Maxi Hill - Verloren im Land der roten Dünen

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Verloren im Land der roten Dünen: краткое содержание, описание и аннотация

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Die achtzehnjährige Lynn hält sich im Rahmen des Schüleraustauschs für ein Jahr in Namibia auf, wo ihr Vater Sten jetzt lebt. Als nach Monaten nur noch zweifelhafte Nachrichten zu Hause ankommen, ahnt ihre erkrankte Mutter Gabi, dass etwas Schlimmes passiert sein muss. Ausgerechnet Gabis Schwester Sina bietet sich an, nach Windhoek zu fliegen. Sinas Sehnsucht nach Lynns Vater hat nie aufgehört, schließlich war Sten einmal ihre große Liebe.
Im faszinierenden Land der roten Dünen ganz nah bei Sten verliert sich Sina zwischen alter Sehnsucht und neuen Zweifeln: Was hat Sten zu verbergen? Warum gibt es von Lynn keine Spur? Letztlich erlebt Sina eine Tragödie ganz anderer Art als vermutet …

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Lynn kam meistens heimlich zu mir, dafür gab es gute Gründe. Seit diesen tristen Herbsttagen vermisste ich sie wieder genau so schmerzlich, wie zu Beginn ihrer Reise. Ich vermisste ihr Lachen, ihre lockeren Sprüche – sie war ja erst achtzehn Jahre alt.

»Ja klar lebe ich in meiner Welt, Tante Sina. Da kennt man mich wenigstens.«

Als ich ihr einmal den gutgemeinten Rat gab, ihre Kinderstube nicht zu vergessen, lächelte sie entwaffnend und sprach davon, sie sei weder undankbar noch aufsässig, allenfalls verhaltensoriginell. Irgendwann einmal hatte sie sich als Limited-Edition bezeichnete, weil sie mit keinem Geschwisterkind rechnen durfte. Darin lag nicht nur etwas Wahres, diese jugendliche Sicht von der begrenzten Ausgabe berührte etwas in mir, was mir schon früher einmal in den Sinn gekommen war: Wäre Sten bei mir geblieben, gebe es Lynn gar nicht. Das wäre sehr traurig.

Es gab Tage an denen ich mich meiner früheren Gefühle schämte. Vor ein, zwei Jahren war mir, als füllte Lynn die Lücke aus, die Sten und Gabi gerissen hatten. Das blieb gottlob keinesfalls der Grund meiner Zuneigung. Ich liebte sie und freute mich über jede Stunde mit ihr, obwohl ich ein wenig neidisch war auf ihre Jugend. Sie hatte das ganze Leben noch vor sich. Sofern sie es richtig anstellte, würde sie glücklicher werden als ich.

Lynn hatte Kraft, war unsentimental und heiter. Ihr Gesicht war offen und herzlich, nur bisweilen zeigte es Nuancen von der Wandlungsfähigkeit ihrer Mutter. Nahtlos an herzliches Lachen konnte sie Worte sagen, deren Ernsthaftigkeit ich nicht erfasste:

»Du verwechselst mich wohl nicht grad mit einem deiner Studenten, den deine Predigt interessieren muss?«

Sie war zu jung, um ein Schicksal mit sich herumzuschleppen. Keines von Ihresgleichen und keines wie das anderer Menschen. Dennoch konnte sie zuhören und sie konnte zugeben, was sie selbst betraf. Naivität? Spontanität! Direktheit - nicht die eines Kindes, die sich mit den Jahren verlieren würde. Sie hatte die Direktheit einer Erfahrenen, die den Wert des Naiven schätzen gelernt hat. Heillose Offenheit und gesunde Bedenken kokettierten bei ihr glücklich miteinander. Darin lag die Kostbarkeit meiner Nichte. Sie urteilte rigoros, aber sie stand dazu, nicht alles im Leben wirklich beurteilen zu können.

»Äh, ich kann jetzt auch nur vermuten, was ich damit meine, Tante Sina.«

In ihrer Offenheit sah sie strahlend aus. Es machte sie vertrauensvoll, genau das zu sagen, was sie meinte. Ihre Bedenken waren ebenso reizvoll. Es schien mir, sie war fast glücklich in ihrem Geheimnis, wenngleich sie nicht wusste, wie sie es anstellen sollte, nicht länger ein Geheimnis daraus zu machen. Zum ersten Mal war sie verliebt. Der Junge ging für dieselbe Zeit nach Amerika – das sei eine Prüfung ihrer Liebe, meinte Lynn.

Die beiden hatten sich einen Schwur gegeben. Wenn einem von beiden etwas zustößt, soll der andere dessen Facebook-Status ändern auf: »Message of the Cloud«.

Warum sollte ihr etwas passieren? Sie würde bei Sten in den besten Händen sein – so dachte ich damals noch. Wer denkt schon grundlos an ein Entsetzen?

Lynn hatte - im Gegensatz zu mir - das verbriefte Recht, Sten zu besuchen. Sie hat sich gegen Gabi durchgesetzt, konsequenter, als ich es vor Jahren konnte.

»Wenn du das tust, sind wir geschiedene Leute«, soll Gabi getobt haben. Lynn hatte geantwortet: »Ja, Mama, ich lieb dich auch.« Diese kleine Dreistigkeit soll Gabi nicht moniert haben?

