Sonnhardt Pecksen - Herzinfarkt - Eine wahre Geschichte von Ohnmacht, Hoffnung und Weiterleben

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Weil ein Stelldichein mit dem Tod uns klarmacht, dass der Aufenthalt unter der Sonne ein begrenzter ist, ändert der Mensch urplötzlich sein Verhalten. Er versucht, Ordnung im Denken und Handeln zu schaffen. Scheinbar ändert sich der Mensch, doch nicht wirklich. Es ist nur so, dass sein Auftreten in den Augen anderer respektloser wird. Die Konturen, bei der Wahrnehmung dessen, was sich um ihn herum ereignet, schärfen sich, weil er durch oben beschriebene Ereignisse, abrupt geweckt wurde und er sich selbst infrage stellt. Die einst gelebten gesellschaftlichen Konventionen haben an Bedeutung verloren. Eine neue, bewusstseinserweiterte Art der Wertung und Verarbeitung von Wichtigem und Unwichtigem, hat von ihm Besitz ergriffen.
Dies ist auch ein fröhliches und mutmachendes Buch. Es beschreibt anhand einer wahren Geschichte den Verlauf eines Herzinfarktes und all das, was daraufhin folgt. Es hilft auf unterhaltsame Weise Herzinfarkt-Patienten und Interessierten, beim Verstehen der Krankheit. Die ersten Anzeichen werden beschrieben, der Infarkt selbst, die Operation, die Krankenhausaufenthalte und all das, was danach, während der REHA von den Insassen verlangt wird.
Für die, die weiterleben wollen und die, die nicht wollen, dass andere sich aufgeben, gibt es dieses Buch. Wer wissen will, was bei einem Herzinfarkt medizinisch und psychisch passiert, soll diese Geschichte lesen. Ein Erfahrungsbericht. Ein Tagebuch auch. Selbst denen, die sich tiefer in die Materie einlesen wollen, und jenen, die Lust auf einen Ausflug in die Vergangenheit haben, sind ein paar Kapitel gewidmet.
Auch wenn die Emotionen beim Lesen dieses Buches oft Berg- und Talfahren absolvieren, ein Gedanke hat immer geholfen, dieser hier: Es gibt Schlimmeres als einen Herzinfarkt.

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In unserer verqualmten Bude lagen Langzeitpatienten. Knochenbrüche wie ich und so weiter. Fast alle konnten das Bett nicht verlassen. Die Männer dort waren, für mein Verständnis, schon hundert Jahre alt. Warum auch ich nicht aufstehen konnte? Ich lag im Streckverband. Die Ärzte hatten mein Knie durchbohrt, ein Rundeisen durchgeschoben, daran ein Seil befestigt und es über Rollen aus dem Bett geführt. Außerhalb des Bettes baumelten sechs Kilogramm Gewichte an dem Seil, die mir die Knochen richten sollten. Ich war also ebenfalls ans Bett gebunden, konnte nicht weg und lernte das Leben der Erwachsenen aus erster Hand kennen.

