Manfred Stuhrmann-Spangenberg
Klein, aber (nicht immer) fein - Teil 2
Reiseerlebnisse und Geschichten aus den kleinen Staaten Europas von Andorra bis zum Brčko-Distrikt
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Manfred Stuhrmann-Spangenberg Klein, aber (nicht immer) fein - Teil 2 Reiseerlebnisse und Geschichten aus den kleinen Staaten Europas von Andorra bis zum Brčko-Distrikt Dieses ebook wurde erstellt bei
Für alle, die mir ihre Geschichte erzählt haben Für alle, die mir ihre Geschichte erzählt haben „Wenn alles im Leben getan ist, zählt die persönliche Geschichte.“ Dr. Kari Stefansson, Reykjavik, im Sommer 2019
Die Route Die Route Die Route der Reise. Karten: hergestellt unter Verwendung von OpenStreetMap-Vorlagen Im Buch „Klein, aber (nicht immer) fein – Teil 1“ (ISBN 978-3-7502-8690-0) ging die Reise von Luxemburg nach Monaco. Im zweiten Teil führt die Route nunmehr von Andorra aus zuerst einmal in den Süden an die Straße von Gibraltar, dann hoch bis nach Island und in mehreren Bögen wieder runter bis nach Transnistrien und schließlich zum Brčko-Distrikt, dem letzten Ziel meiner Reise zu den kleinen Staaten Europas. Bilder zum Buch und Filme zur Reise finden Sie auf meiner Homepage www.stuhrmann-spangenberg.de Meiner Frau Astrid danke ich herzlich für die Durchsicht und die Korrektur des Manuskripts.
Auf nach Andorra!
Andorra
„Andorra ist das einzige Land der Welt mit Katalanisch als Landessprache.“
Der Berg ruft
Rückspiegel Andorra
Gibraltar und Ceuta
„Wir sind eine Kolonie der Engländer, eine sehr spezielle Situation.“
Zu Besuch bei den (Halb-)Inselaffen
Wer „A“ sagt, muss auch „B“ sagen
Jersey
Bleiben oder Gehen?
„Ja, ich bin wohl ein Bastard“
Königreich Hay-on-Wye
„Noch lebt König Richard, aber es steht schlecht um seine Gesundheit.“
Isle of Man
„Sir, Sie sind verhaftet!“
„John McGuinness ist die Nummer 1!“
Island
„Wenn alles im Leben getan ist, zählt die persönliche Geschichte.“
Imagine
Rückspiegel Island
Färöer-Inseln
„Es kommen viel zu viele Touristen zu uns auf die Färöer-Inseln.“
Mit Remi unterwegs auf Streymoy und Vagár
Fristaden Christiania
„Ole kennt sich aus!“
Der Homo creativus lebt noch in Christiania
Åland
„Ich rufe mal an, vielleicht hat Anders ja Zeit für Sie!“
„Ich habe mir eine eigene Insel gekauft, draußen im Archipel.“
Kaliningrad
Ich habe eine Geliebte in Kaliningrad.
Die Kaliningrader Oblast
Republik Užupis
„Lass uns um 11.00 Uhr beim Engel-Denkmal treffen. Es wird kalt!“
„Wir sind keine ‚Utopie‘.“
Transnistrien / Pridnestrowien
„Vielleicht werden wir ja eines Tages in einer Konföderation leben.“
Unterwegs durch Pridnestrowien
Auf zum letzten Ziel der Reise
Brčko-Distrikt
Ein fürchterlicher Bürgerkrieg und seine Folgen
„Diesen Rakija hat mein Vater noch selbst gebrannt.“
Impressum neobooks
Für alle, die mir ihre Geschichte erzählt haben
„Wenn alles im Leben getan ist, zählt die persönliche Geschichte.“
Dr. Kari Stefansson, Reykjavik, im Sommer 2019
Die Route der Reise.
Karten: hergestellt unter Verwendung von
OpenStreetMap-Vorlagen
Im Buch „Klein, aber (nicht immer) fein – Teil 1“ (ISBN 978-3-7502-8690-0) ging die Reise von Luxemburg nach Monaco. Im zweiten Teil führt die Route nunmehr von Andorra aus zuerst einmal in den Süden an die Straße von Gibraltar, dann hoch bis nach Island und in mehreren Bögen wieder runter bis nach Transnistrien und schließlich zum Brčko-Distrikt, dem letzten Ziel meiner Reise zu den kleinen Staaten Europas.
