Regina Mengel - Mysterien der Zeit

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Das römisch besetzte Pompeji
die Colonia Claudia Ara Agrippinensium
Köln im Jahr 1968 und zu unserer Zeit.
Vier verschiedene Welten … Und doch sind sie miteinander verknüpft.
Anna glaubt weder an Reinkarnation, noch an die Existenz antiker Gottheiten oder magischer Hexenzirkel. Warum also trifft es ausgerechnet sie? Und wieso wacht sie jeden Morgen mit neuen Verletzungen auf? Ist es wirklich die Vergangenheit, die in ihr Leben greift, oder dreht sie schlichtweg durch?

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Die Uhr zeigte Eins. Michael Chlodwig gähnte, die Müdigkeit ließ sich nicht länger ignorieren. Seit Stunden durchforstete er die Fachliteratur nach Anhaltspunkten, die ihn bei diesem Fall weiterbringen würden. Er hatte es gleich erkannt, als er Anna Koudras kennengelernt hatte: Dies war der Fall, der ihn berühmt machen könnte. Er nahm ein weiteres Buch zur Hand und versuchte sich noch einmal zu konzentrieren.

Es störte ihn nicht, dass er in keinem der Fachbücher eine Entsprechung für das Krankheitsbild seiner Patientin finden konnte, im Gegenteil. Er lächelte versonnen, lehnte sich zurück und legte den Kopf in die geöffneten Hände. Bald schon könnte sein Traum in Erfüllung gehen.

Welche Headline wollte er der Veröffentlichung geben? „Borderline für Fortgeschrittene?“ Das gefiel ihm. Dennoch verwarf er den Titel bald: Zu arrogant! Michael achtete stets darauf, respektvoll mit den Kollegen umzugehen, er kannte die empfindliche, psychiatrische Seele.

„Die grenzüberschreitende Persönlichkeitsstörung - neue Erkenntnisse nach Dr. Michael Chlodwig.“ Er ließ die Zeile nachklingen, nicht zu aufdringlich, sehr gefällig. Borderline war nicht nur enthalten, sondern es ging dank der deutschen Sprache darüber hinaus. Sein Name im Titel machte was her. Vielleicht sollte er ein Buch schreiben. Er könnte zuerst ein Fachbuch veröffentlichen und im Anschluss einen Ratgeber für Normalsterbliche. Ein Tagtraum schlich sich in Michaels Gedanken. Er sah sich als Gast in der NDR Talkshow. Gerade erklärte er sein Verfahren. Anna - er nannte sie im Stillen bereits bei ihrem Vornamen - begleitete ihn, um den Zuschauern zu berichten, wie großartig er ihr geholfen hatte.

Er richtete sich auf seinem Stuhl auf, strahlte in die Kameras und beschrieb mit dem Arm einen Bogen, hin zu der Frau, die ihn in wenigen Minuten öffentlich lobpreisen sollte. Blitzlichtgewitter flammte auf, vor seinen Augen explodierten tausend Lichtpünktchen, doch er lächelte tapfer. Nun wandte er sich der Moderatorin zu. Sie erlag dem Charme seiner Erscheinung sofort. Kokett senkte sie die Wimpern, ehe sie ihn mit blauen Augen fixierte, als wolle sie ihm eine wortlose Nachricht senden. Michael verstand diese Nachricht.

Das Interview lief glänzend. Die Gäste hingen an seinen Lippen und er ließ sich feiern. Solch talentierte Psychiater gebar die Schöpfung nicht alle Tage. Hier saß der Held der Stunde, ach was, der Held einer ganzen Epoche.

Der Tagtraum verging. Zurück blieb eine Vorahnung des Erfolges, ein Rausch, dem Michael sich gerne hingab, er kostete jede Sekunde aus. Um dieses Hochgefühl zu erreichen, war er bereit, alles zu tun, er verzehrte sich nach dem Kick des Erfolgs.

Ein zweites und ein drittes Mal durchforstete er die Fakten. Zwar schien es eindeutig, dass er eine unbekannte Borderline-Variante entdeckt hatte, doch noch blieben zu viele Fragen offen. Er musste etwas übersehen haben. Im Grunde passten Annas Symptome nicht zum klassischen Krankheitsbild, obwohl ihre Wunden auf selbstverletztendes Verhalten hindeuteten.

Je länger er grübelte, desto mehr schwand seine Zuversicht. Er rechnete Anna dem unsicher-vermeidenden Bindungstyp zu, einem Typus, der nahe emotionale Beziehungen eher abwertete und im Grunde nicht zu brauchen schien. Auch die frühkindliche Ablehnung, die sie durch die Mutter erfahren hatte, deutete darauf hin. Die Borderline-Persönlichkeits-Störung wurde durch einen unsicher-ambivalenten Bindungstyp charakterisiert. Doch Anna klammerte sich nicht an Bindungspersonen, vielmehr prägten fehlenden Bindungen ihr Leben.

