinsam tanzten. Mir war eher schwindelig von den Drehungen. Samuel war so in den Tanz vertieft, dass er das gar nicht mitbekam und schneller und schneller wurde, völlig aus dem Takt geriet. Plötzlich brach das flaue Gefühl von eben wieder aus. Mir wurde für einen kurzen Moment schwarz vor Augen und ich stolperte über etwas, sodass ich hinfiel.
»Scarlett!? Alles in … Aaaahhh!« Ich hörte nicht nur seinen Schrei. Viele fingen an zu schreien, und als ich aufsah, hockte ich am Boden, Samuel lief davon und überall zog Nebel auf, der immer dichter wurde. Wolken drängten sich vor das Mondlicht und ein silbernes Leuchten erhellte den Platz. Währenddessen erhoben sich dunkle Gestalten aus den Nebelschwaden und gaben so helle Schreie von sich, dass man fast innerlich zersprang vor Schmerz. Was war hier los?
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