Inzwischen sollte Lynn mit Sten wundervolle Tage, Wochen - mein Gott, es waren bereits mehr als neun Monate - verbracht haben. Um jeden einzelnen Tag davon beneidete ich sie ehrlich …

Das Telefon schlug wieder an. Nach dem dritten Läuten nahm ich den Hörer ab. In mir kämpfte eine Mischung aus merkwürdiger Vorahnung und ohnmächtiger Wut.

»Spreche ich mit Doktor Sabrina Kolb?«, krächzte die unbekannte Frauenstimme am anderen Ende, leider nicht die von Lynn. Wenn eine Hoffnung stirbt, wird man ungerecht.

»Hier gibt es niemand anderen«, platzte es schroff aus mir heraus.

Einen Moment lag Stille in der Leitung. Die fernen Geräusche im Hintergrund konnten weder aus einem Wohnraum kommen, noch hatte die Nummer, die ich auf dem Display erkennen konnte, einen Bezug zur Uni. Die Stimme wurde konsequenter:

»Ich bin Doktor Saul. Ihre Schwester Gabriele Martens hatte einen … Zusammenbruch. Sie meint, es kann sie niemand abholen. Ihre Tochter ist wohl nicht in Deutschland?«

Sie sprach ihre Sätze als Frage. Das war dennoch nicht der Grund für meine grantige Gegenfrage.

»Was für einen Zusammenbruch, zum Teufel …«

Ich hörte, wie die Frau Luft einsog, als ringe sie um Haltung.

»Wir wissen inzwischen, dass Sie … dass Ihr Verhältnis zu Ihrer Schwester nicht das beste ist. Sie sollten trotzdem kommen …«

Mein Verhältnis zu meiner Schwester also? Sollte man sich die Frage nicht einmal andersherum stellen?

Während mich die dreiste Mutmaßung erregte, redete diese Frau Doktor Saul ungestört weiter, klar und in knappen Sätzen, dennoch entging mir, wovon genau sie da sprach.

Offenbar hatte ich Lynns Bemerkungen nicht ernst genommen. Vielleicht glaubte ich, Gabi habe ihre raffinierte Art, sich etwas zu erzwingen, über die Jahre beibehalten. Sie war gegen Lynns Reise gewesen und sie würde - verdammt nochmal - einen trefflichen Grund finden, warum ihre abgöttisch geliebte Tochter den Schüleraustausch gefälligst abzubrechen habe.

Waren meine Gedanken noch gerecht? Ich wusste zu wenig von meiner Schwester. Ohne Lynns mühelose Art, auf Menschen zuzugehen, wüsste ich nicht einmal, ob Gabi am anderen Ende der Stadt überhaupt noch lebte. Ich hätte den Kontakt zu meiner Nichte niemals vertieft, um den familiären Unfrieden nicht ins Uferlose auszudehnen.

Ich glaube, der Groschen fiel erst bei mir, als ich längst Doktor Saul zugesagt hatte, am nächsten Tag in die Klinik zu kommen.

Es waren nur drei Buchstaben, aber die elektrisierten mich. FFI. Ich hätte es wissen müssen, obwohl ich die Tragödie um unsere Mutter nicht so intensiv erlebt hatte wie Gabi, weil ich zu dieser Zeit - zu meinem Leidwesen - beim Studium war. Dieses Leidwesen betraf nicht die Zeit des Studierens, es betraf das, was inzwischen mit Gabi und Sten passierte. Es war die blödeste Ausrede, die meine Schwester mir anbieten konnte – sie habe Trost gebraucht, da sei es eben passiert. Sten sagte nichts dazu, nur seine Augen sprachen von quälenden Zweifeln. Ich konnte Gabis Worte vom nötigen Trost erst akzeptieren, als ich die Tragödie, die sie meinte, endlich in ihrem ganzen Ausmaß erkannte. Dennoch fühlte ich mich als großer Verlierer. Ausgerechnet in einer Zeit, in der ich meinen Master machte, musste ich zum Lebensende meiner Mutter zusätzlich das Ende meiner großen Liebe verkraften. Beides ging mir allzu rasant.

Spät am Abend durchforstete ich alle Webseiten, die ich finden konnte. Es war keine Panik, nicht einmal Sorge. Es ging um meine Schwester. Gerade die würde um mich in keinerlei Kummer verfallen. Mein Zweifel galt einzig und allein mir und ein bisschen Lynn. Seit Sten in Namibia lebte, hatte Lynn nur Gabi und mich, mich sogar eher heimlich, zumindest was die Häufigkeit ihrer Besuche bei mir betraf. Nur Lynn tat mir leid, dachte ich an das unweigerliche Ende, das ich nach meiner Recherche bei Gabi kommen sah.

Was ist das nur mit dieser Vererbung? Was ist es mit dem Wissen der Medizin. Wer kennt die Ohnmacht der Götter in Weiß, wenn die Forschung auf der Stelle tritt?

Die tödliche familiäre Schlafkrankheit FFI gehört zu den seltensten Erbkrankheiten, ist so gut wie nicht erforscht und endet immer tödlich.

Das alles wusste man zu jener Zeit nicht, als unsere Mutter starb. Wahrscheinlich war die Krankheit damals überdies nicht klar zuzuordnen. Neuerdings weiß man darüber Bescheid, jedoch Bescheid zu wissen bedeutet in diesem Falle nichts als Ohnmacht und Wut.

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