Peter Schmidt - Die andere Schwester

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Außer fremden Pässen, Kreditkarten und zwei verschiedenen Schuhen finden sich kaum Hinweise auf seine Vergangenheit. War er in einen Autounfall verwickelt, wie es ihm seine ständig wiederkehrenden Alpträume nahelegen? Warum ist seine Wohnungseinrichtung verschwunden? Sollte seine Schwester Katja wirklich untergetaucht sein, weil sie Informantin war, wie behauptet wird? Die schrittweise Rekonstruktion seiner Vergangenheit ist die Geschichte eines kriminellen Manövers ohne Beispiel. Undurchsichtige Figuren von den längst vergangen geglaubten Fronten des Kalten Krieges tauchen auf, um seine Ermittlungen zu behindern – aber sein Gedächtnis gibt immer nur Bruchstücke eines schwer durchschaubaren Mosaiks frei … PRESSESTIMMEN: «Ein Lesefest für den Thrillerfreund von der ersten bis zur letzten Seite. Es hat nur einen Nachteil: Es hat ein Ende» (Darmstädter Echo)

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Zwischen den Mappen entdeckte er aufgeschlagene Illustrierte und Urlaubsfotos, und vor Kleins Schreibmaschine stand eine halbvolle Kaffeekanne. Er streckte die Hände aus, seine Fingerspitzen zitterten wie die eines starken Trinkers.

Als er hinter Pamela durch den Flur gegangen war, hatte sein Gang solche Zugkraft nach rechts gehabt, dass er dauernd Gefahr lief, mit den Schultern den rauen Verputz zu streifen. Rechts oder links – er nahm an, das war gleichgültig. Es war wie ein Schwindelanfall: Man neigte immer dem Abgrund zu, in den man hinabzustürzen drohte.

Pamela zog ihm das Hemd aus und rasierte ihn mit Doktor Kleins Tandemklinge. Sein Gesicht wirkte unter der Masse des zu dick aufgetragenen Schaums wie Augen und Nase in einem verrutschten Nikolausbart.

Die Prozedur fand im Waschraum statt, und als die Tür aufflog und ein dicklicher, asthmatisch wirkender Dozent mit hochrotem Kopf nach seinem Hosenschlitz greifen wollte, um sich jenes Körperteils zu bemächtigen, der nach Gordens fester Überzeugung bis jetzt mehr Unglück als Lust über die Welt gebracht hatte, verspürte er zum erstenmal seit seiner Kindheit wieder jenes wohlig einlullende Gefühl, dass alle Verantwortung an eine höhere Macht – die seines Erziehungsbevollmächtigen – abgetreten worden war.

Man brauchte sich um nichts mehr zu kümmern. Selbst was gutes Benehmen war, wurde von übergeordneter Stelle geregelt. Und er entdeckte entzückt Pamelas Sinn für Scherze.

"Sie müssen sich im Waschraum geirrt haben", fertigte sie den dicklichen Dozenten ab. "Nächste Tür rechts."

Der andere ließ seinen Blick ungläubig über die Waschbecken und Gordens eingeschäumtes Gesicht gleiten.

Als er eine Entschuldigung stammelnd in der Damentoilette verschwunden war, prusteten sie beide los und verstreuten dabei große Flocken des Rasierschaums über Spiegel und Kacheln.

"Was werden Sie jetzt tun?“, fragte Pamela.

"Warten, bis mein Gedächtnis zurückgekehrt ist."

"Das kann lange dauern."

"Malen Sie nicht den Teufel an die Wand."

"Sie sollten es erst mal mit Ausschlafen versuchen."

"Ich habe vergessen, wo ich wohne", sagte er und horchte dem trostlosen Klang seiner eigenen Stimme nach. "Ich bin in einem Hotel am Stadtrand aufgewacht. Wahrscheinlich, nachdem ich hilflos durch die Straßen geirrt war. Als ich spürte, dass ich ein Bett brauchte, muss ich dieses Zimmer genommen haben."

"Und Ihre Papiere?" Sie zeigte auf die Pässe und Visitenkarten in der gläsernen Ablage, den Inhalt seiner Jackentaschen.

"Alles fingiert. Gefälschte Identitäten, nehme ich an."

"Klingt ziemlich abenteuerlich, oder?"

"Ich tappe genauso im dunkeln wie Sie. Wenn Sie sich mit mir einlassen, werden Sie keine ruhige Minute mehr haben, Pamela. Mein Leben ist wie einer Ihrer Romane. Ich ahne – ach was, ich bin sicher , dass ich eine ziemlich bemerkenswerte Vergangenheit habe."

"Wollen Sie damit bei mir Eindruck schinden?"

"Ich versuche alles, um Sie 'rumzukriegen", bestätigte er. "Ich lasse keinen Trick aus. Vielleicht sind meine Gedächtnisausfälle ja nur vorgetäuscht, weil Sie einen hilflosen Narren wie mich niemals in die schnöde, kalte Welt zurückjagen würden?"

"Es ist ziemlich warm für diese Jahreszeit."

"Ja, leider."

"Was halten Sie davon, zur Polizei zu gehen? Dort wird man schon herausfinden, wer Sie sind."

