Ingo M Schaefer - Die Tote am Steinkamp
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„Wenn die Spurensicherung an Lewinskis Fahrzeug Spuren blauen Eisenhuts findet“, meinte Chico, „haben wir eine weitere Verbindung.“
Das Telefon klingelte. Rita nahm ab.
„Ah, hallo! Ja, danke. Ich gebe es weiter.“
Wir sahen sie an.
„Dr. Marker hat die Leiche Lewinskis geborgen. Sie ist auf dem Weg in die Gerichtsmedizin. Der Witwer war komisch gewesen, eher abwesend und resigniert.“
Warum erwähnte die Leiterin der Gerichtsmedizin das?
„Wir gehen essen!“, befahl ich. „Chico, leite das Telefon auf die Zentrale um und sage denen, wir sitzen in der Kantine.“ Dort waren Arbeitsthemen verboten und unsere Gehirne konnten entspannen. Das vermied Gehirnknäuel und brachte uns auf neue Ideen.
Zurück im Büro wartete auf uns Oberkommissar Hanneke aus dem Dezernat für Wirtschaftskriminalität. Er saß nach kurzer Begrüßung und Erklärung auf einem freien Platz am Rundtisch.
„Es ist ganz einfach. Der Mann gründet eine Firma mit persönlicher Haftung, kann aber mit Geld nicht umgehen, verschuldet sich. Dann überträgt er das Geschäft seiner Frau. Jetzt hat weder die Firma noch die Frau Schulden. Sondern nur der Mann, der in der Firma einen Vierhunderfünfzig-Euro-Job hat. Jeder Gerichtsvollzieher geht mit leeren Händen zurück. Der Mann verdient zu wenig für eine Verfolgung. Der Schuldner sitzt auf seinem Vollstreckungsbescheid und bekommt nichts. Die Frau ist Inhaberin und der Mann könnte sie weiterführen. Der Lohn ist unter der Pfändungsgrenze, und die Frau erhält die Gewinne. Die Gläubiger gehen leer aus und erhalten nie ihr Geld.“
„Das ist legal?“
„Ja, das Gesetz kümmert sich nicht um Schuldeneintreibung. Dafür gibt es das Insolvenzverfahren. Da bekommen die Gläubiger auch selten Geld zurück. Das Entscheidende aber ist, dass mit der Übertragung auf die Frau auch die Firma plötzlich schuldenfrei ist und damit an Wert gewonnen hat. Es sind ja die Schulden des Mannes als Gewinn in die Firma geflossen. Obwohl ohne Vermögen leben die Männer im Wohlstand.“
„Was geschieht, wenn die Frau stirbt?“, fragten alle gleichzeitig.
„Das hängt vom Testament ab, würde ich sagen. Da die meisten Frauen um die dreißig bis vierzig Jahre alt sind, wenn sie die Firma übernehmen und da das statistische Sterbealter der Frauen bald über 85 Jahre liegt, haben wir keine Statistiken darüber. Ein Anstieg dieser Form der Schuldenumgehung ist erst zehn bis fünfzehn Jahre alt.“
„Wie kann eine Firma plötzlich in Insolvenz gehen, wie der Partyservice der Lewinskis mit mehreren Standorten und festem Kundenstamm, also ein gesundes Unternehmen?“, fragte ich.
Er hob eine dünne Akte.
„Ich habe das nachgeprüft. Das war ja eine Ihrer Fragen, Hauptkommissar. Laut Steuerunterlagen hat der Lewinski Partyservice mit drei Küchen einen Gewinn vor Steuern über jährlich Zweihundertfünfzigtausend. Keine Unregelmäßigkeiten. Letzte Prüfung vor zwei Jahren. Frau Lewinski starb am sechsten Mai. Zwei Tage später trat der Ehemann das Erbe an. Das Firmenvermögen, Fonds und Konto, belief sich auf zweihundertsiebenundfünfzigtausend Euro. Am folgenden Tag buchte er einen Flug nach Brasilien.
Am selben Tag wurde das Vermögen eingezogen. Den Flug konnte er nicht mehr bezahlen. Einer der seltenen Fälle, wo der Gerichtsvollzieher voll zugeschlagen hat.“
„Der Gerichtsvollzieher?“, fragte Chico.
Das Telefon klingelte. Rita ging ran, sah sich um, starrte mich an und notierte sich etwas.
„Man hat eine tote Frau über 50 Jahre alt gefunden. Eine Petra Müller in Lesum.“
„Markus und Rita. Ihr fahrt dahin und gebt die Daten durch. Frederike und Chico. Wir drei bleiben hier und hören noch zu.“
Nachdem die beiden aufgebrochen waren, ließ ich den Kollegen weiter reden und aufnehmen.
