Rainer M. Rupp - Der Corona-Mann
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Der Corona-Mann sitzt gerade am Fensterbrett, als die Seuche ausbricht. Aus der sicheren Distanz sieht er, was das Virus anrichtet – in seiner Straße, bei den Passanten und bei sich selbst. An seiner Fensterbank, die er kaum verlässt, verliert er sich in grotesken Gedanken über das Leben und die Liebe. Auf sich selbst zurückgeworfen tröstet er sich mit Puzzle-Orgien, Haselnussschnaps und der ungestillt bleibenden Sehnsucht nach einer Fernsehmoderatorin. Nachdem er in seiner Isolationshaft die wildesten Skurrilitäten durchlebt hat, findet er am Ende doch noch das, wonach schon Herr Rossi gesucht hat: das Glück.
Hochdosierter schwarzer Humor, gut verträglich. Geeignet für weltoffene, sittlich gefestigte Leser*innen ab 21 Jahren. Nicht geeignet für Rechtspopulisten und labile, angsterfüllte Anhänger von Verschwörungstheorien.
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Dem Mann mit dem grünen Damenfahrrad schien es nicht besser zu ergehen. Er ließ die Frage seines Kontrahenten unbeantwortet und fast wären ihm die Augen aus dem Kopf gefallen, als er Charlys Catwalk bestaunte. Er folgte ihr wie ein ferngesteuerter Roboter und blieb schließlich betäubt in der Hofeinfahrt der Spedition Komag stehen, in die Charly soeben eingebogen war. Er spürte der Raubkatze nach, die im Begriff war, ihren Unterschlupf aufzusuchen, und verlor keinen Augenblick die Witterung. Der Mann mit dem grünen Damenfahrrad starrte Charly narkotisiert hinterher, hilflos seinem evolutionären Erbe ausgeliefert. »Gleich wird er winseln wie ein Hund!«, wettete ich mit mir selbst. Aber auch als sich der Verkehr auf der Straße legte und es da unten sehr ruhig wurde, konnte ich von hier oben nichts hören, obwohl ich ein sehr feines Gehör habe. Der Mann mit dem grünen Damenfahrrad nahm in Träumerei versunken gerade noch wahr, wie Charly in ihrem Bürobunker verschwand, als ihn plötzlich die Sirene eines Kreuzfahrtschiffes erbarmungslos aus seinem Tagtraum riss. Ein Kreuzfahrtdampfer in meiner Straße, mit 5200 Passagieren an Bord, die gerade Charlys Exklusiv-Show verpasst hatten! Der Mann mit dem grünen Damenfahrrad zuckte zusammen und blickte zu Tode erschreckt aus der Wäsche, in den Glaskörpern seiner weit aufgerissenen Augen spiegelte sich ein 40-Tonner, der in die Hofeinfahrt der Spedition Komag einbiegen wollte. Den Schrecken des Mannes mit dem grünen Damenfahrrad konnte ich genau beobachten, denn als erfahrener Fenstersitzer habe ich eine Sehstärke von 180 %, mit der ich fast einem Habicht Konkurrenz machen könnte. Als der 40-Tonner dicht vor dem Mann mit dem grünen Damenfahrrad zu stehen gekommen war, gab der Koloss mehrmals laute Zischlaute von sich, sobald die Druckluft aus den Bremszylindern gepresst wurde. Es war faszinierend mit anzusehen, wie der LKW mit seinem Zischen das Schnauben des Fahrers im Führerhaus kongenial ergänzte. Es musste sich um einen sehr erfahrenen LKW-Fahrer handeln, denn LKW und Fahrer waren perfekt aufeinander eingespielt, sie bildeten eine Einheit. Um eine so vollendete Übereinstimmung zu erreichen, ist jahrelange Teamarbeit erforderlich. Der Fahrer kennt seine Maschine in- und auswendig, er kann sich auf seinen LKW verlassen. Er hört es sofort, wenn seinem LKW irgendetwas fehlt, er spürt es, ob ein Reifen zu wenig Druck hat oder ob sich irgendwo im Motorraum eine Mutter langsam zu lösen beginnt oder ein Schlauch spröde zu werden droht. Der Fahrer schnaubte wie ein bis aufs Blut gereiztes Breitmaulnashorn, der LKW zischte kontrapunktisch. Endlich gab der schnaubende Fahrer dem Mann mit dem grünen Damenfahrrad das erlösende Zeichen: Er fuchtelte mit der flachen, nach innen gedrehten Hand wie ein Scheibenwischer zweimal vor dem Gesicht hin und her. Der Mann mit dem grünen Damenfahrrad verstand dieses universal gültige Zeichen sofort und machte Platz. Er brauchte ein paar Sekunden, um aus seiner Traumwelt vollständig zurückzukehren und sich auf der Straße wieder zurechtzufinden.
