Maxi Hill - Verloren im Land der roten Dünen

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Verloren im Land der roten Dünen: краткое содержание, описание и аннотация

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Die achtzehnjährige Lynn hält sich im Rahmen des Schüleraustauschs für ein Jahr in Namibia auf, wo ihr Vater Sten jetzt lebt. Als nach Monaten nur noch zweifelhafte Nachrichten zu Hause ankommen, ahnt ihre erkrankte Mutter Gabi, dass etwas Schlimmes passiert sein muss. Ausgerechnet Gabis Schwester Sina bietet sich an, nach Windhoek zu fliegen. Sinas Sehnsucht nach Lynns Vater hat nie aufgehört, schließlich war Sten einmal ihre große Liebe.
Im faszinierenden Land der roten Dünen ganz nah bei Sten verliert sich Sina zwischen alter Sehnsucht und neuen Zweifeln: Was hat Sten zu verbergen? Warum gibt es von Lynn keine Spur? Letztlich erlebt Sina eine Tragödie ganz anderer Art als vermutet …

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Gabi war am Tag ihrer Entlassung aus der Klinik völlig klar im Kopf, das hatte mir Doktor Saul bestätigt. Das würde sich bald ändern. Trotz starker Medikamente werde die Krankheit über kurz oder lang siegen, der Schlaf werde völlig ausbleiben. Gabi werde bald unter Halluzinationen leiden oder noch schlimmer. Da sei es unverantwortlich, einen Patienten ins Ungewisse zu entlassen.

Soweit gab ich Doktor Saul Recht. Gabi fehlte ein Großteil an Kraft für die alltäglichen Verrichtungen.

Es war mir schwer genug gefallen, diesen Schritt für mich zu akzeptieren. Nach so garstigen Worten meiner Schwester wäre ich am liebsten auf den Hacken umgekehrt, um weiterhin meinen einsamen, selbstgenügsamen Weg zu gehen, den ich nie verlassen hatte. Daran trug Gabi ein Quäntchen Schuld, wenngleich nicht die alleinige.

Vermutlich waren die Gedanken auf der wortlosen Heimfahrt eben dieser Ansicht geschuldet: Sten hatte einen Anteil an meinem ausschließlich arbeitsreichen Leben ohne die Liebe meines Lebens. Es war nicht das erste Mal, dass mir dieser Umstand so ärgerlich bewusst wurde. Manchmal, wenn Lynn bei mir war, kam das ganze Dilemma hoch. In diesen Momenten konnte ich mich an dem Mädchen trösten, das verstand, mich wie kein anderer Mensch aufzumuntern, aufzubauen und aus der lieblosen Ecke des Lebens zu locken.

In Anbetracht des kratzigen Häufchens Unglück im Fond meines Wagens wurden meine Zweifel so stark, dass mir zum Schreien zumute war. Nach ruhigem Überlegen fragte ich mich immer noch: Ist es normal, dass meine Gefühle für Sten so stark geblieben sind, dass ich seiner Tochter zuliebe die verhasste Schwester bemuttern muss? Muss man aus lauter Verantwortung sein eigenes Leben auf ein Minimum an Glück beschränken?

Man kann nicht behaupten, wir Schwestern hätten uns je geliebt, nicht einmal sonderlich gemocht. Gabi war allemal dagegen, dass ich zum Studium gehen durfte, was ihr nicht vergönnt war, weil sich Mutters Krankheit schon recht zeitig abzeichnete. Nicht so drastisch wie zuletzt, obwohl die Schlafstörungen zu jener Zeit schon spürbar waren, die Kraft beständig nachließ.

Wäre ich gläubig, hätte ich während der Heimfahrt von der Klinik zu beten begonnen, irgendwer da oben im Himmel oder irgendetwas in mir selbst – ich konnte Gott ganz einfach nicht definieren – soll dafür sorgen, dass ich von diesem verdammten Gen verschont geblieben bin.

Erst, als es bei unserer Mutter dem Ende zugegangen war, hatte ich zu erkennen geglaubt, warum sich Gabi so auffällig stylte, warum sie sich Sten an den Hals geworfen hatte. Sie brauchte etwas in ihrem jungen Leben, das anders war als Sorge und Verantwortung. Sie wollte Anerkennung. Für das Wichtige, was sie getan hat, bekam sie ja keine, von niemandem. Auch von mir nicht. Also holte sie sich Aufmerksamkeit über die imposante, wenn auch reichlich künstliche Erscheinung und über geheuchelte Liebe, weil zu ehrlicher gar nicht fähig war, abgesehen von ihrer Liebe zu Lynn, die wiederum schon als krank anzusehen war.

Dass sie es dennoch soweit zu treiben vermochte, mir meinen Liebsten auszuspannen, diese Gemeinheit tilgte Gabi für Jahre aus meinem Familiensinn. Mehr noch, sie war für mich als Person gestorben, als Mutter meiner geliebten Nichte musste ich sie zwangsläufig akzeptieren.

Lynn hat oft darüber geredet, dass es ihr unheimlich ist, wie sehr sie von ihrer Mutter geliebt wird. Sie fragte mich sogar, ob Liebe und Strenge vereinbar sind. Ich bejahte die Frage, obwohl ich genau wusste, dass die Strenge von Gabi nur ihrem mütterlichen Kontrollzwang entsprang.

