Natascha Rubia - Der EIndringling

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Mittelfeind ist Lehrer an einem Wiener Gymnasium. Er leidet sichtbar an gekränktem Narzissmus mit psychopatischen Zügen. In seinem Wunsch, sich vor der äußeren Welt zu verkriechen, hat er ein Schlupfloch im Zeichensaal gefunden, aus der ihn ein weiblicher Eindringling eines Tages hinausholt. Zaghaft und voller Zweifel unternimmt er kleine Schritte, zwei vor, drei zurück und traut sich schlussendlich ins Leben hinaus, welches durch die Unterweisung seiner spirituellen Kundalini-Meisterin eine menschliche Note gewinnt. Im Moment, als er seinen Weg unterbricht, um in seine Vergangenheit zurückzukehren, bricht sein ganzes psychisches Dilemma aus ihm heraus, er flüchtet in eine Angst-Therapie und lernt simultan in Gesellschaft von Zigeunern im Park vor seinem Haustor, was die Offenheit des Herzens erreichen kann. Am Ende begegnet er zufällig wieder der Person, die alles ins Rollen brachte und bekennt sich zu sich selbst.

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Hansi war jedoch trotz aller Verantwortung, trotz aller Doppelgleisigkeit und Überbeschäftigung zu meiner Mitleidenschaft immer freundlich, stets einfühlsam, seine Lippen benetzt mit einem netten Gruß, so wie jetzt, als ich in der großen Pause vorhatte, ins Lehrerzimmer zu gehen.

„Begrüße Dich, Christof! Alles in Ordnung?“ säuselte er.

Ich nickte nur stumm und besah ihn und seine wedelnden Arme mit einem Anflug von Verachtung. Er schielte leicht verletzt zur Seite.

„Am Freitag haben sie mich wieder operiert. In Graz. Bei meinem Herrn Doktor. Du weißt schon. Der ist so professionell und er meint es so gut mit mir...jetzt geht es mir wieder besser. Das war aber nun das letzte Mal,“ genoß er verzückt die Aufmerksamkeit auf seine kleinen Wehwehchen.

Ich nickte ihm zu und wußte, es war nie das letzte Mal für einen Hypochonder wie ihn. Dabei richtete ich meine Augen verächtlich auf seine abgerissene kaminrote Cordhose. Immer dieselben Beinkleider – schlapp und ausgetragen hingen sie um das einzige Paar seiner verbeulten Schuhe, deren Farbe man nicht mehr erkennen konnte. Das ewig schwarze Hemd umrahmte seinen Hals grau gesprenkelt von herabfallenden Schuppen. Kein unbedingt ästhetischer Anblick. Warum die Schüler, welche in der Oberstufe die Wahl hatten zwischen Kunst oder Musik, sich jemals zu ihm hingezogen fühlten, blieb mir bis dato ein Rätsel. Für mich war er – Konkurrent oder nicht – der Inbegriff des Abstosses.

„ Was sagst Du zu meiner Stimme?“, bettelte er um Aufmerksamkeit.

„Wieder ganz die alte, was meinst Du?“

Ich stimmte zu. Mit einem Nicken. Knapp und kalt. Es ist so einfach, offene, bemühte Menschen zu verletzen. Deswegen habe ich zeitlebens, in meinen 47 Jahren, immer versucht, mich hinter einer Fassade zu verstecken. Ich vermied es, meine Ambitionen – sollten überhaupt welche auftauchen – nach aussen zu tragen. Kam es vor, dass ich mich unbedachterweise in eine Sache hineinsteigerte, suchte ich nach Ablenkung. So dachte ich an Musik, wenn ich Kunst unterrichtete, an Architektur, wenn ich in eine Ausstellung mit Malerei ging und an die Kunst, wenn ich in der Big Band am Podium vor versammeltem Publikum saß und es an mir war, aufzustehen und ein Solo zum Besten zu geben. So entkam ich zwar jeder innigen Umarmung, jedenfalls aber der Bloßstellung in der Öffentlichkeit, die mir Angst einjagte. Denn ich wusste: Eines Tages würden sie mir mein unwirsches Benehmen heimzahlen. „Das Beste“ gab es bei mir daher nicht – so entwischte ich jedem Kreuzfeuer der Kritik. Was man nicht versucht zu erlangen, das kann einem nicht leid tun, nicht erreicht zu haben. Ständig war ich auf der Pirsch nach einem anderen Pfad, einem Ausweg, einer Flucht vor der Perfektion. Ich wollte weder gepriesen, noch verachtet, oder auch nur beobachtet werden. In der Nische, in Ruhe, fühlte ich mich am Wohlsten. Hauptsache: Unerkannt bleiben.

Die eitlen blasierten Grössen der Musik oder der Kunst – umgeben von Zurufern und verfolgt von Kunstkennern oder vielmehr jenen, die sich dafür ausgaben, voll Vertrauen in ihr Können, wie kotzten sie mich an. Nie wollte ich so werden, wie sie. Lieber in der zweiten oder letzten Reihe Stehplatz stehen und ihnen bei ihren Verrenkungen zusehen, wie sie schwitzten und sich abmühten. Wissend, daß man es dem Publikum sowieso nie Recht machen konnte, verzichtete ich auf allen Ehrgeiz – geizte aber selbst nicht mit Kritik und einem leicht zynischen Lächeln auf den Lippen. Applaus war nicht meine Stärke.

