„Dumme Kuh!“ Er drehte den Zündschlüssel und mogelte sich rückwärts aus der Parklücke. „Geh nur zu deinem Lenny und liefere dich mir immer mehr aus. Eines Tages werde ich dich ficken, dass dir dein schöner wohlhabender Hintern abbricht. Warte nur ab!“
Lenny Florissa hatte fast den Blumenmarkt an der Kirche St. Madeleine erreicht, als er seinen Namen hörte. Überrascht blieb er stehen, während die abendlichen Passanten an ihm vorbeihasteten.
Er war ein hochgewachsener Mann und sein dichtes dunkelbraunes Haar wirkte ungekämmt. Den Kragen seines Mantels hatte er hochgeschlagen, die Hände in den Taschen vergraben. Manchen, insbesondere den vorbeischlendernden Ladenmädchen mochte es erscheinen, als sei er soeben einem Spionagefilm entstiegen. Er stand kerzengrade da, und mit seiner schöngeschnittenen Nase und seinem Profil, das wie gemeißelt wirkte, sah er aus wie der Held eines solchen Films, und man würde ihn eher in den übelsten Bezirken Wiens auf Verbrecherjagd vermuten, als ausgerechnet hier, wo er stirnrunzelnd die schöne Frau fixierte, die sich auf ihn zubewegte.
„Mein Gott!“ Mehr sagte er nicht.
Sarah verlangsamte ihre Schritte und ließ sich mit der Menge vorwärtstreiben. Bevor sie ihren ehemaligen Geliebten erreicht hatte, verharrte sie. Er sollte ihren Anblick ganz in sich aufnehmen, ihre große, sinnliche Erscheinung, ihre klassisch schönen Züge, ihre vollen roten Lippen. Dann trat sie mit aufreizenden Hüftbewegungen auf ihn zu und reichte ihm ihre behandschuhte Rechte.
„Ich sah dich als ich vorbeifuhr.“
Lenny nickte. „Es ist zwei Jahre her, nicht wahr?“ Leicht fasste er ihre Hand und gab sie frei. Jemand rempelte Sarah, so dass sie gegen ihn gestoßen wurde. Er fühlte, wie ihre großen Brüste an ihn drängten.
„Hast du Zeit?“ Sie versuchte, ihn am Ellenbogen zu packen, doch er hielt die Arme fest an sich gewinkelt.
„Meinetwegen können wir einen Drink nehmen. Aus alter Bekanntschaft.“
Er sah ihre Augen feucht werden. Wird sie sentimental? Das konnte er sich kaum vorstellen. Sie war zwar leidenschaftlich im Bett, sonst aber hart wie Granit. Während ihre Freundinnen jeden Penny dreimal umdrehten, in billigen Läden einkauften und sich Sorgen wegen der nächsten Miete machten, hatte Sarah solche Probleme nie gehabt. Voller Selbstvertrauen und immer nach der neuesten Mode gekleidet hatte sie andere Leute, besonders Männer ständig ausgenutzt und sich von ihnen die Widrigkeiten des Daseins aus dem Weg räumen lassen. Sarah, dieses berechnende Weibsbild hatte es dann auch geschafft, einen reichen Mann zu heiraten. Dabei hatte es ihr nichts ausgemacht, dass er zwei fast erwachsene Töchter hatte und ein wirklich übler Bursche war.
Sarah wäre gern in einer der eleganten Bars an der Madeleine gegangen, aber Lenny tat so, als merkte er es nicht. Er zog sie in einer der finsteren Kaschemmen an der Rue Godot-Maury, die von Huren und Zuhältern nur so wimmelten.
Lenny bestellte einen doppelten Cognac, aber Sarah zog einen Cappuccino vor. Dem Barkeeper schien es zu missfallen, dass sie Fremde und zu allem Überfluss Amerikaner waren.
Die Nutten besetzten die Bar-Theke. Pauline, die das Revier im Griff hatte, warf argwöhnische Blicke zum Tisch der beiden hinüber. Sie überlegte, ob die blonde Klassepuppe sich wohl in ihrem ängstlich gehüteten Revier breitmachen wollte.
„Du bist wieder mal Mittelpunkt des Interesses, Sarah. Wie immer.“
„Diesmal wäre mir das Gegenteil lieber.“
„Du lebst also jetzt hier in Paris? Was will dein Mann denn hier? Steuern hinterziehen?“
Sie reichte ihm eine ihrer geprägten Karten. „Das ist unsere Adresse. Es war eine Heidenarbeit, die richtigen Möbel für das Appartement aufzustöbern.