Noch eine weitere Unstimmigkeit bereitete Michael Kopfzerbrechen. Anna zog sich die Wunden nicht wissentlich zu. Die Selbstverletzungen bedeuteten für gewöhnlich eine Entlastung für den Patienten. Die Verwundung ließ den übergroßen, angestauten Druck ab, konnte aber auch der Selbstbestrafung dienen oder dem Wunsch nach Aufmerksamkeit entspringen. Alle Motive jedoch setzten voraus, dass der Patient die Verletzungen bewusst und gezielt herbeiführte, da sonst nur ein bedingter Nutzen erreicht werden konnte.

Michael prüfte die Symptome ein weiteres Mal. Es gelang ihm einfach nicht, eine Verbindung zu Annas Krankheitsbild herzustellen. Er kam selbst dann zu keinem verwertbaren Ergebnis, als er sich die Fakten ein wenig zurechtbog. Wieder zwang ihm der Körper ein Gähnen auf. Er konnte sich nicht länger konzentrieren. Schließlich schlug er die Bücher zu und ging frustriert zu Bett.

Er schlief schlecht in dieser Nacht. Kaum war er eingeschlafen, schlüpften seine Gedanken in Nagelstiefel und stapften seine Gehirnwindungen hinauf. Immer wieder erwachte er. Gegen fünf Uhr früh begann er in Erwägung zu ziehen, dass Anna ihm nicht die Wahrheit gesagt hatte. Vermutlich wagte sie nicht, zuzugeben, wenn sie selbst Messer oder Stacheldraht ansetzte. Je länger er darüber nachdachte, desto logischer erschien ihm diese These. Sie belog ihn. Wahrscheinlich nicht vorsätzlich, sondern sie verdrängte die Erinnerungen. Eine andere Lösung gab es nicht.

Irgendwann in dieser Nacht war er zwar doch noch eingeschlafen, dennoch fühlte er sich wie zerschlagen, als er am nächsten Morgen die Praxis betrat. Während der Sprechstunde gelang es ihm kaum, sich auf die Patienten zu konzentrieren. Ununterbrochen lenkte ihn die Frage ab, ob Anna bewusst log.

Es war bereits Mittag und er kam der Antwort keinen Schritt näher. Seine Laune und seine Konzentrationsfähigkeit sanken von Minute zu Minute. Er erwischte sich sogar dabei, Herrn Müller ein falsches Medikament zu verschreiben. Zum Glück bemerkte Michael es, ehe der von schweren Depressionen gebeutelte Mann die Praxis verließ. Es entstand eine peinliche Situation, als Michael dem Patienten bei der Verabschiedung routinemäßig das Rezept aus der Hand nahm, um es noch einmal zu überprüfen. Wie unangenehm. Michael entschuldigte sich gleich mehrfach. Niemand sonst in der Praxis schien den Vorfall bemerkt zu haben. Zum Glück. Michael stellte sich vor, wie Herr Müller auf die Modafinil -Pillen reagiert hätte. Sie wurden unter dem Namen „Vigil“ verkauft, was dem Lateinischen für „Wachen“ entsprang. Michael sonnte sich in seiner Allgemeinbildung. Das gemeine Volk nannte diese Tabletten einfach „Hallo-Wach-Pillen“.

„Verdammt“, fluchte der junge Arzt. Hoffentlich entzog Herr Müller ihm ob des Versehens nicht das Vertrauen. „Wenn ich ihn als Patienten verliere, habe ich das nur dieser Anna zu verdanken.“ All das, weil sie sich weigerte, die Wahrheit zu sagen und sich helfen zu lassen. Er musste etwas unternehmen. Diese Frau gefährdete seine Karriere. Wenn sie sich weiterhin sperrte, zwänge sie ihn zu anderen Mitteln. Vielleicht half Hypnose. Allerdings bezweifelte Michael, ob Anna sich freiwillig hypnotisieren ließe, schließlich mangelte es ihr grundsätzlich an Vertrauen. Er dachte nach. Wurden nicht bei Hypnoseshows Methoden angewendet, die Zuschauer ohne Einwilligung in Trance versetzten? Das war zwar unwissenschaftliches Spektakel, ethisch nicht unumstritten, aber schon der Gedanke daran brachte ihn auf eine Idee. Er könnte es mit einer Entspannungsübung versuchen und Anna dabei aus der Konzentration in die Hypnose überleiten. In Michaels Überlegungen lagen Zweifel und Neugier gleich auf. Sollte er es wagen? Kurzentschlossen griff er zum Telefon.

„Frau Schmidt könnten sie mir bitte Frau Koudras ans Telefon holen und mir einen Termin für heute Nachmittag freischaufeln“, bat er seine Sprechstundenhilfe. Doch an diesem Tag sollte es ihm nicht gelingen, Anna zu erreichen.

Gegen sechs beendete Michael den Praxistag. Ehe er losfuhr, stieg er in seine Sportklamotten. Fünf Minuten später parkte er den Wagen an einem nahegelegenen Waldstück, schlüpfte in die Laufschuhe und lief los. Joggen bedeutete mehr für ihn, als Gesundheitsförderung, er liebte den Kick, den Flow, den er dabei empfand.

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