Henry Beland - Zur Entwicklung des industrieärztlichen Gesundheitswesens und der Rolle der Industrieärzte in der Volksrepublik Polen.

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Die Arbeit gliedert sich in vier Teile. Der I. Teil skizziert als Einführung die spezifischen historischen und geopolitischen Besonderheiten, Traditionen und den sog. «Nationalcharakter» der Polen bzw. der polnischen Gesellschaft.
Im II. Teil wird die Geschichte der ärztlichen Versorgung der Bevölkerung vor dem Hintergrund der polnischen Geschichte seit Ausgang des 19. Jahrhunderts aus der subjektiven Sicht von Ärzten erzählt, exemplarisch ausgewählte «erfahrene Geschichte», Quelle waren hier ausgewählte «Pamiętniki», Lebensberichte von Ärzten aus den verschiedenen Landesteilen, aus der k. u. k. Monarchie, aus Galizien, aus Russisch- und Preußisch-Polen, von Ärzten aus verschiedenen Gesellschaftsschichten und verschiedenen Generationen.
Der III. Teil gibt einen Überblick über die Entwicklung des Gesundheitssystems in der VR Polen, von den Anfängen nach dem Kriege bis zur Gegenwart (1976). Und im IV. Teil folgt dann Struktur, Entwicklung und Problemstellungen des industrieärztlichen Gesundheitswesens und seiner Ärzte. Erst dieser IV. Teil basiert auf der im Frühjahr 1976 durchgeführten Feldforschung, dem Besuch der verschiedenen industrieärztlichen Zentren und den Gesprächen mit Ärzten und Direktoren dieser Zentren, der sog. Zespoły Opieki Zdrowotnej (ZOZ).
Besucht wurden die Industrieärztlichen Zentren im Warschauer Stadtteil Wola und in Ostpolen in Białystok, das Zentrum des Hüttenkombinats «Lenin» in Nova Huta bei Krakau, für Industrie- und Bergbau in der Wojewódschaft Katowice in Ruda Śląska (Ruda O.S.), in Zabrze (Hindenburg O.S.) in Oberschlesien und Wałbrzych (Waldenburg) in Niederschlesien, sodann das Zentrum für die Werftindustrie in Gdynia.

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5.2 Zur Industrialisierungsproblematik im Allgemeinen

Szczepański unternimmt mit seiner bereits 1966 weitgehend abgeschlossenen Arbeit{175}, den Versuch einer Synthese, „die sich bemüht, die Entwicklungstendenzen und den Veränderungsprozess des ‚Gewebes‘ der Gesellschaft unter dem Einfluss der Industrialisierung hervorzuheben.“{176} D. h., nicht die Funktionsweise der Industrie interessiert hier den Autor{177}, sondern allein „die allgemeinen Mechanismen des Industrialisierungseinflusses als eines Prozesses.“{178}

Während die Wirtschaftspolitik Ausdruck einer Ideologie etc. sein könne, wohne der Industrialisierung selbst eine objektive Logik inne, wie sie sich aus den technischen und organisatorischen Notwendigkeiten ergebe. „Diese objektive Logik wird durch den Stand der industriellen Gesellschaft modifiziert, d. h. durch ihre „traditionelle Mentalität“, ihr Wertsystem, welches über die täglichen Bedürfnisse und Ziele ihrer Bevölkerung, ihre Grundüberzeugungen und ihre Opferbereitschaft entscheidet.“{179}

Da die sozialistische Wirtschaft „durch den Staatsapparat geplant, zentralisiert, geleitet und verwaltet“ wird, funktioniere sie „völlig anders, als z. B. das ökonomische System, das der kapitalistischen Industrialisierung zugrunde lag.“ Der „sozialistische Betrieb“ sei „in der soziologischen Bedeutung des Wortes ein bürokratischer Betrieb.“{180}

Für den Typus des Leitenden in der Wirtschaft seien in der ersten Phase des politischen Übergangs verstärkt politische Faktoren von Bedeutung gewesen. Erst mit der weiteren Differenzierung und Verkomplifizierung des technischen Prozesses setzten sich mehr und mehr „Experten“ durch.{181} Die Arbeiterklasse werde durch die „leitenden Gruppen“ repräsentiert. Die Fabrikarbeiter selbst gehörten zwar nominal zur herrschenden Klasse und seien sozusagen im Besitz ihrer langfristigen Interessen, doch andererseits sind sie der harten Disziplin der Fabrikarbeit etc. unterworfen. „Als Klasse sollte sie am Aufbau der Industrie interessiert sein, also Lohnarbeiter müssen sie die Last und Bürden dieses Aufbaus tragen. Aber dennoch ist es unleugbar, dass die Industriearbeiter (…) mit ihren Rechten, ihrem Anteil am öffentlichen Leben, ihren Organisationen und Gewerkschaften eine bedeutendere Rolle spielen, als in jedem anderen in der Geschichte bekannten Industrialisierungstyp.“{182}

Ein grosser Prozentsatz der Wirtschafts- und Verwaltungskader rekrutiert sich aus der Arbeiterklasse, deren gesellschaftliche Grundsätze „nicht durch den Klassenkampf im Betrieb, sondern durch die verschiedenen Formen der Zusammenarbeit mit der Betriebsleitung geformt werden.“{183}