Eines Tages wurde ein schrecklicher Unfall eingeliefert. Ein Reichsbahnangestellter hatte beim Versuch einen Zementbehälter auf einem Eisenbahnwagon zu öffnen, etwas Schlimmes erlebt. Der ganze Kessel ist explodiert und hat den jungen Mann in die Luft geschleudert. Auch er müsste auf seinem Flug Gott gesehen haben, vielleicht sogar rauchend, denn der Unfall passierte auf einem Bahnhof. Dampfloks qualmten an jeder Ecke im Osten und verpesteten die Luft. Gelandet ist er dann zwischen anderen Waggons und hat sich so ziemlich alles im Leib gebrochen, was ein Mensch sich brechen kann. Beide Beine, beide Arme, die Hüfte und was weiß ich noch alles. Schrecklich. Man legte ihn direkt neben mich, ich war fünfzehn inzwischen und er schon irgendwie dreißig Jahre alt. Beide Arme hatte er in Gips, beide Beine auch und war somit genau wie ich, ans Bett gefesselt. Ihm war es peinlich die Schwester zu rufen und um das Anlegen der »Ente« zu bitten. Das habe ich als junger Mann natürlich gut verstehen können. Inzwischen war ich in der Lage, mich schon ziemlich weit aus dem Bett hinauslehnen zu können und somit hab ich das »Enteanlegen« bei ihm übernommen: Nachttisch weggerollt, sein Bett etwas näher gezogen, (unsere Betten hatten schon damals Rollen) Decke hoch, seinen Pimmel gepackt, die »Ente« drüber gestülpt und fertig. Ich war fünfzehn Jahre alt. Fünfzehn! Um sich in der Nacht bemerkbar zu machen, hat er versucht, mich zu wecken. Das ging natürlich nur mit unbeholfenen Bewegungen seines Gipsarmes, den er mir in mein Bett hinüberwarf. Einmal dachte ich schon, er hätte mir einen Zahn herausgeschlagen, aber man konnte ihm niemals böse sein. Es sah schon sehr ulkig aus, ein Mann mit zwei Gipsarmen, zwei Gipsbeinen und einem verbundenen Kopf, wie im Kino eben, eine Reichsbahnmumie aus Gips.

Ich habe während dieser Zeit eine Menge über Menschen gelernt. Ich sah alte Opas direkt neben mir sterben, hörte mir Familiengeschichten und verkommene Storys über Sexualpraktiken meiner verheirateten Mitpatienten an und sah dann aber auch, wie sich genau dieselben Personen veränderten, wenn Besuch kam. Da wurde geschauspielert, dass sich die Balken bogen. So also ist Erwachsenenleben, dachte ich. Mir begegneten in dieser Zeit, mehrere Generationen von kranken Menschen. Ein Kommen und Gehen.

Nach nur vierundsechzig Tagen Aufenthalt im Bett durfte ich wieder aus dem Krankenhaus raus.

Seitdem war ich niemals wieder als Patient in einer solchen Einrichtung gewesen, bis 2015.

Klartext

Neben mir, hinter dem Paravent, war es in der Nacht ruhiger geworden. Vielleicht war der Patient eingeschlafen, verlegt worden oder es war Schlimmeres passiert, ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich die Nacht hindurch mal wach war, mal schlief, mal dachte und meistens überprüfte, ob das alles nicht doch nur ein Albtraum war. Das hatte ich mir so sehr gewünscht.

Der Morgen kam. Mein Bett wurde aufgeschüttelt, eine Schwester tupfte mich mit einem feuchten Tuch ab. Ab da war klar, ich träumte nicht.

Endlich, es kam ein Arzt. Im Schlepptau seine Entourage. Ich wurde begutachtet, man tuschelte. Der Arzt musterte mich. Ich musterte ihn. Wir belauerten uns. Als er mich fragte, wie es mir geht, hab ich geantwortet: »Dreimal dürfen Sie raten.« Er grinste und erklärte mir, was passiert war. Einen Herzinfarkt hätte ich gehabt, meinte er. Ich sei in der Rettungsstelle besinnungslos geworden, man hätte mich wiederbeleben müssen und es hätte bereits eine Operation stattgefunden.

Zu viel Information.