Lenny steckte die Karte weg. „Ich halte mich ans Quartier Latin. Ich lebe unter Studenten und armen Künstlern.“
„In deinem Alter? Bist du nicht etwas zu alt für la vie de Bohème? Hast du die Politik ganz aufgegeben?“
Er verschränkte die Finger um sein Glas mit Eiswürfeln.
„Schließlich hat dein Mann, der große James Bryton, mich kaputt gemacht. Mit seinem Geld und seinem Einfluss. Ich war ein angesehener Mann und wollte gewählt werden, das Volk repräsentieren.“
„Politik ist ein dreckiges Geschäft.“
„Was du nicht sagst!“
„Nun, wie hattest du es dir denn vorgestellt? Schließlich hast du mit seiner Frau geschlafen...“
„Das war schon lange vorbei, als ich in die Politik ging.“
„James vergisst nicht so leicht. Vielleicht würde er selbst heute noch versuchen, dich zu ruinieren.“
„Weißt du überhaupt, wie viel Geld mich der Wahlkampf gekostet hat? Ich habe meine Anwaltspraxis aufgegeben, Parteigelder verwendet, meine sämtlichen Ersparnisse geplündert und meine Aktien verkauft. Es war sehr viel Geld, Sarah.“
„Ich weiß. Wovon lebst du jetzt?“
„Ich komme so über die Runden.“
Wie schon früher fiel Sarah auch heute auf, dass er die blauesten Augen hatte, die man sich vorstellen konnte.
„Wohnst du weit weg?“ Sie fasste über den Tisch und legte die Hand auf seine.
Lenny erstarrte in Abwehr, als sie seine Handfläche kitzelte. „Willst du wieder damit anfangen?“
„Du denn nicht?“
Ihre Schenkel nahmen unter dem Tisch sein Bein in die Zange, der betäubende Duft ihres Parfüms umwehte ihn, als sie sich vorneigte. Er sah ihre mächtig wogenden Brüste. Ihr warmer Atem streifte sein Gesicht.
„Als ich dich damals in New York fickte, hatte ich jede Menge Ärger.“
„Du kannst dich hier in Paris dafür rächen. Du fickst mich, und James Bryton ist angeschissen.“
„Nur weil es dir gerade einfällt oder weil du heute Abend nichts Besseres zu tun hast?“
„Du siehst noch genauso aus wie früher“, murmelte sie. „So männlich und eindrucksvoll. Ja, ich will dich in mir haben.“
Inzwischen hatte sich Lennys Penis zu voller Größe hochgereckt. Er zerrte sein Bein zwischen ihren Schenkeln hervor und stand auf. Er war froh, dass sein alter Mantel seinen steifen Schwanz den Blicken entzog. Hastig zählte er ein paar Münzen ab und ließ sie achtlos auf den Tisch fallen.
„Komm mit!“
Die stutzerhaft gekleideten Zuhälter tauschten Blicke aus, als das Paar das Lokal verließ. Schade, so ein Pferdchen im Stall würde ein paar Scheine bringen. Die Huren dagegen atmeten auf. Der Hüftbewegungen dieser Puppe waren perfekt. Die Blonde hätte eine scharfe Konkurrenz abgeben. Gut, dass sie abhaute.
Lenny und Sarah nahmen ein Taxi und fuhren in seine Wohnung. Sie zogen sich aus und begannen, sich intensiv miteinander zu beschäftigen. Sie war gealtert. Ihr Körper war schwerer geworden, und sein Geschmack hatte sich auf schlanke Pariser Mädchen verlagert. Aber ihr Anblick war immer noch ein Genuss. Diese vollen Brüste, die schön geformten Schenkel, die langen, bezaubernden Beine. Als sie sich abwandte und ihm ihre schneeweißen Arschbacken zeigte, verspürte er brennende Lust, sie im Stehen zu nehmen.
Lenny sog ihr Parfüm ein, atmete den Duft ihrer Achselhöhlen, den so weiblichen Hauch aus ihrem Schoß, und sein Penis schoss hoch. Sarah berührte ihn zärtlich, streichelte ihn von der zuckenden Eichel bis zum Hodensack.
„Eine Banane! Ohhh, du hast eine Banane aus biegsamen Stahl!“
Er zog ihren sich windenden Leib an sich, und als sie sich küssten, knetete er ihre Arschbacken, die sich bei ihren Bewegungen aneinander rieben. Ihr Mund war heiß und feucht, ihre Zunge stieß sie zwischen seine Lippen. Wie von einem Krampf geschüttelt strafften sich ihre weichen Schenkel.
„Schnell!“ Er drängte sie auf das seit drei Tagen ungemachte Bett.
„Ich tropfe so und der Saft ist so heiß, dass er mir an den Beinen brennt. Oh, wie bin ich nur geil!“
Читать дальше