Holger Hähle - Jahrgang 1963 - Eine Kindheit unter dem Einfluss der Kriegsgeneration und progressiven 68er

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Das Buch ist eine Zeitreise in die 60er und 70er Jahre. Die Leser begegnen dort einem Jungen, der hineingeworfen in diese Welt, so seine Schwierigkeiten hat, Orientierung zu finden. So wird die Suche nach seinem Platz in der Gesellschaft ein dornenreicher Weg. Bei seinen Anstrengungen sind die Erwachsenen nicht immer eine Hilfe. Oftmals sind sie sogar ein Störfaktor. Unter dem Einfluss von Lehrern, die vom Nationalsozialismus geprägt waren und Lehrern der rebellierenden 68er, stellt der Erzähler fest: Was Erwachsene vorleben, taugt nur selektiv als Vorbild für einen eigenen Weg zu einem individuellen Leben. So entwickelt er eine Maxime für seinen Weg zu einem selbstbestimmten, autonomen Leben. Pubertät ist, wenn man sich selber hilft.

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Meine Geschichte beginnt im Kindergarten. Sie setzt sich in der Grundschule fort und endet mit der zehnten Klasse in einer Realschule.

Danach wurde vieles anders. Danach war ich mit den Schülern zusammen, die wirklich weiter machen wollten. Ich traf viel mehr Schüler mit expliziten Interessen und Leidenschaften, die von Berufen träumten zur Selbstverwirklichung. Statt Schüler, die bremsten, gab es in der Oberstufe sogar Schüler, die dem Lehrerwissen noch eins drauflegen konnten. Da musste ich mich schon sputen, um nicht zurückzufallen. Die Lust am Lernen in Hinblick auf ein mehr oder weniger konkretes Ziel verband Lehrer und Schüler stärker als zuvor. Bei mir entwickelte sich dadurch eine ganz neue Leidenschaft fürs Lernen. Abhängen und obercoole Attitüden zählten hier nicht mehr. Aktive Cliquen gehörten hier der Vergangenheit an. Hier beeindruckte man mit Neugierde oder einer Ahnung, wie das mit der Relativitätstheorie funktionieren könnte.

Das kannst du nicht, das schaffst du nicht, lass das sein

Immer wieder hatte ich den Eindruck, ich kann nichts. Zu selten gelang mir etwas so, wie ich es wollte. Meine Unfähigkeit wurde mir zu einer beinahe täglichen Erfahrung.

Besonders dramatisch empfand ich es, als ein Junge eine Zauneidechse gefangen hatte. Jedes Kind durfte das Tier in die Hand nehmen und streicheln. Obwohl das Tier so glänzte, war es ganz trocken. Beim Darüberstreichen, so sagten sie, wirke die Haut wie fein gewebt. Also wollte ich auch mal probieren. Als man mir die Eidechse vorsichtig in die Hand gab, konnte ich nur einen Moment ruhig schauen. Dann bewegte sich das Tier. Spontan drückte ich fester zu. Trotzdem entwich das Tier. Auf dem Boden liegend hinterließ es seinen zappelnden Schwanz. Der Junge, der es gefangen hatte heulte, weil ich seine Eidechse kaputt gemacht hatte. Die anderen Kinder warfen mir böse Blicke zu. Ein Mädchen rief vorwurfsvoll: „Wie konntest du das nur meinem Bruder antun?“

Der Tag war gelaufen. Unter tausend Entschuldigungen verließ ich traurig die Szene. Ich fühlte mich unendlich schuldig. Diesmal war meine Schuld besonders groß, denn ich hatte ein Tier schwer verletzt. Wieder dachte ich, warum war das keinem von den anderen Kindern passiert? Warum passierten Unglücke immer nur mir? Und ich stand nicht alleine da mit dieser Meinung. Die Reaktion der anderen Kinder und ihre schockierten Blicke bewiesen das.

Selbst meine Eltern dachten so. Sonst gäbe es zu Hause doch nicht ständig wegen meines Versagens so viel Ärger. Meine Eltern waren besonders genervt, von den vielen Brillen, die ich zerstörte. Und natürlich vergaß ich in der Schule regelmäßig während der großen Pausen, die Brille im Klassenraum zurückzulassen. Und hatte ich daran gedacht, dann hatte ich sie nicht ins Hartschalen-Etui gesteckt. Mein Hartschalen-Etui war aus Metall, nachdem ich eines aus Plastik zerbrochen hatte.

„Wie schafft man das“, war die ungläubige Frage meiner Mutter.

Naja, ich wusste es selber nicht. Es war einfach passiert.

Meine Eltern waren froh, dass ich nachmittags viel im Wald spielte, weil ich da nichts kaputtmachen konnte. Aber auch da fiel mir beim Klettern eine Brille vom Baum. Dass ich sie gefunden hatte, merkte ich, als ich drauftrat. Wieder mal war der Fall eindeutig. Wie konnte das passieren? Wieder mal reagierten alle Erwachsenen mit kopfschüttelnder Fassungslosigkeit. Ich ertrug mein Schicksal. Es war nun mal so wie es war. Zu sehr war ich mittlerweile daran gewöhnt. Ein sich wiederholendes Schicksal härtet ab. Es half, wenn man sein Los akzeptierte. Es nahm dem Schmerz die Spitzen. Dass es schwierig war, die kleine Brille auf dem mit Laub und Geäst bedeckten Waldboden zu finden, wertete ich deswegen nicht als entlastend. Das einzige, was ich zu meiner Entschuldigung beitragen konnte war, dass ich meine Fehler nicht schönredete.

