Peter Schmidt - Die andere Schwester

Здесь есть возможность читать онлайн «Peter Schmidt - Die andere Schwester» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die andere Schwester: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die andere Schwester»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Außer fremden Pässen, Kreditkarten und zwei verschiedenen Schuhen finden sich kaum Hinweise auf seine Vergangenheit. War er in einen Autounfall verwickelt, wie es ihm seine ständig wiederkehrenden Alpträume nahelegen? Warum ist seine Wohnungseinrichtung verschwunden? Sollte seine Schwester Katja wirklich untergetaucht sein, weil sie Informantin war, wie behauptet wird? Die schrittweise Rekonstruktion seiner Vergangenheit ist die Geschichte eines kriminellen Manövers ohne Beispiel. Undurchsichtige Figuren von den längst vergangen geglaubten Fronten des Kalten Krieges tauchen auf, um seine Ermittlungen zu behindern – aber sein Gedächtnis gibt immer nur Bruchstücke eines schwer durchschaubaren Mosaiks frei … PRESSESTIMMEN: «Ein Lesefest für den Thrillerfreund von der ersten bis zur letzten Seite. Es hat nur einen Nachteil: Es hat ein Ende» (Darmstädter Echo)

Die andere Schwester — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die andere Schwester», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Ein kaum zu beherrschender Zwang – aber anscheinend doch nicht stark genug, um seine verkrampften Finger zu lösen.

Schädelbruch und beide Beine gebrochen, dachte er. Oder gekrümmt wie ein Embryo als verkohlte Leiche in der Oberleitung. Bekam man überhaupt einen Stromschlag, wenn man das Kabel berührte?

Gorden ließ probeweise einen Pfosten los – es ging ganz leicht – und langte nach dem Buch auf der Nachtkonsole. Kaum die richtige Lektüre für diesen Zustand: Der Fänger im Roggen .

Es hatte, von irgend jemandem vergessen, unter dem Bettgestell gelegen, mit Anmerkungen und angetrocknetem Orangensaft beschmiert.

Er war völlig klar im Kopf, jedenfalls, was die Mathematik und das logische Denken anbelangte. Dreizehn mal siebzehn? Zweihunderteinundzwanzig.

Gesetzt den Fall, alle Pfeifenraucher sind Griechen, und Sokrates ist Grieche – was raucht er, falls man daraus einen Schluss ziehen kann?

Vielleicht Marlboro. Aber diese Klarheit war merkwürdig beängstigend. Wie der sonnige, blaue Himmel vor einer Wasserstoffbombenexplosion.

Er versuchte die ersten Sätze des zweiten Kapitels zu verstehen: Sie hatten jeder ein Zimmer für sich allein . Beide waren um die Siebzig oder sogar älter . Aber sie genossen ihr Lebenwenn auch auf eine etwas verrückte Art .

Doch zwischen den Worten klafften Lücken. Jedes Wort stand einzeln, nur für sich. Er brauchte etwa drei Minuten, um durch wiederholtes Lesen ein eher halbherziges Gefühl in sich wachzurufen, er habe ihren Sinn verstanden.

Sie genossen das Leben – wenn auch auf eine etwas verrückte Art. Traf das auch auf ihn zu? Benjamin oder der Geist über den Wassern.

Er schloss verwirrt die Augen ... und riss sie sofort wieder auf, als er sich der bodenlosen schwarzen Tiefe in seinem Innern bewusst wurde. Was haben sie mit dir gemacht, Gorden?

Sein Entsetzen war so mächtig, die Angst, einer unbeherrschbaren Macht ausgeliefert zu sein, deren Spuren sich im Nichts verloren, dass er sich abrupt aufrichtete – und erst als er vor dem Bett stand, leicht gekrümmt, den Kopf mit dem buschigen Jungenhaar so geneigt, dass sein Kinn schmerzhaft die knochige Brust berührte, wurde er sich der Tatsache bewusst, die Bettpfosten losgelassen zu haben.

Seine Beine waren – zur eigenen Verwunderung – keine Automatik, sie strebten nicht sofort dem Fenster zu, um sich aufs Pflaster zu stürzen, sondern verhielten sich wie die gutkontrollierten Beine eines Durchschnittsbürgers. In diesem Augenblick wünschte er sich sogar, einer zu sein.

Unten in der Bar waren Menschen. Er fühlte sich sicherer bei dem Gedanken, zwischen ihnen an der Theke zu sitzen.

Der moderne Metallkasten des Aufzugs stand in merkwürdigem Gegensatz zum alten Baustil des Hotels, und im Spiegel neben der Schalttafel wirkten seine sonst so jugendlich sympathischen Züge mit den in die Stirn hängenden dunkelbraunen Haaren wie das erschrockene rotfleckige Gesicht eines braven Bürgers, der gerade in einem dunklen Hinterhof ausgeplündert worden war, obwohl man ihm eben erst auf der Polizeiwache mitgeteilt hatte, seine Töchter seien in die Hände brutaler Kidnapper gefallen.

Etwas zuviel auf einmal, selbst wenn man so nervenstark und unbekümmert war wie er.

