Peter Hakenjos - Von Wölfen, Wäldern und wehrlosen Jungfrauen

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Hat Rapunzel mit dem Prinzen in der einsamen Turmkammer nur gesungen und gebetet? Ist der Wolf bei Rotkäppchen wirklich der böse Mann, der das arme Mädchen verführt und auffrisst? Wieso begleiten die bösen Stiefschwestern, denen die Augen ausgehackt wurden, Aschenputtel auch noch nach der Hochzeit? Märchen geben Rätsel auf!
In Märchen gibt es alles: Sex, Tod, Unterdrückung und Komik. Wenn wir uns auf sie mit Alltagslogik und dem Wissen um die Traumsprache einlassen, bereichern sie unser Leben. Sie können viel sein, Kindergeschichten, Lebenshilfe und Weisheit. Nur eines sind sie nie: Unverbindlich!

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Leben, Keimfähiges aus der sterilen Asche herauszuklau­ben, ergibt ein schlüssi­ges Bild für das Verständnis von Aschenputtel. Sie muss es schaffen, all das, was für sie zukunftsfähig ist, aus der Asche zu befreien, um sich ein erfülltes Leben zu verdienen. Dabei ist nicht jede Linse, nicht jede Anlage in ihr, es wert, gelebt zu wer­den. Und die Täubchen und Vögelchen lassen nur die Guten übrig, die anderen kommen ins Kröpfchen. Wie das? Tauben und andere Vögel helfen dem Aschenputtel, die Linsen aus der Asche zu fischen? Wir sind uns einig, diesen Gefallen würden unsere geflügelten Freunde uns höchst selten erweisen, selbst wenn wir sie um Hilfe bitten könnten. Eher würden sie sich sattessen und davon­fliegen, egal ob die Linsen keimfähig und gut sind oder nicht. Damit geraten wir wieder ins Stocken. Wer sind diese geflügelten Tiere? Ein­fache Tau­ben können es nicht sein und auch an der Zauberkraft Aschen­puttels dürfen wir be­rech­tigte Zweifel hegen. Wenn es denn keine einfachen Tauben sind, sind es vielleicht die heiligen Tiere der Göt­tinnen der Liebe und Fruchtbarkeit? Soll die heilige Maria nicht auch durch eine Taube ihren Sohn empfangen haben? Und ist die weiße Taube nicht auch ein Symbol des Friedens und damit auch des Lebens? Hat also der Wunsch nach Sexualität, nach Leben, dieses Wunder bewirkt, dass sie die Kraft fand, aus der Asche das herauszu­puhlen, was für ihre Ent­wicklung zur selbst­­bewuss­ten Frau wichtig und gut war?

Und die Vögelchen des Himmels? Vögel sind in Märchen und Mythen häufig Ratgeber und da sie vom Himmel kommen, auch Ratgeber, die die gute Mutter geschickt haben könnte. Denn wenn die Mutter gut sein soll, dann muss sie auch an der Ent-Wicklung ihrer Tochter interessiert sein und ihr helfen, ihre ver­dräng­ten Persönlich­keits­be­stand­­teile aus der Asche des Unbewussten, aus dem Schatten hervorzuholen und so zum Leben zu bringen. Dass das nicht einfach war, das zeigt uns die böse Mutter, die Mutter, die Aschenputtel mit Vor­schriften und Regeln am Leben gehindert und ihr Selbst­bewusstsein zerstört hat. Sie stellt immer schwerere Aufgaben, was eine gute Tochter, eine » richtige « Frau zu tun und zu lassen hat. Die Tau­ben und die Vögel helfen Aschenputtel, die guten Regeln von den schlechten zu unterscheiden und auszu­sortieren.