Was? Ich sah den Arzt hilflos an und fragte: »Werde ich wieder gesund?« Der Doktor schwatzte, über ein Papier gebeugt, mit einem seiner Begleiter. Ich hakte nach, ganz gegen meine Art, ohne höflich das Ende ihres Gespräches abzuwarten, wurde sogar etwas lauter: »Werde ich wieder gesund?« Wie wichtig mir eine positive Antwort gewesen war, kann sich kein Mensch vorstellen. Ich hatte eine riesen Angst, niemals wieder lebendig aus dem Krankenhaus herauszukommen. Was bedeutet denn ein Herzinfarkt? Ich hatte doch keine Ahnung. Was soll denn das sein? Ich wusste nichts darüber. Und dann eine Herzoperation? Das auch noch? Wie war die denn verlaufen? Was weiß ich. Keine Ahnung, was man mir am Herzen angetan hatte. Und vor allen Dingen wusste ich nicht, da sie mich ja offensichtlich operiert hatten, wie sie das denn gemacht hatten. Narben katte ich keine, nur Einstiche und überall Aufkleber auf der Haut. Kann man das Herz durch den Mund operieren? Durch den Hintern vielleicht? Endoskopische Operationen sind ja heutzutage gang und gäbe. Unsicherer als ich konnte kein Mensch sein. Dem Mediziner schien meine Angst aufgefallen zu sein. Mein Tunnelblick hatte sich in sein Gesicht gekrallt. Ich wartete auf Worte, auf eine Erklärung, auf irgendwas Positives. Der Arzt trat etwas näher an mich heran, seine Leute waren schon wieder im Flur draußen, als er sagte: »Sie werden wieder vollständig gesund werden, junger Mann, mit ein paar »unwesentlichen Einschränkungen« vielleicht. Hören Sie jetzt ein halbes Jahr lang darauf, was Ihnen die Ärzte sagen und dann leben Sie ihr Leben.«

Er zwinkerte und ging seiner Wege. Mein geflüstertes »Danke«, konnte er nicht mehr hören. Ob Ärzte tatsächlich wissen, wie wichtig dem Patienten jedes Wort von ihnen ist? Nein, sie wissen es nicht. Nicht immer.

Selig kippte ich nach hinten in die Kissen. Nach einem Blick auf mich hastete der Arzt lächelnd seiner Mannschaft hinterher. Vollständig gesund hatte der Arzt gesagt, vollständig gesund, vollständig gesund.

Das war ein Moment zum Augenschließen. Ich hatte eine Richtung, ich hatte etwas, an das ich mich festhalten konnte. Endlich eine Nachricht, der ich vertraute, ein Arzt, dem ich vertraute. Ein Stein fiel mir vom Herzen. In meinem Kopf überschlug sich alles, ich war so durcheinander.

Mein Gott, warum ist mir das nur passiert. Manchmal denk ich, dass meine Biografie für eine ganze Fußballmannschaft reichen würde. Ich hab mal Gitarrespielen gelernt und praktiziert, hab an der Musikschule Klavier und Querflöte beigebracht bekommen, kann ein bisschen Schlagzeug spielen, war diesbezüglich schon einmal Aushilfsdrummer in einer Rockband, die im Ausland tourte; ich hab musikalische Konzeptionen für ein Varieté entworfen, hab mit einem Riesenerfolg Kabarett gespielt, war Schauspieler in einem Kinderstück, hab Werbespots getextet und eingesprochen, kann Jonglieren, Zaubern und Einradfahren, habe ein paar Bücher geschrieben und diverse CDs aufgenommen, hab Musik für andere komponiert, bin immer noch Moderator auch bei Sportveranstaltungen und reise mit Musik, Wort und Entertainment bis heute erfolgreich durch das Land. Kurz: Ich bin ein toller Hecht, nur haben die meisten meiner Mitbürger davon keine Kenntnis.

Kann es vielleicht sein, dass der liebe Gott schludert? Kann das sein? Hätte er nicht all das, was er mir auferlegte, ein bisschen aufteilen können, zersplittern auf all seine Kinder? Nun ja, er hat menschliches Denken, wie man lesen kann und er hat auch menschliches Handeln, auch davon hab ich gehört, da kann er wohl auch mal Fehler machen. Da ist nur eine einzige winzige Frage zu klären: Warum ich?! Verdammt noch mal.

Wenn man, wie ich, damals auf der Intensivstation, nichts Ordentliches mehr denken kann, nichts mehr fühlt, nichts Gutes und nichts Schlechtes, nichts Durchschnittliches, nichts Warmes, nichts Kaltes, wenn einem alles gleichgültig ist, dann ist irgendeine Scheiße passiert.

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