Peter Hakenjos - Von Wölfen, Wäldern und wehrlosen Jungfrauen

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Von Wölfen, Wäldern und wehrlosen Jungfrauen: краткое содержание, описание и аннотация

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Hat Rapunzel mit dem Prinzen in der einsamen Turmkammer nur gesungen und gebetet? Ist der Wolf bei Rotkäppchen wirklich der böse Mann, der das arme Mädchen verführt und auffrisst? Wieso begleiten die bösen Stiefschwestern, denen die Augen ausgehackt wurden, Aschenputtel auch noch nach der Hochzeit? Märchen geben Rätsel auf!
In Märchen gibt es alles: Sex, Tod, Unterdrückung und Komik. Wenn wir uns auf sie mit Alltagslogik und dem Wissen um die Traumsprache einlassen, bereichern sie unser Leben. Sie können viel sein, Kindergeschichten, Lebenshilfe und Weisheit. Nur eines sind sie nie: Unverbindlich!

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Märchen bedienen sich der Archetypen, die in uns vorhanden sind. C.G. Jung hat in ihnen das kollektive Unterbewusstsein er­kannt. Auch wenn Archetypen nicht eindeu­tig sind und einem Wan­del unterliegen können, helfen sie uns doch, die Märchen zu verstehen.

Zum Handlungsverlauf können wir uns wieder unseres Alltagsverständnisses bedie­nen. Welcher Vater, der seine Tochter als schön, brav und lie­bens­wert kennt, ließe es zu, dass diese Tochter so gedemütigt wird wie Aschenputtel? Welcher Vater würde sich nicht wundern, wenn sich diese Toch­ter, der alles genommen wurde, lediglich einen Haselnussreis als Mitbringsel von einer Reise wünscht? Welche Mutter würde ihren Töchtern das Messer reichen, damit sich diese die Füße verstüm­meln? Welcher reiche alte Mann würde seinen Taubenschlag, also eine Hütte, eigenhändig zer­hacken, weil er Aschen­puttel darin vermu­tet, anstatt die Tür zu öffnen, um nachzusehen? Die Liste unglaubwürdiger Ereignisse ließe sich auch in diesem Märchen beliebig ergänzen. Wir sind uns einig: So kann es nicht gewesen sein und man müsste schon sehr naiv sein, würde man dieses Märchen nicht wegen etwas Anderem, etwas Verborgenem, lieben. Ich höre jetzt den Einwand, dass es doch nur ein Märchen ist, und Märchen sind eben Märchen und keine realistischen Erzählungen. Realis­tisch ist Superman auch nicht, obwohl wir manchmal gerne die Fähigkeiten dieses gutaussehenden Mannes hätten, und dennoch versteckt sich nichts hinter der Geschichte dieses Comic-Helden. Doch da stocke ich. Haben wir nicht in Aschenputtel als auch in Superman das gleiche Motiv, das uns die Geschichten attraktiv macht? Etwas, das Sig­mund Freud die Wunsch­erfüllung im Traum nennen würde? Die Wunsch­erfüllung im Traum ist in den meisten Fällen wirklich nur ein Traum – welcher Mann träumt schon davon, dass er Claudia Schiffer im Traum umarmt und mehr mit ihr anstellt, als über GNTM (Germany’s next Top­model) zu diskutieren? Es ist eine Gemeinheit, dass wir nicht das träumen, was wir gerne träumen würden, weil wir es im Wachzustand nicht haben können. Die Gemeinheit, dass wir in unseren Träumen nicht unseren verbor­gendsten Leidenschaften nach­gehen können, gilt nicht für Tagträume. Und das tun wir deshalb in Filmen und Romanen reichlich. Wer fühlt sich nicht hin und wieder schwach, hässlich und verkannt und wünscht sich nicht, endlich stark, schön und anerkannt zu sein? Wer wünscht sich nicht hin und wieder so stark und übermächtig zu sein wie Superman, wahlweise Supergirl, um irgend­welche Bösewichte, die einem die Vorfahrt genommen oder den Partner fürs Leben ausge­spannt haben, straflos verprügeln zu können? In dem Märchen von Aschenputtel wie dem von Supermann können wir diesen Wunsch, diesen Tagtraum, erkennen. Mit­­unter sind wir schwach und hilfebedürftig und kein Mensch ist da, der uns hilft, so dass wir uns selbst helfen müssen und können; wir erleben, dass es möglich ist, aus dem Schatten anderer Menschen hervorzu­treten. Eine schöne Vorstel­lung, oder? Doch lassen Sie uns jetzt zu den Details kommen.

