Regina Mengel - Mysterien der Zeit

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Das römisch besetzte Pompeji
die Colonia Claudia Ara Agrippinensium
Köln im Jahr 1968 und zu unserer Zeit.
Vier verschiedene Welten … Und doch sind sie miteinander verknüpft.
Anna glaubt weder an Reinkarnation, noch an die Existenz antiker Gottheiten oder magischer Hexenzirkel. Warum also trifft es ausgerechnet sie? Und wieso wacht sie jeden Morgen mit neuen Verletzungen auf? Ist es wirklich die Vergangenheit, die in ihr Leben greift, oder dreht sie schlichtweg durch?

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Anna ergab sich in ihr Schicksal. Weder mental noch körperlich fühlte sie sich in diesem Augenblick ihrer Mutter gewachsen. Wie eine Betrunkene torkelte sie zum Auto, mehr geschoben, als aus eigener Bewegung. Dann hockte sie stumm auf dem Beifahrersitz des Mercedes‘. Sie verweigerte es, sich anzuschnallen. Ungeduldig griff Maria über sie hinweg, zerrte den Gurt aus der Führung und rammte den Bügel in das Gurtschloss. Dann startete sie den Wagen und fuhr los. Während der Fahrt plärrte WDR 4 aus dem Radio – deutscher Schlager – schon im normalen Leben eine Qual. Die Fahrt wollte nicht enden und schon wieder sang eine nasale Frauenstimme im ¾ Takt von Liebe und Glück. Anna bohrte die Nägel in die Fingerkuppen. Maria schien das Lied zu genießen, beschwingt klopfte sie den Takt mit Zeige- und Mittelfinger gegen das Lenkrad. Anna starrte die Finger an, sie verschwammen vor ihren Augen. Das Pochen wurde lauter, bis es in ihrem Kopf dröhnte.

Wie in Trance griff Anna hinüber. Bedächtig umfasste sie die klopfenden Finger und bog sie mit einem Ruck nach hinten. Maria kreischte. Mit quietschenden Reifen kam das Auto auf dem Seitenstreifen zum Stehen.

Endlich Ruhe. Anna atmete jetzt langsamer, tief und kraftvoll, so dass sich ihr Brustkorb sichtbar hob und senkte. In den letzten Jahren war sie stolz auf ihre Leidensfähigkeit gewesen, hatte die Quälereien der Mutter als sportliche Herausforderung betrachtet und sich so stets aufs Neue bewiesen, wie viel sie aushalten konnte. Doch nun hatte Maria eine unsichtbare Grenze überschritten. Schlagartig erkannte Anna, wie krankhaft dieses Muster ihr Leben vergiftete.

Bis hier hin und nicht weiter“, sagte sie. In ihrer Stimme schwammen Eisberge. Auch Annas Willenskraft ruhte für gewöhnlich, einem Eisberg gleich, im Verborgenen. Nun trotze sie der Schwerkraft. „Steig aus!“

Als Maria zögerte, sprang Anna aus dem Auto, riss die Fahrertür auf, packte den Arm ihrer Mutter und zog sie aus dem Wagen. Dann stieß sie sie von sich. Maria strauchelte.

„Wie kannst du es wagen?“ In ihrer Arroganz schien sie nicht zu bemerken, wie gefährlich sprungbereit der Hass in den Augen ihrer Tochter kauerte.

Anna öffnete den Mund, wollte etwas sagen, doch dann besann sich. „Ach.“ Verächtlich winkte sie ab. Sie ließ ihre Mutter stehen, drehte sich um, stieg in Marias Auto und fuhr davon.

Mittwoch, 15. September

Anna fuhr. Es gab weder ein Wohin noch ein Woher. Gas geben - schalten - bremsen. Wie in Trance bewegten sich Hände und Füße. Längst hatte sie Köln hinter sich gelassen und die Eifel erreicht. Sie folgte einer Landstraße, fuhr an Feldern vorbei, ohne den Flickenteppich aus Grün- und Gelbtönen zu bemerken.

Mit einem digitalen Warnton meldete sich der Mercedes. Die Tankanzeige blinkte hektisch. Mist, genau das fehlte noch zu Annas Glück. Es blieb ihr nichts weiter übrig, als eine Tankstelle zu suchen. Jetzt endlich nahm Anna ihre Umgebung wahr. Der Wagen glitt voran. Hin und wieder durchbrach eine Felswand die unendliche Folge von Wiesen und Wäldern. Nachdem sie getankt hatte, ließ Anna die breite Landstraße, der sie seit einiger Zeit gefolgt war, hinter sich und bog ab in eine schmale, kurvige Straße. Die Bäume rechts und links standen einander zugeneigt. Tuschelnd steckten sie die Köpfe zusammen, und als der Wind in die Wipfel fuhr, erklang ein leiser Choral. Das grüne Gewölbe wich offenem Land und Anna erreichte ein Dorf. Sie verspürte keine Lust auf Zivilisation, daher bog sie erneut in eine Nebenstraße ein.

