E. Schreiber - Mutters Erbe
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Es herrschte eine eisige Stille in unserem Wohn-Esszimmer, was mir aber die Möglichkeit gab, über das soeben gehörte nachzudenken. Sofort kam mir Siggi in den Sinn, und Olli, der neben mir saß, stieß mich von der Seite aus an.
Ich starrte ihn an, als wollte ich ihn stillschweigend fragen: „Was ist? Was soll ich tun?“
Doch in diesem Moment wurde mir nur eines klar. Siggi war nicht mehr da, und so wie es aussah, konnte er auch nicht erfahren, wenn ich Mama endlich die Wahrheit über ihn sagen würde. Er hätte also keine Möglichkeit, Mama weh zu tun und sie mir zu nehmen, so wie er es mir geschworen hatte, sollte ich jemals etwas über die Spiele, die er mit mir so lange veranstaltete, verraten.
Und als Olli mich noch mal in die Seite stieß, sagte ich laut und deutlich, so dass mich jeder der am Tisch saß hören konnte. „Das hat Siggi auch mit mir gemacht!“
Ich sagte nur diesen einen Satz. Es war mir zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst, was ich mit nur diesem einen Satz auslöste, denn Mama starrte mich entsetzt an, während Ramona lauthals loslachte und Kevin in ihr Gelächter mitnahm. Mama starrte, als hätte sie einen Geist gesehen, durch mich hindurch und es war mir, als wäre sie soeben in einer anderen Welt verschwunden.
Ramona lachte mich aus und tippte sich mit dem Zeigefinger auf die Stirn. „Du musst dich immer wichtig machen“, schleuderte sie mir entgegen und zeigte mir weiterhin den Vogel, während Kevin immer lauter zu lachen begann. Ich wusste nicht, weshalb er so schallend lachte und Ramona bestätigte, dass ich nur auffallen wollte, um mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. „Erzähl nicht solche Lügengeschichten“, schnalzte er mir über den Tisch zu und ich blickte verzweifelt zu Mama, die schon in weite Ferne abgedriftet war. Plötzlich stand Olli auf. Sein Gesicht war rot angelaufen vor Zorn und ich wusste, jetzt war es an der Zeit, dass sich Kevin und Ramona besser verziehen sollten, denn wenn Olli rot anlief, würde er vor Zorn sicher über den Tisch zu den beiden hinüber springen, um ihnen an den Kragen zu gehen.
Aber er tat es nicht. Stattdessen stand er da, ganz starr, direkt neben mir.
„Meine Schwester lügt nicht!“, platzte es aus ihm heraus, und ich sah, dass er Tränen in den Augen hatte. „Ich habe alles gesehen“, schrie er, „und wenn ihr niemand glaubt, ich weiß es! Ich habe alles gesehen!“
Mama erhob sich schweigend von ihrem Stuhl, ihr Blick war starr. Und wie ein Roboter, völlig ferngesteuert, ging sie aus dem Raum.
Damit war der Abend gelaufen und ich ging ins Bett. Ich sah Mama erst am nächsten Morgen wieder. Sie nahm mich nur in den Arm, und sagte nichts. Kein Wort sagte sie. Sie drückte mich an sich und ich wusste nicht, was los war mit ihr, und weshalb sie mich so fest drückte. Die ganze Sache war mir irgendwie schleierhaft, bis Olli daherkam und mir sagte: „Ich hab es dir versprochen, weißt du noch? Ich hab dir versprochen eines Tages dein Zeuge zu sein, damals beim Siggi Abschiedsfest. Weißt du es noch?“ Doch ich verstand mit meinen neun Jahren noch immer nicht, was eigentlich passiert war. Vor allem aber, wohin ich seit jenem Abend selbst abgedriftet war. Ich erfuhr nur, was es hieß, plötzlich das Leben wie durch einen dichten Schleier zu erleben, durch den kein Tageslicht mehr dringen konnte, das mir meine Situation, in die ich scheinbar geraten war, erklären konnte, um Licht in meine plötzlich aufgetretene Dunkelheit zu bringen.
Von jenem Tag an schaffte ich es nicht mehr, mich in meine Welt der Liebe und Verzückung zurück zu ziehen. Es war, als würde eine dicke Mauer meinen Weg in die Anderswelt versperren.
