Richard Mackenrodt - Mein Leben davor

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Sein Debüt-Roman «Azahrú – Wer den Weg verliert» wurde euphorisch gefeiert. Jetzt legt Richard Mackenrodt einen zweiten Roman vor, und der hat es in sich.
Das Buch erzählt die raue, harte Geschichte von Alex, einem Jungen, dessen Leben im Alter von 15 Jahren auseinanderzubrechen droht – weil ein rätselhafter, niederschmetternd starker Schmerz in seinem Kopf zu toben beginnt. Die Ärzte sind ratlos und finden nicht heraus, womit sie es zu tun haben. Alex bekämpft diesen Kopfschmerz mit den unterschiedlichsten Strategien – was ihn fast das Leben kostet.
Doch der Schmerz ist gekommen, um zu bleiben. Immer ist er da und quält ihn, jeden Tag, von morgens bis abends, viele Jahre lang. Bis Alex endlich auf die Idee kommt, die Ursache auf eine ganz andere und völlig neue Weise zu suchen. Bald steht er vor der Herausforderung seines Lebens. Will er seinen Frieden finden, muss er über Grenzen gehen, die nie zuvor ein Mensch überschritten hat.
Es ist unglaublich, aber wahr: Dieser Roman erzählt eine Geschichte, die kein Buch je zuvor erzählt hat. Eine Geschichte, die beim Lesen geradezu körperlich weh tut. Eine atmosphärisch unfassbar dichte Ballade von Schmerz, Wiedergeburt und Erlösung.

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»Hätte ich Klaviersaite nehmen sollen«, sagte er mit seinem russischen Akzent. »Wäre ich wenigstens erstickt.«

Der Sprung in den See frühmorgens um sechs, mit dem Beton unter den Füßen (Selbstmordversuch Nr. 4), wurde von einem Angler beobachtet, der ihm hinterher sprang und mit einem Messer das Seil durchschnitt, das er sich um den Fuß gebunden hatte. Den größten Teil der Schlaftabletten (Selbstmordversuch Nr. 6) hat er erbrochen, und der Rest wurde ihm im Krankenhaus aus dem Magen gepumpt. Er wollte wissen, ob mir auch schon einmal der Magen ausgepumpt worden war. Ich schüttelte den Kopf.

»Iste so eklig«, befand er. »Stecken sie Schlauch in deine Mund und schieben runter bis zum Schnitzel. Mach ich nie wieder.«

Seine Lieblingsgeschichte war die mit dem Hochhaus. »War mein siebter Versuch«, sagte er. »Und sollte mein letzter sein. Gibt nicht viele Hochhäuser in München. Kennst du Vierzylinder?«

»Du meinst bei einem Auto?«

Er lächelte über meinen irritierten Gesichtsausdruck.

»Ist Name von BMW-Hochhaus. Weil sind so vier Türme in einem. Hab ich alles genau geplant. Dicke der Fenster? In Ordnung, wenn du kommst mit fette Vorschlaghammer aus Stahl mit Hickorystiel, doppelt verkeilt, für 120 Mark. Höhe von Gebäude? Alles gut, wenn du gehst in oberste Stockwerk. Sind Büros. Gesamte Haus hat Höhe 99,5 Meter. Hab ich mich gefragt, wieso nicht 100? Wenn ich baue teure Hochhaus für BMW, ich mache 100 Meter voll und höre nicht auf bei 99 Meter und 50 Zentimeter. Ein Russe würde immer 100 bauen und nicht halbe Meter weniger. Höchste Büros also über 80 Meter. Muss reichen. Wird reichen. Heute wird klappen. Weißt du, wie riecht Hochhaus von BMW, wenn du gehst durch Eingangstür?«

»Keine Ahnung«, sagte ich. »Wie Büros eben riechen. Nach Papier und Druckern und so? Vielleicht nach Leder?«

Dimitri schüttelte lächelnd den Kopf. »Als ich reinkomme, riecht nach Kartoffelsuppe. Weil gleich um die Ecke ist Kantine. Gut, denk ich, letzte Geruch in meine Nase: Kartoffelsuppe. Damit kann ich leben. Und sterben.«

»Lass mich raten«, unterbrach ich ihn. »Sie haben dich mit dem riesigen Vorschlaghammer gar nicht erst hoch gelassen.«

Dimitri zog eine Augenbraue hoch, um damit seine Missbilligung auszudrücken. »Bin ich kein Idiot«, sagte er. »Hab ich Hammer in dicke Papprolle gesteckt, und an Empfang gesagt, hab ich Termin wegen Bauzeichnung.«

»Und dann?«

»Bin ich in Aufzug gestiegen. Lief klassische Musik, so mit Klavier und Geige, hab ich mich richtig feierlich gefühlt. Das ist jetzt also die Ende, hab ich gedacht, und so für mich noch gebetet. Tür geht auf, ich geh raus – große, offene Büro, du weißt, was ich meine.«

