Regina Mengel - Mysterien der Zeit

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Das römisch besetzte Pompeji
die Colonia Claudia Ara Agrippinensium
Köln im Jahr 1968 und zu unserer Zeit.
Vier verschiedene Welten … Und doch sind sie miteinander verknüpft.
Anna glaubt weder an Reinkarnation, noch an die Existenz antiker Gottheiten oder magischer Hexenzirkel. Warum also trifft es ausgerechnet sie? Und wieso wacht sie jeden Morgen mit neuen Verletzungen auf? Ist es wirklich die Vergangenheit, die in ihr Leben greift, oder dreht sie schlichtweg durch?

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„Hier trägt man irgendwann die Nase nicht mehr so hoch, alte Häuser lehren Demut.“ Sie lachte und strich sich mit den Fingerspitzen über den Haaransatz, als taste sie nach einer Beule. Mit einer Geste bat sie Anna in die Stube. „Bitte entschuldige die Unordnung in der Diele, es lohnt sich nicht, hier aufzuräumen. Mein Mann nutzt sie als Schmutzraum. Hier stehen immer mindestens drei Paar schmuddelige Stiefel rum, von seinen verdreckten Wachsjacken mal ganz abgesehen.“ Sie seufzte, lächelte ihrem Mann jedoch gleichzeitig zu.

„Du Arme“, erwiderte er. In seiner Stimme lag Zuneigung. „Du hast es schon schwer mit mir.“ Er wandte sich an Anna und wies auf eine Tür. „Hier geht es ins Wohnzimmer.“

Erstaunt blickte Anna sich in dem Raum um. Eigentlich hatte sie mit einer altertümlichen Sitzgarnitur gerechnet. Aber stattdessen war das Zimmer sehr modern eingerichtet. Das Highlight jedoch hing an den Wänden. Großflächige, farbenfrohe Gemälde bedeckten die Tapete beinahe nahtlos - Blüten, Landschaften und Bilder von dicken Damen in Abendkleidern. Anna mochte den Raum und die Bilder auf Anhieb. Hingerissen betrachtete sie die fröhlichen Farben, und für einen Augenblick vergaß sie ihre Sorgen.

Als der Hausherr nach einer guten Stunde zurückkehrte, brachte er keine guten Nachrichten: Die Offroadstrecke hatte den Mercedes zwei Reifen gekostet, und es würde bis zum nächsten Morgen dauern, bis der Händler in Adenau Ersatz besorgen konnte. Mist, nun hing sie hier fest. Die Bauersleute boten Anna das Gästezimmer an. Anna zögerte, es kostete sie Überwindung, doch schließlich ging sie auf das Angebot ein. Sie durfte den Wagen nicht zurücklassen, wenn sie nicht riskieren wollte, dass Maria sie wegen Diebstahls anzeigte. Falls das nicht längst geschehen war. Anna grauste vor der eiskalten Rache, für die ihre Mutter berühmt war. Sie machte selbst vor der eigenen Tochter nicht halt, darüber war sich Anna im Klaren.

Zum Glück lenkten ihre Gastgeber sie ein wenig ab. Gemeinsam verbrachten sie den Abend in der gemütlichen Wohnstube. Nun erfuhr sie auch, wo sie gestrandet war: Der Sonnhof lag in der Nähe von Kottenborn, unweit des Städtchens Adenau. Die Bäuerin, sie nannte sich zwar so, hatte jedoch keinerlei Pflichten auf dem Hof, hatte ihre Berufung in der Malerei gefunden und sich einen Ruf in Kunstkreisen erworben. All die Bilder an den Wänden entsprangen ihrem Herzen und ihrem Pinsel. Sie hatte einen schwungvollen Stil, Anna stellte sich vor, wie sie, bis zu den Ellenbogen bunt gesprenkelt, an der Staffelei stand und den dicken Damen auf der Leinwand Leben einflüsterte.

„Ich würde auch gern solch ein Leben führen“, seufzte Anna. “Aber dafür fehlt mir die Inspiration. Alle träumen immer von der Selbstverwirklichung. Ich habe nicht einmal einen blassen Schimmer, worin ich mich verwirklichen könnte. Ich glaube, ich habe gar keine Träume.“

„Jeder Mensch hat einen Traum, du hast deinen nur noch nicht gefunden“, erklärte die Bäuerin. „Vielleicht musst du noch etwas älter werden. Ich habe in jungen Jahren auch noch nicht geahnt, wohin mich mein Weg führen würde.“

Als Anna später in dem gemütlichen Gästezimmer in ihrem Bett lag, dachte sie noch einmal über das Gespräch nach. Die Bäuerin, sie hieß Lydia, hatte in ihrem Leben zahlreiche Umwege genommen.

