Holger Hähle - Jahrgang 1963 - Eine Kindheit unter dem Einfluss der Kriegsgeneration und progressiven 68er

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Das Buch ist eine Zeitreise in die 60er und 70er Jahre. Die Leser begegnen dort einem Jungen, der hineingeworfen in diese Welt, so seine Schwierigkeiten hat, Orientierung zu finden. So wird die Suche nach seinem Platz in der Gesellschaft ein dornenreicher Weg. Bei seinen Anstrengungen sind die Erwachsenen nicht immer eine Hilfe. Oftmals sind sie sogar ein Störfaktor. Unter dem Einfluss von Lehrern, die vom Nationalsozialismus geprägt waren und Lehrern der rebellierenden 68er, stellt der Erzähler fest: Was Erwachsene vorleben, taugt nur selektiv als Vorbild für einen eigenen Weg zu einem individuellen Leben. So entwickelt er eine Maxime für seinen Weg zu einem selbstbestimmten, autonomen Leben. Pubertät ist, wenn man sich selber hilft.

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Beim freien Spielen auf dem Kindergartengelände, war das Klettern auf den Pappeln entlang des Zauns sehr verführerisch. Pappeln sind so groß und schlank. Kerzengerade recken sie sich in den Himmel. Natürlich war es die Höhe, die das Kletterverbot begründete. Wie freundlich und flehentlich die Erzieherinnen doch bitten konnten sofort herunterzukommen. Die Feuerwehr wollte niemand rufen müssen. Ich empfand es als Großzügigkeit, wenn ich dann herunterschaute auf die versammelte Menge und mich breitschlagen ließ, langsam herunterzuklettern. Runter holen konnten sie mich nicht. Dafür musste man klettern können. Im Klettern war ich großartig. Unten angekommen wandelte sich die Angst der Kindergärtnerinnen sofort wieder in Wut.

„Wie konntest du das bloß tun? Du bist ein ungezogenes Kind.“

Als Strafe musste ich dann in der Ecke stehen mit dem Gesicht zur Wand. Das war in der Regel nach einer Viertelstunde ausgestanden und meist eine mußevolle Gelegenheit, meine heldenhafte Aktion im Kopf nochmal revuepassierend zu genießen.

Für einen großen Ausflug mehrerer Kindergartengruppen kaufte ich mit meiner Mutter im COOP ®-Supermarkt Orangensaft im Tetraederpack von Sunkist ®. Den Saft füllte ich um in eine Feldflasche aus Plastik in mattem weiß, die ich an einem grasgrünen Plastikband um den Hals tragen würde. Der breite Flaschendeckel war auch grasgrün und konnte als Trinkbecher verwendet werden. Ich fand die doppelte Nutzungsmöglichkeit raffiniert. Mit der Wasserflasche um den Hals fühlte ich mich bereits wie Prof. Grzimek auf Expedition in der Serengeti.

Der Professor war Direktor des Frankfurter Zoos und bekannt für seine Dokumentationen über die Natur Ostafrikas. Sein Film gewann in Hollywood sogar einen Oskar.

Tatsächlich führte uns der Ausflug in die Wildnis. Den ganzen Vormittag würden wir in dem Wald sein, in dem ich nachmittags spielte. Auf dem Weg dahin, mussten wir entlang der Straßen in Doppelreihe gehen und mit einer Hand in die Schlaufen an einer Wäscheleine greifen. Der Wald war groß. Ich kannte längst noch nicht alle Ecken. Erst war ich enttäuscht, dass wir nur auf den Wegen blieben. Dann fing ich an, das positiv zu sehen. So blieben meine Geheimnisse unentdeckt. Mir würde es gar nicht gefallen, wenn die etwa dreißig Kinder den Wald als zukünftigen Spielplatz entdecken würden.

Bernward allerdings spielte hier schon. So wie ich war er meist alleine unterwegs. Der Teil des Waldes, den er sein Territorium nannte, war von mir noch unerforscht. Er redete geheimnisvoll von einem kleinen See in seinem Wald, wo es auch Ringelnattern geben sollte. Er war glaubwürdig. Immerhin zeigte er mir eine Spechthöhle, deren Öffnung von einem Kleiber verkleinert worden war.

Kleiber nisten in verlassenen Bruthöhlen von Spechten. Sie verkleinern das Einflugloch, um so die Brut noch besser vor Fressfeinden zu schützen. Ich liebe diese Vögel. Sie sind gut zu erkennen an ihrer bläulichen Oberseite und der rötlichen Unterseite. Sie sind die einzigen Vögel, die an den Bäumen auch kopfüber laufen können. Das machten sie sogar recht flink.

Sofort plante ich eine Expedition, den kleinen See zu finden. Die einzige Information, die ich hatte war, dass er links von einem Waldweg liegen sollte, an dessen Anfang ein Schrottplatz lag. Ich machte mir Hoffnung. Ich kannte diesen Schrottplatz.

