Maxi Hill - Verloren im Land der roten Dünen

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Verloren im Land der roten Dünen: краткое содержание, описание и аннотация

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Die achtzehnjährige Lynn hält sich im Rahmen des Schüleraustauschs für ein Jahr in Namibia auf, wo ihr Vater Sten jetzt lebt. Als nach Monaten nur noch zweifelhafte Nachrichten zu Hause ankommen, ahnt ihre erkrankte Mutter Gabi, dass etwas Schlimmes passiert sein muss. Ausgerechnet Gabis Schwester Sina bietet sich an, nach Windhoek zu fliegen. Sinas Sehnsucht nach Lynns Vater hat nie aufgehört, schließlich war Sten einmal ihre große Liebe.
Im faszinierenden Land der roten Dünen ganz nah bei Sten verliert sich Sina zwischen alter Sehnsucht und neuen Zweifeln: Was hat Sten zu verbergen? Warum gibt es von Lynn keine Spur? Letztlich erlebt Sina eine Tragödie ganz anderer Art als vermutet …

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Meine Bindung an Lynn würde ohne Gabi noch fester, noch intensiver werden können. Ich wollte alles tun, dass es der Tochter meiner Schwester an nichts fehlte. Ich wusste immer, wann ich mich selbst belog: Es ging um die Tochter von Sten. Selbstbetrug erfasst auch Menschen, die sich klug dünken und die glauben, ihre Urteilskraft reicht für alle Katastrophen dieser Welt.

In jener Nacht beschloss ich zumindest, nach einer vernünftigen Lösung zu suchen, um mich selbst vor der völligen Erschöpfung zu bewahren, aber Gabi zu geben, was sie brauchte – Aufmerksamkeit, Unterstützung und ehrliche Zuwendung. Was mir im Kopf herumging, was ich in allernächster Zeit anzugehen hatte, war dennoch kein Gegensatz zu meinem Entschluss, die Verantwortung für meine Schwester zu übernehmen – bis zum Schluss.

Ich erinnerte mich wieder an das Buch, das ich zuletzt gelesen hatte. In dieser Zeit brauchte ich einen Menschen für Gabi, dem nicht nur ich vertrauen konnte, dem besonders Gabi vertrauen konnte oder bei dem zumindest zu erwarten war, dass sie ihn akzeptierte.

Leicht war es nicht. Entweder die Forderungen des verfügbaren Personals überstiegen selbst meine finanziellen Möglichkeiten, oder die Personen, die man mir anbot, hatten weder eine Ahnung, wie sie mit Gabi umzugehen hatten, oder sie schienen mir körperlich zu schwach für die Zeit, in der Gabi nur schwer zu bändigen sein würde.

In meiner Not – ich brauchte baldigst eine Lösung – ging ich trotz des riesigen Streukreises meiner Information auf Facebook. Ich hatte keinen Grund, etwas zu beschönigen, im Gegenteil. Ich schilderte die Krankheit wie sie sich zeigte und wohin sie driften würde. Meine Lage umriss ich so: Kost und Logis würden schon einiges verschlingen und ohne Gehaltsangabe verhandelte es sich schlecht. Ich erbat mir bei Interesse eine persönliche Nachricht auf meinen Facebook-Account, die für andere Nutzer nicht sichtbar war.

Nun muss man wissen, dass meine Vernetzung einzig auf der Ebene von Menschen bestand, die im Bereich Kommunikation tätig waren. Ich hoffte aber, dass der eine oder andere jemand kennt, der jemand kennt, der jemand …

Es gab vereinzelte Rückmeldungen, jedoch mein Vorstoß schien auf der falschen Ebene stattzufinden. Beschämend für eine, die über mediale Kanäle bestens Bescheid wissen sollte und die so manche Trefferquoten im Grunde gut voraussagen konnte.

Vorsichtshalber führte ich Gabi trotzdem behutsam an den Gedanken einer Pflegekraft heran. Ich versprach ihr, dass gelte nur bis Lynn in zwei Monaten zurück sei. Diese Notlüge musste sein. Lynn wäre selbst mit mir an ihrer Seite hilflos überfordert. Vor allem war sie zu jung, um diese Last tagein tagaus zu tragen. Es lag an mir, ihr das Schicksal ihrer eigenen Mutter zu ersparen. Alles, was einmal war, durfte sich nicht wiederholen. Gabis Leben würde ohnehin nie wieder sein, was es bisher war. Nicht im Guten und nicht im weniger Guten.

Wenn ich bei Gabi war, begann ich merkwürdigerweise schon, mich nach einem stillen Ruhestand zu sehnen. Weil das noch so lang hin war, spielte ich mit dem Gedanken, wenigstens einen Teil meiner Vorlesungen und Seminare abzugeben. Formal gesehen war der Plan reizvoll, aber was würde er real mit sich bringen? Als Gabis Pflegerin würde ich nicht einmal die Minimalanforderungen erfüllen, die ich bei anderen zwingend voraussetzte. Mir fehlten die Kenntnisse – die man sich zwar erarbeiten kann – mir fehlten vor allem jene Tugenden, die man brauchte, obwohl man einem einst ungeliebten Menschen alles opferte: Geduld, Hoffnung. Gleichmut.