Ich erinnerte mich noch gut der Stunden, in denen mein Vater, Leiter des dörflichen Blasmusikensembles und selbst Fanfarenspieler, mit uns übte. Man hatte 1977 mit dem neuen Landesmusikschulgesetz in meiner Heimat Oberösterreich erfolgreich versucht, „breiten Kreisen der Bevölkerung die musikalische Ausbildung zu ermöglichen“, unter strengem Hinweis auf die Förderung der „Begabten“. Wichtig bei dieser Regelung zur Volkserziehung, welches am Ende ca. 60.000 Schüler pro Jahr in Landesmusikschulen zusammenpferchte, war das Kleingedruckte: „Die Förderung des Gemeinschaftsmusizierens“. Damit gemeint waren die Blasmusikkapellen mit ihren kackbraunen Anzügen und militärischen Aufsätzen. Die Vorstände der Kapellen, noch heute benannt als „Kapellmeister“, „Stabs-“ oder gar „Obersturmbandführer“, erinnerten in ihrem Aussehen an die dunkelste Zeit dieser Provinz und haben 2001 mit 174 Musikanstalten zu einer Dichte des Musikunterrichts in Oberösterreich von 85 % , aber auch zu einer starken Radikalisierung des schwelenden Faschismusses vom Innviertel über das Mühlviertel bis nach Eisenwurzen geführt. Auch mein Vater war und ist ein bekennender Nationalsozialist. Mit allen Emblemen und Anstalten. Kurz: Ein Scheusal.

Wir als die einzigen zwei Söhne mussten natürlich – von ihm zu Hause angeleitet –beide dasselbe Instrument spielen, aus Sparsamkeitsgründen. Blech aus Solidaritätsgründen mit unserem Vormund. Eine Fanfare wäre an den schallenden Ton meines überall herrschenden Vaters herangereicht. Daher war es für uns nur die kleinere Posaune. Mein hochgewachsener Bruder, ausgestattet mit einem breiten, grossen grinsenden Quadratkiefer und stählernem Brustkorb, brachte immer den volleren Ton heraus.

„Bravo, Markus“ und „immer weiter so“, pflegte ihn mein Vater bei diesen Gelegenheiten zu loben. „Du wirst im Orchester noch den Ton angeben.“ Ob er das wirklich so meinte, oder damit nur meine Inkompetenz herausstreichen wollte, war mir nie klar. Den Ton zu halten, war für meinen Bruder mit seiner Blasebalglunge jedenfalls ein Einfaches, während ich immer ein Stimmgerät dazu brauchte. Konnte ich einmal die Tonleiter richtig kräftig rauspusten und wollte sodann ein richtiges Stück spielen, war meine Note auf einmal ängstlich, kiekste und klag viel verzerrter, als bei meinen Einspielübungen. Unsicher in den Tönen oder im Rhytmus traute ich mich nie richtig reinzupusten. Es hätte ja schief gehen können und dann setzte es die erwartete Kritik. Mein Vater mahnte etwa ständig, mich aus meiner eingefallenen, kurzen Positur kerzengerade aufzurichten. „Fest reinblasen“, krähte er dann. Doch wie tun?

Im Gegensatz zu meinem Bruder war mein Oberkörper schmächtig gebaut, grenzte ziemlich kurz an meine enge Taille und krachte – einmal am Klavierstuhl – in aller Schwäche wie ein Akkordeon in sich zusammen, was mir bei falscher Haltung immer Probleme mit der Rückenmuskulatur bescherte, kurz: Meine Brust war so eng, wie die von Picasso. Meist sass ich gedemütigt von meines Vaters Ermahnungen, die Hände zwischen den Knien, eingefallen am Schemel, die Posaune aufgestellt.

Im Sommer beim Baden im Pool des kleinen, biederen Vorstadthauses meiner Eltern machte sich mein Vater über meine starke Brustbehaarung lustig – mein Bruder hatte eine glatte, muskulöse, unbehaarte Brust, wie er. Oft kam es mir dann vor, als glichen meine dunklen Haarkringel den Metallfedern im Bettuntergestell der Großmutter, die sich gleich einem Alptraum mit ihren spiralförmigen Oberenden direkt in meine Brust hineinbohrten. Eine brennende, bis in die Thymusdrüse stechende Sensation, die mich meine ganze Jugend verfolgte.

Im Schmerz über die peinigenden Stahlenden zog ich es vor, anstatt mein Bestes zu geben, die halblauten Töne, die ich herausbrachte, in ihrer Mittelmässigkeit zu lieben. Ich wollte alles, nur nicht die ehrgeizige Böswilligkeit der Beiden nachahmen. Die geistige Qual des Nicht-Könnens, des Erlernen-Wollens war begraben unter dem Drang, nicht dazugehören. Mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln galt es zu verhindern, ein Teil der Vater-Sohn-Verschwörung zu sein. Legte mein Vater ein Notenbündel achtlos mit dem Verweis zur Seite, sie wären es nicht der Mühe wert, entschied ich mich für diese. Was er ablehnte, was ihn desinteressierte, was er für wertlos hielt, stieg in meiner Achtung und bestimmte mein Dasein. So schwamm ich konstant gegen den Strom. Das Starke und Gute, das Nachahmenswerte suchte ich in destruktivem Narzissmus zu zerstören. Das galt ebenso für jede Art von Bindungen. War meinem Vater meine weibliche Seite, die sensitive Ader, das schweigsame, sich aufopfernde Wesen in mir verhaßt, so mutierte ich zum Märthyrer, gab klein bei, verschwand unter meiner Panzer-Haut, je mehr seine militärische Anwesenheit ständige Präsenz verlangte.

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