Stephan Waldscheidt - ERZÄHLPERSPEKTIVEN - Auktorial, personal, multiperspektivisch

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ERZÄHLPERSPEKTIVEN: Auktorial, personal, multiperspektivisch: краткое содержание, описание и аннотация

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Jeder hat seine ganz eigene Version derselben Geschichte.
ERZÄHLPERSPEKTIVEN. Das neue Standardwerk zu Erzählperspektiven im Roman.
Kein anderes Buch widmet sich diesem Thema in dieser Breite und Tiefe.
Die Wahl einer Erzählperspektive beeinflusst Ihren kompletten Roman und jedes einzelne Wort darin. Die Erzählperspektive ist eins der wirkmächtigsten Instrumente in Ihrem Schreiborchester. Sie ist zu essenziell, um vernachlässigt zu werden, bietet zu viel Potenzial zur Verbesserung und Optimierung Ihres Romans, um nebenbei abgehandelt zu werden, erleichtert Ihnen das Schreiben und Überarbeiten zu sehr, um ignoriert zu werden.
INHALT
Nähe und Distanz mit der Erzählperspektive
Auktoriales Erzählen (allwissender Erzähler)
Personales Erzählen (ich, du, er/sie, wir, man)
Multiperspektivisches Erzählen
+ Sonderteil «Das Durchbrechen der vierten Wand»
+ Sonderteil «Die Rahmen-Erzählung»
+ Sonderteil «Der Erzählstrang des Antagonisten»
+ Analyse der Erzählperspektive in einem Ausschnitt aus «Harry Potter»
+ Der Tyrion-Lannister-Effekt
+ Analyse der Perspektive in Romanen von Stephen King, Jeffery Deaver, Dean Koontz
Für Anfänger geeignet, für Fortgeschrittene und Profis perfekt
IN DIESEM BUCH ERFAHREN SIE …
✔ alles über die gängigen und die exotischeren Perspektiven
✔ wie Sie mit der Perspektive Nähe und Distanz zu Ihren Figuren regeln
✔ welche Vor- und Nachteile die einzelnen Perspektiven bieten
✔ wie Sie die perfekte Perspektive für Ihren Roman finden
✔ wie Sie die Erzählperspektive einsetzen, steuern, optimieren
✔ welche Fehler Sie wie vermeiden oder lösen
✔ wie Sie dank der richtigen und richtig eingesetzten Perspektive einen Roman schreiben, den Ihre Leser lieben
Mit zahlreichen Praxistipps und Beispielen aus allen Genres

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Jetzt lassen Sie die Totaleinstellungen hinter sich und fahren näher an Tom heran, zeigen ihn erst im Medium-Shot , dann halbnah vom Kopf bis zur Hüfte. Anschließend bewegen Sie sich über die Nahaufnahme zur Großaufnahme, auf der gerade noch sein Kopf und ein Teil der Schultern zu sehen ist. Ist das Zeigen oder Erzählen? In diesem Stadium macht das keinen Unterschied mehr.

Der Unterschied kommt erst zum Tragen, wenn Sie mit Ihrer speziellen Autorenkamera in Tom hineinzoomen . Zunächst erreichen Sie die äußere Schicht seiner Gedanken und Gefühle, die Erzählschicht . Gehen Sie noch tiefer, kommen Sie zur inneren, der Zeigeschicht . Dort erleben die Leser mit, was Tom denkt und fühlt.

Toms Gedanken zeigen können Sie tatsächlich: mit dem Bewusstseins- oder Gedankenstrom (Stream of Consciousness). Diese Technik rückt die Leser maximal nahe an Ihren POV-Charakter. Zu große Nähe aber wird irgendwann sinnlos. Statt den Lesern ein intensiveres Erlebnis zu bescheren, was ja der Zweck Ihrer Annäherung an Tom ist, verwirrt die Hypernähe. Den Lesern Toms Synapsen zu zeigen, bringt ihnen Tom nicht näher.