Die erste Person, die im Märchen erscheint, ist die Mutter. Und Mütter sind im Märchen, selbst­verständlich auch im wirklichen Leben, immer gut. Das wissen wir alle. Und wenn die Mutter, das geschieht selbstverständlich nur im Märchen, zu gut ist, dann muss sie sterben und die Stiefmutter nimmt ihren Platz ein, denn eine Stiefmutter darf böse sein. Man darf davon ausgehen, dass beide, Mutter wie Stiefmutter, dieselbe Person sind. So ist das nun einmal im Leben: Keiner von uns ist nur gut oder nur böse. Das mag mitunter ärgerlich sein, weil wir doch gerne den Bösewicht als nur böse sehen würden und die gute Mutter als makellos in der Liebe zu ihren Kindern. Um dem Bedürfnis, Mütter rückhaltlos als gut darzustellen und dem Wissen, dass sie das keinesfalls sind oder sein können, gerecht zu werden, spaltet man sie praktischerweise auf. Das erspart Ärger bei denen, die dem Märchen lauschen, und es ist einfacher, in Schwarz-Weiß zu malen, was dem Stil von Märchen entgegenkommt.

Die gute Mutter meint, ihre namenlose Tochter möge immer fromm und gut sein, dann wird der Himmel, und, na klar auch sie selbst, für sie sorgen. Woher die Gewissheit der Mutter kommt, dass ihr ein Platz im Himmel zusteht, das bleibt ein Geheimnis des Märchenerzählers. Aber wo schon sollten so grundgute Menschen nach ihrem Ableben anders hin als in den Himmel? Die gute Mutter stirbt und die Zeit der Trauer, der Kälte, geht vorbei, der Schnee schmilzt und damit ist der Vater wieder auf Freiersfüßen. Und wie das der Brauch in Märchen ist, sonst müsste die gute Mutter ja nicht sterben, er trifft die falsche Wahl. Eine üble Person mit zwei mindestens ebenso üblen Töchtern macht ab sofort unserer Prota­gonistin, dem Aschenputtel, das Leben zur Hölle. Bei Disney sind die üblen Töchter der Stief­mutter potthässlich. Schön wär’s, wenn die Bösen immer hässlich wären und die Guten immer schön. Irgendwie glauben wir doch alle daran, dass man bösen Menschen ihre Bosheit ansehen müsste, wären wir sonst so begierig darauf, von Verbre­chern das Gesicht zu sehen? Selbst in Hollywood­filmen wie in » Shallow Hal « (deutsch: Schwer ver­liebt) mit Jack Black und Gwyneth Paltrow weiß man, dass es sich so leider nicht verhält. Und so naiv wie Disney war unser Märchen­schöpfer nicht. Die zwei Stiefschwes­tern sind ausgesprochen hübsch, wenn nicht gar schön. Seltsamer­weise machen sie aus ihrer Stiefschwester das hässliche Aschen­puttel. Wer gibt ihnen die Macht dazu? Die Stiefmutter?

Eher nicht, sie unterstützt ihre Töchter ledig­lich in ihrem schändlichen Tun. Die Holzpantoffeln und das schäbige Kleid bekommt Aschenputtel von ihren Stief­schwes­tern, ebenso weisen die ihr die Schmutz­­arbeiten zu. All das ge­schieht mit wohlwollender Duldung der Mutter. Es geschieht mit der zwei­ge­sichtigen Mutter. Ihr liebe­volles Gesicht zeigt sie dem gehorsam-frommen Aschen­puttel, ihr hässliches Ge­sicht der ungehor­samen und launischen Tochter, die, wie es Sitte bei Heran­wachsenden ist, von den Hausarbeiten nicht allzu begeistert ist, vor allem nicht von den schmut­zigen und anstrengenden. Die Schwes­tern erledi­gen für die böse Mutter die Grausamkeiten: Sie lassen das Aschenputtel sich schlecht fühlen. Doch wer bitte, sind die bösen Schwestern? Schließen wir uns der Meinung einiger Autoren, beispielsweise der Interpre­tation Verena Kasts in: » Vom gelingen­den Leben – Märcheninterpre­ta­tionen « an: Die zwei bösen Stiefschwestern Aschen­­puttels sind ihr eige­ner Schatten. Sie ist einerseits das brave Mädchen, das es allen, ohne zu widersprechen, recht machen will. Gleichzeitig hasst sie es an sich, dass sie auch eitel und selbstverliebt ist. Und das eitle und selbstverliebte Mädchen, das sie auch ist, hasst das unscheinbare Aschen­puttel, das immer macht, was Papa und Mama wollen. Die böse Mutter liebt die eitle und materiell orientierte Tochter, die selbst­bewusst auftritt und die sich vom Vater schöne Kleider und teuren Schmuck wünscht und ver­achtet das angepasste, duckmäuserische Aschen­puttel. Die gute Mutter dagegen findet es super, dass die Tochter die ganzen Drecks­arbeiten im Haus erledigt, so, wie es eine gut erzogene Tochter und spätere Ehefrau zu tun hat.

Wie ist das Verhältnis Aschenputtels zu ihren Eltern, wenn wir akzeptieren, dass die böse Stief­mutter nur das andere Gesicht der guten Mutter ist? Ihr Vater ist nützlich. Er bringt der braven Aschenputtel das Haselnussreis und er bringt dem eitlen Mädchen den Schmuck und die Kleider. Ansonsten? Wie so viele Väter, so ist er auch in dieser Familie eher eine Randfigur mit nützlichen Eigen­schaften. Er ist es, der Geschenke bringt, er ist es, der den Prinzen auf das verhuschte Aschen­puttel aufmerksam macht, das die böse Mutter lieber verschweigen würde.

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