„Ja, der Gerichtsvollzieher. Gegen Herrn Lewinski bestanden zwei Vollstreckungsbescheide. Das war der Grund für die Übertragung der Firma an seine Frau. Die Bescheide gingen gegen ihn, nicht gegen die Firma oder gegen die Frau.“
„Wie hoch war die Gesamtsumme?“
„Insgesamt zweihundertfünfzigtausend Euro. Laut den Unterlagen des Gerichtsvollziehers konnten zwei Vollstreckungen erfolgen. Da Fluchtgefahr bestand, hat der Gerichtsvollzieher sofort beschlagnahmt.“
„Wie läuft das mit einem Vollstreckungsbescheid? Gibt es da keine Verjährung?“, fragte Rita.
„Die sind dreißig Jahre gültig“, erklärte Hanneke. „Es gibt Firmen, die sich darauf spezialisieren Vollstreckungsbescheide zu übernehmen. Die Firmen legen Dateien an und lassen bots, automatische Kleinprogramme, das Internet durchsuchen, ob sich Lebensumstände ändern. Die Dateien enthalten Namen und Zugehörigkeiten. Taucht irgendein Name aus dieser Datei in Todesanzeigen auf, blinkt es und der Gerichtsvollzieher wird gerufen.“
„Nicht wenige töten für viel weniger Geld, sehr viel weniger“, fluchte ich.
„War bei Lewinski eine Firma beteiligt?“
„Das muss man beim Gerichtsvollzieher nachfragen“.
11
Ich stand mit Chico vor einem Mehrfamilienhaus in der Halmstraße. Diese Straße wellte Pflastersteine, seit ich denken konnte. Ich beglückwünschte unsere umsichtigen Ämter bei jeder Durchfahrt, dass hier niemals der Versuch unternommen worden war, das Pflaster durch raserfreundliches Asphalt zu ersetzen. Die Zeit wandelte die Straße automatisch in eine verkehrsberuhigte Zone. Die Knippköppe mit ihren tiefergelegten Fußgängerzermatschern mieden vorsorglich diese Straße.
Ich klingelte bei Familie Hemlock. Die Tür öffnete sich, ohne dass jemand über die Freisprecheinrichtung fragte, wer wir seien.
Wir gingen in den zweiten Stock. Eine junge Frau mit einem Kleinkind auf dem Arm lächelte uns an. Ich fragte mich, ob wir hier richtig waren. Laut Akte stand vor mir die Besitzerin der Vollstreckungsbescheide gegen Hermann Lewinski.
„Hallo?“, fragte sie.
Wir zückten unsere Marken und Ausweise. Außer einem leichten Stirnrunzeln las ich weder Sorgen noch ein schlechtes Gewissen im Gesicht. Ich stellte uns vor. Sie ließ das Kind herunter und bat uns in die Wohnung.
„Möchten Sie Kaffee?“, fragte sie, während die Kleine um die Beine der Mutter hervorlugte.
„Nur wenn es Ihnen keine Umstände macht“, sagte ich.
Sie geleitete uns ins Wohnzimmer, in dem ich nichts erkannte, das auf zweihundertfünfzigtausend Euro hinwies. Dafür eine Couch vom Ihlpohler Möbelmarkt, vielleicht weil Meyerhoff zu weit war. Ein Regal aus Schweden. Viele kleine gerahmte Fotos hingen an den Wänden. Ein Nordseebild über der Couch wärmte mein Heimatherz. Die Drei-Zimmerwohnung ließ mich die Straße, und was wir da draußen erlebten, vergessen. Das Kind war zu beneiden.
Und ich erkannte die obligatorische Chromdeckenleuchte aus dem Hause meines Freundes Hinnerk, der wahre Obi wa Kenn obi. Diese Standlampe allerdings war komplett. Mir hatte er seinerzeit den Standfuß und die Glühbirne zum doppelten Preis verkaufen wollen, damit ich, wie er anpries, meine ganze Kreativität ausleben könne sozusagen zum Künstlerpreis. Was soll ich sagen. Marga warf mir sauer den Stahlfuß auf die Zehen und die Birne an meine.
12
Kein fixer Aufbrühkaffee, keine Kaffeemaschine. Frischer gemahlener Kaffee in einem Bodum Kaffeebereiter. Ein Sieb drückte die gemahlenen Kaffeebohnen zu Boden. Über dem Sieb blieb ein starker tiefschwarzer Kaffee, in dem der Löffel steckenblieb. Genau denselben Kaffee machte Marga.
Frau Hemlock setzte sich auf einen Stuhl, den sie aus einem anderem Zimmer brachte.
„Worum geht es?“, fragte sie.
„Kennen Sie eine Martha Grenitz?“, fragte Chico.
„Nein.“
„Kennen Sie eine Irene Lewinski?“, fragte ich.
„Nein, aber“, fügte sie freundlich hinzu, „Sie haben meine Frage nicht beantwortet. Worum geht es? Da wo ich herkomme, Lesum,“ betonte sie und schaute uns mit hochgezogenen Brauen von oben herab an, wie wir Lesumer das so machen. Das liegt in unserem Blut. „Hier in Lesum hat man Anstand genug eine Frage zu beantworten. Und wenn ich mir recht überlege“, sie dehnte die Pause, „gilt dies überall. Sollte die Bremer Kriminalpolizei eine Ausnahme sein, sollte die Bremer Kriminalpolizei anstandlos sein?“
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