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Impressum 3 Impressum Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar. Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten. © 2022 novum publishing ISBN Printausgabe: 978-3-99130-007-6 ISBN e-book: 978-3-99130-008-3 Lektorat: Mag. Eva Zahnt Umschlagfoto: Wolkenbild auf Coverrückseite: Bildname: „Adler über Falkenberg“ - Künstler: Walter Liebfahrt; Restliche Bilder: Mr.jarun Sangkhrim, Alexandr Yurtchenko | Dreamstime.com Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh www.novumverlag.com
Über den Wolken 4
Femina, wo bist du? 9
Die Gewissheit 13
Ich will leben! 18
Auf der Alm 22
Die Versuche 26
Gemeinsame Sprache 30
Und es gibt noch mehr davon 35
Die neuen Kräfte 40
Wer ist Dominique? 45
Meine Ausbildung 50
Die erste Flugstunde 54
Mein Auftrag 59
Die Codierung 64
Die Auswirkungen 68
Das Versteck 73
Die Teufelshölle 77
Kann ich überhaupt schwimmen? 82
Die Möwenpost 87
Niemand zu Hause 92
Operation Graugänse 97
Das Zeichen 102
Der Unterschlupf 107
Ab in den Vulkan 112
Im Freundesloch 116
Wo ist der Plan? 120
Operation Liebeschip 124
Aktion läuft! 129
Wo ist Dominique? 136
In den Fängen des Unbekannten 139
Im Gefängnis des Schattens 144
In den Krallen des Bösen 148
Hallo, ich bin Toni! 152
Auf dem Narrenschiff 157
Zurück im Leben 162
Unter dem Schirm Gottes 167
Komm, Adler, komm 171
Das Multipaket 175
Die Empfangsüberraschung 180
Oben und unten 185
Auf den Spuren der ersten Christen 190
Die Friedenstauben vom Petersplatz 194
Nächste Station: Engelsbucht 199
Der veränderte Mensch 203
Es ist noch nicht vorbei 207
Das Mittel gegen Liebe 212
PuB (Pandemie und Beschränkung) 217
Die einzige Möglichkeit 221
Die fliegende Maria 226
Zwischenstopp Entenhausen 231
Funkstörung angesagt 235
Die letzte Bastion 239
Der letzte Flug des Chyratos 243
Vereint 247
Das neue Leben 251
Aufgewacht 256
Impressum
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie.
Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.
Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.
© 2022 novum publishing
ISBN Printausgabe: 978-3-99130-007-6
ISBN e-book: 978-3-99130-008-3
Lektorat: Mag. Eva Zahnt
Umschlagfoto: Wolkenbild auf Coverrückseite: Bildname: „Adler über Falkenberg“ - Künstler: Walter Liebfahrt; Restliche Bilder: Mr.jarun Sangkhrim, Alexandr Yurtchenko | Dreamstime.com
Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh
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Über den Wolken
Majestätisch breite ich meine Flügel aus und gleite hinaus aufs weite Meer. Stürmisch und wild drückt die Luft von unten. Ein guter Auftrieb, will ich meinen, und dies spürt man. Einmal schlage ich die Flügel und steige leicht nach oben. Alles Können, alles Routine, es ist einer der tausenden Starts von meinem Horst hinaus in die Weite. Hier fliege ich, hier herrsche ich. Alles unter mir ist mein Reich und ich herrsche darüber.
