Peter Hakenjos - Von Wölfen, Wäldern und wehrlosen Jungfrauen

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Von Wölfen, Wäldern und wehrlosen Jungfrauen: краткое содержание, описание и аннотация

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Hat Rapunzel mit dem Prinzen in der einsamen Turmkammer nur gesungen und gebetet? Ist der Wolf bei Rotkäppchen wirklich der böse Mann, der das arme Mädchen verführt und auffrisst? Wieso begleiten die bösen Stiefschwestern, denen die Augen ausgehackt wurden, Aschenputtel auch noch nach der Hochzeit? Märchen geben Rätsel auf!
In Märchen gibt es alles: Sex, Tod, Unterdrückung und Komik. Wenn wir uns auf sie mit Alltagslogik und dem Wissen um die Traumsprache einlassen, bereichern sie unser Leben. Sie können viel sein, Kindergeschichten, Lebenshilfe und Weisheit. Nur eines sind sie nie: Unverbindlich!

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Doch egal wie wir Märchen verstehen oder verstehen wollen, eines sind sie immer: Spannend! Die hier darge­stellte Sichtweise auf Märchen ist keine sozialpolitische; ich sehe in Märchen in der Regel geronnene Lebens­erfahrung, die in archetypische Bilder gekleidet, auch heute noch helfen kann, uns selbst und unsere Mitmenschen zu verstehen. Daneben sollten wir unser Alltags­wissen auf Märchen anwenden. Ist etwas logisch? Warum tut diese oder jene Person gerade das, was sie tut, und wie fügt sich das in ein Gesamtbild ein? So, wie wir einen zeitgenössi­schen Roman oder einen Film sehen, so können wir auch Märchen sehen, und zu verstehen versuchen.

Wie gesagt, was die Interpretation schwie­rig macht, ist, dass zwei Perspektiven auf das gleiche Märchen, die sich zu widersprechen scheinen, gleichzeitig richtig sein können. Nehmen wir zum Beispiel Aschenputtel.

Version 1

Aschenputtel verkörpert eine Frau, die ihr ganzes Leben darauf wartet oder gewartet hat, dass ein Prinz auf einem strahlenden Ross vor ihrer Tür auftaucht und sie aus den Banalitäten des Alltags befreit. Er, der Prinz, erkennt als einziger die wahre Schönheit dieser Frau. Er holt sie aus der familiären Unterdrückung ab und sie leben glücklich bis an ihr Ende. Damit wäre Aschenputtel die Heldin der unver­standenen Frau, die, eine Träne in den Augen, Liebes­romane liest und zutiefst bereut, dass sie seinerzeit einen jungen Mann verschmähte, der als Prinz in ihr Leben treten wollte, und ihr jetzt, mit einem Rollex-geschmückten Arm, hin und wieder aus einem Porsche zuwinkt, während sie vor dem Supermarkt die für ihre motzigen Kinder mit Lebensmitteln und Süßigkeiten prall gefüllten Taschen in ihren VW-Polo hievt.

Version 2

Aschenputtel ist eine erotisch-sexuell selbstbe­stimmte Frau, die aufbegehrt und die Initiative ergreift, um der Bevormundung ihrer Mutter und der Geringschätzung ihres Vaters zu entkommen. Sie zeigt der Welt, wer sie in Wirklichkeit ist, geht zum Prinzen und erobert ihn. Ja, sie motiviert ihn sogar, sie zu suchen, um sie mit sich auf sein Schloss zu nehmen. Wer also ist diese verwirrende junge Frau wirklich? Dieser Frage werden wir uns im Folgenden stellen.

Was können Märchen überhaupt sein? Ich denke, viele Märchen sind nichts anderes als Tagträume. Andere heben den Zeigefinger und zeigen uns, wie wir leben sollen. Dabei bedienen sich Märchen jenseits jeder Logik Bildern, die auch dem kritisch­sten Geist als Archetypen erscheinen müssen. Mit anderen Worten: Nimmt man Märchen ernst oder, besser ausgedrückt, als lesenswert, dann muss man sie den Träumen im Schlaf gleichsetzen, deren Sprache sie sprechen. Mit Plausibilität hat weder der Traum noch das Märchen etwas zu tun. Oder wäre es plausibel, dass eine Hexe ein Geschwister­paar verfolgt, das sich als Fische in einem Teich versteckt, und dass diese Hexe, um das Geschwis­ter­paar dennoch zu finden, den Teich leersäuft? Im Traum ist so etwas möglich. In der Wirklichkeit eher nicht.

Doch was bitte könnte der Tagtraum hinter dem allseits bekannten Märchen »Hänsel und Gretel« sein? Da soll doch der Hänsel aufge­fressen werden und die Gretel wird als Haussklavin gehalten, wobei den Beiden erst im letzten Moment die Flucht gelingt. Das soll ein Tagtraum sein? Eine Horrorge­schichte ersten Ranges, ein Tagtraum? Gut, Alpträume sind auch Träume, aber ob es sich jemand, der keine Suizidabsichten hat, als wün­schens­wert vor­stellt, aufgefressen zu werden, das möchte ich denn doch heftig bezweifeln.