Danach kam ein oder zwei Mal die Woche immer ein netter Mann zu mir, der mit mir Sand spielte oder mir das Hantieren mit einer Supermarktkasse mit Plastikgeld zeigte. Er beobachtete jede meiner Bewegungen und schrieb dann immer irgendetwas auf ein Stück Papier. Ich wusste nicht, weshalb er nur zu mir und nicht zu den anderen Kindern kam. Ich empfand es nur als Privileg und fühlte mich immer, wenn mich Mama in den Spielraum brachte, den ich nur betreten durfte, wenn er da war, als etwas Besonderes. Denn ein Mann im Kinderheim war selten anzutreffen und gerade ich durfte Zeit mit ihm verbringen. Außerdem fand ich, sah er umwerfend gut aus mit seinem dunklen Haar und seinem Dreitagebart, und nicht zuletzt roch er so fantastisch wie ich es zuvor noch nicht gerochen hatte. Ich wusste, das war der Geruch eines Mannes, der anders war als die, die ich von der Ferne her kannte. Ein Mann, der nett und freundlich zu mir war, der sich nur mit mir beschäftigte und mir dabei keine Angst einjagte, dass mir dabei das Blut in den Adern gefror.
Am Sportfest des Kinderheimes, das jedes Jahr im Frühsommer veranstaltet wurde, und mich jedes Mal aufs neue in Ekstase geraten ließ, sah ich ihn dann mit seiner Frau und seinen Kindern. Und ab diesem Zeitpunkt erkannte ich, was Eifersucht bedeutete. Ich ging nie wieder zu ihm.
Wie jedes Jahr kam für einen Nachmittag eine Horde wild aussehender, aber netter Kerle mit ihren Motorrädern ins Heim, um uns Kinder auf ihren Feuerstühlen durchs gesamte Areal zu führen. Und da ich ein außerordentlich gutes Gedächtnis besaß, was nette Gesichter merken anbelangte, schnappte ich mir immer den gleichen Mann, mit langem zottigen Bart und zerzauster Frisur. Ich erkannte ihn sofort, wann immer er mit seinem Feuerross daher geritten kam. Ich war wild und hungrig auf einen Adrenalin-Kick, und da er sich ebenso wie ich jedes Mal an mich erinnern konnte, hatte er seine helle Freude daran, mich auf sein Motorrad zu setzen und mit mir einige Runden zu drehen, die so rasant waren, dass mir vor Verzückung der Schnelligkeit wegen und dem Rausch der Geschwindigkeit, den ich erlebte, fast mein Herz stehen blieb. Ich mochte ihn aber auch deshalb gut leiden, weil er sich auf meine Wünsche einstellte und mich ernst nahm, in meiner Gier nach Schnelligkeit. Er verstand mich ganz einfach und dies tat mir gut.
Mama holte mich dann, wann immer sie erkannte, dass ich mich zu oft von ihm mitnehmen ließ, immer zurück nach Hause, da sie es nicht gerne sah, wenn ich mich zu sehr für einen Mann interessierte. Mama ermahnte mich dann immerzu, dass ich mich als Mädchen nicht so freizügig wie ein Flittchen an die Männer heran werfen dürfte. Aber ich verstand nicht recht, was sie damit meinte. Ich kannte das Wort Flittchen nicht. Ich wusste nur „Die Motorradfahrer waren eingeladen worden, um uns Kindern Freude zu machen und ich hatte Freude.“ Was um alles in der Welt also hatte ich Böses getan?
Was ein Flittchen war, wollte ich natürlich wissen und sagte es eines Tages zu einem älteren Mädchen im Heim, worauf ich sofort eine geschmiert bekam. Von da an wusste ich, dass es wohl besser für mich wäre, dieses Wort nicht mehr zu gebrauchen. Geschweige denn, irgend jemanden so zu nennen.
Ich hätte gerne eine Welt, in der das Ziel der Erziehung
geistige Freiheit wäre
und nicht darin bestünde, den Geist der Jugend in eine Rüstung zu zwängen,
die ihn das ganze Leben lang vor den Pfeilen objektiver Beweise schützen soll.
Die Welt braucht offene Herzen und geistige Aufgeschlossenheit,
und das erreichen wir nicht durch starre Systeme,
mögen sie nun alt oder neu sein.
Bertrand Russel
Angie stand an der Straße und winkte mich zu sich hinüber. Mittlerweile war ich zwölf und besuchte gemeinsam mit ihr die Hauptschule des Ortes. Wir waren die besten Freundinnen und saßen in der Schulbank nebeneinander. So wie ich, war auch Angie eine Niete in Mathe. Doch das lag wohl mehr an der furchterregenden Lehrerin, der Gouvernante der Schule, Frau Tschingels.
Angie winkte mich also zu sich auf die andere Straßenseite und gemeinsam schlenderten wir den langen Weg in Richtung Schule hinauf. Dann hörten wir Frau Tschingels mit ihrem Mann, der auch an der Schule unterrichtete, hinter uns daherkommen. Wie fast jeden Tag in der Früh konnte man die beiden entweder händchenhaltend oder stocksauer aufeinander den Schulweg entlang schreiten sehen. Wir wussten dann immer sofort, was uns blühte, an jenem Tag, wenn die Tschingels ihren Mann weit von sich fern hielt, und der wie ein geprügelter Hund immer einige Schritte hinter ihr daher trabte.
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