Manfred Stuhrmann-Spangenberg - In und um Russland herum

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Sechs Monate bereiste der Autor Russland: von Kaliningrad bis Wladiwostok und vom Polarmeer bis zum Schwarzen Meer. Dabei stattete er auf seiner 46.057 km langen Rundreise (davon fast 30.000 km per Bahn) auch allen Nachbarländern, von Norwegen im Nordwesten bis Nordkorea im Südosten, einen Besuch ab. Ein Jahr vor der Fußballweltmeisterschaft sah er sich alle Spielorte an und sammelte Geschichten. Er traf mitunter auch Berühmtheiten wie den litauischen Bernsteinpapst, den estnischen Einstein, ganz oft Lenin, seltener Stalin und erzählt davon nun in diesem Buch.

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Mein Bus fährt aber nach kurzem Halt am Bahnhof weiter, jetzt rauf auf die Kurische Nehrung, den schmalen, knapp 100 Kilometer langen Streifen zwischen Ostsee und Haff, der früher ob seiner vielen Sanddünen auch als deutsche Sahara bezeichnet wurde. Wer noch nicht hier war, der sollte schleunigst seine Sachen packen und anreisen. Wer schon hier war, der kommt sowieso wieder.

Das Weltkulturerbe Kurische Nehrung wird ziemlich mittig geteilt, im Süden der russische Oblast Kaliningrad, im Norden Litauen. Die wandernden Sanddünen haben früher hier viele Dörfer begraben, deren Bewohner dann in der Nähe neue Dörfer erbauten, und das nicht nur einmal.

Dem Dünenmeister Wilhelm Franz Epha gelang es schließlich im 19. Jahrhundert, dem Wandern der Dünen durch Bepflanzung Einhalt zu gebieten, was die Dörfer vor dem Untergang bewahrte und Epha ein Ehrengrab auf dem Friedhof Rossitten bescherte (was man auch heute noch besichtigen kann, wenn man es nach langer Suche im Wald endlich gefunden hat). So mancher Besucher der größten Düne im russischen Teil der Kurischen Nehrung mag allerdings darüber rätseln, warum diese Düne, die einen herrlichen Ausblick auf Meer und Haff gewährt, jetzt wohl Epha-Düne heißt.

Rossitten (das heutige Rybatschi) ist der einen oder anderen Leserin wohl als Standort der berühmten Vogelwarte bekannt, deren Besuch bei einer Tour auf die Kurische Nehrung nicht versäumt werden sollte.

Fährt man wie ich im Bus (und kann nicht mal so eben einfach aussteigen) Richtung Litauen, sieht man vor lauter Wald und Dünen die linker Hand gelegene Ostsee leider überhaupt nicht, und das Haff wird erst sichtbar, wenn man hinter Morskoje, dem alten Pillkoppen, die Grenze nach Litauen überschritten hat und in Nida angekommen ist.

Nida, Litauen

Der nördliche und östliche Teil der russischen Exklave Kaliningrad grenzt an Litauen, wobei ein nicht geringer Teil der 227 km langen Landesgrenze inmitten der Memel liegt.

Nida

In Nida (Nidden) bin ich mit Kazimieras Mizgiris verabredet, dessen erste große Leidenschaft man mit einem kurzen Spaziergang von Nidas Bushaltestelle schnell erreichen kann: Sanddünen. Kazimieras ist Fotograf und liebt Sanddünen so sehr, dass er am liebsten alle Sanddünen dieser Welt fotografieren möchte. Seit Jahren schon verbringen er und seine Frau die Winter in Ägypten (wo es wohl auch ein bisschen Sand geben soll), jetzt träumt er von einer Reise nach Namibia, da gäbe es besonders schöne Dünen. Wo es allerdings die allerschönsten Dünen gibt, nun, da lässt Kazimieras keinen Zweifel aufkommen: natürlich hier, auf der Kurischen Nehrung.

Seit es ihn 1969 hierher verschlagen hat, zuerst nach Juodkrante, also Schwarzort, und dann 1973 nach Nida, bestimmen die Dünen einen Teil seines Lebens. „Ich bin ja nicht der berühmteste Dünenfotograf der Welt, aber ich habe schon viele Medaillen, wie bei der Olympiade, bei internationalen Ausstellungen gewonnen.“ Zu Sowjetzeiten, als Angestellter eines Fotokombinats („es gab ja nicht die Möglichkeit, selbstständig zu arbeiten“), lebte er davon, Touristen aus allen Teilen der Sowjetunion in den Dünen, vor einem Fischer- oder dem Thomas Mann Haus zu fotografieren. „Nachts habe ich dann mit meinem Kollegen im Labor die Fotos entwickelt, das war eine gute Arbeit, morgens bekamen dann die Touristen die Fotos. Es gab damals nur wenig Übernachtungsmöglichkeiten, keine großen Hotels.“

Viel wichtiger als die Fotos mit Touristen war es ihm aber, die Dünen künstlerisch darzustellen.