„Es war nicht leicht zu meiner Zeit“, hatte sie erklärt. „Da richtete man sich ganz automatisch nach dem, was die Eltern und die guten Sitten verlangten. Natürlich habe ich rebelliert. Doch erst als ich das Leben nicht einfach laufen ließ, sondern mich aktiv daran beteiligte, begann eine neue Phase.“

Tatsächlich war Annas Leben bisher an ihr vorbeigelaufen, ohne dass sie steuernd eingegriffen hätte. Die richtungsweisenden Entscheidungen hatte alle ihre Mutter getroffen und als Anna das Studium hinter sich gebracht hatte, entwickelte sich alles wie von allein. Vielleicht war sie deshalb so unglücklich? Diese Passivität konnte nicht der richtige Weg sein. Daran würde sie unbedingt etwas ändern müssen.

In dieser Nacht schlief Anna traumlos und als sie am nächsten Morgen erwachte, fühlte sie sich so erholt wie schon lange nicht mehr. Wer hätte gedacht, dass sich die heile Welt mitten in der Eifel versteckte? Ihr Blick fiel auf die Unterarme. In den letzten Tagen hatte Anna sie stets verhüllt, um die Wunden nicht sehen zu müssen. Selbst im Bett hatte sie langärmelige Shirts getragen. Gestern jedoch hatte sie auf ein T-Shirt der Gastgeberin zurückgreifen müssen, deshalb schauten ihre geschundenen Unterarme heute hervor. Ob sie es wollte oder nicht, sie musste nachsehen. Viele der Kratzer waren verschorft oder vernarbt, doch es gab auch einige neue. Anna seufzte. Natürlich hatten die Wunden nicht über Nacht verschwinden können, auch nicht hier in der Idylle. Entschlossen wischte sie eine Träne fort. Genug geheult. Es gab Zeiten des Leidens und Zeiten des Handelns, nun war es an der Zeit, die Dinge in die Hand zu nehmen. Sie griff zum Handy, rief die Praxis des Psychiaters an und vereinbarte noch für den gleichen Nachmittag einen Termin.

„Na, wo drückt denn heute das Pumpschen?“, fragte Dr. Chlodwig, als sie einige Stunden später in seinem Sprechzimmer saß. Immer diese Sprüche. Anna schüttelte im Stillen mit dem Kopf, verkniff sich aber, das schräge Begrüßungszeremoniell des jungen Arztes zu kommentieren. Endlich bat er sie zu erzählen, wie es ihr ergangen war. Anna zögerte kurz, doch sie hatte sich fest vorgenommen, sich diesmal ihren Dämonen zu stellen. Zuerst kämpfte sie um jeden Satz, köchelte in der Seelensuppe aus Albträumen und Ängsten. Doch mit der Zeit berichtete sie flüssiger. Der Psychiater flocht hin und wieder eine Frage ein und brachte so Struktur in Annas Erzählfluss.

Es war anders als sonst, denn heute öffnete sie ihren Schutzwall, wenn auch nur einen Spaltbreit. Als sie von den Erlebnissen des Vortags sprach, fragte der Arzt nach ihrer Kindheit.

„Ich habe früh gelernt, selbstständig zu sein. Funktionieren und Haltung bewahren! So lautete die Devise.“

„Was ist mit Ihrem Vater? Sie haben noch nie von ihm gesprochen.“

„Er lebt nicht mehr, hat sich umgebracht, als ich zehn war“, antwortete sie tonlos. Nicht nur Annas Gesichtsfarbe tendierte gen Weiß, auch der Arzt erbleichte. Anna presste die Fäuste gegen die Lippen. Als sie weitersprach, klang ihre Stimme hohl. „Eine lustige kleine Geschichte. Sie hat es sogar in die Bildzeitung geschafft. Dem Kirchenrat war das bestimmt unangenehm. Da hat sich doch der Küster vom eigenen Kirchturm gestürzt und seine Eingeweide auf den Stufen vor dem Eingang verteilt.“

„Himmel“, entfuhr es Dr. Chlodwig.

Anna ließ den Erinnerungen nun freien Lauf. Sie sprach darüber, wie sehr sie sich vor der Dunkelheit gefürchtet hatte. Sie war vielleicht sieben oder acht Jahre alt gewesen, als die Angst sie zum ersten Mal berührte. Sie hatte versucht sich zu verstecken, sich wimmernd, wie ein Baby zusammengerollt. Dennoch, das Entsetzen hatte sie gefunden – monatelang - jede Nacht. Der Vater hatte an ihrem Bett gesessen, ihr zauberhafter, viel zu weicher Papa. Ihre Hand hatte in der seinen geruht. Er hatte sie nicht schützen können, schon damals war sie auf sich selbst gestellt gewesen.

Hätte er nur etwas mehr Lebenskraft gehabt. Er fehlte Anna jeden Tag. Sie wollte ihn als liebevoll und warmherzig in Erinnerung behalten, doch stets sah sie nur diese grauenhaften Bilder, sie ließen sich nicht wegschieben, sie kamen ungefragt und Anna musste sie aushalten. Ihr Vater auf den Stufen vor der Kirche, verrenkt, wie ein Hampelmann. Die Wade unterhalb des Knies nach oben abgeknickt, lag er in seinem Blut. Er war kaum noch zu erkennen gewesen, ein schiefer Mund, eine Grimasse, mit der er sie anzusehen schien. Den lebendigen Vorwurf in den Augen des Toten hatte sie nicht vergessen können – bis heute.

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