»Ein Großraumbüro.«

»Genau. Seh ich mich um, welche Fenster passt am besten. War schöne Wetter, mit Sonne, durch Fenster konnte ich sehen die Alpen, am Horizont. Vor mir steht hübsche, junge Frau in kurze Rock, fragt, ob sie mir helfen kann. Ich sage Ja, öffne Papprolle, hole Hammer raus, gebe ihr die Rolle. Dann geh ich langsam auf Fenster zu, hinter dem die Alpen sind, weil ich will, dass das ist das Letzte, was ich sehe, bevor alles ist zu Ende. Leute fangen schon an, komisch zu gucken. Ich hebe Hammer hoch und sage laut: Bitte gehen Sie beiseite! Weißt du, so richtig eindrucksvoll, Leute sollen hinterher sagen, war ganzer Kerl, der da gesprungen ist aus Vierzylinder. Hebe ich Hammer über Kopf, hole aus und schlage auf Fenster. Macht laute Geräusch, anders, als ich hatte erwartet. Tiefer. Kein Klirren. Scheibe bricht auch nicht. Leute von Büro schreien auf. Rennen weg. Ich denke, gibt’s doch nicht. Scheibe hat nicht mal Kratzer. Ich werde hier nicht sterben durch Sturz von Vierzylinder, sondern vor Scham, weil ich kriege Scheiß-Fenster nicht kaputt! Nehm ich noch mal zwei Schritte Anlauf, hebe Hammer, schlage zu mit ganze Kraft, die ich habe. Wieder laute Buumm , aber diesmal klingt anders, weil Scheibe bekommt Sprung. Noch mal Versuch, buumm , Sprung wird größer. Ich wie in Rausch, schwitze wie Schwein, obwohl Klimaanlage bläst mir in Gesicht, ich ziehe Jacke aus, schlage noch mal zu, endlich splittert Scheibe! Loch ist noch zu klein, noch ein Schlag und noch einer, und jetzt ist groß genug. Ich werfe Hammer auf Boden, gehe paar Meter zurück. Leute stehen alle um Aufzug rum, starren mich an. Einer ruft: Tun Sie das nicht! Das ist doch Wahnsinn! Und ich denke, du Milchgesicht, was weißt du denn von meinem Leben? Ich laufe los, und direkt vor Fenster breite ich Arme aus und springe.« Dimitri verstummte.

»Ja, und dann?« fragte ich.

Dimitris Mund lächelte zwar immer noch, wie er es fast immer tat, aber seine Augen verdunkelten sich. »Milchgesicht wollte Held sein, ist hinterher, und als ich gesprungen bin, ist er auch gesprungen und hat Fuß erwischt. War ich schon halb draußen. Hat er mich mit Bauch in untere Rand von Fensterloch gespießt.« Dimitri zog sein T-Shirt hoch und zeigte mir eine wulstige, gezackte Narbe, die quer über seinen Bauch verlief und die man als moderne Kunst hätte ausstellen können.

Die Tage begannen zu verschwimmen, irgendwann hatte ich keine Ahnung mehr, wie lange ich hier schon war und wann meine Eltern zum letzten Mal zu Besuch gekommen waren. Ich glaube, auch Paula ist einmal kurz da gewesen, aber dessen war ich mir nicht sicher, ich konnte es mir auch eingebildet haben. Einmal am Tag musste ich für eine Dreiviertelstunde zu einem Psychologen, aber der Kerl hatte eine Fistelstimme und sah mich an wie ein Insekt. Er war ein Arschloch, und ich weigerte mich, mit ihm zu reden. Bei irgendeinem Mittagessen fragte ich einen der Pfleger nach dem Kollegen, der mich in jener Nacht vom Klo geholt hatte. Ich wollte wissen, wie es ihm ging und ob er noch sauer auf mich war.

»Er heißt Michael, und ein bisschen angepisst war er schon«, sagte der Pfleger. »Zwei Tage danach hat er nämlich geheiratet, und dir hatte er zu verdanken, dass er beim Jawort ein Veilchen hatte.«

Ich sagte, ich würde mich gerne bei Michael entschuldigen, und so kam er kurz darauf tatsächlich auf die Station. Ich war erleichtert, dass er mir nicht böse war.

»Weißt du«, sagte er lächelnd, »ich habe eine Freundin, die ist Maskenbildnerin beim Theater. Sie hat alles weggeschminkt, man hat nichts gesehen.«

»Das ist gut.«

»Außerdem war ich selbst schuld. Ich bin ausgebildet für solche Situationen und hätte vorbereitet sein müssen.«

»Trotzdem sorry, dass ich dich geschlagen habe. Ich hab mich in meinem ganzen Leben noch nie geprügelt.«

Er fragte, wie es mir ging, und wie stark sie mich mit den Medikamenten herunter gedimmt hätten. Ich zuckte die Achseln und fragte zurück, wie es mir hier schon gehen solle. Nicht gut und nicht schlecht, und wenn es nach mir ging, konnte ich hier bis in alle Ewigkeit vor mich hindämmern.

»Was hattest du mal vor mit deinem Leben?« fragte er. »Bevor der Schmerz gekommen ist.«

Darüber hatte ich schon seit langem nicht mehr nachgedacht. »Viel in der Gegend rumreisen. Möglichst viele verschiedene Leute kennen lernen. Außerdem kann ich ganz gut schreiben. Vielleicht Reisejournalist? Sowas in der Art.«

»Klingt toll«, sagte er. »Wer hindert dich dran, das immer noch zu wollen?«

»Michael, es ist so: Wenn du ständig das Gefühl hast, gleich platzt dein Kopf, dann hast du keinen Spaß mehr mit dem, was du tust. Egal, was es ist. Abgesehen von Sex. Ich könnte höchstens Callboy werden. Aber das ist doch auch Scheiße. Das Beste für mich ist noch sowas wie das hier.« Ich hob die Arme und deutete in alle Richtungen. »Hier bleib ich für immer. Ihr werdet mich nicht mehr los.«

Michael nickte. »Du bist zu clever dafür«, sagte er. »Irgendwann gibst du dich damit nicht mehr zufrieden.«

»Woher willst du das wissen?«

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