- Wie "reif" sind Sie?
- Transaktionale Führung
- Führung als Transformation
9. Die Kollegen
- Rollenerwartungen
- Angst vor Statusverlust
- Etablierte und Außenseiter
- Versteckte Hierarchien
10. Kontakt suchen und integrieren
a) Kontakt zum Vorgesetzten
- Den Kontakt zum Chef herstellen
- Dauerhafte Arbeitsbezüge
- Nutzen stiften
- Gemeinsame Aufgaben
- Feedback einholen
b) Kontakt zu den Kollegen
- Zusammen essen gehen
- Die Küche aufsuchen
- An Feierlichkeiten teilnehmen
- Kleine "Geschenke" machen
- Bezugspersonen identifizieren
11. Besondere vertragliche Situationen
- Projektverträge
- Befristung
II. TEIL - PROBEZEIT UND AUSBLICK
1. Der erste Tag - Offenheit ausstrahlen
- Die richtige Kleidung wählen
- Kluge Fragen stellen
- Den Smalltalk beherrschen
- Du oder Sie?
- Nicht zuviel erwarten
- Ein wenig Bluff schadet nicht
2. Analyse am Ende des ersten Tages
- Engagement des Vorgesetzten?
- Gibt es einen Einarbeitungsplan?
- Arbeitsplatz bereits eingerichtet?
- Wie wurden Sie "vermarktet"?
3. Die erste Woche - auf den Weg machen
- Was fühlst Du?
- Kontakt zum Vorgesetzten
- Klare Ziele vorhanden?
- Arbeitsplatz endgültig eingerichtet?
- Einstand feiern?
- Eigene Ziele aktualisieren
4. Nach vier Wochen
- Holen Sie sich Ihr Feedback ab
- Achtung Zwischengespräch
- Umgang mit Alarmsignalen
- Die eigene Strategie anpassen
5. Nach drei Monaten
- Die persönliche Halbzeitbilanz
- Das entscheidende Zwischengespräch
- Bleiben oder gehen?
- Maßnahmenplan erstellen
6. Die "zweite Halbzeit"
- Nicht nachlassen!
- Abschlussgespräch führen
- Eine Entscheidung treffen
- Den offiziellen Einstand feiern
- Und wenn es nicht geklappt hat?
7. Geschafft! - Und jetzt?
ANHANG
- Weitere Titel von Peter Passus
- Über den Autor
- Literatur
- Impressum
I. TEIL - VORBEREITUNGSPHASE
1. Wichtige Grundhaltungen
Sie werden in Ihrer Probezeit wahrscheinlich mit einer Vielzahl an anspruchsvollen Situationen konfrontiert werden, die nicht alle vorhersehbar sind. Es ist schwer möglich, sich auf jede Eventualität vorzubereiten, und das muss auch nicht sein. Es ist zunächst einmal ein guter Anfang, einige bewährte Grundhaltungen einzunehmen. Das macht Ihren Erfolg sehr viel wahrscheinlicher. In den folgenden Abschnitten beschreibe ich Ihnen einige dieser Grundhaltungen genauer:
Ständige Verbesserung
Die Probezeit aktiv gestalten
Inszenierung statt Authentizität
Ich bin okay, Du bist okay
Schärfen Sie Ihre Beobachtungsgabe
Sie sollten sich in Ihrer Probezeit fortwährend Gewissheit darüber verschaffen, ob Ihr Weg der richtige ist. Dafür müssen Sie zunächst einmal offen für die Einflüsse Ihrer Umwelt sein und aktiv beobachten, was um Sie herum geschieht. Nur so können Sie Alarmsignale erkennen und rechtzeitig reagieren, bevor das Bestehen Ihrer Probezeit ernsthaft in Gefahr gerät. Und nur so stellen Sie die Weichen für eine positive berufliche Entwicklung nach der Probezeit sowie eine volle Integration in das Unternehmen. Interessante Aufgaben, Anerkennung und echte Perspektiven sind der Lohn. Natürlich können Sie alles dem Zufall überlassen und auf das Beste hoffen bzw. auf Ihre Intuition setzen. Mehr Sicherheit und langfristig größeren beruflichen Erfolg erreichen Sie jedoch, wenn Sie geplant vorgehen. Gute, objektive Beobachtung ist dafür die Voraussetzung.