Bei einer Rast auf einem Reiterhof, quälten gemeine Jungs aus der großen Gruppe mit Brenngläsern Ameisen. Empört griff ich ein, um die Folterer zu stoppen. Mir war egal, ob sie größer waren. Das gerechte Motiv ließ mich ihre Schläge ertragen. Nur das Ziel zählte. Ich konnte die Ameisen vor Verstümmelung und Tod retten. Der lautstarke Widerstand der großen Jungs rief die Erzieherin auf den Plan. Das gab Mecker. Wie ein begossener Pudel stand ich da und ertrug den Schwall von Vorwürfen. Ich dachte nur: ‚Steinigt mich doch. Ich gebe sowieso nicht nach‘. Die großen Jungs leugneten ihre Untat und eigentlich wollte die Erzieherin es so genau auch gar nicht wissen. Ein Täter war ausgemacht. Der war ich. Die Kinder zeigten auf mich: „Der hat angefangen“.

Was braucht die Welt mehr für ein Urteil? Die qualifizierte Mehrheit hatte gesprochen. Hauptsache, es war schnell wieder Ruhe. Wieso wurde hier ein Drama ignoriert, während im Fernsehen die Erwachsenen in den Nachrichten ständig von Ungerechtigkeit, Krieg und anderen Geißeln der Menschheit redeten? Wieso scheiterte hier eine Erzieherin, im Kleinen, Großes zu leisten? Durfte Ruhe und Ordnung vor Gerechtigkeit ergehen? Wenn man sich schon im Kleinen nicht mal für eine Ameise engagieren konnte, dann durfte man nicht erwarten, dass diese Welt sich im Großen positiv entwickelt. Das hatte schon mein Großvater gesagt. Und ich sagte obendrein enttäuscht zur Erzieherin: „Wer schon beim Leben einer Kreatur versagt, was kann man von dem schon für Menschen erwarten.“

Vom Kindergarten brachte ich eine Idee mit nach Hause, die sich in unserer Straße wie ein Lauffeuer verbreitete. Es ging um Spielsachen, die wir nicht mehr brauchten, weil wir z.B. zu groß dafür geworden waren. Solche Spielzeuge konnte man doch tauschen oder verkaufen. So bekamen andere Kinder die Chance, damit zu spielen. Durch den Verkauf gebrauchter Sachen könnte man zudem Geld verdienen, um neues Spielzeug zu kaufen. Die Idee überzeugte mich sofort.

Das galt wohl auch für die anderen Kinder in unserer Straße. So verbreitete sich die Idee für einen Flohmarkt rasend schnell. Wenig später hatte jedes Kind an einer Kreuzung eine Decke ausgebreitet, um darauf die Verkaufs- oder Tauschware auszulegen. Einige Kinder hatten Preisschilder, wie in einem Schaufenster angefertigt.

Ich verkaufte auch Süßigkeiten. Den Inhalt einer Fruchtgummitüte bot ich für einen Pfennig pro Teufelchen an. Annette war das zu teuer.

„Hey“, erkläre ich achselzuckend: „Billiger geht nicht.“

„Naja“, antwortete sie unbeeindruckt: „Du könntest zwei Teufelchen für einen Pfennig verkaufen.“

Mit meinen fünf Jahren war ich von den Socken. Es war ein raffinierter Zug das Problem der Preisgestaltung bei konstantem Preis über die variable Produktmenge zu lösen. So lernte ich an diesem Tag ohne jegliches Vorwissen und Fachverstand in Betriebswirtschaftslehre, mit Annettes Hilfe mein erstes Marketing-Gesetz zur Preispolitik.

Zum Sommerfest des Kindergartens kündigte sich Besuch aus der Verwandtschaft an. Sie kamen aus Hamburg angereist. Tante Elsbeth und Onkel Werner kamen mit ihrer Tochter, deren Mann und ihrem Adoptivsohn aus Hamburg-Rahlstedt. Diese Abwechslung war mir sehr willkommen, denn mein Cousin war etwas Besonderes. Der Junge war schwarz und das machte mich stolz. Wer hatte schon einen Neger in der Verwandtschaft.

Ich habe überlegt, ob ich die alte Bezeichnung Neger im Buch verwenden soll. Ich selbst benutze schon lange, wahrscheinlich seit meinem Einzug ins Studentenwohnheim, die Bezeichnung Schwarze, so wie meine afrikanischen Mitbewohner es auch selbst taten, wenn sie über sich sprachen. Rückblickend war Schwarze aber nicht die verbreitete Bezeichnung in den sechziger Jahren. Ich kannte gar keine andere als Neger . Also habe ich sie ganz selbstverständlich und wertfrei hier benutzt. In Auszug einer Rezension der Frankfurter Rundschau, abgedruckt auf der Rückseite des Buches von Hans-Georg Noack, erschienen bei Arena Taschenbuch (1976), fand ich den Begriff auch. Und die Rezension ist geradezu eine Solidaritätserklärung mit der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung. Für mich bezeichnet der Begriff ausschließlich eine ethnische Variante ohne jede Wertung. So wie ich auch damals bei einem Negerbrot (heute Schokobrot genannt) an nichts anderes dachte, als an das, was es war, eine Doppelwaffel mit süßem Zuckerschaum und Schokoladenüberzug, die man genauso gut auch Ostfriesenwaffel hätte nennen könnte. Ich fand meine Entscheidung zeitgeschichtlich angemessen.

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