Lynn tu' dies nicht. Lynn lass das. An solche lautlosen Beschwerden meiner Nichte hatte ich mich gewöhnt und sie lächelnd quittiert. Manchmal gab ich meiner Schwester insgeheim Recht. Der heutigen Jugend fehlte es an Sorgfalt im Umgang mit der eigenen Sprache. Lynn war da keine Ausnahme. Freilich monierte Gabi so ungewisse Worte aus dem Jugendslang wie: »Roger, Mama!«, wenn sie einsah, ihrer Mutter zuliebe etwas zu tun oder zu unterlassen. Diese Floskel bekam noch eine immense Bedeutung. Davon später.

An diesem Tag blieb ich bei Gabi bis in die tiefe Nacht. Ihr Argwohn war geblieben, nur ihre Lippen öffneten sich wie von selbst. Mir erschien, was sie sagte, schon reichlich konfus, wollte mir nicht anmerken lassen, worauf ich das zurückführte. Einmal erkannte ich eine große Panik in ihrem Blick, als sie etwas sagte, was sich anhörte wie: »Lasst mir meine Tochter!«

Gabriele liebte ihr Kind abgöttisch. Dafür gab es womöglich schon immer diesen einen Grund. Sie wusste, dass sie Lynn nicht lang genug Mutter sein konnte. Sie ahnte schon bald, dass die tückische Krankheit auf sie übergesprungen war und dass sie sie innerlich auffressen würde. Gabi malte sich ihr Ende anders aus, als es Menschen gewöhnlich tun. Sie dachte nur an Lynn, die eines Tages mutterseelenallein dasteht, sobald sie selbst nicht mehr aufwacht. (Wobei der Gedanke an das Nicht-mehr-Aufwachen für Gabi die reinste Erlösung sein musste.)

»Gabi, ich habe mit Lynns Schüleraustausch nichts zu tun. Das schwöre ich. Schon gar nicht mit … mit der der Wahl des Landes. Trotzdem denke ich, Lynn hat klug entschieden. Nirgendwo hätte sie so viele Vorteile miteinander kombinieren können. High School, soziale Projekte für die Ärmsten der Armen. Sie wird daran wachsen, glaub mir. Wer hat schon die Chance, einmal an einem Wildlife-Projekt mitzuarbeiten?«

»Woher weißt du das schon wieder?«

»Hallo! Lynn ist meine Nichte, schon vergessen?«

»Das mit dem Wildlife hat sich erst dort ergeben.«

»Eben. Weil deine kluge Tochter es genießt, dass ihr Vater mit allen Wassern gewaschen ist.«

Ich dachte, ich sollte aufhören zu reden. Gabi war nicht debil. Sie konnte hinter die Kulissen schauen, weshalb es schädlich war, in ihrer Lage noch mehr Zweifel an mir, womöglich am eigenen Kind zu schüren. Also fügte ich an, was selbst für mich nach blankem Hohn klang.

»Es ist doch nur für ein Jahr …«

»Nur für ein Jahr!«, schrie sie. »Siehst du noch klar? Nur für ein Jahr. Glaubst du, ich werde sie je wiedersehen! Selbst wenn ich noch ein paar Monate lebe, da unten ist längst etwas passiert. Was weißt du schon von Muttersorgen …«

»Gabi, du weißt, was deine Krankheit mit dir macht.«

»Ja, ja. Ich halluziniere. Das glaubst du doch. Ich halluziniere nicht. Ich kann eins und eins zusammenzählen, obwohl ich nicht Kommunikationswissenschaften studiert habe wie du. Um zwischen den Zeilen Schlussfolgerungen ziehen zu können, muss man keinen Titel haben, Frau Doktor Kolb …!«

Bei den vielen Worten hatte sie Mühe, den Geifer zwischen den Lippen zu lassen. Sie weinte hemmungslos und ich gab ihr das Gefühl, ihre Sorge sehr gut verstehen zu können. Von den lebhaften Videobotschaften an mich, auf denen Lynns große Zufriedenheit auszumachen war, erzählte ich Gabi nichts. Sie selbst würde gleiche oder ähnliche bekommen haben. Womöglich schmerzte es Gabi zu sehen, wie glücklich Lynn mit ihrem Vater war, dem sie ihr Kind freiwillig nie überlassen hätte. Es war mir klar, wie ungemein schwer ihr der Abschied gefallen sein musste. Dazu kam der Gedanke, dass sie außer Lynn niemanden hatte. Unsere Eltern lebten längst nicht mehr, wir Schwestern waren seit Jahren uneins und der Mann, den sie sich mit viel Energie geangelt hatte, hat sie verlassen. Ihre einzige Stütze blieb Lynn.

Als hätte sie meine Gedanken erraten, erzählte sie davon, dass Lynn womöglich zum ersten Mal verliebt war, trotzdem diesen Schritt gegangen ist. Das Verliebtsein habe sie mit Skepsis gesehen. Es sei dennoch ein gutes Zeichen gewesen, Lynn könnte noch einmal darüber nachdenken, was ein volles Jahr in der 'Savanne' bedeute. Einige Male nannte sie das Land Savanne, um Lynn bloß nicht mit dem Namen von Stens neuem Wirkungskreis in Verbindung zu bringen.

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