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Widmung
Für Julie …
Ich liebe dich mehr als den Himmel.
Impressum
Über den Autor: John Fogerty ist einer der einflussreichsten Gitarristen, Sänger und Songwriter in der Geschichte der Rockmusik. Er ist Mitglied der Rock and Roll Hall of Fame und einer der wenigen Musiker, die sich sowohl auf der Liste der 100 besten Sänger als auch der 100 besten Gitarristen des Rolling Stone befinden.
Deutsche Erstausgabe 2016
Titel der Originalausgabe:
„Fortunate Son – My Life, My Music“
© 2015 John Fogerty
ISBN 978-0-316-24457-2
Little, Brown and Company, a division of Hachette Book Group, Inc.
1290 Avenue of the Americas, New York, NY 10104, USA
Foto Buchvorderseite © Myriam Santos
Fotos Innenteil © John und Julie Fogerty, außer anders angegeben
Coverdesign und Satz: Thomas Auer, www.buchsatz.com
Übersetzung: Paul Fleischmann
Lektorat: Otmar Fischer
© 2016 by Hannibal
Hannibal Verlag, ein Imprint der KOCH International GmbH, A-6604 Höfen
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ISBN 978-3-85445-600-1
Auch als Hardcover erhältlich mit der ISBN 978-3-85445-499-1
Hinweis für den Leser:
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Inhalt
Vorwort: Wunderbare Träumereien
1. Meine Kindheit in El Cerrito
2. Das Wort mit „Sch“
3. Meine Einflüsse
4. „Da fehlt etwas“, meint R. B. King
5. The … Golliwogs?
6. Schmutzige kleine Kriege
Bildstrecke 1
7. Susie Q
8. Nur mithilfe der Musik
9. „Wir sind bei dir, John!“
10. Tom steigt aus
11. Dreibeiniger Stuhl
12. Vom Pech verfolgt
13. Frühling auf den Bahamas
Bildstrecke 2
14. Wechsel mich ein, Coach
15. Wild wie ein Nerz und süß wie Limonade
16. Zanz kann nicht tanzen, dein Geld stiehlt er dir aber dennoch
17. Wegkreuzungen
18. „Dies darf nur auf eine Weise enden!“
19. Warum ich nicht in der Rock and Roll Hall of Fame spielen wollte
20. Revival
21. Ein Song für jedermann
Epilog: Von oben betrachtet
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ALLES BEGANN mit einer Schallplatte. Für Kinder. Meine Mutter Lucile unterrichtete an einer Vorschule, die ungefähr eine halbe Meile eine staubige Straße hinunter von unserem Haus entfernt lag. Ich erinnere mich daran, wie ich mit vier oder fünf Jahren ein paar Mal dorthin spaziert bin. Ganz allein. So unschuldig war unsere Stadt – El Cerrito, Kalifornien – damals.
Eines Tages brachte mich meine Mutter nach der Schule nach Hause und gab mir diese Platte. Es war eine kleinformatige Kinderschallplatte und womöglich der erste Gegenstand, von dem ich noch weiß, dass er mir gehörte – mir allein. (Mein allererster Besitz war tatsächlich eine Puppe, die einen kleinen schwarzen Jungen darstellen sollte.) Meine Mom präsentierte sie mir richtiggehend, und wir hörten sie uns gemeinsam an.
Dieser Sound! Mir fuhr er ins Gehirn wie ein Blitz. Natürlich befand sich auf beiden Seiten dieser Platte jeweils ein Song. Die Interpreten könnten Fred Merkle and the Boneheads gewesen sein. Besser kann ich mich an die Songs erinnern: „Oh! Susanna“ und „Camptown Races“. Ich trug das Ding, bis ich drei oder vier Jahre alt war, mit mir herum. Oft denke ich darüber nach, ob darin der Ursprung meiner Liebe zu schwarzer Musik und schwarzer Kultur liegt.
Aus irgendeinem seltsamen Grund erklärte mir meine Mutter, dass Stephen Foster beide Songs geschrieben habe. Er sei ein Songwriter. Mich fasziniert einfach heute noch, dass meine Mom dies so betonte. Wenn man einem Kind „Rudolph the Red-Nosed Reindeer“ vorspielt, weist man es ja auch nicht darauf hin, dass der Song von Johnny Marks geschrieben wurde. Aber meine Mom nahm mich beiseite und erzählte mir das. In meinem Leben sind viele Dinge passiert, aber dieses Erlebnis hat bei mir einen riesigen Eindruck hinterlassen. Und wie ich schon gesagt habe, war ich damals noch nicht einmal vier Jahre alt.
„Camptown Races“ war eine eigenartige Nummer mit diesem ständigen „Duuh-daah, duuh-daah“. Allerdings hatte dieser Song auch etwas an sich, das mir gefiel. „Oh! Susanna“ war aber sogar noch besser! Ich mochte, wie die beiden klangen. Sie schienen richtig zu sein. Ich weiß nicht, wie ich es anders ausdrücken sollte, doch dasselbe Gefühl habe ich auch heute noch – ich spüre bis heute einfach die Richtigkeit eines Songs, wenn er funktioniert – Musik, Text, Herz, alles. Diese beiden Songs gehörten jedenfalls von da an zu meinen Lieblingsliedern, weshalb auch Stephen Foster sehr wichtig für mich wurde.
Nur eine Mom, ein Kind und eine kleine Schallplatte. Mich verblüfft das bis heute noch. Tatsächlich habe ich darüber sinniert, ob meine Mom nicht eine Art Plan gehabt haben könnte. Vielleicht wusste sie ja, dass dieser Augenblick eine wichtige Rolle für mich spielen würde – durch mein ganzes Leben hindurch. Indem sie einfach nur sagte: „Diese Songs sind von Stephen Foster“, öffnete sie mir eine Tür.
Wenn etwas einen so starken Eindruck auf dich macht, auch wenn du erst drei Jahre alt bist, dann willst du mehr davon. Und jedes Mal, wenn der Name Stephen Foster fiel, spitzte ich die Ohren: „Old Folks at Home“ (auch bekannt als „Swanee River“), „Old Black Joe“, „My Old Kentucky Home“ oder „Beautiful Dreamer“ – es gab so viele Songs von ihm. Über 200, wie ich später erfahren sollte.
All diese Geschichten, die Bilder, die Art und Weise, wie die Songs erzählt wurden – das alles nahm ich mir sehr zu Herzen. Fosters Songs schienen historisch, Teil Amerikas zu sein. Es war wichtig für mich – auf dieselbe Weise, wie auch Mark Twain wichtig für mich wurde. All dies fühlte sich an, als wäre es das Fundament Amerikas, so wie die Mayflower oder die Art, wie in Indiana Mais angebaut wird. Dies waren Dinge, die mir als Kind nicht bewusst waren – ich wusste nur, dass sie mir wirklich sehr gut gefielen.
Als schließlich die Zeit anbrach, mich selbst künstlerisch zu betätigen und zu entwickeln, wies mir Stephen Foster den Weg. Schaufelraddampfer und der Mississippi … Ich meine, hört euch nur „Proud Mary“ an, das könnte direkt von Stephen stammen! Und dann kam der Moment, in dem mir klar wurde, dass, wenn ich diesen Weg beschritt, es gut war. Wenn ich es richtig hinbekam, war der Nachhall immens – aber nicht immer unmittelbar und manchmal erst Jahrzehnte, nachdem ich zu einem Song inspiriert worden war. Ich begann aber, mir selbst Mut zuzusprechen, diese Richtung ausführlicher zu erkunden.
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