Das Gesicht verschwand auch nicht, als er auf dem Barhocker Platz nahm. Es ließ sich nicht mehr vertreiben, sondern folgte ihm wie ein anhänglicher Köter überallhin.

Er bestellte einen doppelten Espresso – "stärker und schwärzer als die vergangene Nacht", wie er mit belegtem Hals und krächzender Stimme herausbrachte. Gegenüber war eine die ganze Thekenlänge einnehmende Barscheibe mit zerkratztem Silberbelag.

Die wandernde Form seines Gesichts, die sich in den Wellen des Belags verzerrte und die bei jeder Kopfbewegung zu- oder abnahm und seinen Nasenansatz wie eine Gummimaske dehnte und wieder zusammenschloss, wirkte auf unheimliche Weise realistischer als die nichtssagenden Züge des Barkeepers. Mit seiner Fliege, dem steifen weißen Hemd und der Lederschürze schien er lediglich eine hohle Attrappe seiner selbst zu sein.

Gorden verspürte das unwiderstehliche Verlangen, hinter seinen Rücken zu greifen, um sich zu vergewissern, dass er keine Halbform aus gepresster Pappe war.

Und dieser Eindruck legte sich auch nach dem zweiten Espresso nicht. Das Koffein schien seinen Zustand eher noch zu verstärken.

Wie ein Fieberkranker, dachte er.

Gleich wird man mich fragen, was mit mir los ist. Abmarsch in die Klapsmühle, Zwangsjacke ... und wenn nach den Beruhigungsspritzen das Stadium des Protestes und der Rebellion einsetzte, die Gummizelle ... War man erst mal in den Fängen dieser Chemiefritzen, dann würde das labile chemisch-elektrische Gleichgewicht des Körpers schnell nachgeben.

Saul oder Paul, Paul oder Saul, Benjamin oder der Geist über den Wassern ...

Gorden übergab sich … beide Hände an die Backsteinwand gestützt … und entdeckte, dass er in einer dämmrigen Toreinfahrt stand.

Über ihm – Postkarte oder Filmausschnitt? – die Sichel des Mondes, die auf die Fernsehantenne am Dachfirst einhieb. Er hustete, um den Rachen freizubekommen.

Rausch ausgeschlafen? Filmriss , so nannte man das wohl im Jargon. Hieß er wirklich Gorden? Wo war er gewesen? Durch die Nacht geirrt? Was war in der Zeit nach den beiden Espresso passiert?

Die Fenster auf der anderen Straßenseite hingen schief – nein, sein Kopf. Er blickte unter seinen Armen durch, und die zwitterhaften Konturen der Dächer und Wände, das silbrige Licht über den Dachpfannen, das sich nicht entscheiden wollte, ob es mehr dem Morgen als der Nacht zuneigte, verwirrten sein Zeitgefühl.

Jemand, dem ein paar Stunden fehlen, verbringt in aller Regel die nächsten Minuten damit, sich der Realität zu versichern und seine Erinnerungen zu prüfen, bis er gewiss sein kann, dass er nicht geträumt hat.

Aber Gorden verschwendete keinen Gedanken daran.

Er lugte um die Ecke der Toreinfahrt – unbekannte Gegend, links oder rechts? –, entschied sich für links und eilte, leicht hinkend, die Straße entlang. Erst jetzt wurde er sich der Tatsache bewusst, dass etwas mit seinem rechten Fuß nicht stimmte. Unterhalb des Innenknöchels.

Vor der Fassade des Filmtheaters jagte ihn eine Straßenkehrmaschine auf den Gehsteig zurück.

Jemand rief aus dem Beifahrerfenster:

"Such dir eine Mülltonne als letzte Ruhestätte, alter Penner", und er blickte überrascht an seinem Aufzug herab.

Wahrhaftig: Penner war sogar noch geschmeichelt. Der Stoff über seinem linken Knie hing in Fetzen herunter und entblößte seine bleiche Kniescheibe. Sein Sakko hatte das Aussehen eines schimmeligen Lappens angenommen – und einer seiner beiden Schuhe musste vertauscht worden sein ...

Ausgeraubt! war sein erster Gedanke. Aber warum sollte ihm jemand einen fremden Schuh anziehen?

Noch dazu einen aus rotbraunem Krokodilleder?

Kein Dieb oder Räuber würde so menschenfreundlich sein, es sei denn, im Scherz. Gorden versuchte ärgerlich die Lederkante am rechten Innenknöchel umzubiegen, sie scheuerte und drückte.

Er untersuchte den Inhalt seiner Taschen. Papiere, Geld, zwei Pässe, verschiedene Visitenkarten – eher zuviel als zuwenig. Wozu zwei Pässe? Er wusste nicht, ob er erleichtert oder irritiert sein sollte.

Eine talentierte Spürnase konnte zweierlei tun: sich hinsetzen und warten, ob die Bewusstseinstrübung vorüberging – oder herumjagen, bis der Tag der Wahrheit und Erleuchtung kam. Mit der kleinen Einschränkung, dass er ein Mensch ohne Sitzfleisch war.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die andere Schwester»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die andere Schwester» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die andere Schwester»

Обсуждение, отзывы о книге «Die andere Schwester» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x