Jan-Henrik Martens - Eine Heimat des Krieges

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Dörfer brennen und Bauern fliehen, als die Grauen den Süden Vernlands mit Gewalt überziehen. Die Beweggründe der Kreaturen sind unbekannt. Unter den flüchtenden Dörflern ist der Jäger Roren, der zusammen mit seiner Familie hofft, Schutz bei den Etarianern zu finden. Dieses Echsenvolk besiegte die Fürsten Vernlands einst in einem Glaubenskrieg, herrscht seitdem mit strengen Gesetzen über den Kontinent.
Von dem menschenverachtenden Militärstaat der Etarianer ist keine Hilfe zu erwarten, dennoch strömen täglich Hunderte Flüchtlinge in ihr Wüstenreich; und als der Flüchtlingsstrom das etarianische Volk zu überfordern beginnt, bietet sich den rachsüchtigen Fürsten die langersehnte Gelegenheit, die Echsen aus Vernland zu vertreiben. Die Menschheit plant einen weiteren Krieg, während Rorens Familie in der Wildnis gegen Hunger und Krankheiten kämpft und die Grauen Jagd auf menschliche Beute machen.
Ein Fantasy-Roman über Familien und Völker und die Gräuel eines Krieges.

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Roren hatte das Lager vor zwei Jahren zusammen mit den anderen Männern errichtet. Es erschien ihm so lang her, wie eine Geschichte aus einem Buch, irgendwo in einer staubigen Bibliothek. Das Gemäuer sollte als Rettung dienen, falls eines Tages ein Krieg vor ihrer Haustür stünde. Eine Lebensmittelreserve in einer Zeit des Abwartens, ohne Möglichkeit zum Handel mit anderen Siedlungen. Roren strich mit der Hand über den rauen Stein des Gemäuers, wandte sich dann ab.

Er ging vorbei an den Holzhütten, die für Dörfer des Fürstentums Rygmoor bezeichnend waren. Seros war kaum mehr als eine Ansammlung solcher Hütten. Vor Ewigkeiten waren sie an einem Fluss errichtet worden, eine Siedlung mitten im Wald. Die Jagd und der Handel mit anderen Dörfern hielt Seros am Leben, und es war nicht unüblich, dass Menschen aus Gerwind nach Seros zogen und umgekehrt. So war es immer gewesen, so würde es immer bleiben. Das hoffte Roren. Er beobachtete den Sonnenuntergang und sah seine eigene Hütte am Fluss. Rauch strömte aus den Öffnungen im Dach. Ariane bereitete das Abendessen zu. Der Rauch zog dunkle Striemen über den rötlichen Himmel. Roren befürchtete, es wäre das letzte Mal, dass hier jemand Essen kochte.

Hilla saß auf einem Hocker und ließ die Beine baumeln. Sie trug ein einfaches weißes Leinenkleidchen und atmete schwer. „Hallo Liebes“, sagte Roren.

Hilla sagte: „Vater, gleich gibt's was zu essen.“ Sie zeigte auf einen Topf, in dem Suppe blubberte. Ariane stand vor dem offenen Feuer, über dem der Topf hing, und blickte gedankenverloren in die Flammen.

„Da komme ich ja gerade rechtzeitig“, sagte Roren.

„Hast du Liese gesehen?“, fragte Hilla.

„Deine Strohpuppe?“

„Ja.“

„Nein, das habe ich nicht. Aber sie kann ja nicht weggelaufen sein, oder?“ Er zwinkerte ihr zu. „Nach dem Essen helfe ich dir suchen, ja? Wir werden sie finden.“

Hilla lächelte, wie neunjährige Mädchen lächelten, wenn man ihnen eine Geschichte über Prinzessinnen und Prinzen erzählte. Aber da war kein Leuchten in ihren Augen. Sie lächelte nur für ihn. Damit er es sich einprägte, bevor Hilla nicht mehr lächeln könne.

Roren war mit ihr in Willet gewesen, der Hauptstadt des Fürstentums Rygmoor. Das Gehen fiel ihr schwer, sie klagte über Schmerzen. Ein alter Mann mit schlechten Augen hatte Hilla angesehen. Er war Heiler, kannte sich mit allerlei Beschwerden aus. Er hatte Hilla untersucht, hier draufgedrückt, dort getastet, und dann gesagt, sie sei todkrank. Ihre Muskeln würden allmählich verschwinden. Der Heiler sagte, er hatte einst einen Mann gekannt, dem es ähnlich ergangen war. Zuerst die Beschwerden beim Gehen, später fiel ihm das Sprechen schwer. Am Ende fehlte ihm die Kraft zum Atmen, er sei erstickt. Hilla würde dasselbe Schicksal ereilen. Es sei der Zorn des Großen Richters, flüsterte der Heiler, eine Bestrafung für Vergehen in einem früheren Leben. Doch für welche Tat vermochte er nicht zu sagen. Dann waren Roren und Hilla nach Hause gegangen und er hatte Ariane alles erzählt. Seine Frau hatte ihn mit feuchten Augen angeblickt. Trauer lag in ihrem Blick, Trauer und Wut, als wäre ihre Tochter bereits gestorben. Und Roren wusste, dass er eines Tages an Hillas Bett treten und sie tot vorfinden würde. Manchmal wünschte er sich, er wäre nie zum Heiler gegangen.

Die Suppe kochte über. Ariane hatte vergessen, umzurühren. Der Anblick erinnerte Roren an die Hitze und an die Stimmen und an das Blut. Erinnerte ihn daran, wie die Gemüter alter Freunde hochgekocht waren, sie zu Mördern gemacht hatten. „Scheiße“, sagte Ariane.