Finden Sie jedoch das rechte Maß, so sind Gedanken und Gefühle mit die stärksten Instrumente, mit denen Sie Leser an Ihre Figuren heranholen. Wann immer Sie die Leser an deren Innenleben teilhaben lassen, erzählen Sie von innen nach außen: Das Innenleben bestimmt, wie die Umwelt wahrgenommen und erlebt wird.

Der Roman ist dem Film darin weit überlegen. Diese Stärke des Mediums – Ihres Mediums – sollten Sie nutzen, wann immer es Ihr Roman und die gewählten Perspektiven zulassen. Nur weil die Romane in den letzten Jahrzehnten viele Stärken und Instrumente des filmischen Erzählens übernommen haben, müssen Sie nicht das aufgeben, was Romane besser können.

Nehmen Sie »Raum« (Buch 2010, Film 2015) von Emma Donoghue. Darin wird die Welt aus der Sicht eines kleinen Jungen beschrieben. Diese ganze Welt ist der Raum, in dem man seine Mutter eingesperrt hat. Er wurde dort geboren und hat nie etwas anderes gesehen.

Die Erzählperspektive eines Fünfjährigen und seine massiv eingeschränkte Sicht kann nicht auf gangbare Weise ins Filmische übertragen werden. Im Film sehen wir den Jungen von außen und wir erkennen den Himmel als solchen, wenn wir ihn sehen, auch wenn der Junge das nicht tut. Mehr noch: Mit der Kamera ist ein weiterer Beobachter und damit auch der Zuschauer mit im »Raum«, was die Dynamik komplett verändert – ähnlich wie es im Buch ein sichtbarer auktorialer Erzähler getan hätte.

Die personalen Erzählperspektivenscheinen besser geeignet für das Heranholen der Leser an die Romanfiguren. Aus dieser Idee aber wird erst umgekehrt ein Schuh: Die personalen Perspektiven werden häufiger für ein nahes Erzählen genutzt – intuitiv. Insbesondere die Ich-Perspektivetut sich hervor.

»…

Als sie mich darum bat, war ich sofort für sie da. Mir gefiel die Vorstellung, meine Wohnung mit ihr zu teilen, und ich wusste, dass es ihr helfen würde. Meine Rolle als guter Freund, als netter Kerl, gefällt mir. Ich bin mein ganzes Leben lang der nette Junge von nebenan gewesen, und damit fühle ich mich am wohlsten. Ich muss nicht im Mittelpunkt stehen. Erst vor Kurzem ist mir klar geworden, dass ich mir sogar große Mühe gebe, Situationen zu vermeiden, in denen ich im Mittelpunkt stehen könnte. Ich bin dafür bekannt, die Nebenrolle zu spielen, den hilfsbereiten Kumpel oder Freund – und das ist völlig okay für mich. Als in Michigan alles den Bach runterging, habe ich meinen Kummer mit mir selbst ausgemacht. Ich wollte nicht, dass jemand mit mir litt, vor allem nicht Dakota.

Ihr Schmerz war unvermeidlich, und egal, was ich tat, ich konnte ihn ihr nicht abnehmen. Tatenlos musste ich mit ansehen, wie sie litt, als ihr Leben von einer Tragödie in Stücke gerissen wurde, die ich verzweifelt zu verhindern versuchte. Sie war mein Verband, ich war ihr Sicherheitsnetz. Ich fing sie auf, wenn sie stolperte, und dieser Schmerz, den wir gemeinsam durchlebt haben, wird uns immer miteinander verbinden, bis ans Ende der Zeit. Egal, ob wir nun Freunde sind oder mehr.

…«

(Anna Todd, »Nothing more«, Heyne 2016)

Zwar ist personales Erzählen meist näher, auktoriales meist distanzierter.Doch ein auktorialer Erzähler kann die Leser mal näher zu den Charakteren lassen, mal auf Distanz bleiben (wie wir es eingangs beim Vergleich Tolstoi und Mann gesehen haben) oder sich ganz unsichtbar machen.