Dieses Szenario ereignete sich bereits vor zwei Wochen. Ich habe es in guter Erinnerung – besonders wegen des jäh unterbrochenen Wortgefechts, das sich der Mann mit dem roten Schnäuzer und der Mann mit dem grünen Damenfahrrad lieferten. In Kombination mit der darauffolgenden, wie immer gelungenen Vorstellung von Charly wirkte das ganze Szenario inklusive des zischenden LKW und des schnaubenden Fahrers wie ein farbenreiches, bis ins kleinste Detail durchkomponierte Gemälde, das ich in Ruhe von meinem Fensterbrett aus studieren konnte. Ich speichere solche Kunstwerke in meinem Kopf, so dass ich sie auch nach Jahren noch abrufen und mich daran erfreuen kann, wenn sich beispielsweise auf der Straße wenig ereignet, so wie jetzt gerade, nachdem die Seuche ausgebrochen ist und Kontaktverbote und Maskenpflicht angeordnet wurden. Jetzt, da auf der Straße fast nichts mehr los ist, weil alle Menschen sich angsterfüllt in ihren Wohnungen verschanzen, kann ich von den zurückliegenden Begebenheiten zehren. Es ist eine besondere Kunst des Fenstersitzens, in Notzeiten auf diese Erinnerungen zurückgreifen und sie sich jederzeit detailgetreu wieder vor Augen führen zu können und so das Fensterbrett am Abend nicht frustriert verlassen zu müssen, sondern es immer aufs Neue zu einem Ort des Erlebens zu machen und motiviert bei der Sache zu bleiben. Die Straße ist nun wie leergefegt. Ich muss mich erst noch mit der neuen Situation anfreunden und mich wie ein Gestrandeter mit einer nahezu fremden Umgebung vertraut machen. Die Seuche hat bewirkt, dass ich mich im Leben neu orientieren muss. Ich erkenne meine Straße kaum wieder. Zwar bietet dieses neue Aussehen der Straße auch neue Perspektiven, bestimmte Details auf dem Asphalt sind mir früher gar nicht aufgefallen. Sicher sind sie mir bisher nicht entgangen, ich habe sie nur nicht bewusst und in dieser Klarheit wahrgenommen. Mit diesen neuen Ansichten, die mir die Straße nun offenbart, die sie mir ohne Umschweife bereitwillig preisgibt, kann ich mich eine ganze Weile beschäftigen, ohne auf Bilder und Szenen in meinem Gedächtnis zurückgreifen zu müssen. Trotzdem haben die noch frischen gesetzlichen Anordnungen auf Grund der Seuche sehr vielfältige und tiefgehende Auswirkungen. Nicht nur die Straße selbst, ihr Erscheinungsbild, hat sich durch die Maskenpflicht und die Kontaktbeschränkungen gewandelt. Die Seuche hat das Leben, den Alltag der Menschen, stark verändert. Selbst für Charly sieht die Welt nun komplett anders aus. Trotz Maske ist Charly zwar immer noch sofort zu erkennen – sie hat nichts von ihrem Schauwert verloren –, allerdings muss sie sich nun damit abfinden, dass sie fast alle ihre Zuschauer verloren hat. Ihre Show muss nun ohne eine Woge der Begeisterung und ohne frenetischen Applaus stattfinden, höchstens ein vereinzeltes Klatschen ist zu hören. Das Verkehrschaos bleibt aus, wenn Charly jetzt die Bühne betritt. Alles ist viel ruhiger geworden, es sind nur noch wenige Leute unterwegs. Charly muss lernen, ein Leben ohne Verehrung und Anerkennung zu führen. Natürlich wird sie mich als treuesten Fan mit Logenplatz nicht verlieren, aber ich bezweifle, dass ihr meine nach wie vor ungebrochene Aufmerksamkeit auf Dauer genug sein wird. Vielleicht gefällt ihr dieses Leben aber auch besser als ihr früheres. Sie bleibt unbehelligt, niemand greift mehr in Gedanken nach ihrem Körper, die Wirkung ihrer schwarzen Lederhose verpufft unbemerkt im sozialen Vakuum. Wie ein wirkungsloses Medikament verfügt sie nun im besten Falle nur noch über einen Placebo-Effekt. Vielleicht liebt Charly jedoch dieses neue Leben ohne Aufmerksamkeit. Vielleicht ist es das Leben, das sie schon immer führen wollte. Vielleicht ist es wie eine Befreiung für sie, eine Loslösung von einer alten, ihr überdrüssig gewordenen Rolle. Vielleicht kann Charly jetzt ihr wahres Selbst entdecken und ausspielen, vielleicht kann sie glücklich werden, ohne auf die ständige Bewunderung anderer angewiesen zu sein.
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