Natascha Rubia - Der EIndringling

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Mittelfeind ist Lehrer an einem Wiener Gymnasium. Er leidet sichtbar an gekränktem Narzissmus mit psychopatischen Zügen. In seinem Wunsch, sich vor der äußeren Welt zu verkriechen, hat er ein Schlupfloch im Zeichensaal gefunden, aus der ihn ein weiblicher Eindringling eines Tages hinausholt. Zaghaft und voller Zweifel unternimmt er kleine Schritte, zwei vor, drei zurück und traut sich schlussendlich ins Leben hinaus, welches durch die Unterweisung seiner spirituellen Kundalini-Meisterin eine menschliche Note gewinnt. Im Moment, als er seinen Weg unterbricht, um in seine Vergangenheit zurückzukehren, bricht sein ganzes psychisches Dilemma aus ihm heraus, er flüchtet in eine Angst-Therapie und lernt simultan in Gesellschaft von Zigeunern im Park vor seinem Haustor, was die Offenheit des Herzens erreichen kann. Am Ende begegnet er zufällig wieder der Person, die alles ins Rollen brachte und bekennt sich zu sich selbst.

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So hatte auch ich bald meine feste Position in der Familie: Nicht den Part des männlichen, sich brüstend Idealen nacheifernden Bruders, sondern die Rolle des verweiblichten Sohnes, als wäre ich die Tochter gewesen, die sich meine Mutter statt meiner immer gewünscht hatte, mit einem ausweichenden Gang, die Hüften nach rechts und links fliehend, immer abschwenkend. Man brachte mir bei, gerade zu stehen, ich wollte nicht. Mit einem Jahr mochte ich ebensowenig gehen. Ich denke, das einzige, was mir von Anfang an Freude bereitete, was mir die Sicherheit gab, meinen Brustkorb stolz nach aussen zu strecken, war das Radfahren – als Flucht vor der Familie. Je grösser mein Einssein mit dem Rad, umso zerissener war ich mit meinem Umfeld, das ich fliehend durchschnitt und dem ich auf zwei Rädern in Windeseile zu entkommen suchte. Ich bemühte mich stumm darum, dass die Welt um mich erstarb, bildete den Gegenpol – egal für oder gegen mein Interesse und merkte dabei nicht, dass ich meinen eigenen Stolz abtötete.

Auf dem Rad aber konnte ich jedoch von all dem fortfahren. Im Moment, wo ich im Alter von drei Jahren sicher mit Stützrollen auf meinem blauen „Puch“ sass, wußte ich, ich würde nie mehr absteigen. So fuhr ich auch heute jede Strecke, egal wie weit, auf dem Drahtesel, die Luft gleich einem Schwert durchpflügend, dank der Schnelle zu keinem Gruß verpflichtet. Lieb war mir die Brise, die zu den Abendstunden so leicht war, als würde sie sich anbieten, danach bitten, sie zu durchkämpfen, durchpflügen, sie liebevoll zu streichen. Die Luft war so weich und freigiebig, wie ein Mutterschoß, der im entscheidenden Alter darum bat, dass man hinausziehen und die Familie verlassen möge.

2. Kapitel: Besuch

Und nun stand sie da. Vor meinem Pult. Keine Ahnung, wie sie hineingekommen war. Ich muss kurz in die Waschräume gegangen sein, die Farbtöpfe zu reinigen vor dem Ende der letzten, der sechsten Donnerstagstunde. Sie stand mitten im Klassenzimmer, von den Schülern der 1b umringt. Einige hatten die Handfläche flach auf dem Scheitel liegen und massierten ihre Kopfhaut im Kreise, andere bewegten ihre Hände im Uhrzeigersinn über verschiedene Teile ihrer Wirbelsäule.

Schwarze lange Locken flossen ihr lustig jüdisch vom mutig offenen Gesicht. Sie stand im Mittelpunkt und wusste das. Sie musste in meinem Alter sein und strahlte in ihrem Element. Jeder Mundwinkel von ihr entschied über die Stimmung im Raum. Keineswegs wäre sie eine Person gewesen, welche man stumm erobern konnte. Was immer auf sie zukam, sie entschied selbst. Ihre Aufmerksamkeit war scharf wie ein Lichtstrahl, mit dem sie ihre Umgebung durchbohrte, oder wärmte, Sie brauchte keine Aufforderung dazu. Einen Moment lang überlegte ich, ob meine Geckenschuhe zu ihr hin, oder von ihr weglaufen sollten. Als sie mich sah, blickte ich umständlich an ihr vorbei durch das Fenster auf die Wiese draussen und mir schien, die Statue unseres Beethoven umgaben plötzlich Kinder in munteren Ringelreihen, die Blumen hoch in bunten, tief hängenden Dolden. Es war die Wiese vor Schuberts Haus am Gut Zselíz, dem Landsitz seiner geliebten adeligen Klavier-Schülerin in Ungarn – ich sah sie dort mit den Kindern spielen. Da lag sie im Gras und schaute mich verdutzt, doch positiv überrascht an. In einem Schritt würde ich ihre Laune brechen und sie zu Boden werfen in der Idylle.

„Wollen Sie es auch versuchen?“, unterbrach sie meinen Tagtraum frech. Sie war die Mutter eines Kindes mit indischem Namen, eines zeichenbegabten Buben – einmal aufgewacht, kam mir die Ähnlichkeit in den Sinn.

