Manfred Stuhrmann-Spangenberg - In und um Russland herum

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Sechs Monate bereiste der Autor Russland: von Kaliningrad bis Wladiwostok und vom Polarmeer bis zum Schwarzen Meer. Dabei stattete er auf seiner 46.057 km langen Rundreise (davon fast 30.000 km per Bahn) auch allen Nachbarländern, von Norwegen im Nordwesten bis Nordkorea im Südosten, einen Besuch ab. Ein Jahr vor der Fußballweltmeisterschaft sah er sich alle Spielorte an und sammelte Geschichten. Er traf mitunter auch Berühmtheiten wie den litauischen Bernsteinpapst, den estnischen Einstein, ganz oft Lenin, seltener Stalin und erzählt davon nun in diesem Buch.

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Ich erzähle Krzysiek, dass ich am Vortage im Museum des Warschauer Aufstandes etwas überrascht war, wie schlecht die Sowjetarmee dort dabei wegkommt, wenn es um die Darstellung ihrer Rolle beim Warschauer Aufstand geht. Immerhin stand ja diese Armee schon im Juli 1944 in Praga, als die polnische Heimatarmee den offenen Aufstand gegen die deutschen Besatzer anstrebte.

„Ja, vielleicht ist das ja auch nicht meine eigene Meinung, sondern die meiner Lehrer. Es gab immer zwei oder mehr Meinungen. Also, als die Russen näher kamen, hatten viele Polen die Idee, dass wir zuerst selber etwas machen müssen, einen Aufstand, sonst können wir nicht unser Land befreien. Ja, wir müssen die großen Städte selber befreien, und wenn dann die Russen kommen, könnten wir sagen: hier, das ist unser Land, geht weiter nach Deutschland, wir sind schon frei! Der russische General oder so, der hat dann aber verboten, dass wir uns selber befreien, es gab keine Hilfe, nur Behinderungen durch die Russen. Ich habe auch die Meinung, dass – wenn diese russische Armee nicht gewartet, sondern uns geholfen hätte - dann wäre Warschau nicht komplett zerstört worden.“

Dieser Groll gegen die Russen ist auch im Museum überall greifbar, auch wenn es ja schließlich die Deutschen waren, die den Warschauer Aufstand nicht nur niedergeschlagen, sondern die ganze Stadt völlig zerstört haben (wovon man sich im Museum mit einem 3D-Film - ein Flug über die Ruinenlandschaft Warschaus - ein verstörendes Bild machen kann).

Mit dem Ende des zweiten Weltkrieges hatte sich die Lage Polens mal wieder gründlich verändert. Polen war natürlich ein eigener Staat und nicht völlig von der Landkarte verschwunden wie nach der dritten polnischen Teilung 1795, als Warschau nach Moskau und St. Petersburg zur drittgrößten „russischen“ Stadt wurde, aber „viele Polen, ich auch, sind der Ansicht, dass damals der eine Besatzer durch den nächsten Besatzer ersetzt wurde“, so Krzysiek.

„Nach den 90er Jahren haben wir uns gefreut, dass wir jetzt frei sind. Vorher war das nicht so. Aber ich kann nicht so viel dazu sagen, ich bin ja erst danach geboren. Ich habe aber viel gelesen. Und das war zwar eine polnische Regierung, aber die war von Russland bestimmt.“ Als ich einwerfe, dass Polen ja in der Geschichte immer wieder von Deutschen von der einen und Russen von der anderen Seite angegriffen und nach etlichen Teilungen sogar als Staat verschwunden war, gibt mir Krzysiek zwar Recht, verweist aber sogleich darauf, dass „in Polen aber auch viele Leute an die Zeiten denken, als Polen sehr groß war, an Zeiten, als Polen vielleicht das größte Land in Europa war. Auch jetzt gibt es ein paar Leute, die immer nur sagen, dass wir dahin zurück kommen müssen, das ist aber verrückt.“

Krzysiek ist angesichts der Brüsseler Bürokratie eher skeptisch, was die EU angeht und kritisiert die zu großen Einflüsse Deutschlands in der EU und die der USA in der NATO: „Wir müssen mit den anderen kleinen Ländern wie Ungarn zusammen arbeiten und auch mit den USA ist das Verhältnis nicht so einfach. Donald Trump will, dass wir 2% unseres Bruttoinlandsproduktes für Rüstung ausgeben, aber das ist zu viel. Wir brauchen nicht so viele Soldaten, auch nicht mehr Amerikaner. Jetzt sind viel mehr amerikanische Soldaten gekommen, aber mir ist das egal. Als der Konflikt mit der Ukraine war, habe ich gedacht, dass es nicht gut für Polen ist, dass Russland die Ukraine begraben wollte. Nun, viele Polen sagen, dass die Ukrainer damals, im zweiten Weltkrieg, die schlimmsten waren. Aber für mich persönlich ist das anders. Die Ukraine ist ein großes Land und ich meine, ein Teil davon ist wie Polen und ein Teil wie Russland.“