„Die größte Veränderung nach der Unabhängigkeit Litauens war die gewonnene Freiheit, jetzt konnte man eigene Initiative(n) zeigen, seine Ideen und Wünsche verwirklichen. Ich konnte ein Museum eröffnen und ein Künstlerhaus bauen, Künstler unterstützen, Bücher publizieren. Das fing damit schon in der Wendezeit an. Gerhard Rautenberg, ein Verleger aus Leer, machte damals in Schwarzort Urlaub, sah meine im Hotel Ąžuolynas ausgestellten Bilder und hat sofort angeboten, ein Buch damit herauszugeben. Litauen war noch nicht frei und er hat meine Negative hinaus geschmuggelt.

Als das Buch dann gedruckt war, wurde ich nach Hamburg eingeladen, wo das Buch vorgestellt wurde. Für das Visum musste ich bis nach Moskau fahren. Ich habe dann illegal meine Bilder nach Hamburg gebracht und sie dort gerahmt. Da gab es dann neben der Buchvorstellung noch eine Fotoausstellung!“

Allerdings gab es zu Sowjetzeiten keine Grenze auf der Kurischen Nehrung. „Das war ein großer Vorteil, ich konnte frei durch alle Dünen der Kurischen Nehrung laufen und fotografieren, morgens nach Pillkoppen laufen und abends zurückkommen. Jetzt muss ich an der russischen Grenze umkehren. Oder ich muss ein Visum besorgen, mit dem Auto nach drüben fahren, dort parken und dann zurück zur Düne nahe der Grenze laufen. Nur dann kann ich diese Düne so fotografieren, wie ich mir das vorstelle. Für den Künstler ist dieser Zaun sehr kompliziert.“

Kazimieras ist allerdings nicht nur Fotograf und Künstler, er ist weit über die Grenzen seines Landes hinaus auch als der litauische Bernsteinpapst bekannt. Er betreibt mit mehreren Mitarbeiterinnen ein sehr schönes Bernsteinmuseum in Nida, demnächst will er umziehen in ein größeres Gebäude, die ehemalige deutsche Jugendherberge. Alle seine Exponate haben ihre eigene Geschichte, sei es ein besonders seltener Fund aus Mexiko oder seien es die beeindruckenden Stücke mit Einschlüssen oder die mit alten Werkzeugen kopierten Stücke des weltberühmten Schatzes aus Schwarzort, einer steinzeitlichen Bernstein-Amulett-Sammlung.

„Viele Exponate unseres Bernsteinmuseums sind aus der Exklave Kaliningrad, dort habe ich Lebensmittel gegen Bernstein eingetauscht oder den Bernstein gekauft, im kleinen Grenzverkehr.“

Ich möchte wissen, ob denn auch jetzt noch viele Russen nach Nida kämen. „Es kommen viele Russen am Wochenende mit dem Auto, um Einkäufe zu machen, Lebensmittel im Supermarkt. Die kommen nicht in unser Museum, die haben zu Hause in Kaliningrad ja auch ein Bernstein-Museum. In dieser Woche hatten wir aber viele Individualtouristen aus Russland, zum Beispiel Moskau, weil dort gerade Ferien sind. Die lieben die baltischen Länder, viele waren schon mal da, vor 30, 40 Jahren. Die wollen schauen, was sich seit damals verändert hat. Damals waren sie vielleicht von den Dünen beeindruckt, sie lieben immer noch die Natur hier. Gestern waren welche aus Moskau hier, die klagen über ihre schlechte Luft und die Unordnung zu Hause, hier können sie sich wirklich erholen.“

Und andersherum, interessieren sich die Litauer für Russland? „Litauer interessieren sich im Allgemeinen wenig für Russland. Das Land ist uns ja bekannt, weil wir durch Russland reisen konnten. Ich interessiere mich da mehr für andere ehemalige Länder der UdSSR wie Georgien, Usbekistan. Was kann man in Russland schon Neues sehen? Dieselben Häuser wie früher, die jetzt fast kaputt sind? Die Russen machen in Kaliningrad nichts, sie interessieren sich nicht für die Stadt, für deren Geschichte. Fahren sie mal aufs Land, raus aus Kaliningrad. Da gibt es so viele alte Kirchen und die Russen warten nur darauf, dass die ganz zusammenfallen. Bloß nichts Altes reparieren, lieber was Neues bauen. Das ist deren Mentalität. Oh, wir haben den Krieg gewonnen, da ist ein schönes freies Haus, na, ist halt ein deutsches, nicht von uns.“

Schließlich kommen wir auf die Politik zu sprechen, auch hier ein eher unerfreuliches Thema. „Die Situation mit der Ukraine hat uns natürlich erschreckt. Wie kann man heutzutage einfach handeln, ohne Diplomatie, ohne zu fragen. Natürlich hat das Handeln der Russen in der Ukraine auch uns Angst gemacht. Man kann nicht prognostizieren, was sich Putin noch so überlegt. Für uns ist es einfacher, wir sind in der NATO, in der EU. Nicht umsonst hat unser Präsident, nachdem das in der Ukraine passiert ist, die NATO und Europa um Hilfe gebeten. Die Russen könnten sonst ganz schnell mit Panzern zu uns kommen, in nur 10 Minuten. Durch den Schutz der NATO können wir uns sicherer fühlen, da können die Russen nicht einfach kommen. Russland macht in der ganzen Welt Stress. Deutschland ist groß, aber die baltischen Staaten sind klein. Die Menschen verstehen sich doch, wir lieben die Russen, aber nicht deren Politik!“

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