„Was soll ich tun?“ fragte ich unbeholfen.

„Telefonieren Sie mit Ihrer ausgestreckten rechten Hand um die linke, als sei es eine Wählscheibe“, riet sie mir nickend zu.

„Im Uhrzeigersinn. Nein, alle Finger, zusammen.“

„So?“ fragte ich und vollzog umständliche Kreisbewegungen, als wollte ich mit allen Fingern über das Instrument meiner ausgestreckten linken Hand mich selbst anrufen.

„Genau so.“, stimmte sie zu. Um gleich hinzuzufügen: „Spüren Sie was?“

„Es wird warm“, sagte ich, „heiss“, korrigierte ich, immer noch verwundert, dass diese Mutter scheinbar meine Zeichenstunde ungebeten für ihre Handpraxis übernommen hatte.

„Dann müssen Sie die Hitze aus der linken Handmitte ziehen und wegschmeissen“, ordinierte sie. „Und wieder mit der rechten Hand kreisen. Rechts herum.“

Ich tat es mehrfach.

„Und jetzt?“

„Es wird kühl,“ kommentierte ich. Tatsächlich machte sich in meiner linken Hand eine Art Energie breit, die frisch war, wie kaltes Wasser. Es war ein angenehmes Gefühl. Die Kälte war magnetisch, beruhigend und wohltuend.

„Genau. Und jetzt drücken Sie die durchgestreckte rechte Hand auf Scheitels, auf ihre Fontanelle, die als Baby offen war, Mitte auf Mitte. Massieren Sie den Scheitel im Uhrzeigersinn, wie die Mädchen hier:“

Die Mädchen begannen zu glucksen und sich über mich, den Tolpatsch, lustig zu machen, indem sie mir vormachten, was ich zu tun hatte. Das war es für mich. Ich spürte nichts mehr.

Nur das warme, wohlwollende, zugeneigte Lächeln der Mutter. Sie meinte es gut mit mir. Konnte sie was dafür, dass die Gören meine Tölpelei für ihren Schalk nutzten?

„Haben Sie über dem Kopf kühl gespürt?“

Ich bejahte, mehr aus Zuneigung, als aus Wahrheitsliebe. Kurz blickte ich an ihr hoch, die elegante Kleidung, die hohen Schuhe, vor allem die aufkeimende Nähe waren mir peinlich und ich begann, mitten im Lärm der umgebenden Begeisterung über die Kinder zu sprechen. Es durfte laut sein, in meiner Klasse.

„Was haben die Kinder gespürt?“ fragte ich verlegen.

„Die Mädchen sehr viel“, meinte sie.

„Ja, die Mädels sind den Buben vorraus“, gab ich zu.

Ich blickte um mich. Die Augen der Kinder glänzten. Die Geister aller bösen Witze, des Sarkasmus und der Streiterei wichen keifend dem ehrlichen Enthusiasmus, Zaubern zu können. Eine Art aufkommende Offenheit jagte sie die hohen Wände entlang. Die Kinder strahlten vor Freude bar jeder Bosheit. Es war eine gloriose Stimmung im Zimmer, ähnlich dem Gemälde „Das letzte Gericht“ von William Blake. Ich sah die einen am Zimmerende hinabfallen in die Flammen der aufgemalten Hölle und die anderen eklesiastisch die Himmelsleiter zur Decke hinaufsteigen: Endlich fiel die lackierte Arroganz von diesen wohlstandsverwahrlosten Rackern ab, dieser Pest der Wiener Haute Rollée, der ORF-Granden, Botschafter, Philharmoniker, Industrie-Vorstände und Bankdirektoren. Es war, als hätte sie Petrus eingelassen: Nun endlich hatten sie Zutritt zum Verbotenen, zum Mystischen, zum Ganzen. Damit waren sie ihren Eltern für diesen hellen Moment überlegen, welche ja nur Herren des sichbaren Teiles dieser Welt waren, der sie sowieso entsagten, weil sie ihr nie etwas Recht machen konnten. Die Älteren, die Erfolgreichen kannten, wussten immer mehr, als sie, die spontanen Spring-ins-Feld, die die Ärmelschoner noch scheuten und in der Schule ohne Mühe abzustreifen wußten. Wie Zauberer standen sie nun da, von ihrer eigenen Überlegenheit zu schalkhaften Taten angestachelt.

„Die Mädchen sind viel weiter entwickelt, als die Buben, alleine schon von der Größe her“, lächelte die Mutter mir entgegen.

„Man sollte sie besser so nicht mischen, sonst bekommen die Buben einen Unterlegenheitskomplex und kompensieren ihn mit rüpelhaftem Benehmen,“ schloss sie sachlich, aber sinnlich.

„Da haben Sie Recht. Man könnte ruhig die Buben zwei Jahre später zur Schule schicken“, fühlte ich mich frei, die Schulordnung in dieser erregenden Stimmung gleich den Kindern für einen Moment zu brechen.

„Was würden wohl die Eltern dazu sagen“, lachte sie vergnügt, „wo sie doch so stolz sind, in einem ihrer hinterbliebenen Ratzen einen männlichen, klugen Nachfolger zu haben.“

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