E. Schreiber - Mutters Erbe
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Dass mich Mama nur nicht fortlassen wollte, weil sie mich nicht loslassen konnte, gab sie nicht zu. Also gab es für mich nur einen Weg, den nach Klagenfurt und diesen schlug ich alsbald auch ein. Zuvor jedoch wurde mir nahegelegt, noch ein Jahr eine Haushaltungsschule zu besuchen, damit ich besser für mein Leben gerüstet wäre und mich eines Tages besser in die Rolle der Frau einfügen konnte. „Die Rolle der Frau? Was war das, die Rolle der Frau?“, fragte ich mich verwundert und wusste nur eins, ich will keine vorgefertigte Rolle spielen, nur weil es andere, so wie Mama, tun mussten oder gerne taten. Und da ich Hauswirtschaft, Klostermauern und Nonnen, ja alles, was die katholische Kirche anbelangte, meiden wollte wie der Teufel das Weihwasser, erkannte ich, „Isa, wenn du jetzt nicht kämpfst, dann wirst du in ´nem Nonnenkloster sterben.“ Und genau das versuchte ich Mama zu verklickern, in dem ich sagte: „Mama, ich dreh mich heim, ich bringe mich um, wenn du mich zu den Klosterschwestern schickst. Ich hasse stricken, nähen und all diese Weibersachen, diese Rolle will ich in meinem Leben nicht spielen.“ Stur und felsenfest davon überzeugt, dass meine Drohung Wirkung zeigen würde, sagte ich es. Und dies tat es auch. Daher besuchte ich ab dem darauf folgenden Herbst eine Berufsvorbereitungsschule in der Stadt und zog auch gleich in der Mitte des Jahres in die Mädchenwohngemeinschaft nach Klagenfurt um.
Du hast deine Kindheit vergessen,
aus den Tiefen deiner Seele wirbt sie um dich.
Sie wird dich solange leiden machen,
bis du sie erhörst.
Herman Hesse
So wie alle Mädchen in meinem Alter interessierte auch ich mich für Jungs. Und so hatten unsere Betreuer ihre liebe Not, die vielen Freier von dem Mädchenwohnhaus, in dem insgesamt vierzehn Mädchen zwischen vierzehn und achtzehn Jahren wohnten, fern zu halten. Es gab Regeln, an die man sich halten musste, und eine der ersten Regeln, in die mich einige Mädchen gleich zu Beginn meines Einzugs einwiesen, war die, wie ich am Telefon zu reagieren hätte, sollte der „Stöhner“ wieder anrufen. Der „Stöhner“, so nannten die Mädchen den Mann, der sich immer wieder in bestimmten Abständen wie ein läufiger Hund bei uns meldete und in den Telefonhörer hinein stöhnte, um Obszönitäten von sich zu geben. Ich sollte mich also nicht zu sehr erschrecken, gleich wieder auflegen und mich auf keinen Fall auf ein Gespräch mit ihm einlassen. Außerdem, so erzählte man mir, war die Polizei bereits auf seiner Spur, um ihm das Handwerk zu legen.
Die Pubertät hatte schon beizeiten bei mir wie eine Bombe eingeschlagen, und ich fühlte mich wohl und geborgen als Jüngste unter einer Horde junger Frauen. Die Schule überstand ich mehr schlecht als recht und begann danach eine Lehre als Koch in einem Landgasthaus, nicht weit von meinem neuen Zuhause entfernt.
Ich arbeitete viel und hart, für wenig Geld, das ich allerdings auch nie zu Gesicht bekam. Und als ich eines Tages endlich nach monatelangem Bitten und Betteln mein erstes selbst verdientes Geld in meinen Händen hielt, kaufte ich einer bekannten Rockband, die ihr Studio in einem der angrenzenden Räumlichkeiten des Gasthofes hatte, einen Synthesizer ab, mit dem ich zu Hause endlich meinen Musik- und Komponiergeist ausleben konnte.
In der Arbeit wurde es zunehmend schwieriger, mich den gestellten Aufgaben zu widmen und produktiv zu arbeiten, weil mich Ängste zu quälen begannen, die mir fremd waren. Ich schlief miserabel, und wenn ich endlich einschlafen konnte, hatte ich Albträume, die mich bis in den Tag hinein verfolgten. Die immer wiederkehrenden Angebote an mich, durch Stammgäste, die sich mehrmals am Tag an meinen Arbeitsplatz in der Küche verirrten, wehrte ich gekränkt und verstört ab. „Na, komm schon, Kleine. Eintausend Schilling, wenn du mir um die Ecke am Klo einen bläst“, waren noch die geringsten Anspielungen, mit denen ich mich herumschlagen musste. Und als mein Chef mir erklärte: „Damit musst du im Gastgewerbe einfach leben, Isa, da hilft alles nichts!“, war bei mir der Ofen aus. Ich war gerade mal fünfzehn und fühlte mich bedrängt, gedemütigt und wie ein Stück Fleisch von den Männern behandelt, die mir wie eine Horde Affen hinterher waren und einen Altersdurchschnitt von fünfundsiebzig aufwiesen.