Die gute Mutter würde nichts fordern, sie hat Aschenputtel stark gemacht, die böse Mutter reizt zum Widerstand, sie möchte nur die glänzende, die schöne, die makellose Toch­ter präsentieren. Das aber möchte die aus der Asche geborene Aschen­puttel nicht (mehr?). Sie will sich vom anerzogenen Überich der bösen Mutter be­freien, sie will ihre wahre Schön­heit zeigen, die Schönheit, die sie von ihrer guten Mutter mitbekommen hat, jenseits der Forderung, nur brav und fromm zu sein. Die gute Seite der Mutter hilft, denn sie liebt ihre Tochter und hat ihr damit Kraft geschenkt. Befreit von der Armseligkeit des Aschen­puttels, ihren Minderwertigkeits­ge­füh­len, prä­­sen­­tiert sie sich dem Prinzen. Sie ist jetzt bereit zur Erotik des Tanzes und gewinnt ihn für sich.

Aschenputtel hat sich so gezeigt, wie sie ist. Jetzt ist es an ihm, ihr zu folgen. Das tut er, wie es sich für einen verlieb­ten Jüngling auch gehört. Sie versteckt sich im Tauben­schlag – der Vater zertrümmert die Hütte. Soll sie sich nicht mehr in ihren sexuell-erotischen Phantasien, also im Tau­benschlag, ver­stecken können, sondern sich dem Prinzen stellen, endlich auf­wachen? Der Vater will ihr dabei helfen, er zer­trümmert ihre Zuflucht, klärt sie auf, wäscht ihr den Kopf.

Beim zweiten Treffen klettert sie auf einen prächtigen Birnbaum. Der Birnbaum gilt als zauberbrechend, er ist auch ein Fruchtbarkeits­symbol. Der Vater hackt den Baum um. Wer tut denn so etwas, einen gutgewachsenen und frucht­tragenden Baum einfach umzuhacken, weil die Tochter auf ihm sitzen könnte? Und wenn es so gewesen wäre, was wäre mit dem armen Mädchen geschehen, wenn der Baum fällt? Danach wollen wir jetzt wieder nicht fragen. Logischer wäre es, dass der Vater dem Mädchen die Flucht in eine Traumwelt, abgehoben vom Boden in den Zweigen des Birnbaums, einen Traum also von Familie und Kindern, zerstört, damit seine Tochter endlich die Augen öffnet, war sie doch in ihrer Flucht vor dem Prinzen, der ihre Zukunft darstellt, in den Zweigen des Baumes gesessen. Denn: Der erste Schritt, seine Träume zu verwirklichen, ist aufzuwachen. Damit ist das Happyend unaus­weichlich nahe und uns hat sich ein anderes Bild Aschenputtels gezeigt. Das Bild einer jungen Frau, die nützlich sein will, die ihre Eitelkeit verachtet und sich in eine Traumwelt von idealer Erotik und familiärer Nähe geflüchtet hat, um sich so vor ihrem wahren Leben zu drücken.

Der Schuh entlarvt die böse Seite des Mädchens. Ich denke, die böse Mutter will, dass sich Aschen­puttel verstellt. Aschenput­tel ver­sucht es zwei Mal, aber es misslingt. Sie ist nicht echt, nicht ehrlich. Sie ist nicht die, die sich aus den Linsen herausgefischt hat. Der Prinz will sie nicht. Er will das echte Aschenputtel. Erst als sie schmutzig, ledig­lich mit gewaschenem Gesicht, aus dem Keller auftaucht, erkennt er ihr wahres Ich. Sie muss sich nicht mehr verstellen und reitet mit ihrem Prinzen auf dem Pferd – Erklärung für das Pferd siehe oben – in das Abendrot wie einst Lucky Luke im Wilden Westen. Ende der Geschichte? Nein, es gilt noch etwas zu erwähnen. Wir ahnen einen Kon­flikt des Prinzen mit seiner Zukünftigen. Er will nicht die seelenlose und oberflächliche Kind­frau, hübsch und ohne Charakter. Er will das ungeschminkte und dadurch schöne Mädchen, das weder Aschenputtel noch eine makellose Schönheit ist. Und ist der Prinz wirklich ein Prinz, ähnlich wie bei » Pretty Woman «? Mir, als emanzipiertem Mann (bitte fragen Sie nicht meine Frau danach, wie » emanzipiert « ich bin!), kommen da noch­mals Zweifel. Ich ziehe es vor, dass das Mädchen durch das Linsenklauben und Ringen mit sich selbst, ihren Animus, ihre männlichen Anteile entdeckt hat und so zur vollen Persönlichkeit gereift ist.