Umgekehrt ist auch ein personaler Erzähler durchaus flexibel in seiner Distanz. Denken Sie an einen Ich-Erzähler, der über etwas berichtet, was er selbst nur gehört hat oder was ihn nicht weiter interessiert. Denken Sie an einen Erzähler, der die Leser nicht an sich heranlässt, weil er seine Gedanken und Gefühle für sich behält.

Irgendwann verschwimmen die Grenzen zwischen personalem und auktorialem Erzählen. Dazu später noch mehr.

Die größte Nähe erreichen Sie mit einem Ich-Erzähler, die größte Distanz mit einem allwissenden, objektiven und unsichtbaren Erzähler. Zumindest grundsätzlich.Entscheidend ist, was Sie aus der Perspektive machen und welche anderen Nähe-Distanz-Faktoren Sie einsetzen.

Innerhalb der personalen Perspektiven ist der Ich-Erzähler nicht automatisch Garant für maximale Nähe. Ein Erzähler in der dritten Person kann den Lesern näherkommen, etwa wenn der Ich-Erzähler auf die Leser unsympathisch wirkt oder sie mit einer schwer zugänglichen Sprache oder Wortwahl auf Distanz hält.

Das heißt: Einfach einen Ich-Erzähler zu beschäftigen und dann auf größtmögliche Nähe zum Leser zu hoffen, funktioniert nicht. Sicher kennen Sie Ich-Erzähler aus eigener Lese-Erfahrung, mit denen Sie nicht warm geworden sind – und entsprechend drittpersonales (und auktoriales) Erzählen, das Sie zu Tränen gerührt hat.

Der grundsätzliche Nähe-Vorteil der personalen Perspektiven resultiert nicht zuletzt aus ihrer Nähe zum Zeigen(statt zum Erzählen): Die Instanz eines Erzählers fällt eher weg, sodass die Leser die Ereignisse direkt und szenisch miterleben, statt sie nur berichtet zu bekommen und aus zweiter Hand zu erfahren.

Nähe erzeugen Sie zudem, wenn Ihr personaler Erzähler Gedanken, Gefühle, Informationen an den Stellen erzählt, an denen sie tatsächlich, natürlicherweise oder logischerweise vorkommen. Das Gleiche gilt für Ereignisse und Handlungen. Selbst Nuancen machen einen Unterschied. Was meinen wir damit?

»…

Nachdem Max das Haupthaus verlassen hatte, ging Sofie langsam von Zimmer zu Zimmer. Jeder Schritt weckte Erinnerungen. Die Inventarliste in ihrer Hand half ihr, nicht vollständig in der Vergangenheit zu versinken. Sie setzte ein Häkchen unter das andere und stellte zufrieden fest: Nichts fehlte.

…«

(Charlotte Jacobi, »Sehnsucht nach der Villa am Elbstrand«, Piper 2019)

Nach dem Satz »Jeder Schritt weckte Erinnerungen« wäre eine natürliche Stelle, die geweckten Erinnerungen zu benennen. Dass es nicht geschieht, hält die Leser auf Abstand. In diesem Moment wissen sie nicht, woran sich POV-Charakter Sofie erinnert, was sie denkt.

»…

Plötzlich hatte sie das Gefühl, nicht allein im Salon zu sein. Sie wurde beobachtet. Jemand war hier! Sofie erschauderte, als dieses Gefühl durch ein Knarzen auf dem Holzboden hinter ihr bestätigt wurde. Sie fuhr herum.

»Ist da wer?«, rief sie. »Max?«

Als keine Antwort kam, flog ihr Blick zur Remise hinüber, wo sie durch das erleuchtete Dachfenster ihren Mann erkennen konnte. Das bedeutete zweierlei: Er konnte es nicht sein, der sich mit ihr im Raum befand. Und er war außer Rufweite, würde ihr nicht helfen können.

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