Nach wenigen Monaten, mitten im Jahr, verließ ich den unseligen Arbeitsplatz. Und mir war, als wäre ich gerade noch der Hölle entkommen.
Noch im Sommer fuhr ich gemeinsam mit acht anderen Mädchen und Hellena, der Leiterin der Mädchenwohngemeinschaft, in Urlaub. Nach Italien sollte es gehen. Und ich war aufgeregt. Noch nie hatte ich das Meer gesehen.
In aller Herrgottsfrühe startete Hellena also unseren knallgelben VW-Bus, in dem wir Mädchen brav und mit einer ordentlichen Portion Urlaubsfieber ausgerüstet, auf unseren Plätzen hockten, und dem lockenden Süden entgegenfieberten.
Ich saß zwischen Tina und Silvia, den beiden ältesten Mädchen der Gruppe. Beide waren schon fast achtzehn und hatten ihre liebe Not, uns neugierige Fünfzehnjährige vom Hals zu halten. Doch noch am Vorabend, den wir durchgemacht hatten vor Aufregung, holte mich Tina zu sich und sagte: „Isa, Silvia und ich sitzen ganz hinten im Bus und du darfst zwischen uns sitzen, aber du musst versprechen, uns beim Schlafen nicht zu stören, okay?“
Es war ein Privileg zwischen den Ältesten zu sitzen, und weil ich beide mochte irgendwie, weil sie mich auch stets vor den Betreuern in Schutz nahmen, wenn ich wieder einmal länger als erlaubt mit ihnen gemeinsam fernsah, war ich stolz, auf den mir zugewiesenen Platz.
Wir fuhren den halben Tag, bis wir am Sporn angekommen waren und Doris auf einen Strandabschnitt zeigte, der ihr zu gefallen schien. „Mädchen“, sagte sie erfreut, „wie sieht´s aus, gefällt es euch hier?“ Oh, und wie es mir gefiel. Da brauchte sie nicht zwei Mal zu fragen. Den anderen schien es gleich zu gehen, was uns alle automatisch dazu veranlasste, uns aus unseren völlig verschwitzten Klamotten zu schälen.
Im Inneren des Busses herrschte Aufbruchsstimmung, während wir uns schoben und kniffen im Gedränge, um uns unsere Bikinis und Badeanzüge über zu ziehen.
Mia, ein Mädchen, das zur selben Zeit wie ich das Mädchenwohnheim bezogen hatte, war so wie ich fünfzehn, und schon bald verband uns eine sehr tiefe Freundschaft. Mia hatte strohblondes schulterlanges Haar, einen so üppigen Busen, wie ich noch nie einen gesehen hatte, geizte nie mit ihren Reizen, weswegen sie immer einen Rattenschwanz Jungs hinter sich herzog, was auch uns zu Gute kam, und war ein Mädchen von der Was-kostet-die-Welt-Sorte.
Mia zog sich, wie konnte es auch anders sein, nur ihr Bikinihöschen über, und flitzte halbnackt über den feinkörnigen heißen Sandstrand, immer geradeaus, dem verlockenden Meer entgegen. Ich sah ihr lächelnd nach und wie sie in den Fluten verschwand.
Dann hörte ich sie johlend vor Freude irgendwo in den Wellen „Isa, Isa, komm endlich, du musst jetzt unbedingt rein!“ rufen. Und noch ehe ich mein Glück fassen konnte, fühlte ich wie meine Füße blitzschnell über den heißen Sandstrand stoben. Meine Fußsohlen brannten, während ich lief und ich fühlte das Leben in mir pulsieren, als wäre ich im Paradies gelandet.
Nie wieder wollte ich hier weg. Ich lief einfach weiter, direkt hinein in die Fluten des Mittelmeeres, und als ich erschrocken aufrief, während ich mir meine salzigen Lippen leckte, „Hey, wieso schmeckt das Wasser hier so eigenartig?“, wurde mir beim Gelächter der Mädchen mit einem Mal bewusst „Ja klar, Isa, das Meer ist tatsächlich salzig.“
Ich fühlte mich wie neugeboren, wie ein kleines Kind, das seine ersten Schritte machte und eine völlig neue Realität vorfindet, in der es nichts als pure Lust und Freude am Leben gab. Alles, was ich über das Meer je gelesen und gehört hatte, schnalzte mir in mein Bewusstsein zurück, in dem Moment, in dem ich erworbenes Wissen endlich auch fühlen, schmecken und in der Praxis des Lebens am eigenen Körper erleben durfte.
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