Immer wieder taucht in Märchen die bitterböse Mutter auf, meistens als Stiefmutter, hier aber unverblümt als die leibliche Mutter. Der Vater ist meist dem Schicksal seiner Kinder gegenüber gleich­gültig oder aber ein harm­loser Trottel. Bei Hänsel und Gretel ist er ein an sich netter Kerl, der sich von seiner Frau zur bösen Tat überreden lässt. Ein Trottel? Mag sein. Lassen wir es einfach so stehen, aber hier haben wir das Motiv des Märchens als Tagtraum. Die Geschichte erzählt davon, wie man mit Hilfe von Intelligenz und Cleverness eine alte Hexe los wird und den lieben Vater für sich gewinnt. Wäre das kein schöner Tagtraum für Kinder, die unter einer bösen Mutter leiden? Wie schön wäre es, die alte Hexe loszuwerden, um den lieben Papa ganz für sich zu haben!

Bleiben wir dem Motiv des Tagtraumes treu und fragen uns am Ende hin und wieder, welcher Traum wohl das Motiv des Märchens gewesen sein könnte! Doch Vorsicht! Nicht jedes Märchen muss einen Tagtraum als Motiv haben. Denken wir nur an »Die kluge Else«, in der vor zu viel Nachdenken und Mitfühlen eindringlich ge­warnt wird. Die arme kluge Else scheitert in ihrem Leben, das prächtig hätte verlaufen können. Sie scheitert so erbärmlich, weil sie aus dem Grübeln nie heraus­kommt. Mitunter hebt das Märchen auch mahnend den Zeigefinger, es will uns dann belehren und vor Gefahren warnen.

Fragen Sie sich, lieber Leser, warum Sie ein bestimmtes Märchen ganz besonders lieben? Nein? Das sollten Sie aber. Sie sollten sich die Frage stellen, was gerade dieses Mär­chen mit Ihnen ganz persönlich zu tun hat? Und glauben Sie mir, die Frage danach, und vor allem die Antwort, die Sie erwartet, die wird span­nend sein und Sie weiterbringen. Den­noch, vergessen Sie nicht: Ihre mit Gewissheit gefühl­te Interpre­tation, auch die des Tag­traums, die ist für Sie die Richtige! Vergessen Sie auch nicht, dass andere Interpreta­tionen genauso richtig sein können. Eine andere Interpre­tation sieht das Märchen nur unter einer anderen Perspek­tive. Wir sollten mit einem freundlich-verstehenden Lächeln all jenen antwor­ten, die uns ihre Märchen­interpreta­tion als absolute Wahrheit verkau­fen wollen, denn Lächeln ist die schönste Art, jemand die Zähne zu zeigen.

Die Wissenschaft, gleich welcher Couleur, kann uns Informationen über die Herkunft von Märchen, vielleicht auch Sprachanalysen über die Zeit der Entstehung usw. liefern; die letztendlich gültige Bedeutung eines Mär­chens kann keine Textanalyse und keine noch so scharfsinnige Interpretation liefern. Ironi­scherweise ist dazu auch der Autor selbst nicht in der Lage. Hat er sein Werk abgeliefert, so ist er ein Interpret seines eigenen Werkes, so wie jeder andere Rezipient auch, denn Märchen sind Kunst und Kunst ist interpretationsfähig.

Doch jetzt hören wir auf, das Messer zu wetzen und beginnen, die Sau zu schlachten, um uns zu fragen, was sich hinter einzelnen Märchen wohl verbergen könnte.

Aschenputtel

Einem reichen Manne, dem wurde seine Frau krank und als sie fühlte, dass ihr Ende herankam, rief sie ihr einziges Töchterlein zu sich ans Bett und sprach: »Liebes Kind, bleib fromm und gut, so wird dir der liebe Gott immer beistehen und ich will vom Himmel auf dich herabblicken und will um dich sein.« Darauf tat sie die Augen zu und ver­schied. Das Mädchen ging jeden Tag hinaus zu dem Grabe der Mutter und weinte und blieb fromm und gut. Als der Winter kam, deckte der Schnee ein weißes Tüchlein auf das Grab und als die Sonne im Frühjahr es wieder herabgezogen hatte, nahm sich der Mann eine andere Frau.

Die Frau hatte zwei Töchter mit ins Haus gebracht, die schön und weiß von Angesicht waren, aber garstig und schwarz von Herzen. Da ging eine schlimme Zeit für das arme Stiefkind an. »Soll die dumme Gans bei uns in der Stube sitzen?«, sprachen sie, »wer Brot essen will, muss es verdie­nen. Hinaus mit der Küchenmagd!« Sie nahmen ihm seine schönen Kleider weg, zogen ihm einen grauen alten Kittel an und gaben ihm hölzer­ne Schuhe. »Seht einmal die stolze Prin­zessin, wie sie geputzt ist!«, riefen sie, lachten und führten es in die Küche. Da musste es von Morgen bis Abend schwere Arbeit tun, früh vor Tag aufstehen, Wasser tragen, Feuer anmachen, kochen und waschen. Obendrein taten ihm die Schwes­tern alles ersinnliche Herzeleid an, verspotte­ten es und schüt­te­ten ihm die Erb­sen und Linsen in die Asche, so dass es sitzen und sie wieder auslesen musste. Abends, wenn es sich müde gearbeitet hatte, kam es in kein Bett, sondern musste sich neben den Herd in die Asche legen. Und weil es darum immer staubig und schmutzig aus­sah, nannten sie es Aschenputtel.

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