Mag sein, sie hätten sich eingestellt, zwangsläufig, während ich meine Mission ernsthaft betrieb. Mag sein, sie lagen längst in mir, nur hat sie keiner zutage gefördert.

In Wahrheit war es so, dass ich seit Gabis Krankheit kein Gespür mehr dafür aufbringen konnte, was mir selbst lieb und teuer war. Damit meinte ich nicht mehr Sten. Das brachte nichts, nicht mehr, seit ich wusste, wie und mit wem er jetzt lebte. Ich belog mich mit einem Satz, den ich bei Marion Dönhoff gehört hatte: Der höchste Grad der Liebe ist zu lieben, ohne zu besitzen. Dieser Selbstbetrug machte mich stolz. Für meine Liebe zu Sten war es in Wahrheit zu spät. Für Lynn würde es nie zu spät sein. Niemals.

Sten und Lynn waren für den Moment vergessen, als ich meinen Account öffnete und eine Nachricht fand.

Ein gewisser Tarek war an dem ausgeschriebenen Job interessiert. Er sei Student der Geriatrie, müsse pausieren, weil er sich das Studiengeld für das nächste Semester erst verdienen müsse.

Tarek? Hörte sich polnisch an. Weniger dieser Umstand ließ mich überlegen. Es waren mal wieder die deutschen Gesetze, die mich davon abhielten, euphorisch zu werden. Alles passte vortrefflich und nett sah der junge Mann auch aus. Ich schlief eine Nacht darüber, was so viel hieß wie: ich grübelte, während ich Gabi im Auge behielt. Nebenbei durchforstete ich ein paar Botschaften von Lynn auf Verdächtiges. Noch einmal wollte ich mir nicht vorwerfen, Gabi aus altem Groll heraus nicht ernst genommen zu haben.

»Hallo liebste Mama. Was soll der Gnatz, nur weil ich »roger« sage (oder schreibe)! Mama, bevor der große Krach ausbricht, warte einfach ein bis zwei Jahre, dann sage ich vielleicht auch: In Ordnung, Mama. Wenn du glücklich sein willst, schau' dir einfach meine Babybilder an. Sorry. Ich lieb dich trotzdem ;-)

Mama, als Anhang schicke ich dir heute ein paar Bilder aus dem Wildlife-Project, damit du wieder zur Ruhe kommst. Einigermaßen weit von Windhoek entfernt liegt das Areal an einer unbefestigten Straße, unweit der kleinen Siedlung, die du im Hintergrund siehst. Nur der schmale Trampelpfad (vorn im Bild) führt dorthin.

Außer der Foundation, eine Schutz- und Forschungseinrichtung, die künstlich angelegt wurde, gibt es rundherum nichts als durstgequälte Wildnis. Dazwischen tiefste Armut. Ich bleibe die ganze Woche hier. Wenn mich Papa nicht abholen kann, bleibe ich auch mal über das Wochenende bei den anderen im Camp. Das ist sehr lustig. Hier gibt es zwei weitere Deutsche – Martina und Sandro -, die ihr Volontariat von drei Monaten absolvieren und die mir schon viel über das Leben im Land beigebracht haben. Du weißt, dass mich Ann und Papa sehr behüten. Ann lässt mich keinen Schritt allein in die Stadt. Am Abend darf ich nicht einmal mehr vor die Tür. Ich glaube, wenn die Ferien vorbei sind, wird es mir schwerfallen, wieder brav zu nicken und jeden Morgen so früh zur Schule zu müssen (obwohl ich meine Freunde ehrlich vermisse). In der Foundation gibt es ein paar langjährig Beschäftigte mit viel Erfahrung. Sie forschen und erledigen das Wissenschaftliche. Der Großteil der Tierpflege wird von Volontären gemacht, oder eben von Leuten wie ich. Zwei Dorfbewohner arbeiten mit. Sie kommen morgens mit schneeweißen Hemdblusen und dunklen Hosen, aber leerem Magen. Wir teilen unser Frühstück und auch anderes gerne mit ihnen. Sie sind beschämt und stolz zugleich.

Was die Hemden betrifft, weiß der Teufel, wie die Frauen in dieser Einöde und Trockenheit die Hemden so blütenweiß hinbekommen. Manchmal beschämt mich das so, dass ich (sicher zu deiner Freude) meine zerfransten Shorts und die Schlabber-Shirts in die Ecke werfe … Dasselbe Gefühl der Scham hatte ich zuerst auch, wenn ich Ngong anschaute – du weißt, der Himba-Junge aus meiner Klasse. Aus seinem dunklen Gesicht strahlt ein Licht wie die Sonne selbst. Er hatte es bestimmt nicht leicht, obwohl Papa … na ja, das willst du ja nicht hören. Hier muss man sich für die Aufnahme an der Schule bewerben und einen Test bestehen. Das ist der Grund, warum die Klasse aus Arm und Reich gemischt ist, aber von den Himbas gibt es keinen zweiten, soviel ich weiß …

Und Mama, noch etwas: Mir macht die Arbeit (auch die mit Mistgabel und Schubkarre) sehr viel Spaß. Und! Es ist nicht lebensgefährlich hier! Ciao Mama, ich hab dich lieb :-)«

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