Bilder zum Buch und Filme zur Reise finden Sie auf meiner Homepage www.stuhrmann-spangenberg.de
Meiner Frau Astrid danke ich herzlich für die Durchsicht und die Korrektur des Manuskripts.
Sind Sie schon einmal mit dem Zug durch Südfrankreich bis nach Toulouse gefahren? Im Sommer? Wenn das Rattern des Zuges auf eine wohlige Schläfrigkeit trifft? Das ist, frei nach einer Bierwerbung, genau mein Element. Ich freue mich, dass ich mir für die letzten drei Monate meiner Reise zu den kleinen Staaten Europas einen Interrail-Pass gegönnt habe. Fast wie früher als junger Mann, nur dass ich jetzt die nötige Reife für einen Senioren-Pass besitze. Einfach traumhaft, draußen die Sommerlandschaft vorbei reisen zu sehen, und drinnen, im Kopf, reisen die Gedanken zurück zu den Orten, die ich seit meiner Abreise vor knapp drei Monaten bereits besucht habe. Zu den Orten, aber vor allem zu den großartigen Menschen, die ich auf meiner bisherigen Reise kennenlernen durfte. So denke ich mit Dankbarkeit an die vielen freundlichen Luxemburger, an die Präsidentin der freien Republik Saugeais, an die ehemaligen Bankiers aus der Schweiz und Liechtenstein, an etliche Teilnehmer der Spiele der kleinen Staaten in Montenegro, an Mönche und Pilger am Berg Athos, an Zyprer, Malteser sowie Menschen im Vatikan, San Marino und Monaco. Und während ich so vor mich hin träume, fällt mir plötzlich auf, dass ich von den sechs europäischen Mikrostaaten („Zwergstaaten“) bereits fünf besucht habe. Nur noch Andorra, dann ist die Liste komplett. Und von den vier souveränen europäischen Kleinstaaten mit weniger als einer Million Einwohnern fehlt auch nur noch Island. Island, das zwar weniger Einwohner hat als Malta, aber aufgrund seiner enormen Fläche nicht zu den Mikrostaaten zählt. Im zweiten Teil der Reise stehen demnach „Exoten“ im Mittelpunkt: autonome Gebiete oder Exklaven, die völkerrechtlich zu größeren Staaten oder Staatenbünden gehören, königliche Besitztümer, Mikronationen, ein völkerrechtlich nicht anerkannter Kleinstaat und ein ganz besonderer Distrikt.
Wird auch für diese „Exoten“ der Titel dieses Buches gelten? Klein, aber (nicht immer) fein? Es ist davon auszugehen. Denn so ist nun einmal diese Welt. Die Welt der Kleinen. Sie ist auch nicht viel anders als die Welt der Großen. Es ist nicht immer alles fein. Nicht immer. Doch die Kleinen haben so manche Eigenart zu bieten, die sie von den Großen unterscheidet. Das Wissen, klein und besonders zu sein, kann ein nicht nur bescheidenes Selbstbewusstsein hervorbringen („how big we are!“, so das Motto der Spiele der kleinen Staaten). Am sympathischsten ist es mir, wenn sich die lokalen Eigenheiten mit einem Zugehörigkeitsgefühl zu Europa paaren.
Nicht mehr lange, dann hat mein Zug Toulouse erreicht. Morgen fahre ich dann weiter mit der Regionalbahn bis zum französischen Grenzort L’Hospitalet-près-l’Andorre, von wo aus es nur noch ein Katzensprung bis nach Andorra sein dürfte. Andorra, unwillkürlich denkt man bei diesem Namen an das gleichnamige Theaterstück von Max Frisch. Erinnern Sie sich noch an Ihre Schulzeit, an den Deutschunterricht? Oder vielleicht haben Sie das Stück ja sogar freiwillig gelesen? Oder es sogar im Theater erlebt? Nun, was soll ich sagen, das Stück des genialen Schweizers dreht sich ja um das Thema Antisemitismus und ist damit heute wohl wieder genauso aktuell wie zu seiner Uraufführung 1961. Nur mit dem real existierenden Andorra hat das Werk nichts zu tun, denn Max Frisch verwendete diesen Namen für einen fiktiven Staat, bei dem es sich wohl um Deutschland oder die Schweiz zur Zeit des Nationalsozialismus handeln dürfte. Immerhin wurde durch das Drama „Andorra“ dieser Name auch bei denjenigen Menschen bekannt, die im Erdkundeunterricht nicht mitbekommen haben, dass es in den Pyrenäen einen „Zwergstaat“ gleichen Namens gibt.
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