Er zuckte unsicher die Achseln. "Wer weiß – vielleicht werde ich ja steckbrieflich gesucht? Vielleicht wird man mich sofort in eine Zelle stecken, weil ich den alten Damen im Park ihre Handtaschen entrissen habe?"

"Ja, das wäre Ihnen zuzutrauen. Sie könnten bei mir schlafen", sagte Pamela zu seiner Überraschung. "Im Zimmer meiner Mutter. Sie ist voriges Jahr gestorben – wenn Ihnen Häkeldeckchen, Trauerflors um die Bilder meines Vaters und schwarze Eichenmöbel mit Holzwürmern nichts ausmachen?"

"Sehr freundlich, ich nehme Ihre Einladung an."

"Natürlich nur, bis Sie sich wieder an Ihre eigene Adresse erinnern."

"Bei so angenehmer Behandlung wird sich mein Gedächtnis noch etwas länger Zeit lassen."

"Vielleicht sollte ich Sie doch lieber ins Krankenhaus bringen, falls man Sie wirklich vergiftet hat?"

"Nein, ich misstraue diesen Geschäftemachern im weißen Kittel. Dann schon lieber ein indianischer Medizinmann, der ums Feuer tanzt und gelegentlich eine Handvoll Pulver in die Flammen wirft, um die bösen Geister zu vertreiben. Das ist ein ehrliches Unternehmen, ohne Vorspiegelung falscher Tatsachen."

"Medizinmänner sind in unseren Breiten schwer aufzutreiben."

Beim Frühstück traf er ein paar Mal mit der Gabel seine Oberlippe. Je länger er seine zitternden Hände betrachtete, desto weniger Vertrauen setzte er in seine Fähigkeit, allein mit der Vergiftung fertig zu werden. Er hatte den festen Willen zu überleben, aber seine Muskeln und Nerven wirkten noch unkontrollierbarer als am Vortag.

Irgendwo in der Stadt gab es eine kleine Kirche mit buntem Glasdach und angebauter Kapelle, die Tag und Nacht für unermüdliche Beter geöffnet war – vor deren Altar man sich notfalls hinknien konnte, falls man einer höheren Macht die Regie überlassen wollte. Fehlte nur noch ihr genauer Standort.

Ihre Turmspitze winkte ihm aus dem Dunst der Erinnerung zu wie der Mast eines Schiffes, das im nebligen Hafen dauernd seinen Ankerplatz wechselte. Er wusste, dass er immer stark und unbeugsam gewesen war, ein Mensch mit robuster Natur. Vielleicht war gerade deshalb sein Sturz aus solcher Höhe besonders schmerzhaft.

"Ist das eine Marotte von Ihnen, dieser Schuh mit dem Krokodillederbesatz?“, erkundigte sich Pamela, als er sie nach Dienstschluss zum Essen abholte. Sie schien guter Dinge zu sein, als freue sie sich aufrichtig, ihn wiederzusehen. Aber sein Blick war abwesend.

Er sah sich auf magische Weise von einem politischen Plakat angezogen, das, gar nicht einmal besonders werbewirksam oder aufdringlich, an einem Steinmast der Oberleitung hing.

"Was sagten Sie, bitte?"

"Ihr Schuh ..."

"O ja, richtig ... etwas exzentrisch, oder? Den anderen muss man mir weggenommen haben. Ich werde ihn so lange tragen, bis mir eingefallen ist, wer mir das Ding verpasst hat", fügte er hinzu. "Und vor allem: warum ." Sein Blick kehrte wieder zum Plakat zurück. "Dieser Slogan da oben ...?"

"Ja, was ist damit?"

"Das wollte ich Sie fragen. Er erinnert mich an irgend etwas."

"Nur weiter so. Sie sollten allem nachgehen, was Sie wieder gesund werden läßt, Gorden."

Helfen Sie uns , dass unsere Brüder in der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik keine Bürger zweiter Klasse werden! las er. Gegen den unkontrollierten Zuzug von Ausländern . Gegen die Öffnung nach Osten . "Dieses Gesicht – der Mann ist doch ein Rechtsradikaler, oder?"

"Rechtsradikale Parteien schießen jetzt überall wie Pilze aus dem Boden."

Er versuchte sich an den Politiker zu erinnern. Seine Brauen waren dunkel und kräftig, die Züge so glatt und makellos wie auf den idealisiert gemalten Porträts russischer Revolutionspolitiker. Sein Gesicht wirkte weder besonders vertrauenswürdig noch wie das eines Gauners. Eher schon ein wenig weltentrückt, als hätte er sich für einen Augenblick großmütig aus seinem Platz im Olymp dazu herabgelassen, den Wählern gute Ratschläge zu erteilen.

"Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wer solche Prozesse steuert?“, fragte Gorden. "In einer Zeit, in der man in Europa sein Herz für den Osten entdeckt?"

"Nein, was wollen Sie denn damit andeuten?"

"Manchmal fällt es einem schwer, an Zufälle zu glauben. Das Ganze hat zu sehr den Charakter einer absichtlichen Gegensteuerung."

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