Charlie Meyer - Leben - Erben - Sterben

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Delia A. Pusch trauert mit Andacht ihrem alten Leben hinterher. Ihr Lebensgefährte hat sie wegen einer anderen verlassen, ihr Sohn ist von zu Hause ausgerissen, und ihre neue Fallmanagerin im Jobcenter stellt sich als eine verhasste Klassenkameradin aus der Schulzeit heraus.
Um ihre Haushaltskasse aufzubessern, setzt Delia eine Anzeige in die Zeitung: Nehme Aufträge aller Art an und gerät in einen mörderischen Strudel, der sie weit über ihre Grenzen bringt.
Zur gleichen Zeit zwingt das Jobcenter Delia, einen 400-Euro-Job bei einem Bestatter anzunehmen, der seiner Arbeit mit verblüffender Kreativität nachgeht.
Für Delia beginnt ein mörderischer Balanceakt zwischen ihrem Job, einer nimmermüden Fallmanagerin im Jobcenter, der Jagd nach dem abtrünnigen Sohn, einer neuen Beziehung und dem verzweifelten Bemühen, einem Mörder nicht in die Quere zu kommen.

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Verklumpt und dunkel tropfte es tatsächlich aus dem Venenschlauch in den Eimer. Die Hitzewallung schlich sich gewissermaßen von hinten an und heizte mich innerhalb einer Sekunde derart auf, dass ich atemlos nach Luft schnappte. Schiere Panik überfiel mich. Ich starrte die Schläuche an, ich starrte das Ding an, das ich für eine Puppe gehalten hatte, und dessen graue Haut plötzlich ein Hauch von Rosa überzog, dessen Falten sich ein wenig zu glätten schienen, und das ab und an unter dem Gesumme der Pumpe ein winziger Schauer durchlief. Mir war, als pumpte die Pumpe in der natürlichen Schlagfolge des menschlichen Herzens, und unter meinen Augen verjüngte sich der tote Greis, und ein Lächeln stahl sich in seine Mundwinkel.

„Soviel zur Einbalsamierung der Leichen. Das olle, stinkende Blut muss raus und wird durch meine wohlriechende Spezialmischung Embalming Flower ersetzt. Natürlich sprüht man den einzubalsamierenden Körper zuvor mit Geruchsvernichter ein, Leichen pflegen streng zu riechen“, sagte Herr Kuhn und rieb sich zufrieden die Hände. „Jetzt kommen Sie mal rum um den Tisch. Sehen Sie das da?“ Der Schock ließ mich gehorchen. Ich schob mich ans Fußende des Metalltisches. Herr Kuhn hatte der Puppe, die keine Puppe war, das Bettlaken gelupft und deutete auf einen Punkt darunter. Ich beugte mich vor und schreckte zurück. „Gewöhnlich reinigen wir als Erstes alle Körperöffnungen der Leiche und verschließen sie mit antibakterieller Watte. Der Penis, den Sie da sehen, ist abgebunden, damit keine Leichengifte und keine Gerüche austreten. Auch das gehört zu Ihren Aufgaben.“

Ich wollte brüllend hinauslaufen und blieb wie angewurzelt stehen, während sich aus meiner Kehle ein hysterisches Kichern stahl. Herr Kuhn sah mich befremdlich an. Er packte meinen Arm und zog mich zum Kopfende des Tisches. „Kommen wir nun zu einem der sensibelsten Bereiche einer Leiche, dem Mund.“ Er zog an der Schleife, das Tuch löste sich, der Unterkiefer klappte weg. „Bei eingesunkenen Augen ist es einfacher, man schiebt ihnen Plastikhäubchen unter die Lider, aber Münder sind kniffelige Angelegenheiten. Man muss sie zunähen, und zwar so, dass Sie natürlich aussehen. Kein Grinsen, kein Schmollen, kein Grollen, verstanden? Und dazu nimmt man diese Nadel und sticht wie ich jetzt unterhalb des Kinns an der Zunge vorbei durch den Gaumen, bis man die Innenseite der Oberlippe erreicht - dann kehrt marsch mit dem spitzen Ding - und durch den unteren Gaumen wieder hinaus. Zuletzt dann ziehen.“ Er zog am Faden, der Leiche klappte der Mund zu, und ich sah noch, wie mir die weißen Fliesen unter meinen Füßen entgegenkamen.

Dann knipste jemand das Licht aus.

5.

Im Notarztwagen kämpfte ich mit einem Rettungssanitäter, der mir, wie einer einzubalsamierenden Leiche, einen intravenösen Zugang legen wollte. Ich gewann erst nach panischem Herumgebrülle, und er zog sich schmollend an die frische Luft zurück und warf nur ab und an einen Blick in den Wagen, offensichtlich in der Hoffnung, mich kollabieren zu sehen. Doch den Gefallen tat ich ihm nicht, eine Beule am Kopf reichte mir für den heutigen Tag vollauf aus. Ich rupfte mir die EKG-Elektroden von der Brust, pfiff über Handy ein Taxi heran und stieg um, ohne den geschwärzten Scheiben der Kuhn’schen Thanatopraxis auch nur einen letzten Blick zu gönnen.

