Stephan Waldscheidt - Schreibcamp

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Der Workshop für Roman-Autoren
Macht auch Ihren Roman fit für Agenten, Verlage und Leser

"Ich bin begeistert. Mit dem Schreibcamp ist Waldscheidt wieder mal ein ausgezeichneter Ratgeber gelungen." (Richard Norden)

Schicken Sie Ihren Roman ins Schreibcamp! 28 Fitness-Übungen machen Ihren Roman vier Wochen lang jeden Tag ein Stück besser. Versprochen.

Das Camp bietet Ihnen für vier konzentrierte Wochen jeden Tag eine neue Übung, neue Fragen, neue Erkenntnisse zu Ihrem Roman. Sie werden staunen, was Sie alles noch aus ihm herausholen können.
Kinderleicht wird die Sache nicht. Sie sollten Zeit investieren und auch Grips. Dann werden Sie von der ersten Übung ab sehen, wie sehr sich die Mühe lohnt. Mühe? Was macht mehr Spaß, als seinem Roman dabei zuzusehen, wie er Tag für Tag besser wird?
Damit Ihr Roman nicht nur dicke Bizeps bekommt, aber die Beine Stängel bleiben – beziehungsweise nicht nur eine festen Busen, sondern auch einen knackigen Po –, decken die Fragen die wichtigsten Themen beim Schreiben eines Romans ab: Anfänge und Enden, Charaktere, Konflikte, Emotionen, Schauplatz und Weltenbau, Plot, Spannung, Suspense und so einige mehr.
Einzige Voraussetzung: Sie sollten bereits an einem Roman arbeiten. Für blutige Schreibanfänger ist dieses Buch nicht geeignet.

"Hätte ich die Wahl einen Schreibratgeber mit auf eine einsame Schreib-Insel mitzunehmen – dann wäre es dieser." (Gabi auf Amazon)

Viel Spaß und viel Erfolg. Legen Sie los und lassen Sie's krachen.
Stephan Waldscheidt, schriftzeit.

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Stephan Waldscheidt

Schreibcamp

Die 28-Tage-Fitness für Ihren Roman

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis Titel Stephan Waldscheidt Schreibcamp Die 28TageFitness - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Stephan Waldscheidt Schreibcamp Die 28-Tage-Fitness für Ihren Roman Dieses ebook wurde erstellt bei

Intro So machen Sie in nur 28 Tagen aus Ihrem Text einen mitreißenden Roman Der Workshop für Roman-Autoren & Ihr eigener National Novel Writing Month