„Sowas sagt man nicht“, sagte Hilla.

Roren sagte: „Ganz recht. Als Strafe muss Mami dir heute eine Geschichte erzählen, bevor du schlafen gehst.“

„Oh ja. Machst du das, Mami?“

„Sicher.“ Sie drehte sich nicht zu ihrer Tochter um und es lag keine Wärme in ihrer Stimme. Dass ihr Bruder Seros zusammen mit den anderen verlassen hatte, schien sie mehr mitzunehmen, als sie zeigen wollte. Roren wusste, dass sie auch gegangen wäre. Ohne zu zögern, ohne zurückzublicken, einfach fort. Wäre Hilla nicht, wäre seine Frau an diesen Tag nach Norden gezogen. Er konnte es ihr nicht verübeln. Seros war nicht mehr wie früher, würde es nie mehr sein; und nach den gestrigen Flammen wirkten die Schatten vor den Fenstern dunkler.

„Hat ihr die Geschichte gefallen?“, fragte Roren.

„Sie ist schnell eingeschlafen“, sagte Ariane.

Der Mond schien ins Schlafzimmer. Es war noch immer sehr warm. Roren lag nackt auf dem Bett und schwitzte trotzdem. Ariane streifte ihre Kleidung ab. Das Leinenkleid fiel zu Boden und entblößte Arianes verschwitzten Körper. Ihr Bauch war flach und wunderschön. Ariane hatte einige Narben, die von der Schwangerschaft stammten, aber das machte sie anziehender, weiblicher. Diese Male verdeutlichten die Verbindung zwischen ihr und Roren. Hilla war vor neun Jahren unter diesen Streifen herangewachsen. „Erinnerst du dich an das Dorffest damals?“, fragte Roren.

„Damals?“

„Vor neun Jahren, nach unserer Hochzeit.“

Ariane lächelte. „Natürlich. Du warst betrunken.“

„Ja, das Starkbier meines Vaters. Das Zeug hätte den stärksten Hirsch umgehauen.“

„Und du warst so glücklich an dem Abend.“

„Das bin ich noch immer.“

Sie blickte ihn lange an, presste die Lippen zusammen.

Roren sagte: „Damals haben wir unter dem Sternenhimmel miteinander geschlafen. Ich kann mich noch gut an dieses Gefühl erinnern, unser erstes Mal. Wir lagen im Gras und haben uns angesehen. Es gab nur uns beide. Du hast nach Himbeeren und Wein gerochen.“

Ariane kletterte zu ihm ins Bett und schmiegte sich an ihn. Sie legte ihren Kopf auf seine Schulter und er spürte, wie ihre Brüste seinen Arm streiften und ihr Atem auf seiner Haut kitzelte. Er streichelte ihren Rücken. Er liebte es, Dinge zu berühren. Sie gaben viel über ihre Natur preis, wenn man sie berührte. Die Rauheit eines Steins, das Gefühl von Wildnis beim Berühren von Baumrinde, die Klarheit und die Lebendigkeit des Wassers. Wenn er seine Frau berührte, spürte Roren ihre Seele. So sanft und voller Leben. Doch heute war ihre Haut seltsam kühl. „Kaum zu glauben, dass dein Vater schon so lange tot ist, hm?“, fragte sie, sah dabei aus dem Fenster. „Sieben Jahre schon.“

„Ja, manchmal kommt es mir vor, als wäre er erst gestern gestorben. Verfluchtes Fieber.“

„So viele sind tot. Und es werden mehr sterben. Vielleicht heute Nacht“, sagte Ariane. Eine Träne kullerte über ihre Wange. Nur eine einzige.

„Heute wird niemand sterben. Nicht ich, nicht du und erst recht nicht Hilla. Das verspreche ich dir“, sagte Roren. „Ich liebe dich.“ Er küsste ihre Stirn. Sie schmeckte salzig.

Roren konnte nicht schlafen, er wollte es auch gar nicht. Er stieg aus dem Bett. Ariane atmete ruhig und regelmäßig, während sie schlief. Er zog leise seine Jagdkleidung an und griff nach seinem Bogen. Roren strich mit dem Daumen über die Sehne, spürte die Spannung, die auf ihr lag und den Tod bedeuten konnte. Dann streichelte er über die Federn an den Pfeilen. Federn, die einst einem Tier gehört hatten, das wild und frei gewesen war. Roren verließ das Haus.

Im Dorf war es still. Keine Feuer brannten in den Häusern, niemand wanderte durch die Nacht; doch als sich Roren umsah, fühlte er sich beobachtet. Er hatte das Gefühl, wilde Tiere hockten im Dickicht und beäugten ihn. Füchse, Eichhörnchen, Rehe. Tiere, die er in den Wäldern getötet hatte. Er hatte mit seinem Bogen gezielt, langsam ausgeatmet, losgelassen, gespürt, wie die Pfeilfedern seine Hand streiften, und dann war etwas gestorben. Heute riefen die Tiere seinen Namen, lockten ihn in die Dunkelheit, in den Abyssus. Roren schloss die Augen und sah Seros brennen. Seine Frau lief schreiend durch die Nacht. Ihre Haare standen in Flammen. Hilla lag blutüberströmt in ihrem Bett. Roren atmete tief durch, und als er die Augen öffnete, hatte sich nichts verändert. Er war allein, das einzige Geräusch war das Heulen einer Eule.

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