Ich habe alles im Griff, die Orientierung habe ich im Kopf, so schließe ich die Augen und lasse alles wie einen Film herunterlaufen. Genau unter mir befindet sich der Almsee, tief eingebettet im Gebirge der zirbischen Alpen. Ein Gipfel ragt besonders und markant hervor. Es ist der „Aquila heliaca“, der Kaiseradler, nach mir benannt. Gemeinsam herrschen wir hier und keiner hat es bisher gewagt, dies zu ändern. Ich steigere meine Flughöhe, damit ich nicht wieder bei der Spitze einhake wie neulich, wo ich nur mit Müh und Not die Stabilität des Fluges wieder herstellen konnte. Doch heute passiert mir das nicht. Leicht blinzelnd spähe ich durch meine Adleraugen, Gott sei Dank, ich bin hoch genug. Ich ziehe meine Kreise ganz alleine, und das wird auch so bleiben, denn ich bin der Letzte meiner Art. Zu lange, viel zu lange warte ich auf meine „Domina Aquila“. Sie war ausgeflogen um Nahrung zu suchen und ist nicht mehr zurückgekommen. Ich stelle mir gerade vor, wie wir früher gemeinsam geflogen sind:
Obwohl ich ein ausgezeichneter Flieger war und bin, hatte ich keine Chance gegen Femina. Geschickt stellt sie die Flügel in den Wind, ihre flauschigen kurzen Flugfedern stellen sich quer und erhöhen somit die Aerodynamik und auch die Geschwindigkeit und ohne Mühe überholt sie mich und lächelt mir mit vollem Genuss zu. Ihr beim Flug zuzusehen ist wirklich ein Genuss, es ist die Perfektion der Schöpfung und der Beherrschung des Luftraums, der gleich unter dem Himmel kommt. Stundenlang könnte ich ihr zusehen, ohne zu merken, dass ich an Höhe verliere und gegen einen Baum pralle. So ist es passiert, wenn man nicht aufpasst, und mit den Gedanken im Himmel verweilt. Ich stürze zu Boden und lande unsanft zwischen den Steinen, doch ich rolle mich ab und stehe ganz starr auf meinen Krallen. Verwirrt schaue ich um mich: was ist passiert? In diesem Moment höre ich ein Rauschen, ein Flügelschlagen und wie ein Blitz kommt sie angeflogen und landet sicher neben mir. „Ist dir was passiert?“, fragt sie erschrocken. Da beginne ich zu lachen und meine nur, dass man den Weibern nie zu lange nachschauen sollte. Dafür handle ich mir einen Pecker an meinem Adlerohr ein. „Frechdachs, du kleiner Frechdachs“, zwitschert sie zu mir und schon erhebt sie sich wieder in die Lüfte „Na warte, ich werde dich gleich einholen“, und erhebe mich ebenfalls vom Boden mit zwei Flügelschlägen. „Das schaffst du nie“, grinst sie zurück. Das werden wir ja sehen, ich habe trainiert und an meinem Luftwiderstand gearbeitet, außerdem ist meine Spannweite größer, und das verschafft mir im Gleitflug große Vorteile. Alles versuche ich um sie einzuholen. Ich gebe mir die größte Mühe, nehme meine ganzen Kräfte zusammen. Der Abstand zu ihr wird weniger, drei, vier Flügelschläge und ich habe sie eingeholt. Wie bei einem Wettrennen zischen wir hintereinander dahin. Schnabel an Schwanzfeder, und Kralle an Kopfschmuck. Jetzt, genau jetzt hole ich Femina ein, und setze zum Überholen an, doch leicht wie der Wind erhöht sie ihre Geschwindigkeit. Doch ich gebe mich nicht geschlagen, schließlich bin ich der König der Lüfte. Ich lege meine Brustfedern an, ziehe meine Füße zurück und lege die Krallen hinter die Federn, außer meiner großen Kaiserkralle, auch Kaisersporn genannt, ist nichts mehr zu sehen. Die Flügel werden als Seitenruder leicht in den Flugwind gestellt, und wirklich, es funktioniert, ich hole auf und bin noch nie so eine hohe Geschwindigkeit geflogen. „Gleich, gleich habe ich dich“, denke ich. Es geht nicht um das Überholen, sondern um das Austesten meiner Grenzen, denn schließlich sind wir aufeinander angewiesen, und es ist egal, ob ich der Kaiser und sie die Kaiserin ist, oder umgekehrt. Und da passiert es, in dieser Sekunde gehe ich an ihr vorbei. In diesem Moment leuchtet vor mir ein Blitz auf, helles, grelles Leuchten versperrt mir die Sicht. Meine Augen sind starr und sehen nichts. Es ist nicht nur grell und tut weh, auch meine Flügel sind erstarrt und rudern nicht mehr. Da ist es wieder, wie so oft zuvor. Dieses Licht und diese Energie durchdringen meinen Körper. Ich verliere an Höhe und gehe zu Boden. Kurz davor besinne ich mich, dass ich ja ein Vogel bin und Flügel besitze. Ich schlage wild um mich, und kann das Schlimmste verhindern. In diesem Moment erwache ich aus meinem Traum, und bin froh, ruhig dahinfliegen zu können. Doch es war kein Traum. So und nicht anders ist es geschehen.
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