Immer wieder hieß es von Lehrern und Eltern kopfschüttelnd: „Wieso kannst du das nicht so wie alle andern auch machen?“

Es war einfach schwierig, entspannt zu lernen, wenn bei jedem Fehler ungeduldig interveniert wurde. So konnte ich mich nicht ausprobieren. Ich war der Meinung, dass gerade in einer Schule Fehler erlaubt sein sollten. Es half mir, wenn ich Zeit hatte, Unstimmigkeiten selbst als Fehler zu erkennen. Vor allem half es, wenn ich Ruhe vor dem offenen Erwartungsdruck der Erwachsenen und den belustigten Blicken der Mitschüler hatte.

Als die Lehrerin eine Mathearbeit zurückgab, hatte nur ein einziger Schüler alle Aufgaben falsch gerechnet. Das war natürlich ich, wer sonst. Es gab das übliche Gelächter von den Kindern über und endlose Kritik, erst von der Lehrerin und später von meinen Eltern. Wie konnte es sein, dass ich nicht einmal eine einzige Aufgabe richtig gerechnet hatte. Dafür gab es nur verständnisloses Kopfschütteln. Zufällig sah mein Vater, dass ich einen Block zu weit angefangen hatte die Aufgaben zu lösen. Berücksichtigte man das, dann waren die übertragenen Ergebnisse alle richtig. So gesehen hatte ich null Fehler. Das hatte auch kein anderes Kind geschafft. Mein Entschuldigung, dass das Versehen entstanden war, weil immer alles viel zu schnell erklärt wurde, wollte er aber nicht gelten lassen. Wenn die anderen den richtigen Anfang finden konnten, dann musste ich das eben auch können. Die kollektive Enttäuschung über mich blieb also. Nur ich hatte plötzlich Hoffnung. Wenn ich alle Aufgaben richtig rechnen konnte, dann konnte es nicht so schlecht um mich bestellt sein. Naja, und an der anderen Sache mit der richtigen Aufmerksamkeit, die hätte verhindern können, dass ich beim falschen Block beginne, musste ich halt noch arbeiten. Ich war doch noch jung. Schade dass kein Erwachsener diese Option sah mich zu motivieren, denn dieser hoffnungsvolle Blick war bei mir eher eine Ausnahme. Meistens sah auch ich mich als hoffnungslosen Idioten.

Durch die viele Kritik, die mir zuteil wurde, lernte ich, den eigenen Überlegungen zu misstrauen. Ich riet einfach nur noch, was die Lehrer hören wollten. So war es auch im Musikunterricht. Wenn wir Blockflöte spielten, dann schaute ich nicht auf die Noten. Obwohl ich die Noten kannte, fühlte ich mich sicherer, wenn ich permanent auf die Fingerhaltung des Nachbarn schaute. Der machte doch bestimmt weniger Fehler als ich.

Mein Versagen nervte die anderen. Es provozierte und machte Leute wütend. Nicht selten wurde mir wegen meines kopflosen Verhaltens Absicht unterstellt. Aber was nützte es, mich zu schelten? Mir war meine Unfähigkeit doch selbst am peinlichsten.

Das Meckern der Erwachsenen, zu Recht oder zu Unrecht, half keine Spur. Es beruhigte nur ihre Nerven. Die ständige Kritik machte alles schlimmer. Sie gab mir das Gefühl, nicht normal zu sein und darüber hinaus unfähig jeder Besserung.

Je größer die Enttäuschung meiner Eltern wurde, desto mehr glaubte ich, ihre Liebe nicht zu verdienen. Bei einem Einkauferlebnis in einer benachbarten Großstadt, klebte ich an meinen Eltern wie eine Klette. Ich hatte Angst sie im Menschengewimmel zu verlieren und allein nicht nach Hause zu finden. Ich glaubte einfach nicht, dass sie nach einem Kind wie mir suchen würden.

Hatte man mir gegenüber dem Ärger ausreichend Luft gemacht, hatte ich wieder meine Ruhe. Praktische Ansätze oder Ideen zu einem Umgang mit mir, die Besserung versprachen, hatten sie nicht. Die meisten Erwachsenen hatten wenig Zeit und Geduld und standen oft selber unter Strom.

Resigniert habe ich trotzdem nicht. Im Gegenteil wurde mein Ehrgeiz entfacht, als wir in der Adventszeit Weihnachtslieder auf der Blockflöte übten. Ich wollte unbedingt am Heiligabend meinen Eltern vorspielen. Der Erfolg war bescheiden. Mein Vortrag war voller Verspieler. Ich fühlte aber, dass es schlechter hätte sein können. Ich merkte, das üben half und dass ein Volltrottel wie ich eben etwas mehr üben musste, um weniger zu scheitern. Tatsächlich übte ich weiter, auch über Weihnachten hinaus. Ich wurde immer besser. Als ich fast fehlerlos war, wollte ich das Weihnachtslied nochmal vorspielen. Da meine Eltern bei der Arbeit waren, ging ich zu meiner Oma. Die wollte das Lied aber nicht mehr hören. Es war mittlerweile Anfang Februar. Da spielte man keine Weihnachtslieder mehr. Also spielte ich das Lied mir selbst feierlich vor. Ich ging dazu ins Wohnzimmer und stellte mich an den Platz, wo der Weihnachtsbaum vor Monaten gestanden hatte. Ich war zufrieden mit meinem Vortrag. Die Arbeit hatte sich gelohnt. Das Prinzip stimmte: Ohne Fleiß kein Preis. Erstmals spürte ich eine realistische Aussicht Großes zu schaffen. Ich musste nur stur dranbleiben.

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