Maximilian Wagner
Der letzte Titan
Gefangen am Rand der Unterwelt
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Inhaltsverzeichnis
Titel Maximilian Wagner Der letzte Titan Gefangen am Rand der Unterwelt Dieses ebook wurde erstellt bei
Kapitel 1 Kapitel 1 Flucht
Kapitel 2 Kapitel 2 Sehnsucht
Kapitel 3 Maximilian Wagner Der letzte Titan Gefangen am Rand der Unterwelt Dieses ebook wurde erstellt bei
Kapitel 4 Maximilian Wagner Der letzte Titan Gefangen am Rand der Unterwelt Dieses ebook wurde erstellt bei
Kapitel 5 Maximilian Wagner Der letzte Titan Gefangen am Rand der Unterwelt Dieses ebook wurde erstellt bei
Kapitel 6 Maximilian Wagner Der letzte Titan Gefangen am Rand der Unterwelt Dieses ebook wurde erstellt bei
Kapitel 7 Maximilian Wagner Der letzte Titan Gefangen am Rand der Unterwelt Dieses ebook wurde erstellt bei
Kapitel 8 Maximilian Wagner Der letzte Titan Gefangen am Rand der Unterwelt Dieses ebook wurde erstellt bei
Kapitel 9 Maximilian Wagner Der letzte Titan Gefangen am Rand der Unterwelt Dieses ebook wurde erstellt bei
Kapitel 10 Maximilian Wagner Der letzte Titan Gefangen am Rand der Unterwelt Dieses ebook wurde erstellt bei
Kapitel 11 Maximilian Wagner Der letzte Titan Gefangen am Rand der Unterwelt Dieses ebook wurde erstellt bei
Kapitel 12 Maximilian Wagner Der letzte Titan Gefangen am Rand der Unterwelt Dieses ebook wurde erstellt bei
Kapitel 13 Maximilian Wagner Der letzte Titan Gefangen am Rand der Unterwelt Dieses ebook wurde erstellt bei
Kapitel 14 Maximilian Wagner Der letzte Titan Gefangen am Rand der Unterwelt Dieses ebook wurde erstellt bei
Kapitel 15 Maximilian Wagner Der letzte Titan Gefangen am Rand der Unterwelt Dieses ebook wurde erstellt bei
Kapitel 16 Maximilian Wagner Der letzte Titan Gefangen am Rand der Unterwelt Dieses ebook wurde erstellt bei
Impressum neobooks Maximilian Wagner Der letzte Titan Gefangen am Rand der Unterwelt Dieses ebook wurde erstellt bei
Flucht
Chicago, eine Stadt mit vielen Namen. An diesem sonnigen Junimorgen dachte man wohl am ehesten an 'the windy city'. Wie der Wind strömten auch Millionen Menschen auf den Straßen zwischen den Häuserschluchten entlang. Unter ihnen, zwischen all diesen Hochhäusern, ging auch William Eagle seiner Wege.
Für jene, die ihn kannten, ein liebenswürdiger alter Mann oder gar ein guter Freund. Für alle anderen ein unbedeutender Buchhändler. Doch es war egal, für was ihn die Menschen hielten – sie wussten es nicht besser. Auf seinen Schultern lastete mehr Verantwortung, als die gesamte Stadt je hätte tragen können. Er war ein Wächter.
Wie jeden Tag ging jener William Eagle die letzten zwei Kilometer zu Fuß zur Arbeit. Er wohnte in einem der vielen Vororte und der gesamte Weg wäre zu lang gewesen, deswegen fuhr er den Großteil mit dem Bus.
Ein beunruhigendes Gefühl begleitete ihn. Ähnlich dem, wenn man nach einem Horrorfilm alleine im Dunkeln durch das Haus geht. Es störte ihn aber nicht, denn er hatte dieses Gefühl seit einigen Wochen. Er hätte sich vielleicht des Öfteren umgesehen oder umgedreht, wäre es neu für ihn gewesen. Doch so ließ er sich nichts anmerken. Unter den vielen Leuten auf der Straße fiel er nicht auf, auch wenn er der Einzige war, der bei diesem warmen Wetter einen Mantel trug. In diesem Großstadtgetümmel war der Einzelne nicht wichtig.
Ein Augenpaar beobachtete ihn dennoch. Es folgte ihm. William hätte den Besitzer sehen können, hätte er nur einmal nach hinten geblickt.