Sammeln Sie zunächst so viele Informationen über Ihr Arbeitsumfeld und Ihre eigenen Reaktionen darauf wie möglich. Beobachten Sie genau, was Sie selbst und andere Menschen tun, die Sie umgeben. In welcher Beziehung stehen die Personen zueinander? Wer hängt von wem ab? Was geht in den Beteiligten vor? Welche Ziele haben sie? Was geht in Ihnen selbst vor? Etc. Beobachten heisst, dass Sie zunächst einmal wahrnehmen, was geschieht, ohne gleich eine Bewertung vorzunehmen.
Erst im zweiten Schritt sollten Sie dazu übergehen, für sich selbst zu beschreiben, was Sie beobachtet haben. Dabei können Sie sich an den folgenden Leitfragen orientieren, auf die in den nächsten Kapiteln noch ausführlicher eingegangen wird:
Tun Sie die richtigen Dinge, d.h. sind Sie mit Arbeitsaufgaben beschäftigt, die der Arbeitgeber für wichtig hält und die Ihnen die Chance eröffnen, auf sich aufmerksam zu machen und sich zu bewähren?
Erledigen Sie die richtigen Dinge richtig, d.h. so, wie Ihr Vorgesetzter und andere relevante Personen es von Ihnen erwarten?
Nehmen Ihre neuen Kollegen Sie nach einer gewissen Zeit tatsächlich ins Team auf, oder spüren Sie Vorbehalte, werden Informationen nicht vollständig weitergegeben etc.?
Überfordern Sie Ihren Vorgesetzten mit Ihren Vorschlägen?
Welche Art von Dialog möchte Ihr Vorgesetzter mit Ihnen führen? Bevorzugt er klare Worte, oder empfindet er Direktheit eher als anmaßend, so dass Sie Ihre Wünsche eher indirekt anbringen müssen, um ihn nicht zu verschrecken?
Können Sie Ihre Stärken richtig ausspielen, oder sind Sie vorwiegend mit Aufgaben befasst, die Ihre Schwächen berühren? Wenn dem so ist: Gibt es eine Möglichkeit, das zu ändern?
Wer sind Ihre Fürsprecher? Wen können Sie ansprechen und um Unterstützung bitten, - und bei wem ist es "vergebliche Liebesmüh", so dass Sie sich nur aufreiben würden
Wie lässt sich die Kultur des Unternehmens am besten charakterisieren? Welche Verhaltensweisen sind erwünscht, und welche werden nicht so gern gesehen? Wie geht Ihre Abteilung mit Verbesserungsvorschlägen und Veränderungen um?
Gibt es Rituale, bei denen Sie nicht fehlen, Netzwerke, die Sie nicht übergehen dürfen oder gegen die man nur schwer ankommt?
Mit welchen Schwierigkeiten und Sorgen sehen sich Ihr Vorgesetzter und Ihre Kollegen konfrontiert? Haben Sie sich schon ausreichend in sie hineinversetzt, um sie zu verstehen, zu respektieren und effektiv beeinflussen zu können?
Tun Sie schon genug, um gute Arbeitsbeziehungen zu Ihren Vorgesetzten und Kollegen herzustellen? Welcher Art sind Ihre Arbeitsbeziehungen derzeit? Was könnten Sie unter den gegebenen Umständen noch mehr tun?
Etc.
Wenn Sie zu diesen und allen weiteren im Buch aufgeworfenen Fragen Informationen gesammelt und die Zusammenhänge für sich beschrieben haben, dann können Sie Ihre "Untersuchungsergebnisse" bewerten und daraus Handlungen zur Verbesserung Ihrer Situation ableiten. Sollte es in Ihrer Probezeit einmal zu krisenhaften Situationen kommen, so vermeiden Sie durch die Befolgung des vorgeschlagenen Schemas negative Emotionen wie Frustration, Enttäuschung, Ärger, Isolation, Hoffnungslosigkeit etc., die eine Enttäuschungsspirale in Gang setzen können, welche Sie Ihrer Handlungsfähigkeit berauben würde. Setzen Sie stattdessen auf eine ruhige Analyse der Situation nach dem oben beschriebenen Prinzip, aus der Sie gezielt Maßnahmen zur Verbesserung Ihrer Lage ableiten können. Gehen Sie immer kleinschrittig und überlegt vor, so dass größere Probleme erst gar nicht entstehen.
Permanent Ihre Lage einschätzen und dann in kleinen Schritten mit gezielten Maßnahmen gegen Fehlentwicklungen vorgehen - so sorgen Sie dafür, jederzeit die Arbeitsbedingungen vorzufinden, die Sie benötigen, um positiv auf sich aufmerksam zu machen und die Probezeit zu bestehen.
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