Während die Straße anstieg, veränderte sich die Landschaft. Die Wälder verschwanden in der Ferne. Das weiße Fell der Schafe tupfte Blüten in eine Wiese. Etwas abseits erhob sich ein Fachwerkhaus, umgeben von Scheunen und Ställen. Auf den Weiden käuten schwarzbunte Kühe ihre Grasmahlzeit wieder. Unter einer Baumgruppe standen ein Schimmel und ein Fuchs Nase an Nase. Dicht an die Fuchsstute gedrängt konnte Anna ein Fohlen ausmachen. Es stand auf dünnen Beinen, den spärlichen Schweif zwischen die Hinterbacken geklemmt. Plötzlich sprang es in die Höhe. Aus dem Sprung heraus stob es über die Wiese und kehrte dann an die Seite der Mutter zurück, als sei es nie fort gewesen.

Annas Gedanken glitten zurück in ihre Kindheit. Wie oft hatte sie Marias Inszenierungen über sich ergehen lassen müssen? Anna hatte sich nicht wehren können. Erst im Alter von fünfzehn Jahren hatte sie die Selbstironie entdeckt und seitdem heimlich Titel für die schauspielerischen Glanzleistungen ihrer Mutter erfunden. Da gab es die „ Dreifache Drohung mit eingesprungenem Schweigen“ , ein selbsterklärendes Konzept, die „ Axt im Walde“ , bei der Maria mit der Schärfe ihrer Stimme und der Wucht ihrer Worte Wälder abholzte. Oder Annas Lieblingsakt, das „ Herzliebchen mit dem Honigmund“ , ein Appell an Pflicht und Moral, der in der Regel eine Belohnung nach sich zog. Nach jeder dieser Inszenierungen folgte eine Phase der Stille, an die sich die „ Friede-Freude-Eierkuchen-Phase nahtlos anschloss.

Ein elender Gestank holte Anna zurück in die Gegenwart.

„Igitt“, rief sie und trat auf das Gaspedal, um so schnell wie möglich aus dieser Dunstwolke herauszukommen. In einer Kurve, sie hatte die Biegung noch nicht ganz durchfahren, fiel ihr Blick auf ein Fahrzeug. Es stand quer und versperrte die ganze Breite der Straße. Das Rinnsal, das aus seinem Heck lief, verströmte diesen schrecklichen Gestank. Anna riss das Lenkrad herum. Es rappelte und knallte, als sie bergan über unebenes Gelände holperte. Etwas schlug peitschend gegen die Seitenscheiben. Mit aller Kraft umklammerte sie das Lenkrad, während sie in Panik nach dem Bremspedal trat. Es holperte noch einige Male, dann endlich blieb das Auto stehen.

Und wie es stand, mitten in einem Sonnenblumenfeld im Nirgendwo. Anna hatte keine Ahnung, wo sie sich befand. Auf einem Ortsschild hatte sie Quiddelbach gelesen, und einige Hinweisschilder auf den Nürburgring waren ihr aufgefallen. Doch danach war sie noch mehrmals abgebogen. Wie hieß das letzte Dorf, durch das sie gekommen war? Sie erinnerte sich nicht mehr.

Anna zuckte zusammen, als jemand an die Seitenscheibe des Autos klopfte.

„Ist alles in Ordnung?“, fragte ein Mann. „Ja Mädchen, du machst ja Sachen.“ Der Bauer öffnete die Fahrertür und hielt Anna seine schmutzige Pranke entgegen. Sie betrachtete die dargebotene Hand, deren Fingernägel dringend nach einer Nagelbürste verlangten. Der Mann schien etwa 60 Jahre alt zu sein und war von kräftiger Statur. Seine Stimme klang freundlich, und sein Lächeln wirkte vertrauenerweckend.

„Kommste klar?“, fragte er. Anna nickte stumm. „Na dann ist’ s ja gut, sonst hätt ich dich noch über de Schulter schmeißen und zum Hof tragen müssen.“ Er lachte dröhnend, ergriff Annas Arm und führte sie aus dem Feld zurück auf die Straße. Rechts und links lagen zahlreiche abgeknickte Sonnenblumen. Das Auto hatte eine breite Schneise der Verwüstung hinterlassen.

„Es tut mir leid“, sagte Anna und deutete auf das Bild der Zerstörung.

„Ist halb so wild, ist ja nichts Ernstes passiert.“ Der Bauer winkte ab. „Ich muss erst die Gülle wegbringen, dann zieh ich mit dem Schlepper den Wagen raus.“ Er schob Anna zu seinem Traktor. „Komm Kindchen, hier an der Seite kannste sitzen. Während ich noch mal losfahre, päppelt dich meine Frau mit einem schönen Stück Apfelkuchen auf. Und dazu ein kleines Körnchen, dann ist die Welt wieder in Ordnung.“

„Wenn das so einfach wäre“, seufzte Anna.

„Es ist so einfach“, antwortete der Bauer.

Nach kurzer Fahrt hielten sie vor dem Fachwerkhaus. Als der Bauer Anna hineinführte, zog sie unter dem Türsturz instinktiv den Kopf ein. Sie hielt inne, ging einen Schritt zurück und las die eingemeißelten Zahlen. 1764. Damals waren die Menschen kleiner gewesen. Heute hieß es, sich in Ehrfurcht vor dem alten Haus zu verneigen, wollte man sich nicht die Stirn anstoßen. Die Diele war voller schmutziger Kleidung. Inmitten des Chaos stand eine ältere Dame und lächelte Anna herzlich entgegen.

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