Dieser Verfolger war aber auch nicht der Auslöser für sein mulmiges Gefühl. Etwas anderes warf einen viel größeren Schatten auf William. Größer und dunkler, als es die höchsten Gebäude in Chicago gekonnt hätten. Vielleicht waren es die Wesen – William nannte sie einfach nur Dämonen – die ihn vor langer Zeit zur Flucht aus Deutschland veranlasst hatten. Die Geschehnisse von damals – bei denen er fast alles verloren hatte – wollte er eigentlich vergessen, schob sie in die hinterste Ecke seines Kopfes. Doch nun holten sie ihn scheinbar ein.
Egal was jetzt hinter ihm her war, es war nicht ungefährlicher und es kam näher. Seine Träume verrieten es ihm. In ihnen lief er davon. Auch wenn er sich dort niemals umdrehte, er wusste, jemand oder etwas verfolgte ihn. Am ehesten waren diese Träume vergleichbar mit denen von Kindern, die darin vom Teufel gejagt werden. Doch die Träume von William waren realer, gefährlicher. Die Angst verschwand auch nicht kurz nach dem Aufwachen. Sie blieb den gesamten Tag über erhalten und beschaffte ihm dieses beunruhigende Gefühl.
Als die Träume begannen, sah er in jedem Schatten einen Verfolger. Alle paar Schritte sah er sich in der Gegend um. Wenn ihn jemand ansprach, auch nur zur Begrüßung, schrak er zusammen. Er war so vertieft in dem Gedanken, jemand würde ihn jagen, dass er nicht selten die Straßenseite wechselte, ohne auf den dichten Verkehr zu achten. Einmal wachte er wie aus einer Trance auf. Er stand mitten auf der Straße und zu seiner Linken blickte er in den Kühlergrill eines Trucks. Das dauerhafte Dröhnen der Hupe hatte ihn geweckt – an die lautstarke Bremsung zuvor, erinnerte er sich nicht mehr.
Nach diesem Vorfall versuchte er sich mehr zu konzentrieren und es gelang ihm, die Angst allmählich unter Kontrolle zu bringen. So überlebte er wenigstens die täglichen Spaziergänge, ohne überfahren zu werden.
William hatte sein Geschäft erreicht. Er war jedoch auf der anderen Straßenseite, denn bevor er es öffnen würde, ging er wie jeden anderen Tag in das gegenüberliegende Restaurant Madelaine. Mit dem Schritt durch die Tür unter der Neonreklame ließ er die Angst hinter sich.
Der Innenraum des Lokals war einem typisch amerikanischem Diner aus den fünfziger Jahren nachempfunden. Große Fenster mit abgerundeten Ecken an der Straßenseite. An der gegenüberliegenden Wand zahlreiche Spiegel und Blechschilder mit Werbung. Dazwischen lange Reihen aneinandergeschraubter Bänke, mit Ledersitzen und Tischen, ähnlich einem Zugabteil.
Wie so oft, wenn William eintrat, war es fast leer. Die meisten Gäste waren schon auf der Arbeit oder würden erst noch zum Brunch kommen. Nur Jack Harsen – einige meinten, er sollte seinen Nachnamen in Daniel umändern – saß in der hintersten Ecke und trank seinen Kaffee. Vielmehr, sein Kopf lag auf dem Tisch und die Tasse stand daneben. Die Sucht begann als er arbeitslos wurde, vor etwa einem Jahrzehnt. Seitdem war er jeden Morgen Dauergast und genoss Hits aus den Siebzigern und Achtzigern, die das Radio ausspuckte. Eine bessere Zeit, zumindest für ihn.
„Hey Jack.“
Keine Reaktion. William wollte ihn nicht stören, beachtete ihn daher nicht weiter und näherte sich stattdessen der Theke. Diese war so breit wie der Raum selbst, mit einem Durchgang, etwa in der Mitte. Davor Edelstahlhocker, natürlich auch mit Ledersitzen. Dahinter erneut der Schriftzug „Madelaine’s“ als Neonreklame, weitere Spiegel und Schilder und natürlich die Speisekarte. Dazwischen auch die Tür zur Küche. Das Interessanteste für William stand jedoch direkt hinter der Theke. Dieses Lächeln, welches ihn seit zwanzig Jahren begrüßte, ließ beinahe alle Sorgen verfliegen.
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