„Natürlich (…) treten Spannungen und Unzufriedenheiten auf. Die Ideologie setzt den Arbeitern langfristige Ziele vor, die täglichen Bedürfnisse dagegen erfordern eine sofortige Befriedigung. Daraus ergeben sich die gleichen Formen des Protestes und der Unzufriedenheit, wie sie in anderen Typen der Industrialisierung bekannt sind. Doch schafft das sozialistische Industrialisierungssystem Kompensationen, die in anderen Systemen nicht existieren: Privilegien verschiedener Art, leichte Aufstiegschancen durch Bildung, Möglichkeiten der Entspannung und Freizeitgestaltung, kulturelle Aktivitäten etc. Und obwohl es sich in dem Bewusstsein der Betroffenen nicht immer klar niederschlägt, so ist es soziologisch von Bedeutung, dass – und das ist nur in diesem System der Fall – der Übergang zur Arbeit in den neu erbauten Industrien zugleich ein politischer Aufstieg ist.“{184}

Wie gesagt wird dieser ganze Prozess geplant etc. „Doch unabhängig von den Folgen der Planung laufen spontane Prozesse ab, die wiederum auf den Plan zurückwirken. Diese sind der Gegenstand des ganzen Buches.“{185} Dabei geht es dem Autor besonders um die negativen Begleiterscheinungen, die, so der damalige Vizepremier und Vorsitzende des KBRU{186}, Prof. Stefan Ignar, aufgrund des Umfangs und der Dynamik der Industrialisierungsprozesse sehr häufig auftreten und „sich den vielen positiven Folgen (…) entgegenstellen.“{187}

Im Folgenden erläutert Szczepański kurz die gesellschaftlichen Mechanismen, die der Industrialisierungsprozess auslöst. Er benennt als Erstes die gesellschaftlichen Folgen der Mechanisierung der Arbeit und als Zweites die Schaffung neuer Institutionen und Organisationsformen der industriellen Bürokratie (- wobei er sich ebenso wie bei dem Konflikt zwischen rationalem und irrationalem Handeln und zwischen modernem und traditionellem Handeln ausdrücklich auf Max Weber beruft{188}). Dieser Prozess zeige in seiner Entwicklung notwendig Auswüchse, da das Organisieren etc. erst gelernt werden müsse und dies bei beschleunigter Veränderung der Bedingungen. Da das Wirtschaftsmodell nur funktionieren könne, wenn die Organisation präzise arbeite, und die Industrialisierung im sozialistischen System schneller als in jedem anderen vergleichbaren historischen Typus verlaufe, spreche dies für das System.{189} Als dritten und vierten Punkt nennt Szczepański die Veränderungen in der Gesellschaftsstruktur in den Mikrostrukturen und die Erweckung neuer Bedürfnisse durch den Einfluss des Geldes.

Wie wirken sich diese Mechanismen aus?

5.2.1 Die sozialen Begleiterscheinungen der Industrialisierung in den einzelnen Regionen

5.2.1.1 Planung und Aufbauphase (Erste und zweite Etappe)

Die empirischen Untersuchungen und Arbeiten zu diesem Komplex zeigen{190}, dass trotz Erfahrungen in anderen Rayons nach der Eingangsstufe der Planung, in der Schulen, Versorgungs- und Kommunikationsbetriebe sowie die lokale Verwaltung errichtet werden, regelmässig Formen der Desorganisation auftreten.{191} Diese äussern sich in Alkoholismus und einem von der traditionellen Norm abweichendem Verhalten. Lebensweise und Wertsystem dagegen verändern sich nicht.{192}

In der nächsten Etappe, in welcher mit dem Bau der grossen Industrieprojekte begonnen wird und die je nach Art der Projekte 3-7 Jahre dauert, macht sich der Einfluss der Industrialisierung langsam bemerkbar.{193} Die Veränderungen im Verwaltungs-system, Wanderbewegungen und der Einfluss neuer Bevölkerungsgruppen, denen Geldmengen zur Verfügung stehen, wie sie vorher unerreichbar schienen, Veränderungen und Umverteilungen in den Einkommensstrukturen etc., haben langfristig auf die Lebensweise der Betroffenen, insbesondere auf die Wirksamkeit nichtformaler Verhaltenskontrollen, weitreichende Folgen.{194}

Da nur ein Teil der grossen Industrie in Oberschlesien oder in den Grossstädten, wie Warschau oder Posen angesiedelt ist, sehr viel aber in den ländlichen Rayons gebaut wurde, müssen sich zwar die zugewanderten qualifizierten Arbeiterkader an das Leben auf dem Dorfe gewöhnen, aber die Bauern, die jetzt zur Arbeit in die Fabrik gehen, unterliegen der Urbanisierung nicht so stark, wie „Arbeiter-Bauern“, die in die Stadt zur Arbeit müssen.

Damit verändert sich aber auch die Struktur der Arbeiterklasse und zwar auf Landesebene. Die Folgen dieses Prozesses sind bisher wenig untersucht{195}, „doch für die politischen und ideologischen Grundsätze dieser ‚dörflichen Industriearbeiter‘ muss er Folgen haben.“{196}

Durch die Infragestellung der traditionellen Werte und Normen, der lokalen Autoritäten und der dörflichen Kultur, durch die Invasion neuer Bevölkerungsgruppen, Planern, Technikern und qualifizierten Arbeitern erfolgt in dieser Etappe eine soziale Desorganisation, die sprunghaft wächst und durch den kulturellen Konflikt, d. h. die Zerstörung der traditionellen Verhaltensmuster gekennzeichnet ist.{197} Die Durchsetzung der Industrie – und das hält Szczepański aufgrund der Schärfe der Konflikte als Folge ökonomischer und soziologischer Mechanismen für verständlich{198} - bringt Erscheinungen mit sich, wie „Alkoholismus, Prostitution, Banditentum, Halbstarkentum (chuligaństwo), Diebstahl, Wirtschaftsverbrechen etc.“{199}

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