Tag 1: Der Anfang Tag 1: Der Anfang Wie lautet der erste Satz des Romans, an dem Sie gerade arbeiten? Nehmen Sie sich ein leeres Blatt Papier und schreiben Sie ihn auf. In die Mitte. Kein Satz Ihres Romans wird so häufig gelesen werden wie dieser erste. Ihre Testleser lesen ihn, der Agent, an den Sie die Textprobe schicken, die Praktikantin im Verlag, die die Vorauswahl fürs Lektorat trifft, dann die Lektorin, die sich dem Manuskript widmet. Die wiederum legt den Roman ihrem Chef vor, falls die Geschichte sie überzeugt, und auch der Chef liest den ersten Satz. In den anderen Abteilungen wird man meistens nicht Ihren kompletten Roman lesen, wohl aber den ersten Satz. Im Buchhandel liest man ihn, um zu sehen, ob man das Buch verkaufen will. Potenzielle Buchkäufer lesen ihn, ob im Buchladen oder in Leseproben bei Online-Händlern und auf den Websites der Verlage. Sie lesen ihn auch dann, wenn sie sich letztlich gegen Ihr Buch entscheiden. Und, ja, selbst Kritiker lesen den ersten Satz. Wie behauptet sich Ihr erster Satz angesichts dieser Leser, die ganz unterschiedliche Vorstellungen und Ziele mit dem Satz verbinden? Mit jedem weiteren Satz im Buch nimmt die Wahrscheinlichkeit ab, dass er gelesen wird. Sie können der Wahrscheinlichkeit ein Schnippchen schlagen: Machen Sie jeden einzelnen Satz so unwiderstehlich, dass man auch den nächsten unbedingt lesen muss. Wie das geht? Ganz einfach: Satz für Satz für Satz. An keinem anderen Teil Ihres Romans werden Sie so lange und intensiv feilen wie am Anfang. Auch Sie selbst werden keinen Satz häufiger lesen als Ihren Einstiegssatz. Muss ich noch sagen, dass dieser erste Satz und die Absätze danach für den Erfolg Ihres Buchs entscheidend sind? Dafür, dass das Manuskript überhaupt einen Verlag findet? Schlüpfen Sie in die Rolle des Lesers. Welchen Satz würden Sie gern am Anfang eines Romans lesen? Welcher würde Sie neugierig machen oder sogar umhauen? Nehmen Sie sich ein zweites Blatt Papier und notieren Sie diesen Satz. Ganz oben. Überlegen Sie sich keine Geschichte dazu, überlegen Sie sich nur diesen einen Satz, seien Sie mutig, wild, verrückt. Brüllen Sie den Satz vor sich hin. Polieren Sie an ihm herum, bis er glänzt. Was hat dieser Satz, das Ihr Einstiegssatz nicht hat? Gibt es eine Möglichkeit, diesen neuen Satz mit dem Roman zu verbinden, an dem Sie arbeiten? Lassen Sie sich Zeit mit dieser Frage. Falls Ihnen nichts einfällt: Welcher Satz müsste nach diesem ersten Satz kommen, um Sie zu begeistern? Welcher Charakter? Welche Geschichte? Vielleicht haben Sie hier gerade Ihren nächsten Roman begonnen. Oder zumindest eine starke Erzählstimme, eine klare Erzählhaltung gefunden? Mehr darüber morgen.

Tag 2: Erzählhaltung Tag 2: Erzählhaltung Was macht die Stimme eines Autors aus? Es ist diese Mischung aus eigenen Erlebnissen und Gefühlen, persönlichen Themen und Leidenschaften, die auf eine Geschichte treffen, für die der Autor brennt und deren Charaktere ihm am Herzen liegen. All das gepaart mit Vorlieben und Erfahrungen beim Benutzen seiner Sprache und in Form und Richtung gebracht durch eine individuelle Haltung zu den Ereignissen und Menschen in seiner Geschichte. Klingt kompliziert? Keine Sorge, das Meiste davon ergibt sich von allein. Vorausgesetzt, Sie haben eine solche Haltung, vorausgesetzt, Sie bringen Leidenschaft mit am Erzählen und an der Sprache. Eine Erzählhaltung können Sie nicht lernen. Aber ein Leben zu leben hilft. Dann können Sie Ihre Erzählhaltung herausarbeiten, sie trainieren und verstärken, sie optimieren und vertiefen – und Sie bei Bedarf in die Haltung Ihres fiktiven Erzählers einfließen lassen. So sehr seine von Ihrer abweichen mag, letztlich stecken doch wieder Sie dahinter. Übung macht auch hier den Meister, denn mit ihr kommt das so wichtige Selbstvertrauen beim Erzählen und das Beschäftigen mit den oben beschriebenen Zutaten. Was ist Ihre größte Leidenschaft, die auch Ihre Freunde und Ihre Familie kennen? Was begeistert Sie daran so? Schreiben Sie es auf – und dann geben Sie etwas von dieser Begeisterung Ihrem Erzähler ab. Was ist Ihre größte Leidenschaft, von der Sie noch niemandem erzählt haben? Warum verheimlichen Sie sie? Was würde passieren, wenn plötzlich alle Welt davon wüsste? Wie würden Sie sich fühlen, wenn jemand dahinter käme? Jemand, der Ihnen nahesteht, oder jemand, der Sie damit verletzen oder erpressen könnte? Geben Sie Ihrem Erzähler oder dem Romancharakter, aus dessen Perspektive Sie eine Szene schildern, diese Angst vor Entdeckung mit. Wovon ist Ihr Erzähler hundertprozentig überzeugt und steht damit ziemlich allein? Das kann eine Banalität sein wie »Socken in Sandalen sehen elegant aus«. Lassen Sie ihn diese Haltung verteidigen, lassen Sie ihn explodieren, wenn jemand das Gegenteil behauptet. Ihr Erzähler ist ein Auto, das Sie mit Treibstoff füllen müssen, damit es den Weg bis zum Ende des Romans schafft – sein Treibstoff sind starke Gefühle und Leidenschaft. Oft ist auch die Verbundenheit mit einem Ort ein intimes Geheimnis des Protagonisten, vielleicht weil er dort immer eine heimliche Geliebte traf. Selbst seine engsten Vertrauten würden nie vermuten, dass er sich dort wohlfühlt. Gerade dadurch wird dieser Ort als Schauplatz interessant. Mehr darüber morgen.