Ihr Vater holt das arme Aschenputtel aus dem Keller, er macht ihr Mut, sich nicht mehr zu verstellen, er steht zu ihr, nicht so der böse Anteil ihrer Mutter. Die gute Seite des Vaters, nicht der gleichgültige Vater, und die gute Seite der Mutter haben ihr die Kraft gegeben, sich aus den Albträumen der Kindheit und Jugend zu befreien, um damit weder das bedauerns­werte Aschenputtel noch die oberflächlich schöne Kindfrau zu sein. Und das ist gut so! Am Ende rücken die Eltern in den Hintergrund, sie sind über­wunden. Das Mädchen, sie ist ja nicht mehr das Aschenputtel, hat ihr eigenes Leben gefun­den. An ihrer Seite bleiben lediglich die beiden Stiefschwestern, die Eitle und die Geltungs­süchtige. Sie werden Aschenputtel ihr ganzes Leben lang nicht verlassen. Doch beide Schwestern verlieren ihr Augenlicht, die Tauben hacken ihnen die Augen aus. Die dunklen Schatten des Aschen­puttels haben ihre Macht verloren. Die Tauben kommen nicht mehr geflogen, um zu helfen, sie bleiben dem Mäd­chen aber treu. Sexualität und Liebe wurden ein Teil von ihr und haben ihr die Kraft gegeben, Eitelkeit und Geltungssucht auf ihren ange­stamm­ten Platz zu verweisen, sie sind blind und nicht mehr die Herrscher über das erwachte und vor allem sehende Aschenputtel.

Es mag sein, du magst kein Happyend. Kill-your-darlings ist mittlerweile zu einem beliebten Roman- und Filmschluss geworden und Märchen sind mehrdeutig, Aschenputtel auch. Wir können, wenn wir wollen, auch ein emanzi­pations­kritisches Ende erkennen. Der Prinz, den lassen wir besser wie er ist: ein besser­gestellter junger Mann, der seine Trie­be unter Kontrolle hat (Pferd!) und auf seinem Pferd hinter sich Aschenputtel als Beute zu sich nach Hause trägt. Aber wie sieht Aschen­puttel jetzt aus? Sie trägt immer noch die verdreckten Kittel, mit denen sie im Keller war – von Umziehen hat niemand etwas gesagt! Ihr Gesicht ist jetzt hübsch, so dass der Prinz sie attraktiv finden konnte. Daraus könnte man schließen, dass ihre gute Mutter ihr Ziel erreicht hat. Der eitlen und mate­riellen Tochter hat sie geholfen, indem sie sie mit Gold und Silber in der Kleidung wunder­hübsch hat werden lassen. Die Mutter wollte also, dass Töchterchen gut aussieht, da­mit sie einen rechten Mann abbekommt. Und jetzt, am Ende? Jetzt ist sie sowohl das brave und fromme Hausmütterchen, das die gute Mutter von ihr wollte, sie hat die entsprechende Kleidung an, und sie hat ein hübsches Ge­sicht, denn ein Mann erwartet ja von seiner Frau nicht nur, dass sie putzen, kochen und den Haushalt versorgen kann, er will auch etwas Hübsches im Bett. Der Vater könnte zum Prinzen gesagt haben: »Nimm mein Aschenputtel, schau in ihr Gesicht! Die ist nicht nur hübsch, die schmeißt dir den ganzen Haushalt!«

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