Der Meister aller Leichen ließ sich ohnehin nicht blicken, und ich schwor mir, in Zukunft abgebundene Penisse und zugenähte Münder ebenso zu meiden wie Schläuche, aus denen geronnenes Blut tropfte. Mir persönlich hatte man erst einmal aus einem Infusionsschlauch etwas in die Adern tropfen lassen, und kurz darauf war Eiko aus meinem Bauch geflutscht. Momentan reichte mir diese Erfahrung als nicht wiederholenswert.

Im Taxi füllte ich die Rückseite der Jobzuweisung aus - Grund der Ablehnung: gesundheitliche Unverträglichkeit - und fügte den Unfallbericht aus dem Notarztwagen bei. Dann ließ ich beim Jobcenter halten und wankte zum Briefschlitz in der Tür.

Den Rest des Abends surfte ich in einem masochistischen Anfall mit meinem Bier kreuz und quer durchs Internet und las alles über die fachgerechte Einbalsamierung von Leichnamen. Nicht ohne Stolz stellte ich fest, dass ich dank Herrn Kuhns knapper Einführung bereits Expertin war und bei Papst Johannes Paul II am dritten Tag seiner Aufbahrung mangels Embalming Flower die ersten Totenflecke aufgetreten seien. Kuhn wäre diese Schlamperei nicht unterlaufen.

Thanatologie stellte sich als das Studium aller todbezogenen Gedanken, Gefühle, Verhaltensweisen und Erscheinungen heraus, Modern Embalming als die mir schon bekannte Leichenkonservierung im Dialyseverfahren - Einbalsamierungstinktur rein, Blut raus - und ein Thanatopraktiker war der Experte auf diesem Gebiet. Er sorgte dafür, dass bei der Aufbahrung alle Gliedmaßen an den ihnen zugedachten Stellen saßen. Wenn nicht, tauschte er sie aus und nähte sie da wieder an, wo sie hingehörten. Da auch Pathologen Flüchtigkeitsfehler unterliefen, drehte er Schädeldecken um und wechselte vertauschte Zehen aus. Darüberhinaus trug er dafür Sorge, dass eine Leiche weder zum Himmel stank noch in der Erde versickerte, bevor ihre Angehörigen einen letzten Blick auf sie geworfen hatten. Im Idealfall war ein Thanatopraktiker oder praktischer Thanatologe ein Bestatter mit einem breit gefächerten Expertenwissen. Er war Anatom, Pathologe, Bakteriologe, Chemiker und Biologe in einer Person, ein Menschenkenner und Psychologe par excellence und beherrschte alle Kniffe der restaurativen Wiederherstellung aus dem Effeff.

Was dieser Kuhn unter Creative Restoration verstand, konnte ich auf keiner Internetseite finden, und ich schloss das Thema Leichen mit einem Achselzucken ab.

Später, als der Mond über meine Dachfenster zu wandern begann, kramte ich das Hausbuch deutscher Balladen aus dem Bücherregal und stürzte mich auf die traurigsten. Mir den Tag von der Seele heulen konnte ich jedoch erst bei Conrad Ferdinand Meyers Die Füße im Feuer . Just an der Stelle Gemordet hast du teuflisch mir mein Weib! rollte ich mich auf dem Sofa zu einem Fötus zusammen und schluchzte die Lehne an. Einmal war mir, als bellte es tröstend in meinem Rücken, doch da ausgestopfte Hunde selten bellen, musste das Geräusch wohl vom Storchengrund hoch durchs offene Fenster gekommen sein.

Als die Sonne den Mond im Wandern ablöste, schlug ich die Augen wieder auf, faltete meine Gliedmaßen auseinander und wankte für zwei weitere Stunden ins Bett. Gegen zwölf trottete ich über die Weserbrücke zur Stadtbücherei, doch nach Straßen und Hausnummern geordnete Adressbücher gab es nur im Archiv nebenan, und an der Tür des Archivs nebenan hing ein Zettel: Wegen Renovierungsarbeiten vorübergehend geschlossen . F.C. zeigte mir huldvoll eine lange Nase, aber eine meiner bestechendsten Tugenden heißt Neugier. Ob es galt, das Geheimnis der Thanatopraxis zu lüften, unter die Bettlaken toter Greise zu spähen oder F.C.‘s ausfindig zu machen, Delia A. Pusch spitzte Augen und Ohren und kippte ab und an um. Ich freute mich schon darauf, Uwe in allen Einzelheiten zu berichten, was der Bestatter mit seinem kleinen Lümmel anstellte, sobald ich ihm - meinem Ex - den Hals umgedreht hatte.

Ich erwischte einen Bus Richtung Aerzen, stieg an der B1 in Wangelist aus und schlug mich mit dem Pusch’schen Ortungssystem, Marke Zickzack, zum Gamsstieg durch. Eigentlich nur bis zum Habichtswinkel nebenan, einer kleinen bogenförmigen Straße, die an beiden Enden wieder auf den Murmeltierpfad traf. Ich wanderte geduldig im Kreis, bis ich ein Opfer fand. Einen mittelalten Mann mit einer geschulterten Tasche voller Golfschläger. Um nicht gleich mit der Tür ins fragliche Haus zu fallen, bat ich ihn erst um die Uhrzeit, und erst dann, zehn Sekunden später, um Auskunft über F.C. und ihre Villa im Gamsstieg.

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