Tag 3: Schauplatz (1) Tag 3: Schauplatz (1) Wo befinden Sie sich gerade? In Ihrem Wohnzimmer? Auf dem Balkon? In der Bahn? Im Urlaub? Sehen Sie sich um. Welcher Gegenstand, welche Person passt gar nicht in diese Umgebung? Die Puppe Ihrer Tochter auf Ihrem Schreibtisch? Der Bayer in Tracht im TGV Richtung Paris, ein iPad auf dem Schoß? Die rote Aster, die sich zwischen all den gelben hervormogelt? Das Autowrack am ansonsten tipptopp gepflegten, endlosen Sandstrand? Ein Roman lebt von seinen Konflikten und ein Schauplatz lebt von seinen Kontrasten. Oft fehlt Szenen der Pep, die genau dort spielen, wo der Leser sie erwartet: eine Vernehmungsszene im Verhörzimmer, ein Besuch des Ermittlers bei der Zeugin im Wohnzimmer, die gruselige Stimmung im alten Gewölbekeller. Seien Sie mutig, nehmen Sie Ihre Charaktere mit zu spannenderen Orten. Wenn das nicht geht – eine Verhörszene findet nun mal im Verhörzimmer statt, das hat gute Gründe und wirkt dadurch realistisch –, dann beleben Sie die Szene mit kontrastierenden Gegenständen, unerwarteten Gerüchen, einer nicht an diesen Ort gehörenden Person. Was, wenn die Putzfrau sich in der Tür irrt und mitten in die Vernehmung stolpert? Wenn der Verdächtige, bevor die Polizisten die Frau nach draußen geschickt haben, die Putzfrau anfleht, zur Staatsanwaltschaft zu gehen, er werde hier drin misshandelt? Was, wenn der Gewölbekeller so ganz anders aussieht als erwartet – alles neu und hell und freundlich – und wenn gerade das seinen Grusel ausmacht? Was, wenn im Wohnzimmer der scheinbar harmlosen Zeugin ein Junge daliegt, blutüberströmt und still, bevor sich herausstellt, dass der Sohn der Zeugin gerne solche makabren Scherze treibt? An welchem Ort könnten Sie sich die Szene, die Sie gerade schreiben, überhaupt nicht vorstellen? Überlegen Sie sich einige Orte und nehmen Sie den am wenigsten passenden. Gehen Sie dorthin. Ein konspiratives Treffen zweier Boxer in einer in Rosa gehaltenen Patisserie? Ein zarter erster Kuss in einem Schützengraben? Maximieren Sie den Kontrast zwischen der Handlung und dem Setting – und die Szene besitzt Konflikt, bevor sie überhaupt begonnen hat. Auch mit Beschreibungen können Sie für Konflikt sorgen. Sie glauben mir nicht? Morgen werden Sie es tun.

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