Krzysiek hat jedenfalls keine Angst davor, dass die Russen kommen könnten. „Wenn ich über Kaliningrad nachdenke, habe ich keine Assoziationen mit Russland. Viele Polen denken sogar, dass wir keine richtige Grenze mit Russland haben, nur zum Gebiet Kaliningrad, aber da haben wir auch unsere Nachbarn auf der anderen Seite. Es gibt atomare Waffen in Kaliningrad, aber was können wir machen, wenn die jemand benutzt? Nichts! Ich denke andererseits auch nicht, dass die NATO Kaliningrad angreifen will, aber ich kann da auch nicht sicher sein. In den Medien erfahren wir vielleicht nicht die ganze Wahrheit. Das habe ich auch gemerkt, als ich bei einem Studententreffen in Deutschland war, da waren auch Russen, Ukrainer und viele andere Ausländer, auch aus China. Alle schauen ihre eigenen TV-Sender, aber alle bekommen andere Informationen. Alle wussten, dass da russische Soldaten auf der Krim waren, nur die Russin hatte in den russischen Nachrichten nichts davon gehört.“

Auf meine Frage, ob er nicht auch mal nach Kaliningrad reisen und Russen treffen möchte, antwortet Krzysiek eher ausweichend: „Ja, ich habe immer Lust, irgendwo hin zu fahren, aber das Problem ist immer Geld und Zeit. Aber ich bin offen für Kaliningrad. Ich habe auch Familie in Augustow, das ist ganz in der Nähe von der Grenze, und ich war auch in einem kleinen Städtchen direkt an der Grenze, dort kannst du rüber laufen und merkst nicht, dass Du im Kaliningrader Gebiet bist.“ Ach ja, wenn es so einfach wäre. Einfach so über die Grenze. Zeit also, sich der Grenze zu nähern.

Warminsko-Mazurskie, Polen

Am nächsten Tag bringt mich der Zug nach Olsztyn, dem alten Allenstein. Ich bin somit im ehemaligen Ostpreußen angekommen. Bei Tannenberg, nicht weit von Allenstein, hat der Deutsche Ritterorden 1410 eine heftige Niederlage erlitten. Als im ersten Weltkrieg dann die Deutschen unter Hindenburgs Kommando die Russen im August 1914 bei Allenstein besiegten, war diese Schmach endlich getilgt , und 1927 konnte der fast 80-jährige Hindenburg das Tannenberg-Nationaldenkmal feierlich einweihen.

Lange konnte sich die Bevölkerung allerdings nicht an dem monströsen Denkmal erfreuen, denn deutsche Pioniere leisteten vor der Eroberung Ostpreußens durch die Sowjetarmee ganze Arbeit und sprengten das Denkmal. Immerhin konnten einige der Steine später beim Wiederaufbau von Warschau genutzt werden.

Olsztyn ist heute die schmucke Hauptstadt der polnischen Wojwodschaft Warminsko-Mazurskie (Ermland-Masuren). Die historische Altstadt ist in wenigen Minuten durchschritten, das Cafe si si ist mein Ziel, hier kann man bei Kaffee und Kuchen nach vorne hin den Marktplatz, oder – noch mehr zu empfehlen – nach hinten raus die Burg betrachten.

Auf dem Weg zur Burg trifft man auf das unvermeidliche Nikolaus Kopernikus-Denkmal. Auf den kleinlichen Streit darüber, ob der weltberühmte Astronom Kopernikus denn nun Deutscher oder Pole gewesen sei, soll hier nicht weiter eingegangen werden. Hier in Allenstein wirkte der spätere Frauenburger Domherr Kopernikus als Administrator und wohnte in der Burg, worauf man heute im polnischen Olsztyn genauso stolz ist wie man es früher im preußischen Allenstein war.

Kopernikus lebte übrigens auch im weiter nördlich gelegenen Heilsberger Schloss, wo er offiziell als Arzt seines Onkels, des ermländischen Bischofs Lucas Watzenrode, tätig war. Inoffiziell allerdings arbeitete er hier an den ersten wesentlichen Schriften seines wahrlich astronomischen Werkes. Und warum lasse ich nun den Leser an diesem historischen Wissen teilhaben?

Nun, am nächsten Tag fahre ich nach Lidzbark-Warminski, wie Heilsberg heute heißt. Dort treffe ich mich im Schloss, dem früheren Bischofssitz und heutigen Museum, mit Beata.

Beata ist eine Frau in den besten Jahren, seit 23 Jahren mit einem Deutschen, Jens, verheiratet und hat ihren Arbeitsplatz im Nordflügel des Museums, in dem bis 1936 auch das hiesige Waisenhaus untergebracht war.

Über die deutsche Vergangenheit Heilsbergs hatten wir bei früheren Besuchen schon viel diskutiert, auch über die Sehnsuchtstouristen, die inzwischen fast ausgestorben sind. Jetzt kommt die nächste Generation, so wie ich, auf den Spuren ihrer Eltern: mein Vater ist hier im Schloss aufgewachsen, allerdings nicht als künftiger Schlossherr, sondern als Waisenkind. Im Nordflügel, dritter Stock, unter dem Dach, waren die Schlafsäle.

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